Fachkundige über Tibet-Schriften ?

  • Gibt es Fachkundige Menschen, die sich mit dem tibetischen Buddhismus auskennen oder Literatur darüber geschrieben haben?
    Ich finde einfach keinen wirklichen Draht zum tibetischen Buddhismus.
    Unter anderem bezweifele ich die Seriösität des tibet. Buddhismus: manches erscheint so indoktiniert, sektenartig.
    (das ist aber nur mein persönliche Meinung, mag sein, dass ich auch ganz falsch liege. Ein Vorurteil von mir?
    Auch wenn ich dennoch große Achtung vor der tibet. Glaubensrichtung habe und ich manches davon gut finde.).


    Für mich ist vieles da so verworren wie in einem Irrgarten.
    Insbesondere manche Tantra-Praktiken haben Anmutungen von Zauberei & Hexerei an sich.
    Auch sind die okkulten Aspekte (Riten & Praktiken) für mich als Zen-Buddhist nichtssagend.
    Vielmehr, nach meiner Wahnehmung, ein Schauspiel (Illusion), wobei das nicht zu einer Debatte ausarten soll,
    wie sinnig jene Riten sind.


    Wie gesagt, im tibetischen Buddhismus bin ich blutiger Anfänger.
    Gibt es eine vollständige Kalachakra, die allen zugänglich ist?
    Wenn ja auch übersetzt ins Englische?


    Beispielsweise habe ich das "Das tibetische Buch vom Leben und vom Sterben: Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod" von "Sogyal Rinpoche" gelesen. Ich finde es eigentlich ganz gut.


    Wie gesagt wirklich beurteilen kann ich "Tibetischen Buddhismus" nicht.
    Ich bin dem daher eher distanziert und kritisch eingestellt, jedoch aber nicht verneined.

    Der Zen-Buddhismus greift die Lehren des Buddha auf um sie dann wider zu verwerfen.
    Für einen Schüler ist der lehrreichste Meister er selbst.
    "Ich bin der Geist, dein Freund. Warum hälst du Ausschau nach jemand anderem?" ( Rumi, ein Sufi)

    2 Mal editiert, zuletzt von Askan ()

  • Du musst doch auch keinen Draht zum tibetischen Buddhismus finden. Zen ist mir auch ein Buch mit sieben Siegeln.


    Wir werden lange auf Tantra vorbereitet. Wenn du tibetischen Buddhismus aus angelesenem Tantra verstehen möchtest, dann
    ist meiner mMn so als würdest du ein Pferd von hinten aufzäumen.


    Ich finde es aber super, dass du mit deinen Fragen hier bist. :)


    Okkulte Aspekte sind mir übrigens auch noch nicht über den Weg gelaufen. Kannst du mir näher erklären, was du meinst ?
    Einiges von dem was wir praktizieren sieht von außen sicherlich etwas abstrus aus, richtet sich aber eher nach innen.
    Vielleicht können wir an der Stelle ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

  • Beispielsweise besitze ich eine (glaube, echte) Glocke und Vajra (Dorje).
    Wie ein Schamane, Geister damit zu vertreiben? Ich weiß nicht so recht ...


    Ich glaub schon, dass jene Gegenstände wie ein Schlüssel sind,
    um seinen Geist zu öffnen um Zugang zu erhalten.


    Vergleichend könnte man sagen, dass der Zen-Buddhist den Weg nur mit Ruhe und seinem Geist geht.
    Ich weiß zwar auch, dass da noch mehr ist, nur nicht auf dieser zeremoniellen Art&Weise.


    Zen und Tibet, sind doch zwei sehr differente Wege, die wahrscheinlich, die selbe Strategie verfolgen,
    nur eben mit verschiedenen Methoden.


    Auch habe ich das Gefühl, dass ich die Ambition des tibet Buddhismus verstehe, nur eben jene Richtung,
    die mir schwer fällt, mich weit zurück wirft. Es heißt ja nicht umsonst, dass wir uns urteilslos derer Lehre annehmen sollen,
    die uns am nächsten liegt und wir nicht jene anderen Lehren verurteilen sollten, die wir nicht kennen (praktizieren).
    Jetzt wird mir auch einiges klar.

