ZitatSonntag: 15:00 Uhr: Butterlampenpraxis mit Tsog
Was ist denn "Butterlampenpraxis"?
ZitatSonntag: 15:00 Uhr: Butterlampenpraxis mit Tsog
Was ist denn "Butterlampenpraxis"?
wenn's nich im PK gemeißelt steht.....interessierts dann überhaupt...???...
Samten:wenn's nich im PK gemeißelt steht.....interessierts dann überhaupt...???...
Naja, von meiner LED-Taschenlampe steht auch nichts in den Suttas. Dennoch ist sie nützlich.
z.B. kann ich damit im Dunkeln den Weg ausleuchten um nicht auf Insekten oder Igel zu treten.
Die läuft aber mit (teils durch Sonnenenergie geladenen) Nickelmetallhydrid-Akkus, nicht mit Butter.
Zitat
nibbuti:
Wenn Buddha sagt: "Sei euch selber Leuchte" dann verwendet er Licht als Symbol für das gemäß der Lehre Heilsame. Er verwendet diese Metapher deswegen, weil der Unterschied Licht Dunkelheit ganz tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist.
Und da geht der tantrische Buddhismus einfach einen Schritt weiter. Seine Besonderheit ist es ja, nicht rein auf sprachlicher, rationaler Ebene zu operieren sondern auch die tieferen Ebenen der menschlichen Natur zum Zwecke der Befreiung zu mobiliseren. Dem inneren Geschehen dadurch nachzuhelfen, dass man es mit einem äußeren Geschehen verbindet. Also z.B die tiefe, archische ( hardwaremässig verdrahtete) Prägung auf Licht zu nutzen, um die Leuchte, von der Buddha spricht, tatsächlich aufflackern zu lassen. Und von einer gedanklichen Sache zu etwas wird, was einen als Ganzes ergreift.
Ich kann es sehr verstehen, dass man dem skeptisch gegenüber steht und sich fragt, ob das nicht ein wenig wie mit Goethes Zauberlehrling ist. Und man am Ende Kräft mobilisert, die statt zu befreien fesseln.
void:
Wenn Buddha sagt: "Sei euch selber Leuchte" dann verwendet er Licht als Symbol für das gemäß der Lehre Heilsame. Er verwendet diese Metapher deswegen, weil der Unterschied Licht Dunkelheit ganz tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist.
Und da geht der tantrische Buddhismus einfach einen Schritt weiter. Seine Besonderheit ist es ja, nicht rein auf sprachlicher, rationaler Ebene zu operieren sondern auch die tieferen Ebenen der menschlichen Natur zum Zwecke der Befreiung zu mobiliseren.
Hi void
Sagst du hier, dass der Buddha auf rein sprachlicher, rationaler Ebene operierte, und nicht die tieferen Ebenen der menschlichen Natur zum Zwecke der Befreiung einbezog?
nibbuti:
Sagst du hier, dass der Buddha auf rein sprachlicher, rationaler Ebene operierte, und nicht die tieferen Ebenen der menschlichen Natur zum Zwecke der Befreiung einbezog?
Das habe ich wohl nicht gut genug formuliert.
Natürlich ist Mediatation nichts, was auf der rationalen Ebene stehen bleibt. Und oft bewirkte Buddha Shayamuni ja schon durch sein reines Auftreten etwas. Er blieb bestimmt nicht beim Sprachlichen stehen. Aber appelierte er an die Sinne? Verwendete er Weihrauch, Gold und Trommeln? Setzte er Farben und Licht daramaturgisch ein? Ich denke nicht.
Während der tantrische Buddhismus genau erforscht, welche menschliche Neigung als Mittel zur Befreiung verwendet werden kann.
void:Aber appelierte er an die Sinne?
Hi void
Buddha appelierte an Achtsamkeit bei den Sinnespforten.
Hier sprach er z.B. in Anwesenheit ehemaliger Mitglieder eines Feueranbetungskults:
ZitatAlles anzeigen"Alles ist in Brand. Was alles aber ist in Brand?
Das Auge und die Formen,
das Ohr und die Töne,
die Nase und die Düfte,
die Zunge und die Säfte,
der Körper und die Gegenstände,
der Geist und die Dinge sind in Brand."
S 35.28
void:Verwendete er Weihrauch, Gold und Trommeln? Setzte er Farben und Licht daramaturgisch ein?
Führt denn Räucherwerk, Gold & Trommeln, Farben, Lichter & Dramaturgie eher zum Aufsteigen von Achtsamkeit oder eher zum Aufsteigen von Unachtsamkeit?
