Reine Bereiche

  • Hallo,
    im Mahayana werden die Reinen Bereiche oder Welten von Buddhas und Bodhisattvas bewohnt die Belehrungen geben. Wie wird dies im Theravada gesehen?
    Gruß Tsutrim

  • Tsultrim Dorje:

    Hallo,
    im Mahayana werden die Reinen Bereiche oder Welten von Buddhas und Bodhisattvas bewohnt die Belehrungen geben. Wie wird dies im Theravada gesehen?
    Gruß Tsutrim


    Als Humbug ? :lol:

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:
    Tsultrim Dorje:

    Hallo,
    im Mahayana werden die Reinen Bereiche oder Welten von Buddhas und Bodhisattvas bewohnt die Belehrungen geben. Wie wird dies im Theravada gesehen?
    Gruß Tsutrim


    Als Humbug ? :lol:


    Hallo
    Ich habe eigentlich mit vernünftigen Antworten gerechnet. Wenn ich Geplapper haben möchte gehe ich mit meinem Sohn, 2Jahre, in die Kita und versuche ein Gespräch mit den Kinder dort anzufangen. Auch ist Respekt vor anderen Ansichten und Meinungen angebracht.
    Gruß Tultrim

  • Tashi Deleg Tsultrim,


    du brauchst mir nicht gleich den Fehdehandschuh hinzuwerfen. Ich komme ebenfalls aus der tibetischen Richtung. Die Theravadins kennen dies meines Wissens so nicht. Ich habe hier im Forum schon oft die Erfahrung gemacht, dass Aussagen, die sich auf die Reinen Bereiche, Dewachen, Tushita, Potala etc., beziehen, von Theravadins als Humbug bzw. nicht vom Buddha gelehrt abgetan werden.
    Jedoch haben sie auch die Vorstellung, dass der zukünftige Buddha Maitreya im Tushita Bereich auf seine Geburt auf der Erde wartet und den Dharma bringen wird, wenn der von Shakyamuni Buddha zur Neige gegangen sein wird.


    Als tibetischer Buddhist sollte man sich davon aber nicht angegriffen fühlen, weil die eigenen religiösen Gefühle verletzt wurden. Es ist wie du gesagt hast: Man sollte auch vor anderen Anschauungen Respekt haben. Was nicht heißt, dass man sie teilen muss.


    Liebe Grüße

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    Aber auch davor sollte man Respekt haben ;)


    Den Du mit Humbug nicht gezeigt hast. Aber solange es mehr Vajrayana als Theravada Bashing hier im forum gibt habt ihr Tibeter ein wenig Narrenfreiheit :)


    Im Ernst: Respekt gilt in allen Richtungen. Und Du hältst Dich sicher in Zukunft an diese Regel.


    Vielen Dank und liebe Grüße


    Bambus


    P.S. Zum Thema selber kann ich leider nichts zuverlässiges sagen bin aber auch an fundierten Antworten interessiert.

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Tsultrim Dorje:

    Hallo,
    im Mahayana werden die Reinen Bereiche oder Welten von Buddhas und Bodhisattvas bewohnt die Belehrungen geben. Wie wird dies im Theravada gesehen?
    Gruß Tsutrim


    Im Palikanon gibt es die verschiedenen Daseinsbereiche und unterschiedliche Götterwelten. Es werden wohl noch andere Buddhas, die zu anderen Zeiten dagewesen sind oder kommen, erwähnt, ich glaube vor allem in den Wiedergeburtsgeschichten.
    Der Buddha gab lt. PK in anderen Daseinsbereichen und anderen Wesen als Menschen Belehrungen.
    _()_ ekkhi

  • Hab auch gelesen,daß es im Theravada so keine Budhas oder Bodhisattvas gibt,der einzige im Theravada bekannte Bodhisattva ist der kommende Buddha Maitreya.


    Hmmmm...stimmt mich nachdenklich.Denn es gab nicht nur ( Gautama ) Buddha,sondern schon viele viele Buddhas.Und es wird auch noch welche geben.
    Da ja nun ein Buddha Nirvana nimmt hinterläßt er ja seinen Bodhisattva--um damit was gutes zu hinterlassen.Da ja nun viele Buddhas wie gesagt existent waren gibt es viele Bodhisattvas.


    Aber das die im reinen Bereichen oder Welten lehren--denk ich eher nicht.Der reine Bereich ist Nirvana--das ist sie Wesenheit,aber man tut nix mehr,und sicher nicht lehren.....
    Und reine Bereiche-was sollten Wesenheiten die da schon sind da lernen? Höchstens im Himmel könnte man Gott oder Götter belehren von dem was sie meinen das sie sind loszulassen--nämlich ein Gott sein zu wollen.


