habe zufällig auf Wikipedia gelesen, das Dzogchen Pönlop Rinpoche seinen Namen in Ricky Kwahu Arnae geändert hat und seit dem 08.11.2014 mit Aya Liu aka Han-Ya Liu verheiratet ist und eine Tochter hat. Wusstet ihr das? Auf seiner Webseite ist das komischerweise gar nicht erwähnt. Da hört seine Biographie im Jahr 2008 auf http://www.dpr.info/biography/bio-sub-page-9/. Es gab wohl mal eine Seite, wo man Infos finden konnte, aber die ist nun nicht mehr erreichbar http://www.dpr.info/biography.htm.
Von 2000 bis 2013 war er wohl auch mit Amita Gupta liiert, die auch bei Nalandabodhi Lehrerin war, deren Seite aber nun auch gelöscht ist http://nalandabodhi.org/teache…-gupta-teaching-schedule/. Alles sehr mysteriös finde ich. Als ob er etwas zu verbergen hat. Dabei ist doch Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit eine Tugend im Buddhismus, oder nicht mehr.
Ach übrigens, ich bin immer noch Single, aber das will bestimmt keiner wissen.
Dzogchen Pönlop Rinpoche aka Ricky Kwahu Arnae
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Er ist kein Mönch. Alles andere geht keinen was an. Er ist nicht verpflichtet, der buddhistischen Szene Klatsch zu liefern.
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Der normale Werdegang im tibetischen Buddhismus:
Normalerweise schicken die Eltern ein Kind ins Kloster. Auch für Waisenkinder finden sich dort Plätze. Irgendwann zwischen 15- 20 ist dann die "Schulzeit" beendet und das Kind entscheidet ob es weiter als Mönch im Kloster leben will, also zölibatär, oder das Kloster verläßt. Früher war damit gut für die "Abgänger" der Klöster gesorgt, denn mit ihrer Bildung fanden sie leicht Arbeit bei Grundbesitzern und Adligen. Später kommt dann bei den Mönchen die Entscheidung ob sie einen 3-Jahres-Retreat machen. Danach werden sie wohl als Lama angesprochen.Bei Tulkus, und wiedergeborenen Lehrern funktioniert das meist ein wenig anders. Sie werden ja oft als Reinkarnation gefunden, und dann von einer Delegation von Mönchen meist im Alter zwischen 4 und 8 abgehohlt und in ein Kloster gebracht. Sie bekommen meist auch eine speziellere Ausbildung. Dadurch, dass sie von Anfang an für ein bestimmtes Amt oder einen Titel bestimmt sind haben sie eher nicht die freie Wahl ob sie das machen wollen oder nicht. Es wird von ihnen erwartet viel zu lernen und einen längeren Retreat zu machen. Es wäre eher sehr ungewöhnlich, wenn sie aus diesem System ausbrechen würden und vollkommen weltlich leben würden.
In Absprache mit den Institutonen können aber auch Mönche unter bestimmten Vorraussetzung, sich den Mönchsstatus aberkennen lassen, und von da an nicht-zölibatär leben. Ihre Titel und Ämter können dabei erhalten bleiben. Insbesondere wenn man den 3-Jahres-Retreat gemacht und somit Lama ist, bleibt man ja dann trotzdem ein Meister, auch wenn man dann heiratet, viele dieser Meister lehren ja dann auch weiter. Zb war der 15. Karmapa verheiratet.
Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die Tibeter eher praktisch veranlagt sind. Warum gibt es Zölibat im Kloster? Bei Klostergrößen die bis zu 10.000 Mönchen gingen, ist es für den Klosterbetrieb einfach nur praktisch, wenn das Kloster Zölibat für die Massen vorschreibt. So wird es einfach vermieden für 5000 Frauen und 15.000+ Kinder zusätzlich zu sorgen.... Vom Ehestreit und den ganzen weltlichen Sorgen die dann dazukommen einmal abgesehen. Die Tulkus wiederum haben sich ja nicht freiwillig für Ihr Leben entschieden. Oft kommen sie dann auch noch aus wohlhabenden oder adligen Familien. Sie sind also finanziel Abgesichert, und wen ein Tulku dann heiraten kann, bleibt er vielleicht eher den Institutionen erhalten, als wenn er sich entscheiden muß: " Frau oder Kloster".
