Manjushris Mantra frei für jeden?

  • Hallo liebe Forenmitglieder! :)


    Habe eine Frage zu Manjushris Mantra: Ist dieses wie "Om Mani Padme Hum" frei für jeden oder braucht man eine Einweihung, um es rezitieren zu dürfen? Wenn nicht, wie genau erfolgt die Praxis?


    Falls es jemand von euch sicher weiß, dann teilt es doch bitte mit mir und anderen. :)


    Alles Gute,
    Zenyogi

  • Namaste!


    Hallo Zenyogi,


    vielleicht hilft Dir dieser Link weiter [leider in Englisch].


    Dort ist zwar nicht die tibetische Form und Praxis erklärt, allerdings ein Manjushri-Mantra auf Sanskrit und japanisiertem Sanskrit, wie es von Anhängern des japanischen Mantrayana (Shingon Shû) auch im Rahmen der täglichen Liturgie rezitiert wird.


    Dazu gibt es zwar auch Einweihungen, wo man sich - soviel ich weiß - durch eine Zufallsauswahl speziell mit einem der "13 Buddhas des Großen Mandalas" verbindet, aber ansonsten wird es von Laienanhängern wohl ohne Einweihung verwendet.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Amida-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Auch im Kuji-In (das ja die Ninja-Version von Methoden aus dem jap. Vajrayana ist) ist es frei verfügbar, weicht aber leicht von der Shingon-Variante ab.


    On a ra ba sha nō sowaka


    bzw.


    Om A ra pa ca na swaha


    Die tibetische variante ersetzt das swaha durch dhih (was in einigen Versionen auch der am Ende zu wiederholenden Teil ist). Die tibetische Variante gibts zu hauf bei youtube. Da scheint sie nicht sehr geheim zu sein.


    https://www.youtube.com/watch?v=4RpTxqBbKcw

  • Amituofo Benkei, Jinen,


    Danke euch beiden für die Antworten. :)


    Die Tradition spielt eigentlich keine Rolle. Ich habe es mal bei den Tibetern probiert, weil ich wusste, dass es in dieser Tradition praktiziert wird. Ich selbst komme aus dem Zen (was mein Name ja vermuten lässt :D) und dort haben wir diese Praxis nicht, oder sie ist mir unbekannt.


    Genau, Om A Ra Pa Ca Na Dhih war mir bekannt, interssant, das das Shingon und Kuji-in Mantra leicht abweicht.


    Werden sie mit Visualisierung verbunden? Gibt es etwas was man sonst über diese Praxis wissen muss?


    Jinen, ich habe noch nie von Kuji-in gehört. Ist das eine eigene Richtung?


    Noch mal Danke für eure Antworten! :)


    Gasshô, Zenyogi

  • Im tibetischen Buddhismus ist das Mantra und die einfachen Formen der Manjushri-Praxis nicht geheim. Es wird / wurde sogar von den Schulkindern auf dem Weg zur Schule rezitiert. Im MO Orakel nach Mipham stehen die Silben für jeweils ein Element, das DHI steht dabei für Weisheit bzw. das Element "Kristall". (Es gibt je nach System in Tibet 5-6 Elemente, bei den Chinesen sind die Elemente ja auch anders als wir das kennen)


    Das Mantra lautet dann auf Tibetisch: OM AH RA PA TSA NA DHI


    Aufgeschlüsselt:


    OM Ursprung
    AH Raum / Offenheit
    RA Feuer / Inspiration
    PA Wasser / Empfindung
    TSA Wind / Aktivität
    NA Erde / Stabilität
    DHI Kristall / Weisheit


    Generell gilt, dass Mantren dann frei verwendet werden können, wenn es friedliche Formen sind und keine Yidam-Praxis gemacht wird, sprich: man den Aspekt in der Visualisation aussen lässt und nicht selbst zur Gottheit wird.


    Chenrezig: OM MA NI PE ME HUNG (HRIH)
    Manjushri: OM AH RA PA TSA NA DHI
    Tara: OM TARE TUTTARE TURE SOHA
    Medizinbuddha: TEYATA OM BEKANDZE BEKANDZE RANDSA SAMUDGATE SOHA
    Amithaba: OM AMI DEWA HRIH


    Die letzte Silbe sagt etwas darüber aus, was mit der aufgerufenen Qualität geschehen soll. HUNG steht für "kraftvoll einsetzen" SOHA sowas wie "So sei es" DHI "mit Weisheit einsetzen" Mit dem OM öffnet man sich für das, was danach kommt.

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • voom:
    Generell gilt, dass Mantren dann frei verwendet werden können,
    wenn es friedliche Formen sind
    und keine Yidam-Praxis gemacht wird, sprich: man den Aspekt in der Visualisation aussen lässt und nicht selbst zur Gottheit wird




    Ist noch inner - methodisch: -"Verschmelzung"
    & und ich finde, man kann man einfach alles- wirklich alles- visualisieren und chanten was man mag. Sowieso auf eigene Verantwortung hin . Das schreib ich aber als Zennie und hier ist nicht die Zen-Ecke und im Zen sind Visualisationen ganz unüblich. Deswegen frag ich mal speziell warum du meinst, man dürfte transzendente Buddha-Bodhisattva nicht ohne Einweihung visualisieren. Kann die Visualisation als solche ein Hinderniss sein ? Benötigt es deswegen eine "Einweihung" ? Oder was ist der Grund ?

  • Es ist innerhalb des Lehrsystemes so. Weißt du ja auch.
    Ein Grund ist, dass man eine genaue Anweisung bekommt, wie eben in dieser Schule, in dieser speziellen Übung vorgegangen wird. Das wird gemäß der Tradition persönlich weiter gegeben.
    Sowas gibt es sicher auch in der Beziehung zum Zen Lehrer.


    Solltest du etwas spezielleres wissen wollen, z.B. was Menschen vielleicht erfahren, wenn sie diese o.g. Spielregeln verlassen, so fände ich das hier OT und auch nicht ganz deutlich gefragt.
    Spekulationen über die Praxis anderer sind mir auch zugegeben unangenehm. Jeder kann bei sich genug finden.

  • Danke für die Informationen, Tashili.


    Bedeutet Yidam-Praxis speziell, dass man sich selbst als der Bodhisattva visualisiert oder ist es allgemein unüblich, dass man ohne Einführung visulatisiert?

  • Tashili:


    Zitat

    Ein Grund ist, dass man eine genaue Anweisung bekommt, wie eben in dieser Schule, in dieser speziellen Übung vorgegangen wird. Das wird gemäß der Tradition persönlich weiter gegeben.


    Das sind ehrliche Fragen meinerseits. Durch deine o.g. Antwort hab ich nun diesen einen Aspekt daran verstanden.


    Voom s zusätzliche Ausführung über die Mantrafrage hinausgehend scheint mir mit einem Warnschild versehen. Daher kommt bei mir die ernsthaft interessierte Frage auf, warum es wohl bedenklich sein könnte einen Yidam ohne "Einweihung" zu praktizieren. Hab ich das überhaupt richtig verstanden was er schrieb ? Hat - keine Visualisation/kein Yidam - in diesem seinen Satz überhaupt was mit
    Einweihung nicht Einweihung zu tun ?
    Kurzum:

    Zitat

    Generell gilt, dass Mantren dann frei verwendet werden können, wenn es friedliche Formen sind und keine Yidam-Praxis gemacht wird, sprich: man den Aspekt in der Visualisation aussen lässt und nicht selbst zur Gottheit wird.


    Warum ?


    Versteh ich die Antwort könnte ich denn auch jemanden in einem Dialog abraten dies und das ohne Einweihung zu üben. Bisher sag ich mir immer: keine Ahnung warum nicht ? :) Aber vielleicht ist das ja nicht angebracht ?!


    Zitat

    Sowas gibt es sicher auch in der Beziehung zum Zen Lehrer.


    Eigentlich nicht. Die Unterweisungen im Zen sind für alle immer dieselben, ausgenommen die Aspekte welche sich "im Abholen da wo einer steht" so ergeben. Keine verschiedenen Übungen oder Methoden.


    Zitat

    Solltest du etwas spezielleres wissen wollen, z.B. was Menschen vielleicht erfahren, wenn sie diese o.g. Spielregeln verlassen, so fände ich das hier OT und auch nicht ganz deutlich gefragt.


