Weg der Karma Kajü linie gehen ?

  • Hallo ,


    hab vor ein paar Jahren mich mit der Karma kayjü linie mit lama ole nydhal auseinandergesetzt. Der Weg und der Lama sagt mir sehr zu so habe ich dann zuflucht genommen und die Meditationen mitgemacht . Irgendwann hab ich dann gemerkt das ich zu schnell viel meditiert habe und allgemein vielleicht zu schnell zu viel "aufgesogen habe" und ich mich vor allem an die Worte des Dalai lama erinnert habe der der Auffassung ist man sollte in seiner Kultur bleiben und sich damit auseinandersetzten daraufhin habe ich immer mehr Abstand genommen . Bis ich letztlich nicht mehr meditiere Vorträge von Lama ole sehe ich jedoch immer wieder gerne an. Im Gegensatz zum Dalai lama geht Lama ole davon aus das man allerdings den Segen verliert wenn man geht und wenn man sich für den Buddhismus entscheidet die Symbole von Christentum ablegen soll. Soweit sehe ich mich eher im Christentum zu hause bin aber sehr am Buddhismus interessiert. Wie kann man den Spagat am besten meister?
    So zumindest der Lama das es auch allgemein hilft Mantras zu sprechen wie oma peme hung ohne das man gleich Buddhist werden möchte. Allerdings glaube ich das man das Ziel des guru Yoga nur ganz erreicht wenn man letztlich in Zentren geht und dort meditiert
    bin schon ein bisschen confused ! Hat jmd Ideen Vorschlage Erfahrungen wie man sich dem Buddhismus nähern kann ohne gleich "Voll Buddhist zu werden" ? Allerdings es darüber hinaus geht ein paar Bücher zu lesen ?


    Gruß Fred

  • Hi Fred!


    Mich würde interessieren was du meinst damit wenn du sagt zu schnell meditiert und zu schnell aufgesogen?


    Prinzipiell denke ich auch, dass man - wenn man die Lehre Buddhas annehmen möchte - nicht mehr viel mit dem Christentum am Hut haben kann. Aber hauptsächlich deswegen, weil sich die Glaubensgrundsätze so arg unterscheiden.
    Ich persönlich könnte nicht den glauben an einen Gott mit der Lehre von Leerheit oder ähnliches verbinden. Falls da jemand was anderes daraus machen kann - gut für ihn. Also wenn ich mit Herz und Seele Christ bin, dann hat es ja ohnehin kaum einen Zweck buddhistische Lehren zu verfolgen - is aber nur meine Meinung.
    Ein Unterschied macht es sehr wohl, die mit dem Christentum einhergenden Bräuche und Sitten im Rahmen des kulturellen Umfelds beizubehalten. Zb: nur weil du Buddhis bist, heisst das nicht dass du nicht Weihnachten feiern kannst. Oder Ostern. Oder sonst irgendwas in dieser Richtung.


    Sind aber meiner Meinung nach zwei paar Schuhe. Die Kultur im Westen ist zwar stark geprägt von christlichen Werten, was aber noch lange nicht bedeutet, dass die Leute die Weihnachten feiern alle davon überzeugt sind, dass an dem Tag der Sohn Gottes geboren wurde.


    Und zu den Mantras:
    Mantras sind IMMER gut. OM MANI PEME HUNG kann jeder immer und überall sagen. Das is für mich wie ein "Alles Liebe" oder ein "Ich wünsch dir alles gute" oder "ich hoffe dass es allen gut geht". Das säht gute Eindrücke in deinem und auch in den Geist anderer. Unabhängig davon, was sie glauben oder in welcher Kultur sie aufwachsen.


    LG

    mani-tibetan.jpg

  • Hey danke für deine Antwort.


    Also mit aufgesogen meine ich habs erstmal einfach ausprobiert ohne das ich genau wusste bzw geglaubt habe was ich da mache . ich mein im buddhismus ist auch eine menge glaube dabei so angeblich auch wie die Übertragung von Lehrer auf die Schüler vonstatten gehen soll. So wirklich kann man ja vorher nicht wissen ob das alles auch dann so funktioniert oder zutrifft
    Also das chrsitentum sagt vielleicht was über Gott aber was Gott wirklich ist oder nicht ist kann einem letzlich keiner beantworten . Wobei ich schon glaube das sich ein unpersönlicher Gott sehr schwer denken lässt .


