Kurze Praxis: Ermächtigung nötig?

  • Hallo zusammen,


    Hinsichtlich tantrischer Praxis ist es ja so das für nahezu alle Sadhanas vorherige Ermächtigungen durch MeisterIn / LehrerIn notwendig sind.
    Was die friedvollen Erleuchtungswesen wie zB Chenresig, Shakyamuni, Tara, Amithaba, Medizinbuddha, Manjushri, Guru Rinpoche.. angeht vertreten viele die Ansicht das hierfür keine Ermächtigung nötig sei, andere betonen das auch für die genannten Sadhanas Ermächtigungen nötig sind.


    Wie sieht es denn mit einer "simplen", kurzen Praxis aus?
    Man verwendet eine Figur oder ein Bild oder eine Visualisierung eines Erleuchtungswesen als Meditationsobjekt und chantet ein Mantra der betreffenden Figur?
    Beispiel: Green Tara Short Practice


    Ich habe bereits auf Meditationskursen und einem Retreat die Meditation auf ein Guru Rinpoche-Bild mit anschließendem Mantra-Chanting gelernt.
    Während offener Metta-Meditationstage wird gesagt "Ihr könnt dazu eine beliebige Figur visualisieren die ihr mit Mitgefühl verbindet welches durch Lichtstrahlen auf Euch übergeht" (so in etwa)


    Wenn ich also zB ein Thangka einer grünen Tara als Meditationsobjekt verwende und mir vorstelle das ihre Weisheit/ihr Mitgefühl mich via Lichstrahlen erfüllt und dabei OM TARA TUTARE TURE SOHA chante dann wäre dies ein Beispiel für eine einfache Praxis.


    Zusätzlich könnte man noch ein Tara-Gebet vorab oder im Anschluss rezitieren.


    Mit solch einfachen Formen wäre ich bereits zufrieden um meine Grundlagenpraxis zu bereichern. Bedarf es hierzu einer Ermächtigung??

    2 Mal editiert, zuletzt von 123XYZ ()

  • Hallo mkha´,


    ich sehe da auch kein Problem.
    1. Welche Figur oder welches Bild ich als Objekt verwende ist meine Sache.
    2. Wie gesagt wurde uns auch die Visualisierung eines beliebigen Erleuchtungswesens im Meditationskurs "erlaubt".
    3. Ein Gebet der Figur zu rezitieren dürfte ebenfalls unproblematisch sein?!?
    4. Das Mantra zu chanten?!?


    Lediglich bei den Punkten 3 und 4 bin ich nicht ganz sicher.
    Ein Gebet sollte eigentlich kein Problem darstellen denke ich doch! (Fände ich schlimm wenn doch)
    Das Mantra zu chanten.. hmm .. die Mantren besagter Erleuchtungswesen werden weltweit gechantet ohne Ermächtigung!


    Entspricht Deine Antwort Deiner persönlichen Überzeugung oder weisst Du es ganz sicher?


    Nachtrag: Dieses Ermächtigungs-Wirrwarr macht mich ganz verunsichert. Was ein Blödsinn!
    Warum sollte das rezitieren von Gebeten und friedvollen Mantren einer Ermächtigung bedürfen?!
    Ich werde das einfach so handhaben!

  • Meine Meinung dazu ist ja bekannt: klar darfst Du. Im Grunde geht es bei den meisten Ermächtigungen nicht eine Erlaubnis, sondern um eine zusätzliche Hilfe und Information, um die Sache zu vertiefen und keine Fehler zu machen. Je mehr die Energie der Form ohnehin nicht geeignet ist, dass Fehler entstehen, oder wo solche "Fehler" einfach Erfahrungen werden, die einen auch weiterbringen, umso weniger streng braucht man die Sache zu sehen. Das Licht eines Aspektes aufzunehmen ist im Grunde blos eine Form, sich einen Segen abzuholen - was eine Inspiration oder Motivationshilfe ist.


    Bei Übungen mit den Energiekanälen dagegen, oder transformatorische Praxis für starke innere Blockierungen oder Störungen durch Schützer oder bestimmte Gottheiten sollte man sich aber lieber strikt an die Anweisungen halten und nicht auf eigene Faust herumexperimentieren. Macht man hier grobe Fehler kann das starke Hindernisse aufbauen, Störungen verstärken oder sogar körperliche Probleme erzeugen. Die Einweihungen wirken bei solchen Sachen sehr vielschichtig und schützend.