Zitat"Indem er Trägheit und Mattheit überwindet, verweilt er frei von Trägheit und Mattheit, lichten Geistes, achtsam und wissensklar
Indem er Rastlosigkeit und Unruhe überwindet, verweilt er ausgeglichen, mit einem Geist, der inneren Frieden hat"
M 27
void:Während der tantrische Buddhismus genau erforscht, welche menschliche Neigung als Mittel zur Befreiung verwendet werden kann.
Welche menschliche Neigung kann deiner Ansicht nach als "Mittel zur Befreiung" verwendet werden?
ZitatAlles anzeigen"Es gibt diese sieben Neigungen (anusaya), Bhikkhus. Welche sieben?
(1) Die Neigung zu Sinneslust.
(2) Die Neigung zu Abneigung.
(3) Die Neigung zu Ansichten.
(4) Die Neigung zu Unsicherheit.
(5) Die Neigung zu Einbildung.
(6) Die Neigung zu Werdenslust.
(7) Die Neigung zu Unwissenheit.
Dies sind die sieben Neigungen.
A 7.11
Kindergarten!
Zur Strafe müsst ihr zusammen ein alkoholfreies Bier trinken gehen ... Nur damit hier für Zeichen in meinem Post voll werden.
Tashili:Kindergarten!
Hi Tashili
Es ging in der Diskussion mit void zuvor mitunter um tantrischen Buddhismus. Was genau ist davon "Kindergarten"?
Schon klar, dass du das nicht siehst
Viel Spaß mit den förmchen weiterhin.
(Form ist leere ist form ....)
Tashili:Schon klar, dass du das nicht siehst
Nicht klar.
Wenn du auf Nachfrage hin, was du mit einem in die Diskussion eingeworfenen Vorwurfswort meintest, keine Antwort gibst, dann kann ich auch nicht sehen, was du damit bezwecken wolltest.
nibbuti kann nicht Gedanken lesen
ZitatViel Spaß mit den förmchen weiterhin.
(Form ist leere ist form ....)
Kannst du behalten lieber Tashili
Grüße
nibbuti:Führt denn Räucherwerk, Gold & Trommeln, Farben, Lichter & Dramaturgie eher zum Aufsteigen von Achtsamkeit oder eher zum Aufsteigen von Unachtsamkeit?
Ich denke diese Frage ist nicht generell zu beantworten.
Vermutlich ist es abhängig vom Typus desjenigen, der diese Erfahrung gerade macht. Rein kopfgesteuerte Menschen mögen sich davon eher abgestoßen fühlen und sich fragen, was das denn alles soll. Andere setzen sich hin, lassen es auf sich wirken und ihr Unterbewusstsein ansprechen. Deshalb halte ich sie aber nicht für unachtsamer als andere.
Syia:Rein kopfgesteuerte Menschen mögen sich davon eher abgestoßen fühlen und sich fragen, was das denn alles soll. Andere setzen sich hin, lassen es auf sich wirken und ihr Unterbewusstsein ansprechen.
Hi Syia
Meinst du hier mit 'andere' rein gefühlsgesteuerte Menschen?
Syia:Deshalb halte ich sie aber nicht für unachtsamer als andere.
Was ist denn für dich Achtsamkeit?
Liebe Grüße
Syia war so nett aufzuklären was "Butterlampenpraxis" sein soll:
ZitatDie Weisheit des Lichtopfers
von Tulku Thondup
Licht zu opfern, wie zum Beispiel Butterlampen, ist eines der kraftvollsten Mittel, um Verdienst anzusammeln, und eine Schulung in Meditation, die Frieden, Wohlstand und Erleuchtung für sich selbst sowie für die Welt hervorbringt. Es ist wichtig, das Lichtopfer mit den besten Gedanken und in der richtigen Ausführung darzubringen, so viel wie möglich. [..]
Hi nibbuti,
ich tue mich immer sehr schwer Menschen in so strikte Kategorien zu packen. Aber ich denke schon, dass diejenigen die tibetischen Buddhismus bevorzugen etwas anders ticken ( oder besser gesagt anzusprechen sind). Ob ich etwa gefühlsgesteuerter bin als du, kann ich schlecht einschätzen.
ZitatWas ist denn für dich Achtsamkeit?
Zunächst erstmal etwas nach außen Gekehrtes. Der Versuch mit anderen in einer Situation anständig ( achtsam ) umzugehen. Dazu muss ich aber auch den nach innen gekehrten Blick anwenden: Welche Gefühle treiben mich gerade an ? Bin ich der Situation gewachsen, oder sollte ich mich lieber entziehen, bevor ich Schaden anrichte ? Sind die Dinge so, wie ich sie gerade wahrnehme ?