    Der Zen-Buddhismus greift die Lehren des Buddha auf um sie dann wider zu verwerfen.
    Für einen Schüler ist der lehrreichste Meister er selbst.
    "Ich bin der Geist, dein Freund. Warum hälst du Ausschau nach jemand anderem?" ( Rumi, ein Sufi)

  • Askan:

    Beispielsweise besitze ich eine (glaube, echte) Glocke und Vajra (Dorje).
    Wie ein Schamane, Geister damit zu vertreiben? Ich weiß nicht so recht ...


    Nein, nicht zum Geister vertreiben. Sind nur Symbole für Methode und Weisheit.


    http://buddhism.about.com/od/b…mglossaryv/g/vajradef.htm


    Zitat


    Ich glaub schon, dass jene Gegenstände wie ein Schlüssel sind,
    um seinen Geist zu öffnen und Zugang zu erhalten.


    Ja.


    Zitat


    Vergleichend könnte man sagen, dass der Zen-Buddhist den Weg nur mit Ruhe und seinem Geist geht.
    Ich weiß zwar auch, dass da noch mehr ist, nur nicht auf dieser zeremoniellen Art&Weise.


    Machen wir in gewisser Weise auch, wenn wir z.B. Shine praktizieren. es also darum geht erstmal Geistesruhe zu erreichen.
    Aber wir werden schon mal lauter, wenn wir Mantren rezitieren. :lol:


    Zitat


    Zen und Tibet, sind doch zwei sehr differente Wege, die wahrscheinlich, die selbe Strategie verfolgen,
    nur eben mit verschiedenen Methoden.


    Ich glaube es hängt einfach davon ab mit welcher Form der Praxis sich jeder am besten identifizieren kann. Von außen betrachtet
    nehme ich z.B. Zen als sehr martialisch wahr. Mich schreckt das ab. Meine "bunten", visualisierten Meditation ziehen mich eher an.

  • Mich persönlich spricht im Zen Minimalismus und Schlichtheit an.
    Beruhigt den Geist: Konzentration wird gewahrt, die Ablenkung bleibt klein.


    Schon ein sehr "harsches" Wort dieses "martialisch".
    Wir gehen mit Freude und freiwillig diesen von außem hart-anmutenden Weg. (abgekühlter Geist)
    Unser Geist Bedarf dem, andere Techniken hingegen würden wahrscheinlich bei uns nur Verwirrungen stiften.

    Der Zen-Buddhismus greift die Lehren des Buddha auf um sie dann wider zu verwerfen.
    Für einen Schüler ist der lehrreichste Meister er selbst.
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  • Um den tibetischen Buddhismus richtig zu verstehen oder zu praktizieren, ist ein systematisches Studium unerlässlich, z. B. im tibetischen Zentrum Hamburg o.ä.

  • Askan:

    Mich persönlich spricht im Zen Minimalismus und Schlichtheit an.
    Beruhigt den Geist: Konzentration wird gewahrt, die Ablenkung bleibt klein.


    Schon ein sehr "harsches" Wort dieses "martialisch".
    Wir gehen mit Freude und freiwillig diesen von außem hart-anmutenden Weg. (abgekühlter Geist)
    Unser Geist Bedarf dem, andere Techniken hingegen würden wahrscheinlich bei uns nur Verwirrungen stiften.


    shine/Shamatha ist nicht verschieden vom Zazen (auch wenn Zen- Sitzende nicht gerne davon als "Meditations-Form" sprechen),das ist Praxis ,die im tibetischen Buddhismus viel praktiziert werden sollte...

  • Samten:

    das ist Praxis ,die im tibetischen Buddhismus viel praktiziert werden sollte...


    da stimme ich Dir voll und ganz zu! Viele spätere Schwierigkeiten könnten vermieden werden, wenn vorher richtig Shamata/Zhi gnas geübt worden wäre.