    Ein Beispiel: bestimmte Traumyoga-Techniken arbeiten mit dem Redezentrum. Wenn dabei Störungen unsachgemäß getriggert werden, kann es sein, dass die Rede teilweise unkontrollierbar wird. Mit den falschen Worten zur falschen Zeit kann man sich ganz schön Probleme schaffen. Ob einem die Leute ein vorübergehendes "Tourette-Syndrom" abnehmen, ist fraglich ;) Es erscheint als eine harmlose Praxis und man könnte versucht sein, das einfach mal auszuprobieren - ist es aber nicht. Ein Lehrer würde dann empfehlen, im Alltag mit anderen Methoden zu arbeiten und sich z.B. auf das Herzzentrum zu konzentrieren. Die Praxis auf das Redezentrum könnte man dann in einer Retreatsituation machen, wo die sich lösenden Energien keine zusätzlichen Probleme verursachen.


    kilaya

  • Hallo Thomas,


    ich vertrete nicht die Sichtweise der Voredner. Ich meine, wenn ich mir deine letzten Posts so ansehe, dann hast du über zahlreiche Sadhanas geschrieben ohne dass sich mir persönlich der Sinn dieser Threads erschlossen hat. Hast du für all diese Yidams eine Ermächtigung?


    Das was du im Eingangsthread geschrieben hast, ist für mich keine einfache Sadana. da hier schon sowohl mit der Erzeugungs-als auch mit der Vollendungsstufe gearbeitet wird.


    Ich finde es ist auch nicht so ohne Weiteres so zu argumentieren wie Kilaya ist tut. Gewisse Übungen mit Chakras oder Energiekanälen einfach weg zu lassen ist ratsam wenn man keine Ermächtigung und Erklärung hat. Aber wenn ich das zu ende denke, was bleibt dann von der Sadana übrig? Konzentration auf einen Yidam. Man könnte das auch mit Shamatha/shine übersetzen. Wenn es aber im Kern um diese Übung geht, warum muss hier zwingend ein yidam verwendet werden? Ist das nicht eine Anhaftung. Warum meditiert man nicht mithilfe einer Blume oder von mir aus einem Bild des Dalai Lama o.ä? Was ich hier fühle ist ein gewisser Materialismus/Hochmut. Und das Gefühl ist sehr subtil. Meine Wahrnehmung kann auch falsch sein, ich halte nicht um jeden Preis daran fest.


    Ich gehöre sicher nicht zu der Fraktion die sagt, man müsse erst 6 Jahre Shamatha praktizieren um mit Tantra oder Dzogchen/Mahamudra zu beginnen. Aber wenn man schon eine Sadhana praktizieren will, wie wählt man diese dann aus? Ich meine man hat doch ggfs ein Gefühl von einem bestimmten Yidam der einen vertraut ist. Man muss halt aufpassen, dass man darüber nicht so arg konzeptualisiert. Denn theoretisch klingt z.B. Buddha Chenrezig mit grenzenlosen Mitgefühl total super. Mir persönlich fehlt dort aber ein geistiges Band , es fühlt sich für mich nicht richtig/nicht so wichtig an, ihn zu praktizieren. Darum habe ich auch keine Einweihung darin. Mein Band geht eher zum Buddha Amithaba dem Buddha des grenzenlosen Lichts. Auch weil er für mich recht schlicht ist und ich persönlich Licht als etwas universelles empfinde.


    ich schweife ab, entschudigung.


    Wenn es dir aber darum geht dich aufs Tantra vorzubereiten in dem Sinne dass die Übungen unbedingt einen Touch Vajrayana/Tantra haben sollen, dann wäre doch Guruyoga der naheliegende Bezugspunkt. Denn zuflucht zum Buddha ist die absolute Grundlage des Buddhismus. Und im Vajrayana ist es die Zuflucht zum Lama. Mit der Zuflucht zum Lama kann man dann entsprechend Guruyoga praktizieren(so ist zumindest mein Verständnis, ich denke nicht dass hierfür eine spezielle ermächtigung zwingend nötig ist, aber das kann man ja mit dem Lehrer absprechen.


    Im Guruyoga finden sich praktisch alle elemente jeder Sadana wieder. Guruyoga ist eine perfekte Vorbereitung für jede Sadana. Es gibt dann keinen Grund mehr zwingend etwas anderes/neues schnell machen zu müssen.


    p.s. ich war beim schreiben recht emotional. Es kann sein,dass ich den Kern nicht völlig getroffen habe. Ich habe das Gefühl, die Praxis die du oben beschrieben hast, simplifiziert Vajrayana zu sehr. Ich persönlich würde klassischerweise mit Shamatha beginnen. und im Tantra würde ich die Erzeugungsstufe nicht verlassen, bis ggfs der Lehrer etwas anderes sagt.


    Wenn du einen besonderen Bezug zu einem bestimmten Yidam hast und sich z.B. die Vollendungsstufe quasi automatisch ergibt, ist das nochmal was anderes.


    Liebe Grüße
    Tobias

    Einmal editiert, zuletzt von Alaya ()

  • @kilaya: Ja, verstehe.


    Ich finde es auch sinnvoll sich als Praktizierender der tibetischen Tradition bereits am Anfang den unproblematischen Erleuchtungswesen zuzuwenden und so in den Vajrayana-Kosmos hineinzuwachsen.
    Man beginnt mit Bildern, Figuren. als Meditationsobjekt.