    Naja und als Christ gar nichts mit dem Buddhismus zu tun haben so ist z.b. selbst lama ole nydhal der Meinung das jesus aus buddhistischer Sicht als bodisatva angesehen werden kann. Oder das leute in Asien zum Christentum konvertieren um eine europäische Wiedergeburt zu erlangen. Viel Stoff für Verwirrung.
    Ich glaube man muss sich wenn man darüber nachdenkt damit trösten das es wie auch der Lama sagt es bei Religionen logisch gesehen wie Schweizer Käse aussieht überall finden sich löcher.


    Also ich kann nur für mich sprechen auch wenn ich nicht an Gott direkt glaube wie oben gesagt hab Ihn persönlich noch nicht erfahren. Ich glaub allerdings schon das Jesus ein besonderer Mensch war der viel gutes vollbracht hat.
    Der Buddhimsu ist eben irgendwie einfach konkreter und praktischer und was wichtig ist er ist über die Jahrhunderte nicht so ausgeartet wie das Christentum im Mittelalter mit seiner Hexenverbrennung etc.

  • Hi!


    Nun ja das is vorallem die Eigenheit von Ole. EDIT: Eigentlich allgemein vom Diamantweg, nicht nur von Ole. Man muss vertrauen in den Lehrer haben und dann entwickelt man sich gemäss einem Fahrplan und merkt automatisch ob und was sich verändert. Wissen kann man das natürlich nicht, daher wird es ja als "erfahrungsreligion" bezeichnet. Und gerade im Diamantweg baut hier alles auf den Lehrer und die Mittel von Karmapa und dem Lehrer auf.


    Ad Christentum: Jop kann ja auch gut sein, dass Jesus eine Art Buddha oder Bodisattva war, warum nicht. Es gibt ja auch Quellen und Leute die behaupten, dass er in Asien war und mit dem Buddhismus in Berührung kam.


    Aber ich hab noch immer nicht verstanden was genau deine Frage ist :) Sorry vielleicht steh ich da auf der Leitung.


    "Voll-Buddhist" zu werden passiert automatisch oder auch nicht - je nach deinem Karma und deinen Neigungen. Bist du dir nun unsicher über die Linie oder den Lehrer selbst? Oder unsicher über den Buddhismus im Allgemeinen? Oder über den Umgang mit Buddhismus im Leben? Oder willst du wissen wie andere Leute den Buddhismus mit den westlichen, teils christlichen Kultur-Stil verbinden?


    LG

    mani-tibetan.jpg

  • Es ist so ich bin halt irgedwie in einem christlichen umfeld großgeworden tendiere aber immer mehr doch zum Buddhismus


    ums kurz zu machen zurück zur frage


    Der Diamantweg sagt mir schon zu allerdings ist er wohl die radikalste methode um Buddhist zu werden ? (Auch das der Diamanweg eine Erfahrungsreligion ist finde ich gut)
    Wie sehen den andere Große buddhistische Schulen aus die sich im Westen etabliert haben ? Mit vielleicht einem "sanftaren übergang aus" Oder hängen letzlich alle Schulen irgendwie zusammen ?
    Wie andere damit umgehen wäre interessant zu wissen ?


    Viele grüsse


    Fred

  • Hallo Fred,


    hier kommt eine kleine Erzählung auch aus einer kagyue (und nyingma) Linie des tibetischen buddhismus. Denn der diamantweg ist nicht gleichzusetzen mit der kagyue linie. Darüber kannst du dich ja mal schlauer machen.
    Meine ersten Erfahrungen in der Praxis habe ich bei einer Shambhala gruppe gemacht (winke zu guido :lol:).
    Dort ist die Hauptpraxis Shamatha was so und ähnlich in jeder buddhistischen linie und Richtung gelehrt wird. Shambhala geht zurück auf trungpa Rinpoche, der in der Kagyue und nyingma Linie stand. Er war ein bedeutender Lehrer!


    Gemeinsames lernen der buddhistischen Lehre geht in meiner Stadt in verschiedenen Gruppen, zum Beispiel ein einer vom Theravada geprägten Gruppe nach sylvia kolk und in einer studiengruppe nach pönlop Rinpoche (wieder tibetisch, wieder kagyue / nyingma).
    Man kann aber auch per Fernkurs buddhistische Lehren studieren, wie es die gelugpas anbieten.