    Askan:
    Ein sehr gutes Buch, was Dir vielleicht einige Einblicke in den tibetischen Buddhismus geben könnte ist:
    Tibetischer Buddhismus - Handbuch für Praktizierende im Westen von Brucker und Sohns.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Zitat

    Um den tibetischen Buddhismus richtig zu verstehen oder zu praktizieren, ist ein systematisches Studium unerlässlich, z. B. im tibetischen Zentrum Hamburg o.ä.


    Das ist die Sicht der Gelugpas, eine Studienlinie.


    Andere Schulen sind Praxisbetonter. Tantra bzw Vajrayana versteht man zB nicht durch Studien, sondern durch die unmittelbare Erfahrung und Übertragung. Mahayana kann also Prima studiert werden, was aber nicht gleichzusetzen mit der Bedeutung ist. Und schon gar nicht Vajrayana.


    Ein gewisses Verständnis der Basics, sind allerdings unerlässlich. Das stimmt. Ein Studium, muss man aber nicht haben, um den Geist zu verstehen.


    Ich würde bei den völlig unterschiedlichen Wegen des Zen und des tib. Buddhismus etwas vorsichtig sein. Diese Wege sind in völlig unterschiedliche Kulturen entstanden, und was bei dem einen der Hauptweg ist, ist bei den anderen eine "Beigabe".
    Zennies erleben gerne den tib. Buddhismus als komplette Beigabe, dabei ist der Shine und Vipassana Weg eher ine Beigabe im Tib. Buddhismus.


    Der Zenweg ist für einen tib. Buddhisten eher langweilig und farblos. Während umgekehrt das Tibetische als Schnickschnack empfunden wird.
    So genieße ich eher die Vielfalt der Wege, denn sie alle sind fantastisch und unbeschreiblich fehlerfrei.


    Mein Weg ist allerdings der Tibetische und gäbe es ihn nicht, wäre ich Zen.

  • Angulimala:

    dabei ist der Shine und Vipassana Weg eher ine Beigabe im Tib. Buddhismus.


    das ist nicht wahr! Jede Meditations-Praxis im tibetischen Buddhismus kann entweder auf Shine oder oder auf Lagthong (Vipashyana) eingedampft werden.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Angulimala:

    Wenn du willst, kannst du alles auf rein gar nichts eindampfen. Was ist denn das für ein Argument?


    Eindampfen ist nur ein Wort. Ich meinte, dass im tibetischen Buddhismus sehr wohl Shamata und Vipashyana geübt wird. Visualisierungen zum Beispiel dienen auch der Geistesruhe. Davon abgesehen wird auch die Konzentration auf den Atem zur Beruhigung des Geistes geübt. Es gibt auch zahlreiche Methoden, um Einsicht zu entwickeln. Wie kommst du darauf, es sei nur Beiwerk?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Das habe ich SO nicht behauptet. WIE es da steht, macht Sinn.
    Es ging primär um die Gegenüberstellung.


    Ich weiss, was du meinst. Aber du brichst hier die Mittel auf einen kleinen Nenner herunter.
    Innerhalb der Meditationen sind die Beruhigung des Geistes neben der Entwicklung des Erleuchtungsgeistes und die Verschmelzungsphase nicht der Schwerpunkt der Meditationen. Diese Mediationen setzen den Hebel bei vielen anderen Dingen wie zb der Reinigung oder der Entwicklung von Mitgefühl an. Dann kommt der Geist irgendwann von selbst zur Ruhe oder zu Einsichten. Aber es ist nicht so, daß es üblich ist, gezielt auf die Einsichten oder die Ruhe zu meditieren.
    Innerrhalb einer Meditation werden die Medi auf den Atem und die Verschmelzung mit eingebaut, sind aber nicht das zentrale Thema.

  • Angulimala:

    Das habe ich SO nicht behauptet. WIE es da steht, macht Sinn.
    Es ging primär um die Gegenüberstellung.