    Später kann man sich in folgender Praxis üben:
    Das Gute am Anfang: Bodhicitta + Zuflucht + je nach Lust ein Gebet
    Das Gute in der Mitte: Die "dreiteilige Praxis": 1. Bild/Figur/Visualisierung als Objekt 2. Mantra 3. Ruhemeditation
    Das Gute am Ende: Hier kann man auch ein Gebet einfügen + Widmung des Verdienstes


    Auch Sadhanas/Pujas mit Visualisierung vor sich im Raum einiger Bodhisattvas und Buddhas werden in Zentren bereits für EinsteigerInnen angeboten.
    Dabei lernt man dann bereits die komlexeren Techniken kennen wie Opfergaben, Visualiserungsaufbau, Keimsilben, Mantren, Mudras.


    Mit diesen genannten Meditationsformen hat man auch als EinsteigerIn schon einiges zu tun!
    Man sollte sich vieel Zeit nehmen um sich den einzelnen Buddhas/Bodhisattvas zuzuwenden und eine Beziehung aufzubauen.


    Sollte man irgendwann den tantrischen Pfad beschreiten hat man bereits einen starken Bezug zu den Wesen und ist bereits gut in die Tradition hineingewachsen.
    Dann kann man mit den von Dir genannten komplexeren Methoden beginnen des Geist zu transformieren und sich auch schwierigeren Gottheiten zuwenden.


    ich halte das für absolut sinnvoll.

  • Alaya
    Für mich sind die Buddhaaspekte, Yidams, Gottheiten sehr lebendige Kraftfelder, jedes mit einer sehr eigenen Energie und Kraft und Bedeutung. Ich bin nicht der Meinung, dass es lediglich ein austauschbares Meditationsobjekt ist. Du schreibst ja selbst: Du hast nicht so einen Bezug zu Chenrezig. Wenn es ohnehin austauschbar ist, was bedeutet es dann? Warum ist eine Kerze oder der Dalai Lama oder Amithaba dann passender und Chenrezig weniger? Dieses Gefühl hat einen Grund und es gibt diese vielen Aspekte, um verschiedene Seiten der Erleuchtung zu zeigen, zu vergegenwärtigen - um sich so der Erleuchtung von verschiedenen Seiten anzunähern. Oder um den einen Zugang zu finden, der einen individuell für das Ziel "in der Mitte" öffnet. Es ist auch individuell verschieden, ob man nun besser einen Zugang wählt und sich darauf konzentriert, oder ob man z.B. so viele Aspekte wie möglich kennenlernen möchte, die dann wie Puzzlestücke ein Gesamtbild ergeben.


    123XYZ
    Ich meinte das nicht, dass man so einen "stufenweisen" Weg wählen muss, wo man erst dieses oder jenes macht, erst ohne dann mit Einweihung oder wie auch immer. Wenn aber jemand neugierig ist, sich nicht für einen Lehrer entscheiden will oder kann, sich vielleicht in einer Gruppe unwohl fühlt oder aus welchem Grund auch immer man keinen "formellen, offiziellen" Weg wählt, dann sollte man trotzdem die Möglichkeit haben, Erfahrungen mit den Buddhas, mit Meditation, mit Mantren zu machen. Und dann ist es gut, zu wissen, was man bedenkenlos ausprobieren kann oder wovon man lieber erstmal die Finger lässt.


    Es sind ausserdem alles Empfehlungen. Buddha hat nicht gesagt: "Du muss dieses oder jenes machen" Er sagt: "Wenn Du dieses machst, wird oder kann dieses passieren, machst Du jenes kann das jene Folgen haben" usw. Dann ist man selbst gefragt, zu entscheiden, welchen Weg man einschlagen will. Du möchtest ausprobieren, was für ein Schaden für Dich durch eine Praxis entstehen kann, die Du unbedarft aus dem Netz gefischt hast? Tu das, es ist Deine Verantwortung. Du kannst die Folgen davon aber dafür auch nicht auf irgendjemand abwälzen. Ob man den sicheren, den herausfordernden, den gefährlichen, den gemächlichen, den vorschnellen, den mutigen, den zurückhaltenden Weg geht - alles eine Frage von individuellem Charakter und eigener Entscheidung.


    kilaya

  • @ Kilaya,


    Zitat

    Für mich sind die Buddhaaspekte, Yidams, Gottheiten sehr lebendige Kraftfelder, jedes mit einer sehr eigenen Energie und Kraft und Bedeutung. Ich bin nicht der Meinung, dass es lediglich ein austauschbares Meditationsobjekt ist


    hier muss man denke ich differenzieren. Wovon ich sprach war die Erzeugungsstufe im Anfangsstadium. Diese habe ich mit Shamatha gleichgesetzt weil es hier um Konzentration auf ein(inneres) Objekt geht- Das was du von Kraftfelderm schreibst ist aus meiner Sicht erst im Ergebnis der gesamten Sadana erfahrbar. Auf dieser reinen Konzentrationsebene(shamatha) entsteht dieses Kraftfeld aus meiner Sicht noch nicht, denn hierfür sind nicht nur alle Atribute des Yidams notwendig(was ja bei Shamatha nicht zwingend so sein muss) aber auch eine gewisse Wandelbarkeit(Bewegung Veränderungpotenzial Auflösung) des Yidams. Dieses Zusammenspiel aus Erzeugungs und Vollendungsstufe ergibt die volle Qualität des Yidams, und ja, auf einer gewissen Ebene dieser Praxis sind die Yidams hier Nicht austauschbar(wenn es z.B. um zornvolle und friedvolle Aspekte geht)