    Besonders viele Möglichkeiten in praxis und studium hat man in größeren Städte in den 'tibetischen zentren' (gelug) und in den Zentren der karma kagyue Gemeinschaft.


    Du siehst, allein aus meiner klitzekleinen persönlichen Erfahrung heraus gibt es sehr viele Möglichkeiten tibetisch zu praktizieren und zu lernen (ohne dass man sich sofort auf einen Lehrer festlegen muss). Es darf sich alles individuell entwickeln.


    PS: nicht 'der Diamantweg' ist der radikalste, sondern ole lehrt vajrayana. Les mal ein bisschen zu den verschiedenen wegen ...

  • Zitat

    Im Gegensatz zum Dalai lama geht Lama ole davon aus das man allerdings den Segen verliert wenn man geht und wenn man sich für den Buddhismus entscheidet die Symbole von Christentum ablegen soll. Soweit sehe ich mich eher im Christentum zu hause bin aber sehr am Buddhismus interessiert. Wie kann man den Spagat am besten meister?


    Das stimmt so nicht, Lama Ole sagt, dass man den Segen der Zuflucht behält, wenn man zu einer guten anderen Sache wechselt. Nur wenn man Sachen macht, die der Ethik des Buddha völlig zuwiderlaufen und womit man sich selbst und anderen Schaden zufügt, sagt er dass man sich einen neuen Segen suchen muss, da der Buddha das nicht unterstützen kann. Eigentlich nachvollziehbar und logisch.


    Ich hatte nie Probleme damit, christliche Mystik und buddhistische Mystik unter einen Hut zu bekommen. Wohlgemerkt: Mystik. Als Mystiker finde ich oft mehr Übereinstimmung zwischen den mystischen Strömungen der Religionen als zwischen der Mystik und dem Mainstream der gleichen Religion.


    Vielleicht ist das eine Lösung für Dich, eine Brücke zu schlagen? Christliche Mystik, z.B. die Gnostiker; mit Erzengeln habe ich auch einen guten Draht und ich kann sie genauso als Yidam (Geist-Band) erleben wie die Bodhisattvas. Allerdings muss ich sagen, dass ich die buddhistische Lehre und Mystik als am vollständigsten, tiefgründigsten und nachvollziehbarsten finde. Für mich bleiben da keine spirituellen Fragen offen.

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Namaste Fred


    Kann ich auch bestätigen. 2006 hat Lama Ole in Köln gesagt, das wir den Segen nicht verlieren, wenn wir uns doch lieber einer anderen Religion zuwenden, nur wenn wir dann in dieser einen unheilsamen Weg gehen, das kann er nicht mehr mitmachen :). Ansonsten hat er sich positiv über andere Religionen ausgesprochen.


    Wenn seine Heiligkeit sagt, das wir uns unserer angestammten Religion zuwenden sollen, dann hat es den Grund, das es sehr sehr schwer ist eine neue und fremde Religion anzunehmen, wenn wir in diese nicht gegoren wurden. Das erfordert dann riesige Anstrengung von Eigeninitiative und das kann dem einen oder anderen zu schwer sein.


    Wenn du in ein Karma Kagyü Zentrum gehst, bist du gut beraten, dich nicht nur auf die Vorträge von Reiselehrern oder ortsansässigen Freunden auf dem Weg zu stützen, sondern auch die Zentrumsbibliothek zu nutzen. Dort findest du ganz tolle und reichhaltige Bücher, die dir auf diesem Weg zur Seite stehen.


    Du glaubst nicht an Gott, so irgendwie sagst du, fühlst dich vom Buddhismus aber angesprochen, aber so richtig och nöö...
    Hm, so wie das aussieht bleibt dir da nicht viel.
    Entweder du überredest dich an Gott zu glauben, oder du machst dir mal einmal die Mühe dich richtig in die Materie zu knien und mehr Wissen über den Dharma anzulesen, oder aber du wirst Atheist. Du kannst auch weiter suchen, bis was dabei ist, das auf dich zurechgeschneidert ist.
    Vielleicht Sufismus ?
    Aber die glauben auch an einen Gott.
    Hm, Schamanismus ?


    Gute Wünsche,
    Karma Pema


    P.S. Einen guten Überblick kann dir das Buch vom 9. Karmapa Wangchug Dorje geben. Es ist ein Lamrim Text. Dieser beinhaltet die wichtigsten Punkte der gesamten Lehre. Das hilft in der Informationsflut von 84.000 Belehrungen nicht zu ertrinken.

  • P.P.S.
    Je mehr ich über Buddhas Lehre erfahre, um so besser erkenne ich, das "Wie die Dinge sind" ein echt tolles Buch ist.
    Geballte Information auf kleinstem Raum. Das dumme ist nur, das ich dafür Ausflüge machen musste dieses zu entdecken, würdest du mir einfach glauben, hätte es sich richtig gelohnt das zu tun :)

  • Zitat

    das Buch vom 9. Karmapa Wangchug Dorje


    Meinst Du "Mahamudra - Der Ozean des wahren Sinnes" (in 2 Teilen)?

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Danke für deine Antwort VOM108


    Zitat

    Das stimmt so nicht, Lama Ole sagt, dass man den Segen der Zuflucht behält, wenn man zu einer guten anderen Sache wechselt. Nur wenn man Sachen macht, die der Ethik des Buddha völlig zuwiderlaufen und womit man sich selbst und anderen Schaden zufügt, sagt er dass man sich einen neuen Segen suchen muss, da der Buddha das nicht unterstützen kann. Eigentlich nachvollziehbar und logisch.


    Okay stimmt schön zu wissen:)


    Zitat

    Ich hatte nie Probleme damit, christliche Mystik und buddhistische Mystik unter einen Hut zu bekommen. Wohlgemerkt: Mystik. Als Mystiker finde ich oft mehr Übereinstimmung zwischen den mystischen Strömungen der Religionen als zwischen der Mystik und dem Mainstream der gleichen Religion.


    Ja das ist keine schlechte Idee christliche Mystik kombiniert mit buddhistische Philosophie/Psychologie


    Also wenn du auch das in etwa unter Mystik verstehts deswegen hier eine kleine Definition.


    Der Mystiker nämlich geht aus von seiner innern, positiven , individuellen Erfahrung aus. als allein ewiges wesen. Aber mittheilbar ist hievon nichts, als eben Behauptungen, die man auf sein Wort zu glauben hat: folglich kann er nicht überzeugen. Der Philosoph hingegen geht aus von dem Allen Gemeinsamen, von der objektiven, Allen vorliegenden Erscheinung, und von den Thatsachen des Sebstbewußtseyns, wie sie sich in Jedem vorfinden. Seine Methode ist daher die Reflexion über alles Dieses und die Kombination der darin gegeben Data: deswegen kann er überzeugen.


    Ich glaub das ist auch sinne des Buddhismus reflexiv zu sein als "Erfahrungsreligion" auf dem Boden zu bleiben, das ist auch das was mich interessiert das der Buddhismus Methoden / Weisheiten hat um sich menschlich weiterzuentwickeln

    Gruss Fred

  • Karma Pema"]


    Danke für deine Antwort.




    Zitat

    Wenn seine Heiligkeit sagt, das wir uns unserer angestammten Religion zuwenden sollen, dann hat es den Grund, das es sehr sehr schwer ist eine neue und fremde Religion anzunehmen, wenn wir in diese nicht gegoren wurden. Das erfordert dann riesige Anstrengung von Eigeninitiative und das kann dem einen oder anderen zu schwer sein.


    Ja da hast du wohl recht.



    Zitat

    Du glaubst nicht an Gott, so irgendwie sagst du, fühlst dich vom Buddhismus aber angesprochen, aber so richtig och nöö...
    Hm, so wie das aussieht bleibt dir da nicht viel.
    Entweder du überredest dich an Gott zu glauben, oder du machst dir mal einmal die Mühe dich richtig in die Materie zu knien und mehr Wissen über den Dharma anzulesen, oder aber du wirst Atheist. Du kannst auch weiter suchen, bis was dabei ist, das auf dich zurechgeschneidert ist.
    Vielleicht Sufismus ?
    Aber die glauben auch an einen Gott.
    Hm, Schamanismus ?



    hmm hör ich da ein bißchen Sarkasmus raus also dann würde ich noch am ehesten den Hinduismus bevorzugen das gibts Gott und Wiedergeburt das würde wohl passen.:) Du hast mich ja immerhin schon passend begrüßt mit namaste begrüßt.
    Gute Wünsche,
    Karma Pema


    P.S. Einen guten Überblick kann dir das Buch vom 9. Karmapa Wangchug Dorje geben. Es ist ein Lamrim Text. Dieser beinhaltet die wichtigsten Punkte der gesamten Lehre. Das hilft in der Informationsflut von 84.000 Belehrungen nicht zu ertrinken.[/quote]


    Vielen Dank für den Hinweis stimmt ich such einen Anfang um mich tiefer theoretisch einzurbeiten um möglichst einen systematischen Anfang zu finden . Eine Arbeitsgruppe wäre nicht schlecht. Hab gesehen das es auch eine Art Studiengänge für Buddhismus gibt die dauern allerdings 3. Jahre das ist dann doch ein bißchen viel. Allerdings wird empfohlen um auf seinem Weg weiterzukommen ist auch das theoretische Studium des Buddhimus wichtig ist. Ole hat ja mit seinen Büchern einen guten Überblick in seinen Worten zusammengestellt , allerdings wird in den Zentren denke ich mehr auf die mündliche Übertragung wertgelegt.


    herzliche grüsse Fred

  • Ich würde einen Mystiker jemanden nennen, der die eigene Erfahrung des innersten Wesens anstrebt, nicht blos ein gutes oder ethisches Leben.


    Zitat

    Der Mystiker nämlich geht aus von seiner innern, positiven , individuellen Erfahrung aus. als allein ewiges wesen.


    Ich bin nicht sicher ob ich das richtig lese. Kann sein Du meinst das Gleiche. Aus buddhistischer Sicht gibt es kein unabhängiges oder ewiges Selbst, da alles, auch das Selbst, leer ist von einer Eigennatur. Das ewige Wesen ist eben die mystische Ebene die sich jeder sprachlichen direkten Benennung entzieht, wie Du ja auch schreibst, und die allumfassend ist, nicht persönlich oder individuell.


    Lance S. Owens: »An erster Stelle zwischen all den enthüllenden Wahrnehmungen, die ein Gnostiker erfahren konnte, war das fundierte Erwachen, das mit dem
    Wissen einhergeht, dass in ihm etwas ursprünglich und ungeschaffen ist. Die Gnostiker nannten dieses »ungeschaffene Selbst« den göttlichen Samen, die Perle, den Funken des Wissens: Bewusstsein, Intelligenz, Licht. Und dieser Samen des Intellekts war von der gleichen Substanz wie Gott, es war des Menschen authentische Realität; es war der Glanz der Menschheit und des Göttlichen gleichermaßen. Wenn eine Frau oder ein Mann die Gnosis dieses Funkens erlebte, verstanden sie, dass sie wahrhaftig frei waren: unabhängig, keine Ausgeburt der Sünde, keine fehlerhafte fleischliche Hülle, sondern von der Substanz Gottes und der Ausdruck von Gottes innewohnender Verwirklichung.
    «

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Voom:

    Zitat

    Ich würde einen Mystiker jemanden nennen, der die eigene Erfahrung des innersten Wesens anstrebt, nicht blos ein gutes oder ethisches Leben.


    Es ist aber Wohlwollen und Mitgefühl ( Ethik/ Entsagung unheilsamer Regungen und Handlungen ) unabdingbar um die "wahre Natur" zu erfahren.
    "Die Wurzel buddhistischer Übung sind die Haltungen von Altruismus und Nicht-Verletzen" ( Karmapa ).

  • Liebe n das widerspricht sich nicht :)

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Zitat

    Es ist aber Wohlwollen und Mitgefühl ( Ethik/ Entsagung unheilsamer Regungen und Handlungen ) unabdingbar um die "wahre Natur" zu erfahren.
    "Die Wurzel buddhistischer Übung sind die Haltungen von Altruismus und Nicht-Verletzen" ( Karmapa ).


    [/quote]


    Wobei ich mich hier Frage ob ein nicht-verletzten bzw ein nicht schädigen Einschränkungen haben kann. Soweit ich mal gelesen habe jmd schädigen um einen eigen Vorteil zu haben in gewissen Situation grenzwertig ist aber noch nicht wirklich böse ist . Die wirkliche Bösheit fängt erst dann richtig an wenn man jmd schädigt oder verletzt nur des Schädigens wegen ohne eigenen Vorteil zu haben.Wie seht ihr das der Buddhismuss hat hier glaub ich die höhere Ethik.