Da muss ich eventuell noch mal auf dich zurück kommen. Ich stelle gerade fest, dass ich mir diese Frage noch nie wirklich gestellt habe !
void:Ich kann es sehr verstehen, dass man dem skeptisch gegenüber steht und sich fragt, ob das nicht ein wenig wie mit Goethes Zauberlehrling ist. Und man am Ende Kräft mobilisert, die statt zu befreien fesseln.
Eine gesunde Skepsis ist beim Tantra immer angemessen. Wer mit Tantra beginnt ohne eine rechte Vorstellung vom Lamrim, von Shunyata und von Bodhicita zu haben, für den mag tantrische Praxis sich anfühlen wie bei Goethes Zauberlehrling. Es ist wichtig zu wissen, dass tantrische Praxis ohne ein Studium der Sutren nicht funktionieren kann, umgekehrt kann man auf Tantra durchaus verzichten wenn man über die Sutren die "Natur des Geistes" (als "Ziel" der Praxis) erkennen möchte, man sagt allerdings, dass die Kombination Sutra/ Tantra schneller wirkt wie ein reines Sutrastudium.
meiner meinung nach ist mit schneller wirken das gemeint: einfacher im normalen alltag zu praktizieren.
Bei allen buddhistischen Praktiken, egal wie sie heißen, geht es nicht um die äußere Form, obwohl sie ernsthaft äußerlich betrieben werden. Da entsteht das Missverständnis, wenn man diese Ernsthaftigkeit auf Äußerlichkeiten bezieht. Dieses Missverständnis entsteht aber eher beim unbeteiligten, voreingenommenen Betrachter.
Der, der ernsthaft und vertrauensvoll praktiziert, ist dem Bereich von äußerem Ritual entgangen, geht tiefer - und ist dadurch auch der Wirkung nicht mehr entzogen.
Also einfacher gesagt: lass Dich drauf ein, dann wirst Du schon sehen.
P.S.: Was Butterlampenpraxis ist, hab ich noch nicht gehört. Ich weiß nur, das z.B. Im Dargye-Kloster in Tibet, gern einmal im Jahr 100.000 Butterlampen entzündet werden als Opfergabe. Ein Riesenaufwand, der sehr viel hilfreiche "Schwingung" aufbauen soll. Eine Form von Dana an die drei Juwelen.
nibbuti:Führt denn Räucherwerk, Gold & Trommeln, Farben, Lichter & Dramaturgie eher zum Aufsteigen von Achtsamkeit oder eher zum Aufsteigen von Unachtsamkeit?
Zitat"Indem er Trägheit und Mattheit überwindet, verweilt er frei von Trägheit und Mattheit, lichten Geistes, achtsam und wissensklar
Indem er Rastlosigkeit und Unruhe überwindet, verweilt er ausgeglichen, mit einem Geist, der inneren Frieden hat"
M 27
Ich denke Buddha Shakyamuni hatte wirklich nichts für eine Verehrungspraxis übrig. War darin nicht sogar strenger als die Praxis in vielen Theravada-Ländern? Hat er nicht sogar das singende Rezitieren von Sutren misbilligt und sich gegen die Verehrung von Reliquien ausgesprochen? Wären ihm nicht vielleicht sogar Buddha-Statuen und Stupas zu viel gewesen? Der Palikanon ist Durchdrungen vom Geist der Entsagung. Und da hätte er in Räucherwerk, Trommeln und Statuen wahrscheinlich etwas gesehen, an dem man potentziell anhaften kann. Und wie können die einen Anhaftungen als Gegenmittel zu anderen Anhaftungen wirken?
Im Mahayana hat sich dann die Sichtweise geändert. Der wichtigste Punkt ist denke, ich dass Nicht-Anhaftung nicht nur als Entsagung gesehen werden kann, sondern auch als ein Akt des Grossmuts, des Schenkens und des Mitgefühls. Statt eines Rückzugs ( dieses nicht , dieses nicht und dieses erst recht nicht) ist das Bodhisattva Ideal eines der Hingabe und des vollkommenen Schenkens. Von einigen Thervadins wird das als ein zweifelhaftes Konzept angesehen, dass es einem erlaubt, sich selber in die Tasche zu lügen und das nicht den Intentionen Buddha Shakyamunis genügt. Im Mahyana erscheint es dagegen als eine wichtige Ergänzung der ursprünglichen Lehre, die in ihrer Betonung von Freude und Grossmut einem negativen und freundlosen Moralschlump-Dharma entgegen wirkt. Beide Standpunkte sind ernst zu nehmen.
nibbuti:Alles anzeigenvoid:Während der tantrische Buddhismus genau erforscht, welche menschliche Neigung als Mittel zur Befreiung verwendet werden kann.