    Zitat

    Dieses Gefühl hat einen Grund und es gibt diese vielen Aspekte, um verschiedene Seiten der Erleuchtung zu zeigen, zu vergegenwärtigen - um sich so der Erleuchtung von verschiedenen Seiten anzunähern. Oder um den einen Zugang zu finden, der einen individuell für das Ziel "in der Mitte" öffnet. Es ist auch individuell verschieden, ob man nun besser einen Zugang wählt und sich darauf konzentriert, oder ob man z.B. so viele Aspekte wie möglich kennenlernen möchte, die dann wie Puzzlestücke ein Gesamtbild ergeben


    Hier könntest du recht haben. Von meinem Gefühl her würde ich dir aber nicht recht geben- Es ist für mich ein Bisschen wie wenn man einem zweijährigen 50 Puzzlespiele a 100 Teile hinwirft sie durcheinandermischt und sagt "ich möchte dir möglichst viele Aspekte der tollen Aktivität des Puzzelns zeigen". Klar hat man das dadurch irgendwie gemacht. Immerhin gibt es zahlreiche Möglichkeiten die Motive zusammenzusetzen und doch funktioniert jedes dieser Puzzlespiele nach den gleichen Regeln.


    Es besteht hier aus meiner Sicht aber die Gefahr, dass ,das Kind gar keine Zusammenhänge feststellen kann, und damit puzzeln nicht mag.


    Ich will jetzt nicht sagen, dass ich mit dieser Sichtweise recht hätte, es ist eine persönliche Preferenz und eine bestimmte Logik mehr nicht.

  • Vermutlich bin ich da einfach mit meiner Sichtweise wieder mal auf einer anderen Ebene gelandet ;) In einigen Tantraklassen ist es sicherlich so, dass das Kraftfeld erzeugt wird. Für mich geht es um die direkte Verbindung mit einem existierenden Kraftfeld. Wenn ich die einfache Form wie oben beschrieben zugrunde lege, dann setz ich mich hin und verbinde mich durch Vergegenwärtigung und Mantra mit dem Kraftfeld. Das Licht überträgt dessen Eigenschaften auf mich als Segen. Was ich dabei im Aussen visualisiere, ist etwas, das analog in "meinem Geist" stattfindet. Das mache ich mir deutlich, indem ich die Form am Ende wieder auflöse und dann ja meist in mein Herz zurückführe. Aussen und Innen ungetrennt.


    kilaya

  • Du praktizierst für Dich zu Hause. Wer will Dir da was verbieten? Letztendlich musst Du für Deine Praxis selbst die Verantwortung übernehmen. Wieviel, Was, in welcher Ausführlichkeit, Was läßt Du weg?
    Das System tibetischer Buddhismus gehöhrt aber einer anderen Kultur an und es ist sehr vielschichtig und sehr sehr umfangreich.
    Die tibetischen Mönche und Yogis haben jahrhunderte Zeit gehabt um ihre Formen zu entwickeln und zu verfeinern.
    Ausserdem haben sie es als Vollzeitjob betrieben, also ohne für einen Haushalt sorgen zu müssen, oder ohne sich den Lebensunterhalt verdienen zu müssen ohne sich um Verwandte kümmern zu müssen. So im Klosterleben. Sie haben also für viele Rituale viel mehr Zeit einplanen können. Ich habe von grüne Tara Pujas gehöhrt welche auf 3 Tagen ausgelegt waren.
    Auf der anderen Seite habe ich schon oft beobachtet wie sie improvisiert haben, dann werden für die Opfergaben auch mal nur Keckse und Coca Cola genommen, wenn man keine Tormas und die richtige Flüssigkeit zur Hand hat.
    Natürlich kann man für alles eine Ermächtigung bekommen. Dann ist man auf der "sicheren" Seite.


    Eben weil alles so komplex und umfangreich ist, ist es halt viel viel einfacher, wenn man einen Lama hat der einen das alles erklären kann.