    Ich weiss, was du meinst. Aber du brichst hier die Mittel auf einen kleinen Nenner herunter.
    Innerhalb der Meditationen sind die Beruhigung des Geistes neben der Entwicklung des Erleuchtungsgeistes und die Verschmelzungsphase nicht der Schwerpunkt der Meditationen. Diese Mediationen setzen den Hebel bei vielen anderen Dingen wie zb der Reinigung oder der Entwicklung von Mitgefühl an. Dann kommt der Geist irgendwann von selbst zur Ruhe oder zu Einsichten. Aber es ist nicht so, daß es üblich ist, gezielt auf die Einsichten oder die Ruhe zu meditieren.
    Innerrhalb einer Meditation werden die Medi auf den Atem und die Verschmelzung mit eingebaut, sind aber nicht das zentrale Thema.


    Ich weiß, im "Diamantweg" wird das so gelehrt, aber es ist sehr wohl üblich, gezielt auf Ruhe und Einsicht zu meditieren. Es gibt aber auch Meditationen, bei denen andere Themen im Mittelpunkt stehen.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Zitat

    Shine oder auf Lagthong


    Kann man das denn überhaupt trennen??
    Konzepthaft - vielleicht. Aber nicht wirklich!

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • VOOM108:
    Zitat

    Shine oder auf Lagthong


    Kann man das denn überhaupt trennen??
    Konzepthaft - vielleicht. Aber nicht wirklich!


    Du kannst Shine von Laghtong trennen. Das geht! Aber Lagthong kann nur auf der Grundlage von Shine entwickelt werden.


    Grüße

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Zitat

    Du kannst Shine von Laghtong trennen. Das geht! Aber Lagthong kann nur auf der Grundlage von Shine entwickelt werden.


    Was ich meine ist, dass, da die höchste Weisheit und Einsicht eine natürliche Eigenschaft des Geistes ist, diese von selbst zutage treten, wenn Ruhe einkehrt. Umgekehrt tritt Geistesruhe ein, wenn diese Einsicht - vielleicht spontan - erlangt wird. Also kann man vielleicht auf der Ebene der Praxis das Eine vom Anderen trennen, bevor man es erlangt hat, aber nicht auf der Ebene der Erfahrung.

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • VOOM108:
    Zitat

    Du kannst Shine von Laghtong trennen. Das geht! Aber Lagthong kann nur auf der Grundlage von Shine entwickelt werden.


    Was ich meine ist, dass, da die höchste Weisheit und Einsicht eine natürliche Eigenschaft des Geistes ist, diese von selbst zutage treten, wenn Ruhe einkehrt. Umgekehrt tritt Geistesruhe ein, wenn diese Einsicht - vielleicht spontan - erlangt wird. Also kann man vielleicht auf der Ebene der Praxis das Eine vom Anderen trennen, bevor man es erlangt hat, aber nicht auf der Ebene der Erfahrung.


    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)


    Genial, diese Signatur !

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Dzogchen-Sicht halt... (Nyingma-Style)
    Geht eigentlich noch ein bischen weiter, war dann aber zu lang für die Signatur:

    Alles ist, was es von Anfang an war:
    dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht.
    Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt
    sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit.


    Höre nicht auf Deinen ruhelosen Verstand
    Sei still und lasse alles einfach wie es ist...
    Immer schon gewesen ist.
    (Longchenpa)


    Passt ja auch gut grad zum Shine-Lagthong - Thema ;)

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • VOOM108:
    Zitat

    Du kannst Shine von Laghtong trennen. Das geht! Aber Lagthong kann nur auf der Grundlage von Shine entwickelt werden.


    Was ich meine ist, dass, da die höchste Weisheit und Einsicht eine natürliche Eigenschaft des Geistes ist, diese von selbst zutage treten, wenn Ruhe einkehrt. Umgekehrt tritt Geistesruhe ein, wenn diese Einsicht - vielleicht spontan - erlangt wird. Also kann man vielleicht auf der Ebene der Praxis das Eine vom Anderen trennen, bevor man es erlangt hat, aber nicht auf der Ebene der Erfahrung.


