• Hallo Ihr Wesen,


    Was unterscheidet ein Dharani von zB einem mehrzeiligen Mantra?
    Gibt es bei der Nutzung eines Dharanis etwas zu beachten?


    Vielen Dank für jegliche Info :)

  • धारणी dhAraNI f. mystical verse or charm used as a kind of prayer to assuage pain
    धारणी dhAraNI f. particular bulbous plant
    धारणी dhAraNI f. row or line
    धारणी dhAraNI f. any tubular vessel of the body
    धारणी dhAraNI f. earth
    http://spokensanskrit.de/index…t=HK&link=yes&beginning=0


    मन्त्र mantra m. spell
    मन्त्र mantra m. mystical verse or magical formula
    मन्त्र mantra m. Vedic hymn
    मन्त्र mantra m. sacred text or speech
    मन्त्र mantra m. design
    मन्त्र mantra m. plan
    मन्त्र mantra m. secret
    मन्त्र mantra m. fifth mansion
    मन्त्र mantra m. formula of prayer
    http://spokensanskrit.de/index…t=HK&link=yes&beginning=0


    http://www.rigpawiki.org/index.php?title=Dharani
    http://www.chinabuddhismencycl….com/en/index.php/Dharani
    https://en.wikipedia.org/wiki/Dh%C4%81ra%E1%B9%87%C4%AB
    https://de.wikipedia.org/wiki/Dharani
    https://www.britannica.com/top…ani-Buddhism-and-Hinduism
    http://web.stanford.edu/~protass/dharani.html

  • Wikipedia DE:

    Dharani
    Eine Dharani (skt. Dhāraṇī) ist ein Text mit magischer Bedeutung, der in meist symbolischer Weise die Essenz eines Gebetes oder einer heiligen Lehre enthält. Dharanis gibt es sowohl im Hinduismus als auch in den verschiedenen buddhistischen Schulen (insbesondere den esoterischen).


    Wörtlich bedeutet es „das, wodurch etwas aufrechterhalten wird“[1] und bezeichnet oft buddhistische Sprechgesänge ohne logischen Sinnzusammenhang. Sie dienen zur Festigung des Geistes (skt. dharaṇa), einer durch Meditation gewonnenen Erkenntnis oder Schauung. Sie können sowohl die Quintessenz einer Lehre als auch das Erlebnis eines bestimmten Bewusstseinszustandes verkörpern. Sie unterscheiden sich in der Funktion nicht vom Mantra, sondern höchstens in ihrer Form, indem sie oftmals eine beträchtliche Länge erreichen. Sie sind in erster Linie ein Produkt oder Hilfsmittel der Meditation: „Durch Vertiefung (skt. samādhi) eignet man sich eine Wahrheit an, durch ein dhāraṇī fixiert und bewahrt man sie.“[1]


    Die Rezitationen erfolgen in der Originalsprache. Da sie nicht zur Belehrung oder Erbauung gelesen werden, sondern zur „Beschwörung“, ist es bedeutungslos, ob der Hörer oder der Rezitierende sie versteht. Vereinzelt wurden Abschnitte übersetzt. Derartige sind im Japanischen als shōji bekannt.[2] Häufig wurden sie zum „Gesundbeten“ bei Krankheiten bzw. zu exorzistischen Zwecken eingesetzt.


    Die Länge allein wäre also kein Unterscheidungsmerkmal per se, denn wenn man an das 100-Silben-Mantra von Vajrasattva denkt oder an das lange Amitayus-Mantra o.ä. dann habe ich diese noch nie als "Dharani" bezeichnet gehört oder gesehen. Ausserdem gibt es dazu immer auch noch ein kurzes Mantra als Essenz, aber das ist ein anderes Thema.


    Es gibt dann ja einige Formen, die sich in Länge, Bedeutung und Art der Rezitation unterscheiden. Wunschgebete, Pujas, Dharanis, Mantras usw. Interessantes Thema, die alle mal aufzulisten und zu differenzieren.


    Dem Text von Wikipedia nach wäre ein Mantra eher etwas, mit dem man etwas herbeiruft, während eine Dharani etwas wäre, womit man etwas bereits erlangtes affirmiert.


    kilaya

  • Hallo zusammen,


    hmmm.. wie kilaya erwähnte gibt es jedoch auch zb 100-Silben Mantras die sich zB von dem Herz-Dharani des erhabenen Ganapati kaum unterscheiden.
    Gerade meine derzeitige Beschäftigung mit den Ganapati-Dharanis hat mich zur Frage inspiriert denn obiges Herz-Dharani wird von Lama Thubten Zopa Rinpoche als "Ganapati-Mantra für Erfolg und zum Nutzen aller fühlenden Wesen" übersetzt.
    Am Beispiel sieht man wie ich finde das die Trennung nicht ganz klar zu sein scheint.


