Vajrasattva-Meditation

  • Hallo,


    bekommt ihr manchmal auch einen trockenen Hals/Heiserkeit bei einer längeren Meditation? Wie geht ihr damit um? Lässt sich das vermeiden - muss manchmal tagelang aussetzen wg. Heiserkeit.


    LG
    Chris

  • cck123:

    Hallo,


    bekommt ihr manchmal auch einen trockenen Hals/Heiserkeit bei einer längeren Meditation? Wie geht ihr damit um? Lässt sich das vermeiden - muss manchmal tagelang aussetzen wg. Heiserkeit.


    LG
    Chris


    Zwischenbei während der Rezitation einfach etwas (z.B. Tee) trinken (ist nicht verboten und machen die Tibeter auch immer während ihrer langen Rezitationen). Etwas leiser rezitieren dürfte auch von Vorteil sein. :)


    Liebe Grüße.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Rezitation kann auch nur 'gedanklich', als ohne ein Wort stattfinden. Aber genau so, wie man bei der verbalen Rezitation kein Sprachfehler (falsche Aussprache) machen sollte, sollte man sich bei der stillen Rezitation keinen Denkfehler erlauben, sondern jede Silbe gedanklich genau nachvollziehen.


    Wenn man, verbal oder still, stolpert, beginnt man wieder von vorne, bevor die Perle gezählt wird.


    Dinge wie trockener Hals oder Speichelfluss kommen in der Meditation immer wieder vor, es ist meines Wissens jedoch noch keiner dabei verdustet oder ertrunken :lol: . Nimmt man einen Schluck Flüssigkeit zu sich oder schluckt den Speichel während der Rezitation, kann man dabei im Stillen weiter-reziteiren.


    Gruß
    Karl

    Raum trennt nicht -- Raum verbindet

  • Ja, viel trinken. Das stört nicht.
    Bei uns (Gelug) wird das Vajrasattva-Mantra grundsätzlich eher in Gedanken gesprochen. Zur Unterstützung murmelt man es ein wenig mit den Lippen mit, aber es soll gar nicht großartig laut ausgesprochen werden. So ist es subtiler.
    Ich hab aber schon einen ganzen Labellostift verbraucht, der bei meinem Altar liegt und nur für die Rezitationen benutzt wurde, weil sonst andauernd die Lippen zusammenklebten vor Trockenheit.
    Labello, Trinken, Aufstehen und herumgehen - das ist alles nicht "verboten".
    Das laute Rezitieren scheint in manchen Traditionen ein "Muss" zu sein?

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Tipp gegen Heiserkeit: schwach dosierter Salbeitee in kleinen Schlucken. Ein Wundermittel. :)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • cck123:

    bekommt ihr manchmal auch einen trockenen Hals/Heiserkeit bei einer längeren Meditation?


    Was ist denn eine längere Meditation bei Dir? Eigentlich kenne ich es anders, wenn ich Texte singe oder spreche, bekomme ich eher mehr Speichel und muss ab und an runterschlucken...
    Vielleicht sind meine Zeiten aber auch zu kurz. Welche Lautstärke benutzt Du? Beim leisen Sprechen bis Murmeln kann ich es mir schwer vorstellen.
    Nur wenn ich morgends direkt nach dem Aufstehen Niederwerfungen mache, bekomme ich manchmal einen trockenen Mund. Beim sitzenden rezitiren ist es mir noch nciht passiert.

  • Manchmal werden auch psychische Sachen herausgereinigt durch solche Praxis. Dann ist es empfehlenswert weiterzumachen, aber in intelligenter Weise ohne Gewalt. Also z.B. wenn die Stimme kaputt ist nicht die Regelmäßigkeit der Meditation (z.b. 1x täglich) unterbrechen, nicht mehrere Tage aussetzen, sondern die Praxis entweder verkürzen oder in Stille durchführen.
    Außerdem vielleicht mal für mehr Raumfeuchtigkeit sorgen (Duftlampe oder nasses Handtuch auf die Heizung, Stoßlüften statt Fenster auf Kipp...)
    Und evtl den Stimmansatz verbessern, auf Glottarschlag verzichten, d.h. die Vokale nicht mit gepresstem Kehlkopf beginnen sondern weich ansetzen. Das kann man leicht beim Logopäden lernen.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • .



    Ich bin ja ein Fan der absolut stillen Meditation.
    Dann können solche Probleme gar nicht erst auftreten!


    Es ist lustig zu beobachten, wenn man mal inmitten einer Gruppe in einem tibetischen Zentrum sitzt, wie in einer "stillen" Phase der Puja o. Ä., nahezu jeder Teilnehmer ein ganz individuelles Gesumse von sich gibt. Jeder ganz auf seine eigene Art, anschwellend, dann wieder abklingend, und jeder an unterschiedlichen Zeitpunkten anschwellend und abklingend, so dass es ein sehr lebendiges Gesumse ergibt. Ich denke, das haben sich die ersten Teilnehmer mal so von den Lamas abgeguckt und nun machen sie es einfach nach. Das Abgucken und Nachmachen setzt sich dann unendlich fort, einer guckt es von dem anderen ab, undsoweiter. In der Gruppe erscheint es als ein ganz eigener Klangkörper, ähnlich wie ein fliegender Vogelschwarm auch einen interessanten Erscheinungskörper bildet. Kommt ein Neuling, staunt er, aber es dauert nicht so lange, dann macht auch er es nach - je nachdem, wie intensiv er das Zentrum besucht und wie schnell beeinflussbar er ist.


    Es ist wie das Gesumse eines Bienenschwarms unter einem blühenden Kirschbaum - und doch wieder anders: unregelmäßiger, und bildet doch eine Einheit. Es ist beruhigend und herausfordernd zugleich. Auf jeden Fall sehr lebendig.


    Und, heißer Tipp: versucht es mal mit Stille, wenigstens wenn Ihr allein seid.


    Liebe Grüße von Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • cck123:

    Ca. 30-40min Mantras reichen bei mir im Winter für Heiserkeit aus. Das ist ja nicht unmenschlich lang, oder?


    nein das ist nicht extrem. Hast du beim Reden/Vorträge halten /etc auch Probleme? Eine Blockade? (also ein sehr interessantes Stück) - geh mal in dich, forsch das aus :->)
    Viel Glück cck