    Hier noch einmal aus einem meiner allerersten Postings:

    nyalaana:

    Für Yidam-Praxis sind folgende Einweihungen Unterweisungen notwendig: Wang, Lung und Tri. Es geht nicht nur "um die Theorie" dazu, sondern die volle Übertragung: der Bedeutung, der Liturige, der Vorgehensweise, etc. lung, tri und wang.
    Wang heisst Einweihung, lung ist die Leseübertragung, und tri ist die Erklärung durch einen Lama der Linie. Im Vajrayana brauchts einige Ingredienzien, damit die volle Übertragung da ist und der Segen der Linie in uns eintreten kann. Sich aus Büchern die Anleitung zu organisieren, ist nicht ausreichend. Du brauchst tatsächlich einen Lama, der/die dir die Übertragung in vollem Umfang gibt. Ausserdem ist es üblich vor dem Beginn der Yidam-Praxis die Grundlegenden Übungen(Ngöndro) als Vorbereitung darauf abzuschließen. Das Ngöndro dauert aber auch seine Zeit. Von wenigen Monaten, wenn man ausser dem Ngöndro nichts anderes zu tun hat, bis zu mehreren Jahren, wenn man arbeitet, studiert oder Familie hat.
    ...
    Wenn Du einfach aus Büchern dir Deine Praxis selbst zusammenbastelst, ist es sehr gut möglich , dass Deine Erwartungen an die Yidam-Praxis nicht erfüllt werden und nach einiger Zeit kann es dann sehr leicht dazu führen, dass Du dann enttäuscht davon bist. Oder Du findest dann andere Bücher die von wieder etwas anderen berichten und du fängst das dann an. Weil die Yidam-Praxis "es" ja nicht so gebracht hat, obwohl Du im Grunde sehr wahrscheinlich keine "richtige" Yidam-Praxis ausgeführt hast. Ich habe auch schon gerüchtehalber davon gehöhrt, dass Yidam-Praxis auch gefährlich sein kann. Welche Gefahren das nun genau sind, dass weiss ich nicht. Ob damit die Enttäuschung über das nicht "klappen" gemeint ist, oder ob Psychosen und psyschische Krankheiten ausgelöst werden können das vermag ich nicht zu beurteilen. Ich habe mich damit noch nicht beschäftigt, weil ich gerade seit 1 Jahr das Ngöndro mache und wohl noch ein paar Jahre damit brauchen werde. Yidam-Praxis ist für mich "Zukunftsmusik" welche wohl erst in ein paar Jahren für mich relevant wird. (vom 24.06.2011)


    Die paar Jahre sind inzwischen vergangen. Eine waschechte Yidam-Praxis praktiziere ich nicht. Im moment bin ich bei einer sehr kurzen Form von grüne Tara, Chenrezig und weisse Tara. Für die Beiden ersteren haben ich wang und lung, für grüne Tara auch tri.

  • Habe mich heute in meinem tibetischen Zentrum schlau gemacht.
    Weisse und grüne Tara sowie Chenresig sind ohne Ermächtigung praktizierbar.
    Für die weisse Tara und Chenresig werden ohnehin Praxistage für alle angeboten.
    Einzigste Bedingung: Visualisierung vor sich im Raum.
    Habe Sadhana-Praxistexte für genannte drei Bodhisattvas erhalten.


    Werde mich heute abend zum ersten Mal der grünen Tara zuwenden :)
    Freue mich schon!

  • Hallo mkha´,


    mkha´:

    Alle Unklarheiten beseitigt?


    Ja!


    Du hattest mich von Anfang an richtig verstanden.
    Jetzt habe ich wie erwähnt noch die offizielle Bestätigung meines Zentrums auch komplexere Sadhanas mit Front-Visualisierung der grünen und weissen Tara und des Chenresig ohne Ermächtigung praktizieren zu können.
    Ich vermute das das auch mit Medizinbuddha, Manjushri, Amithaba und (der wird bei solchen Aufzählungen schändlicherweise meist nicht mit erwähnt ;) ) natürlich Buddha Shakyamuni erlaubt wäre.

  • mkha':

    Diese Aussagen habe ich während offener Meditationstage schon öfter gehört - auch mit dem Hinweis, dies könne für Andersgläubige auch eine ihrem Glauben entsprechende Vorstellung sein.


    Das habe ich so auch schon weitergegeben, an Leute die ohnehin einen Bezug zu Erzengeln hatten, dann habe ich für sie halbwegs passende Erzengel mit entsprechenden Visualisierungen aus dem Buddhismus verknüpft. Das nur als Nebenbemerkung, das zu vertiefen wäre OT.


    kilaya

  • Thomas23:

    Jetzt habe ich wie erwähnt noch die offizielle Bestätigung meines Zentrums auch komplexere Sadhanas mit Front-Visualisierung der grünen und weissen Tara und des Chenresig ohne Ermächtigung praktizieren zu können.
    Ich vermute das das auch mit Medizinbuddha, Manjushri, Amithaba und (der wird bei solchen Aufzählungen schändlicherweise meist nicht mit erwähnt ;) ) natürlich Buddha Shakyamuni erlaubt wäre.