    Möchte ich nicht wissen, sondern wie gesagt nur gerne, warum man Yidam nicht anwenden sollte /darf ? - ohne "Einweihung". Ein Satz nur. Mehr kann ich mir nicht merken.


    Seid so lieb :) - ich hab noch ne Bitte:


    Die "Tara of Diligence " ? Könnt ihr mir da einen guten Dana - Link verklickern ? :)



    Grüße
    Blue_

  • Zitat

    Die "Tara of Diligence " ? Könnt ihr mir da einen guten Dana - Link verklickern ?


    Hach Gott das is ne "freie" Übersetzung von nem Dharma Name.... Plöd kann man sein..... :D
    Hat sich erledigt.
    Danke. :)

  • Das mit dem Lehrer im Zen bezog sich darauf, dass es sicher auch bei euch Sachen gibt, de man nicht aus Büchern lernt.
    ...


    Von bedenklicher Praxis steht da nichts.
    Es geht erst mal darum, dass erlaubt/ verboten und auch geheim / öffentlich mit der üblichen Tradition zu tun hat und mit erwünschter persönlicher Unterweisung.


    Nun kann man sicher Gegenbeispiele finden oder so und darauf rumhacken, wenn man möchte, aber das scheint mir doch der engere Sinn zu sein.


    Dann war es bei mir auch so, dass ich mir schon bei vertrauten Personen Rat geholt habe, was ich als nächstes tun kann, welche Praxis zum Beispiel. Im Laufe der gesamten Praxis, erst recht aber im vajrayana, wird viel in einem bewegt, es ist gut, damit nicht völlig alleine zu stehen.

  • Grundsätzlich gilt ganz einfach erst mal: Jeder kann alles rezitieren und visualisieren, was er will.
    Etwas behutsamer würde ich dann formulieren, "Jeder kann alles rezitieren und visualisieren, was er sich zutraut".
    Je mehr Unsicherheit besteht, umso angeratener ist Begleitung und Anleitung durch eine andere Person.


    Natürlich ist es häufig so, dass bestimmte Anweisungen zu einer Rezitations- und Visualisationspraxis gemeinsam mit einer "Einweihung" erteilt werden. Das gibt es ja nicht nur im Vajrayana, sondern auch in der abendländischen esoterischen und magischen Tradition.


    Standard ist auch, vor zuviel eigenmächtiger bzw. eigen-ermächtigter Praxis zu warnen. Das kann ernstgemeinte Sorge sein, aber natürlich auch Exklusivismus (oder beides zusammen).


    Ich denke das Wichtigste daran ist, Klarheit darüber zu erlangen, welche Vorstellungen man von der Beschaffenheit und Wirkung von Mantras und Visualiserungen (sowie Yidams) hat, und diese auch tatsächlich zu Ende zu denken.

  • Tashili:

    Zitat

    Das mit dem Lehrer im Zen bezog sich darauf, dass es sicher auch bei euch Sachen gibt, die man nicht aus Büchern lernt.


    Über logisches Verstehen kann man nicht erfahren. Ja.


    Zitat

    Von bedenklicher Praxis steht da nichts.
    Es geht erst mal darum, dass erlaubt/ verboten und auch geheim / öffentlich mit der üblichen Tradition zu tun hat und mit erwünschter persönlicher Unterweisung.
    Nun kann man sicher Gegenbeispiele finden oder so und darauf rumhacken, wenn man möchte, aber das scheint mir doch der engere Sinn zu sein.


    "Praxis" , "Ritual" usw. kann ja energetisch durchaus Kreise ziehen, hat also nicht nur Einfluss auf den Praktizierenden sondern auch wieder auf Personen ihrer Umgebung. Natürlich, das ist ein "gewöhnlicher" Umstand, im Guten wie im Unguten. Aber er ist zu berücksichtigen.


    Mir scheint nur, über manche "speziellen" Methoden im Tibetischen, tritt dieser Einfluss direkter und greifbarer zutage. Das mag was mit "Erzeugen" zu tun haben, weiß ich aber nicht.