    Ich habe bislang Dharanis intuitiv als "Zaubersprüche" mehr mit Magie wie zB Schutzzauber o.ä. in Verbindung gebracht.


    Hier konnte ich eine (wieder mal englische) Dissertation aus 2011 zum Thema finden:
    The Indian Buddhist Dhāraṇī: An Introduction to its History, Meanings and Functions von Pedro Manuel Castro Sánchez.


    Ich habe die Arbeit nicht gelesen aber auf die Schnelle folgende deutliche Aussage auf Seite 34 finden können:

    Zitat

    according to the Vajrayāna that clearly identifes dhāraṇī as mantra, a dhāraṇī ‘is a vessel that bears, holds, preserves, and contains a linguistic space that is occupied by the force of some enlightened being’ (Wallis, 2002: 30).


    Ungefähre Übersetzung:
    "Im Vajrayana wird ein Dharani eindeutig mit einem Mantra identifiziert, welches als Fahrzeug/Gefäß für das Erzeugen, Tragen, Erhalten und als linguistischer Raum für die Kraft eines Erleuchtungswesens dient"

  • bei dem 100 silben mantra von vajrasattva oder vajrakilaya handelt es sich korrekterweise um ein dharani und es müsste eigentlich 100 silben dharani heißen.


    hier findet man einen wissenschaftlichen Text des Indologen Franz Bernhrad über die Entstehung eines Dharani
    http://menadoc.bibliothek.uni-…eriodical/pageview/120997


    im Palikanon findet man beispielsweise weder Mantra noch Dharani. dort gibt es nur Paritta, Schutztexte
    http://www.palikanon.com/diverses/Parittas.pdf
    eine Übersicht findet man im Milindapanha 4.2.4. Die Macht der Schutztexte - 4.2.4. Maccupāsamuttipañho
    http://www.palikanon.com/diver…a/milinda05.html#mil4_2_4

  • Zitat

    kilaya: Die Länge allein wäre also kein Unterscheidungsmerkmal per se, denn wenn man an das 100-Silben-Mantra von Vajrasattva denkt oder an das lange Amitayus-Mantra o.ä. dann habe ich diese noch nie als "Dharani" bezeichnet gehört oder gesehen. Ausserdem gibt es dazu immer auch noch ein kurzes Mantra als Essenz, aber das ist ein anderes Thema.


    Hallo Kilaya,
    im Orden Lama A. Govindas wurde das lange Vajrasattva-Mantra definitiv als Dharani bezeichnet.
    Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob es nur wegen der Länge so bezeichnet wurde oder ob noch andere Kriterien genannt wurden. Mir ist es jedenfalls so in Erinnerung geblieben, dass der Grund dieser Bezeichnung nur seine Länge war.
    Vermutlich kennst Du den damaligen Orden nicht? Er war in seinen letzten Jahren auch nur noch eine kleine, unbedeutende Gruppe.


    Nach meinem Empfinden ist mir eine Dharani zu lang, somit auch die des Vajrasattva.
    Ich bin ein Fan von kurzen Mantras, am liebsten noch Bija-Mantras. Ich will meditieren, aber nicht mit endlosem Aufsagen tiefere Meditationszustände blockieren.


    Doch das ist etwas ganz Individuelles und ich bestehe nicht darauf, dass es auch für Andere gilt.


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Ich meine der Unterschied liegt in den "Anweisungen" an das angerufene Wesen welche im Dharani enthalten sind.
    Mantren sind doch meist reine Anrufungen, oder?

  • Beim AMM-Orden wurden Mantras nicht als Anrufungen angesehen.


    Denn die Gestalten, auf die man meditiert, wurden ganz betont als Geistesformationen betrachtet, die wir innerlich aufbauen und die sich wieder auflösen, die also nicht sustanziell oder gar außerhalb von uns existieren.
    Darum sprach man auch nicht von Anrufungen.
    Wen soll man denn anrufen, wenn da außerhalb von uns keiner ist?


    Also, wie gesagt, ob Mantra oder Dharani - der Unterschied bestand aus AMM-Sicht im Wesentlichen aus der Länge.


    LG - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet