Liebe TibeterInnen
habe da mal ne Frage
ZitatAlles anzeigenLetztgenannte Methode der Ausrichtung zum Erlangen von Shamatha, wird in mahamudra- (tib. phyag-chen, großes Siegel) und dzogchen- (tib. rdzogs-chen, große Vollständigkeit) Meditationen benutzt. Dabei lassen sich mindestens vier Meditationsarten unterscheiden:
In der Karma-Kagyü-Tradition des Mahamudra fokussieren wir uns zuerst auf allgemein bekannte Objekte, die aus den Sinnesdaten aller Sinne zusammengesetzt sind (dem Anblick einer Orange, dem Geruch einer Orange, dem Geschmack einer Orange und so weiter) und dann auf ein visualisiertes Objekt. Wenn wir eine stabile Ebene der Konzentration erreicht haben, fokussieren wir uns als nächstes auf den Geist selbst, doch ohne uns auf den Geist als Objekt auszurichten. Wir tun dies, indem wir im natürlichen Zustand der Glückseligkeit (tib. bde-ba), der Klarheit (tib. gsal-ba) und der Blöße (tib. stong-pa) des Geistes zur Ruhe kommen.
In der Sakya-Tradition der Mahamudra, richten wir unseren Blick fest auf ein visuelles Objekt und fokussieren uns dann nur auf den Klarheitsaspekt (tib. gsal-ba) der Wahrnehmung, den Aspekt, der die kognitive Erscheinung hervorbringt.
In der Gelug-/Kagyü-Tradition der Mahamudra, fokussieren wir uns auf die oberflächliche Natur (tib. kun-rdzob, konventionelle Natur) des Geistes als die geistige Aktivität des bloßen Hervorbringens von kognitiven Erscheinungen und des kognitiven Sichbefassens mit ihnen (tib. gsal-rig-tsam, bloße Klarheit und Gewahrsein).
In der Nyingma-Tradition des Dzogchen kommen wir im natürlichen Zustand zwischen den Gedanken zur Ruhe.
Ganz gleich welches Objekt wir wählen, wir müssen bei diesem Objekt bleiben, bis wir Shamatha vollendet haben, und nicht die Objekte mitten im Prozess wechseln.
Sieht so aus als ob die Zen Tradition am ehesten mit Dzogchen/Nyingma zu vergleichen wäre,wenn man wollte.
Aber meine Frage ist eigentlich,ob das stimmt,dass Mahamudra/Kagyü als shamatha Objekt immer eine Visualisation oder ein "sinnliches" Objekt ?
Ich finde z.B. gar nicht den Atem ( oder das Tandien ) auf dieser Berzin Seite.