    Ich hab da manchmal so diffuse Anwandlungen, die tauchen einfach auf im Kontakt mit Leuten aus "speziellen" Geschichten. Es ist wie eine leichte "Verzerrung" in der psychischen "Linse", es sind unklare ambivalente Empfindungen, wo ich weiß, das hat nichts mit der Person oder meiner Haltung zu ihr zu tun. Der Dialog fällt mir schwer. Es ist als ob ich nichts aufgreifen könnte, keinen Faden, selbst wenn es um Alltäglichkeiten geht.
    Das sehe ich bisher weniger als "magische" sondern eher als kognitive "Übertragung" an.


    Eine Frau aus dem Bön Dzogchen ( ich mag sie gern ) sagte mir vor kurzem, wenn man mit der Praxis aus Einweihungen anfängt, dann tauchen erstmal Hindernisse auf. Mit solchen Sätzen kann ich immer erstmal nix anfangen, außerdem bin ich auf das Wort "Hinderniss" in Verbindung mit "Übertragung" und "Einweihung" ( aus Laien Tibeter Mund ) mittlerweile leicht paranoid. Mir scheint sie werden hier in einem anderen Kontext verwendet als im Zen.


    Sie selber glaube ich hätte vermutlich auf alles eine Antwort gegeben oder geben können, wir hatten einfach an dem Punkt keine Gelegenheit weiter zu sprechen, da sie weg musste. Im Allgemeinen wird sich jedoch oft ausgeschwiegen, wenn man näher nachfragt.
    Dann sag ich mir : entweder sie wissen selber nicht recht was sie damit meinen oder können es nicht ausdrücken, oder könnten was zu verheimlichen suchen und wollen keine Aufklärung. So denkt eben Otto Normal Durchschnitt.


    Zitat

    Dann war es bei mir auch so, dass ich mir schon bei vertrauten Personen Rat geholt habe, was ich als nächstes tun kann, welche Praxis zum Beispiel. Im Laufe der gesamten Praxis, erst recht aber im Vajrayana, wird viel in einem bewegt, es ist gut, damit nicht völlig alleine zu stehen.


    Dieser Wechselhaftigkeit versteh ich auch immer nicht.
    Die Basis sollte im Kern doch dieselbe sein, innerhalb der Schule, wie auch innerhalb des Dharma aller Schulen des Buddhismus.
    Sie sollte nicht weggelegt werden können. Sonst ist es keine. Ohne Basis ist es als ob man auf einem Seil zwischen zwei Bäumen sitzt und nicht auf einem Kissen auf dem Boden. Wenn sich "was bewegt" schaue ich selber "nur" auf heilsam und unheilsam, bzw. lehrgemäß oder nicht.


    Ich stimme auch Sohei zu. Besonders auch im letzten Punkt. Ich muss wissen worum geht es in diesem und jenem. Wir sind ganz eigenverantwortlich.
    Den sich auf tuenden Prozess einer "Methode" sollte ich als heilsam erfahren, selbst wenn er punktuell schmerzhaft oder verwirrend ist. Nur dann kann ich diese Methode für mich bejahen, ergo "abnicken" :) Wenn ich das nicht kann, dann wird das wohl Gründe haben, dann nehme ich Abstand davon und würde mir auch nichts ähnliches oder gleiches wählen. Und da kann mir einer erzählen was er will und wenn es der liebe Gott persönlich wäre ;)


    Grüße
    Blue_

  • Zitat

    Sie selber glaube ich hätte vermutlich auf alles eine Antwort gegeben oder geben können, wir hatten einfach an dem Punkt keine Gelegenheit weiter zu sprechen, da sie weg musste. Im Allgemeinen wird sich jedoch oft ausgeschwiegen, wenn man näher nachfragt.
    Dann sag ich mir : entweder sie wissen selber nicht recht was sie damit meinen oder können es nicht ausdrücken, oder könnten was zu verheimlichen suchen und wollen keine Aufklärung. So denkt eben Otto Normal Durchschnitt.