Zu den Dingen die Du über Dzogchen Pönlop geschrieben hast, kann ich nur sagen:
Die Lehrer haben neben ihrem Lama Namen, meist noch einen weltlichen Namen, und einen Tantranamen und Zufluchtsnamen etc. Ich kenne Beispiele von Rime-Meistern die viele Namen hatten, das ist nichts ungewöhnliches. Das ein Rinpoche heiratet kommt vor. Mein Lama war auch verheiratet hat 3 Töchter und ist inzwischen geschieden. Dzogchen Pönlop kenne ich nicht persönlich, aber ich sah ihn beim Karmapa-Besuch Ende August in Bonn. Er hatte dort einen Ehrenplatz, ich gehe also stark davon aus, dass den Hirarchien seine Heirat bekannt ist, und diese "genehmigt" ist. Bei meinem Lama war es so, dass er den Karmapa so zwischen 1960 und 1965 um Erlaubnis gebeten hat, nicht mehr nach den Mönchesregeln leben zu müssen. Er lebte damals in England und nicht in einem Kloster, er hat dann auch eine weltliche Arbeit angenommen. All das wäre als Mönch nicht möglich gewesen. ( kein Umgang mit Geld, nicht alleine sein in einem Raum mit einer Frau etc).Bei tibetischen Lamas die im Westen lehren, kann ich nur sagen, dass man sie Fragen muss, wenn man wissen will, ob sie als Mönch leben oder nicht. Alleine die Tatsache, dass sie in den Westen reisen und dort unterrichten ist aber Hinweis darauf, dass sie privilegiert sind. Der "normale" Exil-Tibeter hat garkeine Papiere und darf garnicht reisen.
verrückter-narr:Alles sehr mysteriös finde ich. Als ob er etwas zu verbergen hat. Dabei ist doch Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit eine Tugend im Buddhismus, oder nicht mehr.
An Dzogchen Pönlop kann ich Aufgrund der von Dir beschriebenen Dinge nichts mysteriöses finden. Soweit ich das sehen kann ist alles im normalen Rahmen bei ihm. Ich hab mich jetzt aber auch noch nicht näher mit ihm befasst.
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Ich finde es nicht komisch und mysteriös, dass er nun nicht mehr als zölibatärer Mönch lebt und geheiratet hat usw. Dies gestehe ich ihm duraus zu. ABER ich finde es schon merkwürdig, dass er dies nicht öffentlich bekannt gibt und es verheimlicht wird, so auch seine Namensänderung. Auch gibt es z.B. einige Regeln im buddhistischen Vinaya (den Mönchsregeln) wo beschrieben steht, dass nur ordinierte Mönche bestimmte Dinge tun dürfen. So kann es z.B. nicht sein, dass ein Haushälter die Funktion eines Abtes, d.h. oberster Mönch, eines Klosters wahrnimmt. In den Angaben zur Biographie von ihm steht aber, dass die Dzogchen Tulkus auch immer die Funktion eines Abtes ihres Klosters in Tibet inne hätten. Dies passt aber nun so nicht mehr zusammen.
Wichtige Lebensereignisse eines Lehrers empfinde ich auch nicht als Tratsch und Klatsch, die niemanden etwas angehen, sondern darin zeigt sich doch, wie der betrefende Lehrer die Lehre in den Alltag umsetzt und integriert, meiner Meinung nach. -
verrückter-narr:
Ich finde es nicht komisch und mysteriös, dass er nun nicht mehr als zölibatärer Mönch lebt und geheiratet hat usw. Dies gestehe ich ihm duraus zu. ABER ich finde es schon merkwürdig, dass er dies nicht öffentlich bekannt gibt und es verheimlicht wird, so auch seine Namensänderung. Auch gibt es z.B. einige Regeln im buddhistischen Vinaya (den Mönchsregeln) wo beschrieben steht, dass nur ordinierte Mönche bestimmte Dinge tun dürfen. So kann es z.B. nicht sein, dass ein Haushälter die Funktion eines Abtes, d.h. oberster Mönch, eines Klosters wahrnimmt. In den Angaben zur Biographie von ihm steht aber, dass die Dzogchen Tulkus auch immer die Funktion eines Abtes ihres Klosters in Tibet inne hätten. Dies passt aber nun so nicht mehr zusammen.