    Einsicht entsteht nicht ganz von allein, wenn der Geist ruhig geworden ist, auch wenn der Geist von Natur aus bewusst und klar ist. Wenn nämlich an der Ruhe angehaftet wird, dann bleibt der Geist in diesem Zustand der Ruhe und des Wohlseins, aber die Wurzel für Samsara wird nicht durchtrennt. Aber du hast Recht, wenn du sagst, dass sich die beiden (Shine/Lagthong) gegenseitig verstärken. "Höheres Wissen" also Lagthong, ist allerdings auch etwas, das man in der Meditation kultiviert. Indem man den Geist, der sich durch die Übung der Geistesruhe in einem gefestigten Zustand befindet, auf sich selbst ausrichtet und ihn untersucht, entsteht Einsicht in seine Natur. Es braucht diesen kleinen "Anstoß", der Analyse des Geistes. Übst du Shine, Voom?

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Vermutlich ist meine Sichtweise darin begründet, dass ich es mehr in einer "Dzogchen-Weise" "übe"...


    Darin ist enthalten, dass ich es nicht als "dies ist die Ursache von dem" betrachte, sondern als implizit ungetrennt:


    Wenn der Geist ruhig ist, sehe ich die Dinge so wie sie sind.
    Wenn ich die Dinge lasse, wie sie sind, wird der Geist ruhig.

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)

  • VOOM108:

    Vermutlich ist meine Sichtweise darin begründet, dass ich es mehr in einer "Dzogchen-Weise" "übe"...


    Darin ist enthalten, dass ich es nicht als "dies ist die Ursache von dem" betrachte, sondern als implizit ungetrennt:


    Wenn der Geist ruhig ist, sehe ich die Dinge so wie sie sind.
    Wenn ich die Dinge lasse, wie sie sind, wird der Geist ruhig.


    Ja vielleicht ist das so. Wenn du das kannst, dann ist es sehr, sehr gut! Wenn man allerdings jemandem, der am Anfang seines Weges steht einfach sagt, er solle die Dinge so belassen wie sie sind, dann, und da wirst du mir sicher zustimmen, ist die Gefahr sehr groß, dass diese Person in ihren Neurosen "verweilt".

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Zitat

    und da wirst du mir sicher zustimmen


    Hellseher? :lol:


    Ja, da kommt dann ja z.B. Tantra ins Spiel.


    Und wenn ich in der Weise sage: "so wie es ist" dann meint das ja ein "so wie es wirklich ist"
    und wenn ich in der Weise sage: "der Geist wird ruhig" dann meint das ja nicht, dass nichts im Geist passiert, sondern dass das "innere Drama" zur Ruhe kommt...


    Auf viele meiner Mails mit persönlichen Problemen und Fragen hat mein Lama früher meist mit der Anrede: "Mein lieber junger Werther..." begonnen... ;)


    Heute weiss ich, dass darin schon die eigentliche Antwort enthalten war. Wenn man aufhört, die eigenen Problemchen in epischer Länge und Breite aufzublähen, mag das erstmal nicht so gut für eine Schriftsteller-Karriere sein, aber im spirituellen Alltag beruhigt das ungemein ;)

    Alles ist, was es von Anfang an war: dem Wesen nach pur - und damit Buddhaschaft.
    Wer dies erkennt, ist aufgewacht. Wer seine sechs Sinne im Naturzustand belässt sieht sie überall:
    die Allgegenwärtige Vollkommenheit. (Longchenpa)


  • Da hast du Recht! Das innere "Geplapper" :D wird ruhig und gleichzeitig wird der Geist bewusster und klarer.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • tibetischer buddhismus bedient sich eben einfach noch mehr möglichkeiten des geistes & der meditation.
    es bringt aber wenig darüber nur zu lesen. wenn man wirklich wissen will, wie das ist, muss man es praktizieren :D


    achso: gebräuchlicher im kampf mit (eigenen) dämonen ist der phurba, anstatt der vajra - wobei letzterer dafür bestimmt auch eingesetzt werden kann, denn er stellt ursprünglich auch eine waffe da.