    Namaste


    für einen ernsthaft Praktizierenden geht es nicht darum jede Frage zu beantworten oder alles auszudiskutieren. Das Handeln ist für einen ernsthaft Praktizierenden wesentlich. Seie Rede, sein Handeln und sein Denken sind auf den Weg ausgerichtet. Jemand der praktiziert beteiligt sich nicht an sinnlosen Gesprächen. Daher kann es sein, das nicht jeder auf alles eine Antwort gibt. Jeder hat die Fähigkeit zu verstehen.
    Wenn ernsthaftes Interesse an der Praxis besteht sollte man einem Lehrer zuhören, der einem die Grundlagen richtig beibringen kann.
    Dafür ist der Lehrer da, nicht der Schüler.



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • KP:

    Zitat

    Jemand der praktiziert beteiligt sich nicht an sinnlosen Gesprächen.

    :D


    Zitat

    Wenn ernsthaftes Interesse an der Praxis besteht sollte man einem Lehrer zuhören,


    Das hab ich schon, ganz wundervolle Lehrer.
    Aber ich frage dich von Laie zu Laie in einem Forum oder von Laie zu Laie in der Realität.
    Es macht gar nichts wenn du da nicht antworten kannst oder magst. Mit Unwägbarkeiten kann ich gut leben.

  • blue_aprico:

    Es macht gar nichts wenn du da nicht antworten kannst oder magst.


    @ Blue, das ist doch eine super Antwort:


    Karma Pema:

    für einen ernsthaft Praktizierenden geht es nicht darum jede Frage zu beantworten oder alles auszudiskutieren. Das Handeln ist für einen ernsthaft Praktizierenden wesentlich. Seie Rede, sein Handeln und sein Denken sind auf den Weg ausgerichtet. Jemand der praktiziert beteiligt sich nicht an sinnlosen Gesprächen. Daher kann es sein, das nicht jeder auf alles eine Antwort gibt. Jeder hat die Fähigkeit zu verstehen.
    Wenn ernsthaftes Interesse an der Praxis besteht sollte man einem Lehrer zuhören, der einem die Grundlagen richtig beibringen kann.Dafür ist der Lehrer da, nicht der Schüler.

  • Nun Sherab das seh ich nicht so, und stell dir mal vor bei dir gäbe sich niemand Mühe zu antworten - und daran hat s ja bisher nicht gemangelt.
    Ein Aspekt der Praxis ist ja nach seinem Vermögen und seinen Fähigkeiten den Dharma nicht nur zu nehmen, sondern auch zu geben. Und das geschieht ja aus Bodhicitta. Guuut, manchmal auch aus purer Eitelkeit, aber selbst da kommt ja was rum bei ( man möchte es kaum glauben ) :)


    Wenn mich jetzt jemand fragen würde: "Gott , dieses Hindernis, dieses Hindernis ! warum sind die immer so langwierig und hartnäckig ?" dann würd ich sagen: "Freund Nase, da gibt s nur eine Lösung".

  • blue_aprico:

    Die Basis sollte im Kern doch dieselbe sein, innerhalb der Schule, wie auch innerhalb des Dharma aller Schulen des Buddhismus.
    ....
    Den sich auf tuenden Prozess einer "Methode" sollte ich als heilsam erfahren, selbst wenn er punktuell schmerzhaft oder verwirrend ist. Nur dann kann ich diese Methode für mich bejahen, ergo "abnicken" :) Wenn ich das nicht kann, dann wird das wohl Gründe haben, dann nehme ich Abstand davon und würde mir auch nichts ähnliches oder gleiches wählen. Und da kann mir einer erzählen was er will und wenn es der liebe Gott persönlich wäre ;)


    Grüße
    Blue_


    Richtig. So halte ich es auch :)


    Die Ambivalenzen jetzt hier im Fred und in den Begegnungen im Zentrum hast du, liebes.


    Gehört alles in gewissem Sinne schon dazu ;)

  • Nun ja, das muss ich jetzt nicht verstehen.
    Aber verstehe, dass hier im Unterforum wohl keine Gelugpa und Kagyü Mahamudras im Rime Geist mehr glänzen,
    die "andersfärtige" `Kontakte`* `ruhig verweilend ` haushalten :D können.
    Insofern wäre eine Antwort auch recht einseitig gefärbt und für mich jetzt nicht brauchbar.