    Bevor es zu falschen Vorstellungen kommt will ich diese meine Äußerung nochmal präzisieren:


    In meinem Zentrum ohne Ermächtigung erlaubt:
    - Sadhana der weissen Tara mit Front-Visualisierung
    - kurzes Sadhana der grünen Tara mit Front-Visualisierung
    - Chenresig-Puja (vierarmig) mit Front-Visualisierung


    Medizinbuddha: Ermächtigung nötig
    Amithaba, Manjushri, Shakyamuni: ? ist mir bislang keine Praxis dort bekannt

  • Es ist aus meiner Sicht besser, sich zu fragen, was eine Einweihung/Ermächtigung bezweckt, statt darüber zu diskutieren, was eventuell wie praktiziert werden könnte: Bei einer Einweihung wird das authentische Wissen/Kennen der drei Kayas von einer realisierten Person auf eine andere Person übertragen. Im Idealfall realisiert der/die so eingeweihte augenblicklich Buddhaschaft. Ist das nicht der Fall gibt es Praktiken, Texte usw. die mit der in der Einweihung verwendeten Methodik verbunden sind. Diese sollen dem Eingeweihten dabei helfen, die bereits während der Einweihung gelegten Samen als ursprünglicher Zustand der eigenen drei Tore zu realisieren. Das ist Vajrayana, alles andere ist, na ja, das solltet ihre Euch selber fragen...


    Viel Erfolg auf dem Weg
    Yeshe

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Yeshe:

    Das ist Vajrayana, alles andere ist, na ja, das solltet ihre Euch selber fragen...


    Es sind Praktiken für "Anfänger" die noch nicht den Anspruch erheben die Qualität einer Sadhana mit Ermächtigung im Tantra-Fahrzeug zu erfüllen, es aber gestatten sich den bekanntesten Erleuchtungswesen mit Körper, Rede und Geist anzunähern und diese bereits in die Grundlagenpraxis mit einzubeziehen. Wenn es irgendwann zu einer größeren Ermächtigung kommt hat man bereits einen Bezug zur Gottheit hergestellt. Ich halte das wie gesagt für gewinnbringend und auch sinnvoll um sich der Gottheitenpraxis anzunähern und in die Tradition hineinzuwachsen als selbstverständlich auch um bereits auf dem Grundlagenpfad Kraft, Freude, Inspiration hierdurch aufzubauen.


    Für mich stellen die Gottheiten mehr dar als Yidams des Tantra-Fahrzeuges.
    Die Erleuchtungswesen können als persönliche Yidams im Tantra fungieren haben aber noch zahlreiche weitere Funktionen und sagten den Mythen zufolge tw. selbst: "Wer immer mein Mantra chantet für den werde ich da sein um zu helfen" (Guru Rinpoche).
    Das chanten von "OM MANI PADME HUNG" soll bereits große Verdienste bewirken.
    Nicht umsonst hat Vessantara in seinen drei Bänden "Das weise Herz der Buddhas", "Zum Wohl aller Wesen" und "Flammen der Verwandlung" die tantrischen Gottheiten in Band 3 beschrieben. Die bekannten Dhyani-Buddhas und Bodhisattvas sind für alle da. Womit ich jetzt keine Selbstvisualisierungen sondern vorrangig die hier im Thread vorgestellte kurze Praxis oder auch einfach Gebete meine.

  • Yeshe:

    Es ist aus meiner Sicht besser, sich zu fragen, was eine Einweihung/Ermächtigung bezweckt, statt darüber zu diskutieren, was eventuell wie praktiziert werden könnte: Bei einer Einweihung wird das authentische Wissen/Kennen der drei Kayas von einer realisierten Person auf eine andere Person übertragen. Im Idealfall realisiert der/die so eingeweihte augenblicklich Buddhaschaft. Ist das nicht der Fall gibt es Praktiken, Texte usw. die mit der in der Einweihung verwendeten Methodik verbunden sind. Diese sollen dem Eingeweihten dabei helfen, die bereits während der Einweihung gelegten Samen als ursprünglicher Zustand der eigenen drei Tore zu realisieren. Das ist Vajrayana, alles andere ist, na ja, das solltet ihre Euch selber fragen...


    Viel Erfolg auf dem Weg
    Yeshe


    Blödsinn. Einweihungen sind einfach ein historisches Instrument zur Machterhaltung priveligierter Gruppen. Bestenfalls kann damit ein spezifisches Wissen vermittelt werden (wie exakt ist ein Mandala zu zeichnen, welche genaue Anordung ist beim Altaraufbau zu beachten, wie sind kryptische Stellen in einem Text zu verstehen etc.). Der Rest ist blanker Glaube (der ja immerhin auch "Berge versetzen" kann) an das was da aufgeführt wird und völlig selbst-induziert.
    Je mehr man sich in die Materie reinarbeitet, praktiziert, studiert etc., desto wirksamer werden im Schnitt natürlich auch Ermächtigungen... Aber als "Buddha" geht da Niemand raus hervor, so wie auch vorher keiner da war oder ist.
    Ist wie mit Segen, Handauflegen und diversen kleineren und größeren Initiationsritualen im Christentum. Manchmal kann schon ein einfacher Segen an die ganze Gemeinde bei einem Einzelnen mega was auslösen, einfach weil es gerade gepasst hat; ebenso kann jemand nach der Priesterweihe zu der Einsicht kommen, dass irgendwie immer noch alles so ist wie vorher.

  • Bitte lasst solche Einwürfe wie "Blödsinn" weg - auch wenn das Gesagte so gar nicht dem eigenen Weltbild entspricht. Für die meisten Sichtweisen sprechen v.a. die eigenen Erfahrungen und Glaubensmuster. Glaubensmuster können ebenso etwas vorgaukeln, was nicht da ist, wie etwas tatsächlich vorhandenes effektiv blockieren.


    Vermutlich liegt die Wahrheit nicht "in der Mitte" sondern "in der Breite der Potentiale".


    Einweihungen werden sicherlich AUCH als Mittel der Machterhaltung genutzt und man wäre unkritisch-naiv, wenn man das ausblenden wollte. Aber sie haben auch einen sehr realen Kern und wenn man bestimmte Dinge immer wieder in verschiedenen Ausprägungen erfahren hat (wie ich auch selbst) und dann oft erst nachträglich herausgefunden hat, was es damit genau in dem Kontext auf sich hatte, dann wird klar, dass das mit dem "rein selbst-induziert" schlichtweg auch nicht stimmen kann.


    Dass die Reaktionen auf Segen oder Einweihungen so verschieden sind, heisst nicht, dass sie nicht real sind. Das heisst nur, dass es verschiedene Mechanismen gibt, die die Wirkung begünstigen oder blockieren können, die meisten davon unbewusst.


    Bemüht euch doch vielleicht, euch durch eure Meinungen zu ergänzen und zumindest grundlegend offen zu bleiben, statt die Meinung des anderen totreden zu wollen. Besonders an Sohei geht dieser Hinweis: Dein letzter Beitrag ist hart an der Grenze, die speziellen Regeln des tibetischen Bereichs zu verletzen. Schau im Zweifel nochmal da rein.


    kilaya

  • Ja stimmt schon, der "Blödsinn" ist natürlich nur der emotionale Ausdruck dessen, was ich mal mehr mal weniger stark empfinde, wenn ich so etwas lese.


    Davon abgesehen ist nicht viel zu ergänzen:


    Vielleicht kannst du, Kilaya, ja mal kurz erläutern was du mit "real" meinst?


    Und was glaubst du passiert z.B bei einer katholischen Firmung? Ist der Hl.Geist der dort empfangen wird weniger "real" als das was bei einer tibetischen Einweihung geschieht? Und wenn nicht - wie vertragen sich die beiden gänzlich unterschiedlichen Lehren miteinander?

  • Sôhei:

    Vielleicht kannst du, Kilaya, ja mal kurz erläutern was du mit "real" meinst?


    Das lässt sich eigentlich nicht "mal kurz erläutern", weil es so viele Facetten hat. In diesem Zusammenhang meine ich: da ist etwas, das über die Einbildung hinaus wirkt. Auch wenn es vielleicht für den Mechanismus dieser Wirkung (noch) keine wissenschaftliche Erklärung gibt. Ohne wissenschaftlichen Beweis sind für mich Dinge "im wissenschaftlichen Sinne nicht real", aber ich akzeptiere das Paradigma der Wissenschaft nicht als einzig mögliche Wahrheit. Eine subjektive Realität ist für mich nicht weniger real als eine (vermeintlich) objektive Wahrheit.


    Zitat

    Und was glaubst du passiert z.B bei einer katholischen Firmung? Ist der Hl.Geist der dort empfangen wird weniger "real" als das was bei einer tibetischen Einweihung geschieht? Und wenn nicht - wie vertragen sich die beiden gänzlich unterschiedlichen Lehren miteinander?


    Da unterscheide ich zwischen "Medium" und "Inhalt". Eine Einweihung ist eine Methode, um Inhalte zu transportieren, aber nicht der Inhalt selbst. Man kann natürlich eine Einweihung auch "leer" durchführen; jemand der nur noch Rituale ausführt, ohne selbst die Erfahrung zu haben, um die es geht, da ist die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer, dass "wirklich etwas passiert". Allerdings - wenn es z.B. um einen Inhalt geht, der vielleicht eine eigene lebendige Kraft ist oder hat - dann kann auch diese Kraft selbst in Verbindung mit dem Empfänger treten, dann ist der "Vermittler" nur einer, der den Anstoss für eine Öffnung der Kraft gegenüber gegeben hat.


    Es gibt eine tibetische Weisheit, die sagt:
    Man kann zu einer Einweihung gehen und den Segen empfangen
    Man kann zu einer Einweihung gehen und den Segen nicht empfangen
    Man kann nicht zu einer Einweihung gehen und den Segen empfangen
    Man kann nicht zu einer Einweihung gehen und den Segen nicht empfangen


    Es kommt also wohl wirklich sehr entscheidend auf die Öffnung an, die in einem selbst stattfindet. Ob der Auslöser dafür ein "reales" oder "leeres" Ritual ist oder ob die Öffnung selbst-induziert oder fremdausgelöst ist, ist letztlich völlig egal. Wahr ist es, wenn das Ergebnis stimmt.


    kilaya

  • Thomas23:

    Hinsichtlich tantrischer Praxis ist es ja so das für nahezu alle Sadhanas vorherige Ermächtigungen durch MeisterIn / LehrerIn notwendig sind.
    Was die friedvollen Erleuchtungswesen wie zB Chenresig, Shakyamuni, Tara, Amithaba, Medizinbuddha, Manjushri, Guru Rinpoche.. angeht vertreten viele die Ansicht das hierfür keine Ermächtigung nötig sei, andere betonen das auch für die genannten Sadhanas Ermächtigungen nötig sind.


