Geschichte kann ja spannend sein, vor allem die Tibetische. Die armen Tibeter
waren nicht immer so brav, wie sie es heute sind. In der Vergangenheit hatten
sie z.B. auch öfters China besetzt, so wie sich die Chinesen heutzutage Tibet
einverleibt haben. Auch ein ehemaliges Großes Reich, nämlich das ehemalige große
Reich von Zhangzhung wurde zum größten Teil von den Tibetern einverleibt, so
dass es heutzutage nur noch in der Geschichte existiert.
Kommen wir von damals langsam zur Gegenwart. Es gab in der Kagyü-Linie, einer
der vier großen buddhistischen Schulen, eine lange Linie die aus den Karmapas
bestand. Nach meiner heutigen Sichtweise endete diese Linie mit dem Tod des 16.
Karmapa, Rangjung Rigpe Dorje, was teilweise auch als mögliche Theorie
bestätigt wird.
Diese Theorie ist aber schlecht fürs Geschäft, vor allem für das Geschäft der
reichen Kagyü-Linie im Allgemeinen. Wenn es keinen Karmapa mehr gibt, braucht
man ja auch keine katholische Kagyü-Linie mehr, die unter anderem z.B. den 1.
Dalai Lama in sein Amt brachte. Karmapa war immer das höchste religiöse
Oberhaupt der Tibeter, während der Dalai Lama nur das politische Oberhaupt war.
Einige Jahre nach dem Tod des 16. Karmapas ging dann das Gerangel los: Wer ist
denn nun der 17. Karmapa? Für dieses Amt gab es nun plötlich 2 Anwärter, die
sich favorisierten und bis heute vorhanden sind. Insgesamt kamen noch einige
Anwärter hinzu, diese wurden aber erfolgreich ausgebootet. Ein bisschen
wurde hierbei eingräumt, dass es ja schon einmal einen großen Lama gab,
der als mehrere Wiedergeburten reinkarnierte. Das war aber dem 16. Karmapa
nirgends zugeschrieben. Siehe hierzu den Artikel in
http://de.wikipedia.org/wiki/Karmapa-Konflikt.
Dem nicht genug, einer der vier Meister, welcher die richtige Inkarnation von
dem 17. Karmapa bestätigte, wurde dann nebenbei, so zufälligerweise,
weil es ganz bestimmt seinem Karma entsprach, ermordet:
Akong Rinpoche, einer derjenigen, die einen der Karmapas bestätigte, wurde laut
Berichten aus Klöstern und den Medien am 8. Oktober 2013 (ich frage mich gerade, ob dies in diesem Zusammenhang der zweite Mordfall sein könnte, da mir ein früheres ähnliches Ereignis irgendwo im Gedächtnis ist, habe aber keine Lust weiterzurechieren, vielleicht gibt es jemanden, der dies genauer weiss) getötet; zusammen mit seinem Neffen und einem begleitenden Mönch wurde Akong Rinpoche in Chengdu (China) demnach bei einem Attentat oder Streit um Geld erstochen. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Akong_Rinpoche.
Ich mußte erst den Namen dieses vierten Akong Rinpoche ausfindig machen, den ich auf der ersten Wiki-Seite im Zusammenhang mit 'ermordet' nicht gefunden habe.
Diese Rangeleien zuvor waren für mich auf jedenfall Grund genug, von 4 Schulen des
Biddhusmis Abstand zu nehmen, und mich der '5 Schule', dem Bön, der
ursprünglichen Religion der Tibeter, zuzuwenden. Glaubt bezüglich des Böns
bitte nichts, was Ole so über Blutopfer im Bön usw. von sich gegeben hat, es
ist eher umgekehrt. Schon der Gründer des Bön vor 18.000 Jahren sprach sich
gegen Blutopfer aus und stellte unblutige Darbringungs-Zeremonien zur Verfügung.
Durch diesen Umstieg zum Bön konnte ich dann die ganze Geschichte von einem
neutralen Punkt aus betrachten, ohne unbemerkt unter dem Bann eines großen
Magiers zu stehen.
Deshalb möchte hiermit den Anstoss zur einer sachlichen Diskussions-Runde
geben, bei der, wie ich hoffe, keine/r der hier Anwesenden (Kagyüs) in eine
Ecke gedrängt oder zu einer Stellungsnahme oder sonstigem verdonnert wird:
Wer ist den nun der 17. Karmapa.
Vielleicht gelingt es ja mit Hilfe von diesem Forum dieses heftig umkämpfte
Thema etwas geradezurücken oder auch nicht.
Karl