    So als Beispiel ist mir hier eingefallen das in Indien oft Elefanten geschädigt und verletzt werden um Sie abzurichten für den Tourismus. Die Leute aber dort unten sehr arm sind und jede Einkommensquelle nutzen müssen. Ich persönlich fand es auf jeden Fall abstoßend . Allerdings vielleicht wenn man so anfängt sinkt wohl die Hemmschwelle sehr leicht. Wie die Besitzer anschließend mit den Elefanten umgehen wenn Sie abgerichtet sind weiß ich nicht. Anschließendes Mitgefühl würde anscheinend einiges wieder weg machen...???

  • Der Buddhismus unterteilt nicht so schwarz-weiss wie das Christentum in "Gut" oder "Böse". Deswegen kann man das nur schwer vergleichen. Es gibt auch wenig vorgegebene harte ethische Regeln, der Buddha erklärt vielmehr, was zu was führt und dann muss man selbst entscheiden. Allerdings muss man schon sagen, dass es in der Karmalehre mindestens genauso sehr auf die Motivation ankommt, wie auf die Tat selbst. Jemandem zu schaden für den eigenen Vorteil ist da sicher nicht wirklich vorteilhaft.

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • VOOM108:

    das widerspricht sich nicht


    Ich glaube es kann viele Hindernisse aufwerfen dieses Bestreben nach (mystischen) Erfahrungen, gerade wenn man dabei die Ethik als nebensächlich betrachtet. Vielleicht sind Mystiker auch nur deswegen Mystiker "geworden" weil sie als Asketen und Eremiten lebten, abseits von zu nahen Versuchungen unheilsamen Impuslen nachzugeben. Der innere Kampf ist ja schon schwer genug. War das Bestreben der Mystiker nicht die seelische Verschmelzung mit dem Un,-oder Überpersönlichem ? Als Heil, als Schutz ? Weniger die mystischer Erfahrung ? (Ich les immer nur mystische Worte von welchen die da schon Mystiker waren, deswegen weiß ich nicht was ihr vorheriges Anliegen war, außer o.g. )

  • Ich habe gesagt, ein Mystiker ist jemand, der nicht als höchstes Ziel ein gutes Leben oder ein Leben nach einer bestimmten Ethik (wie im Christentum) anstrebt, sondern "der die eigene Erfahrung des innersten Wesens anstrebt". Darüber wie man das am besten anstrebt, habe ich damit rein gar nichts ausgesagt. Deswegen widerspricht sich das nicht.

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
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  • Ein ethisches Sein, das sich unheilsamen Handlungen ( beginnend mit Geistformationen ) enthält ist aber nun mal keine Randnote, sondern nach Buddha-Dharma Voraussetzung für das Erwachen- ergo auch die `mystische Erfahrung`-, und dafür wiederum das Behüten der Sinnestore. Zumindest den christlichen und islamischen Mystikern war das einleuchtend, wenn auch meist erst im Nachhinein. Genau wie bei Buddha, hielten sie sich intuitiv an ethische Erfordernisse, aber aus diesen Erkenntnissen entstanden dann auch die Belehrungen für Nachfolger.


    Insofern sehe ich da schon einen Widerspruch.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Danke für den Monolog

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
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    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • blue_apricot:

    Voom:

    Zitat

    Ich würde einen Mystiker jemanden nennen, der die eigene Erfahrung des innersten Wesens anstrebt, nicht blos ein gutes oder ethisches Leben.


    Es ist aber Wohlwollen und Mitgefühl ( Ethik/ Entsagung unheilsamer Regungen und Handlungen ) unabdingbar um die "wahre Natur" zu erfahren.
    "Die Wurzel buddhistischer Übung sind die Haltungen von Altruismus und Nicht-Verletzen" ( Karmapa ).


    Es geht Hand in Hand.


    Ohne Zugang zur eigenen Natur ist Wohlwollen gar nicht möglich, sondern nur Kosmetik.

  • Tashili:

    Ohne Zugang zur eigenen Natur ist Wohlwollen gar nicht möglich, sondern nur Kosmetik.


    Gut gesagt :) Die Kosmetik ist gut und wichtig, eine gute Stütze auf dem Weg, aber das letztendliche "Mitgefühl" entspringt auf natürliche Weise dem "mystischen Kern".

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • Klar, ergibt sich hier nur aus der vorherigen Diskussion, in meinem ersten Satz dazu ging es ja um "Mystiker". Ansonsten finden sich im buddhistischen Kontext ja recht viele Begriffe für das, was gemeint ist. "Mystischer Kern" ist eine "transreligiöse" Formulierung, die ich recht treffend finde :)

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)