    Lieber Thomas, in Wirklichkeit ermögicht die Praxis des Tantra eine Übertragung, nicht umgekehrt.


    Zitat

    "... Wenn wir so denken, vergessen wir jedoch, dass die tantrischen Gottheiten in dieser Form kein Eigenleben führen. Sie existieren in dieser Form lediglich für die und mit den Praktizierenden, also den Lehrern und Schülern, die Einweihungen geben und bekommen. Sie sind in diesem Sinne ein Vehikel der Übertragung, eine Projektionsebene."


    Dagyab Kyabgön Rinpoche


    http://info-buddhismus.de/Tibe…ntra_Dagyab_Rinpoche.html

  • Das ist ein interessanter Text, yofi. Danke für den Link!


    Ich konnte im Text einen Bestätigung der "Erlaubnis" von Mantra-Chanting für die populären, friedvollen Gottheiten finden:

    Dagyab Kyabgön Rinpoche:

    Um Mantras rezitieren zu dürfen, braucht man mindestens einen Lung. Ausgenommen von dieser Bedingung sind die allgemein bekannten Mantras von Buddha Shakyamuni, Avalokiteshvara, Amitabha, Aryatara und Manjushri, die jeder rezitieren darf.


    Ich hatte mir ja die Frage gestellt ob dies ok ist.


    Dagyab Kyabgön Rinpoche:

    Nach der Einweihung wird er versuchen, sich mit der Meditationsgottheit tiefer vertraut zu machen. Wenn er sich zu der entsprechenden Praxis und der Gottheit hingezogen fühlt, und zwar nicht nur in den ersten drei Tagen nach der Einweihung, ist das ein gutes Zeichen. Die Annäherung kann geschehen, indem man sich das Bild der Gottheit im Geist vergegenwärtigt, was sich zunächst durchaus wie ein bloßer Phantasie-Akt anfühlen kann, oder durch Rezitation von Mantras und anderen Techniken.


    Meine hier geschilderte kurze Praxis ist also nach Dagyab Kyabgön Rinpoche tatsächlich eine "Annäherung" wie ich es auch selbst bezeichnet hatte.

  • Sôhei:


    Blödsinn. Einweihungen sind einfach ein historisches Instrument zur Machterhaltung priveligierter Gruppen. Bestenfalls kann damit ein spezifisches Wissen vermittelt werden (wie exakt ist ein Mandala zu zeichnen, welche genaue Anordung ist beim Altaraufbau zu beachten, wie sind kryptische Stellen in einem Text zu verstehen etc.). Der Rest ist blanker Glaube (der ja immerhin auch "Berge versetzen" kann) an das was da aufgeführt wird und völlig selbst-induziert.
    Je mehr man sich in die Materie reinarbeitet, praktiziert, studiert etc., desto wirksamer werden im Schnitt natürlich auch Ermächtigungen... Aber als "Buddha" geht da Niemand raus hervor, so wie auch vorher keiner da war oder ist.
    Ist wie mit Segen, Handauflegen und diversen kleineren und größeren Initiationsritualen im Christentum. Manchmal kann schon ein einfacher Segen an die ganze Gemeinde bei einem Einzelnen mega was auslösen, einfach weil es gerade gepasst hat; ebenso kann jemand nach der Priesterweihe zu der Einsicht kommen, dass irgendwie immer noch alles so ist wie vorher.


    Das ist kein Blödsinn, das ist das, was Buddha Shakyamuni bzw. seine Emanationen in den Tantras lehren.


    Yeshe

    Wenn ich eine Frage stelle, ist das immer als echte Frage gemeint! :vajra:

  • Das ist sicherlich eine Lehrmeinung des Mahayana, dass Shakyamuni Tantra gelehrt haben soll, oder eben spätere Ausstrahlungen von ihm. Das ist aber kaum als Beweis belastbar, schon gar nicht wenn man mit jemand spricht, der ein eher analytisch-wissenschaftliches Denken pflegt. Aus meiner Sicht gilt es diese Mahayana-Sichtweise genauso zu respektieren, wie es umgekehrt notwendig ist, zu respektieren, dass das für jemand als "Beweis" nicht zulässig ist. Egal ob für einen Wissenschaftler oder z.B. für einen Anhänger des Theravada. Evtl. muss man beides einfach mal so stehen lassen. :)


    kilaya


    P.S. Was Einweihungen grundsätzlich sind oder nicht sind ist bei dieser speziellen Frage eher nebensächlich und könnte ggfls. in ein OT abdriften. Sollte da Bedarf an einer Grundsatzdiskussion bestehen, wäre es besser diese als neuen Thread zu starten, u.Umst. trenne ich das auch von hier ab.