Welche menschliche Neigung kann deiner Ansicht nach als "Mittel zur Befreiung" verwendet werden?
"Es gibt diese sieben Neigungen (anusaya), Bhikkhus. Welche sieben?
(1) Die Neigung zu Sinneslust.
(2) Die Neigung zu Abneigung.
(3) Die Neigung zu Ansichten.
(4) Die Neigung zu Unsicherheit.
(5) Die Neigung zu Einbildung.
(6) Die Neigung zu Werdenslust.
(7) Die Neigung zu Unwissenheit.
Dies sind die sieben Neigungen.
A 7.11
Im Mahyana wird es so geshen, dass es bei der vollkommenen Hingabe des eigenen Egos und der eigenen Neigungen, keine gibt die nicht hingegeben werden sollte. Somit wird jede einzelen zum Feuerholz der Befreiung. Indem man im Thervada nicht von Hingabe sondern von Entsagung ausgeht, sind dort die Neigungen etwas von dem man sich entfernt und keinenfalls Mittel oder Weg.
void:Ich denke Buddha Shakyamuni hatte wirklich nichts für eine Verehrungspraxis übrig. War darin nicht sogar strenger als die Praxis in vielen Theravada-Ländern? Hat er nicht sogar das singende Rezitieren von Sutren misbilligt und sich gegen die Verehrung von Reliquien ausgesprochen? Wären ihm nicht vielleicht sogar Buddha-Statuen und Stupas zu viel gewesen? Der Palikanon ist Durchdrungen vom Geist der Entsagung. Und da hätte er in Räucherwerk, Trommeln und Statuen wahrscheinlich etwas gesehen, an dem man potentziell anhaften kann. Und wie können die einen Anhaftungen als Gegenmittel zu anderen Anhaftungen wirken?
Hi void.
Das mit Buddha & Entsagung gilt für ihn & seine Bhikkhus, nicht für Außenstehende oder Leute, die stark im Haushälterleben verwurzelt sind.
Verehrungspraxis hat er nicht generell missbilligt, sondern einfach letzteren "überlassen", die auf so etwas persönlichen Wert legen.
Liebe Grüße
http://www.google.de/url?sa=t&…bv.55123115,d.Yms&cad=rja
Die Weisheit des Lichtopfers
von Tulku Thondup
Licht zu opfern, wie zum Beispiel Butterlampen, ist eines der kraftvollsten Mittel, um Verdienst anzusammeln, und eine Schulung in Meditation, die Frieden, Wohlstand und Erleuchtung für sich selbst sowie für die Welt hervorbringt. Es ist wichtig, das Lichtopfer mit den besten Gedanken und in der richtigen Ausführung darzubringen, so viel wie möglich.
Mich erinnert es an die "Opferkerzen"
im Christentum !
Finde diesen Brauch als innerliches Bild
sehr schön und heilsam.
LG, Gitte
In Myanmar, Theravada-Buddhismus, feiern sie offensichtlich ein Lichterfest in den Wats.
Kleine Kerzen werden gespendet, hier zu sehen ungefähr bei Minute 20 :
http://www.ndr.de/fernsehen/se…enteuer/media/lma865.html
Die Traditionen sind nicht so verschieden, dass man gegenseitig Nase rümpfen muss.
Losang Lamo:
Die Traditionen sind nicht so verschieden, dass man gegenseitig Nase rümpfen muss.
Die Menschen sind nicht so verschieden, dass man Nase rümpfen muss, wenn sie etwas Volkstümliches in ihre eigene Tradition mit hineinnehmen.
nibbuti:Losang Lamo:
Die Traditionen sind nicht so verschieden, dass man gegenseitig Nase rümpfen muss.
Die Menschen sind nicht so verschieden, dass man Nase rümpfen muss, wenn sie etwas Volkstümliches in ihre eigene Tradition mit hineinnehmen.
Es tut mir leid, ich bin durch unsere alten Diskussionen völlig überempfindlich - aber nur als Feedback:
Das Wort "volkstümlich" schaffe ich nicht, wertfrei zu lesen.
Da schwant mir ein Herabschauen auf etwas, was Du vielleicht einfach nur nicht verstanden hast.