    * )
    Kontakt (skt. sparśa, pi. phassa). Abhängig vom Sinnesorgan/Geist und Sinnesobjekten/Geistobjekten entsteht Objektbewusstsein, das Zusammentreffen der drei ist Kontakt. Bsp.: Auge + Form&Farbe + Augen-Bewusstsein=Augen-Kontakt[2]. Durch Kontakt entsteht
    Empfindung (skt., pi. vedanā). Drei Arten von Empfindung: 1. angenehm, 2. unangenehm, 3. weder-angenehm-noch-unangenehm.


    Grüße
    Blue_

  • Zenyogi:

    Bedeutet Yidam-Praxis speziell, dass man sich selbst als der Bodhisattva visualisiert oder ist es allgemein unüblich, dass man ohne Einführung visulatisiert?


    Das ist hier so gemeint, ja, dass man in der Regel keine Meditationen eigenmächtig machen sollte, wo man selbst zur Gottheit wird. Das hat meines Wissens damit zu tun, dass die Meditationen, wo man selbst zur Gottheit wird, in der Regel wesentlich komplexer sind und man auch mehr Fehler machen kann, die die Erfahrung vermindern oder sogar falsche Eindrücke hinterlassen können. Eine Einweihung bekommt man von einem Lehrer und damit idealerweise auch eine Erklärung und einen Segen, der bestimmte Samen im eigenen Geist hinterlässt. Diese vermindern zumindest die Gefahr, dass man falsche Vorstellungen aufbaut und verfestigt. Es geht aber erstmal nicht in dem Sinne um eine Gefahr, dass etwas "bedenklich" wäre, sondern es geht darum Fehler in der Praxis von Anfang an zu vermeiden, bevor sie sich als Gewohnheiten einschleifen.


    Ein Beispiel für eine sogar bedenkliche Entwicklung könnte sein, wenn jemand durch die Vorstellung, selbst die Gottheit zu sein, auf einen spirituellen Trip kommt und sich wirklich dafür hält. z.B. weil die Vollendungsphase nicht oder nicht korrekt ausgeführt wird und man noch nie etwas vom Konzept der Leerheit gehört hat. Ein Lehrer oder eine Sangha könnten hier Rückmeldung geben, die einem fehlt, wenn man ohne Zuflucht irgendwas aus dem Internet oder einem Buch praktiziert (und womöglich falsch versteht oder gar den Ablauf verändert...)

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Was ist eigentlich der methodische Sinn dahinter sich als Gottheit zu visualisieren ?
    Und warum heißt es Gottheit ? Und nicht Bodhisattva oder Buddha ?
    Ist diese Art Yidam Praxis ( "zur Gottheit werden" ) so wie von dir beschrieben allgemein üblich oder nur in einer Schule oder Richtung des Vajrayana ?
    Ist damit Dingens, äh Introjektion(?) gemeint ?
    Wie nennt sich dann diese Art der Praxis ?
    Wird es mit z.B. den Tara oder Chenrezig, wo wohl gewöhnlich und oft Einweihungen vollzogen werden, anders gehandhabt oder auch so ?
    Wenn anders, wie nennt sich diese ?


    Es ist so, dass ich im üblich verbreiteten Material nie durchsehe und keine sinnvollen Unterscheidungen treffen kann.
    Es kommt anscheinend sehr darauf an, wie das der Schreiber oder auch Lehrer sieht und anwendet, wo er sich verortet im bunten Vajrayana.
    Es gibt aber da so viele Namen mit entsprechender Historie und Zuordnung zu "Linien" ...

  • Das findet sich alles, wenn man den Weg geht. Wenn man ihn nicht geht, braucht man das auch nicht zu wissen.

  • Tashili:

    Das findet sich alles, wenn man den Weg geht. Wenn man ihn nicht geht, braucht man das auch nicht zu wissen.


    Sehr gut auf den Punkt gebracht, Tashili.

  • Tashili:

    Das findet sich alles, wenn man den Weg geht. Wenn man ihn nicht geht, braucht man das auch nicht zu wissen.


    Blödsinn und lächerlich. Bedauerlich für dich und das Vajrayana, wenn du das wirklich glaubst.