Wichtige Lebensereignisse eines Lehrers empfinde ich auch nicht als Tratsch und Klatsch, die niemanden etwas angehen, sondern darin zeigt sich doch, wie der betrefende Lehrer die Lehre in den Alltag umsetzt und integriert, meiner Meinung nach.In den sogenannten Dzogchen-Lehren gibt es Regeln, die man im Vinaya NICHT kennt!
Und umgekehrt werden im Dzogchen einige Regeln aus dem Vinaya, oder unteren (äußeren) Tantras nicht als "unabdingbare Wahrheit" angesehen.
Auch im Tantra gibt es genügend "Verhaltensmuster", die laut Vinaya ein absolutes "no go" sind. Und der tib. Buddhismus anerkennt "Dinge" die sonst sehr verpönt sind!
Begriffe in "...." sind relativ und ersetzbar! -
Zitat
"Ein guter Lehrer hat nichts zu verbergen"
Wir sprechen oft davon, daß Menschen eine Privatsphäre haben, in die niemand hineinschauen darf. Dies trifft jedoch auf den Lama nicht zu. Es ist nicht angemessen, daß ein Lehrer eine bestimmte Fassade vor sich herträgt und sich hinter den Kulissen in einer ganz anderen Weise verhält. Ein guter Lehrer hat nichts zu verbergen. Deshalb ist es wichtig, ihn zu untersuchen, sonst kann aus dieser Verbindung eine Art Kult werden. Es ist möglich, daß eine Person den Buddhismus für seine persönlichen Interessen mißbraucht. Der Buddha hat aus diesem Grund Eigenschaften erklärt, die ein Lehrer besitzen muß. Darüber hinaus hat er zum Beispiel im Vinaya dargelegt, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn ein Lehrer sich nicht entsprechend den Anforderungen und entgegen dem Dharma verhält.
Auch in den Mahāyāna-Unterweisungen hat der Buddha gesagt, daß der Lehrer im Einklang mit dem Heilsamen handeln soll und nicht in Übereinstimmung mit dem Unheilsamen. Im Tantra finden sich ähnliche Aussagen: In den Fünfzig Versen über das Anvertrauen an den Guru von Aoevaghosha, in denen geschildert wird, wie ein Schüler im Höchsten Yoga-Tantra sich dem Lehrer gegenüber zu verhalten hat, heißt es sinngemäß: Wenn man mit Logik und Überlegungen die Anweisungen des Lama untersucht hat und zu dem Schluß kommt, daß man sie nicht praktizieren kann, soll man das mit Worten deutlich machen und auf diese Weise das Problem ausräumen. Was immer der Lama sagt, muß man gründlich untersuchen und sich fragen:
Stimmt es mit der Ethik und den Regeln des Buddhismus überein? Wenn man den Eindruck gewinnt, daß dies nicht der Fall ist und die Anweisungen nicht dem Dharma gemäß sind, soll man die Sache nicht einfach auf sich beruhen lassen, sondern mit dem Lehrer darüber sprechen. Im Gespräch kann man erklären, warum einige seiner Anweisungen diesen oder jenen Lehren des Buddha zu widersprechen scheinen und warum man sich nicht in der Lage sieht, sie zu praktizieren.
Aus dem Tibetischen von Christof Spitz
Erschienen in "Tibet und Buddhismus", Heft 44, 1998
http://www.tibet.de/zeitschrift