    Also kann ich dem Mahayana nicht folgen,wenn dieser aussagt, da werden die Reinen Bereiche oder Welten von Buddhas und Bodhisattvas bewohnt die Belehrungen geben.



    OM Patita

  • Hallo Ekkhi,
    Die Reinen Bereiche werden allerdings als dem Samsara enthoben betrachtet, während sich die Götterbereiche immernoch im Samsara befinden. Die reinen Länder (Kachö auf tibetisch) sind Bereiche, aus denen man nicht mehr in niedere Bereich fallen kann. Sie werden auch Ogmin genannt, was "nicht mehr fallen" bedeutet.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Wofür sind solche Bereiche wichtig. Spekulationen darüber?


    Siddharta Gautama war ein Mensch wie Du und ich. Ein offenbar sehr intelligenter mit hervorragenden Voraussetzungen. Aber trotz allem ein Mensch. Er hat, geprägt durch seine kulturelle und religiöse Umgebung, die Lehre erkannt, verwirklicht und das macht ihn jetzt wirklich besonders - weitergegeben. Irgendwann wird die Lehre vergessen sein und es wird wieder ein Wesen (Mensch oder was auch immer mit ausreichend intellektueller Kapazität um sie zu erkennen) geben das sie erkennt, verwirklicht und weitergibt. Das ist den Geschichten nach Buddha Maitreya.


    Wo der sich momentan befindet, ob er sich irgendwo befindet - ist doch ziemlich egal.


    Die Lehre ist nicht erfunden worden, sondern gefunden. Eine herausragende und seltene Leistung, aber nichts wunderliches oder übersinnliches.


    Meine geschilderte Sicht ist unspektakulär, vielleicht langweilig. Aber sie reicht aus um die derzeitige Existenz der Lehre zu erklären. Wenn daran etwas den Schriften widerspricht bin ich für konkrete Hinweise dankbar. Schließlich bin ich Lernender und nicht Lehrender :D

    Von mehreren Theorien, die die gleichen Sachverhalte erklären, ist die einfachste allen anderen vorzuziehen.


    Die Leute von denen Du am meisten lernen kannst sind die mit denen Du nicht einer Meinung bist.

  • Hallo,
    ich glaube ich muss hier mal auf die Sprünge helfen. Reine Bereiche oder Welten davon hat der Buddha mit Sicherheit gesprochen, denn es steht im Pali Kanon. Dort werden die Nichtwiederkehrer oder Reinhausigen wiedergeboren. Also da gibt es zwischen dem Mahayana und dem Theravada keinen Unterschied. Ich wollte nur wissen ob dort Buddhas und Bodhisattvas Belehrungen geben. Vielleicht kennt ja jemand eine Stelle im Pali Kanon wo da was darüber steht.
    Gruß Tsultrim

  • Tsultrim Dorje:

    Hallo,
    ich glaube ich muss hier mal auf die Sprünge helfen. Reine Bereiche oder Welten davon hat der Buddha mit Sicherheit gesprochen, denn es steht im Pali Kanon. Dort werden die Nichtwiederkehrer oder Reinhausigen wiedergeboren. Also da gibt es zwischen dem Mahayana und dem Theravada keinen Unterschied. Ich wollte nur wissen ob dort Buddhas und Bodhisattvas Belehrungen geben. Vielleicht kennt ja jemand eine Stelle im Pali Kanon wo da was darüber steht.
    Gruß Tsultrim


    Ja die Buddhas und Bodhisattvas geben dort Belehrungen. Es heißt, dass dort alles in perfekter Weise den Dharma ausdrückt und sich die Wesen dort erleuchten.
    Ich kenne leider keine Stelle im PK aber es gibt eine Menge Mahayana Sutras darüber: z.B. hier :


    http://buddhistfaith.tripod.com/purelandscriptures/id4.html


    Ein kleiner Auszug daraus:


    The Buddha then said to the Elder Shariputra: "If you travel
    westward from here, passing a hundred thousand kotis of Buddha-lands, you
    come to the land called 'Utmost Bliss,' where there is a Buddha named
    'Amida.' He is living there now, teaching the Dharma.


    Der Buddha sagte dann zu Shariputra: " Wenn du von hier aus westwärts reist, durch hunderte tausend Kotis von Buddha Ländern, kommst du zum Land, das da "Höchste Freude" heißt, wo sich ein Buddha befindet mit dem Namen "Amida" (Amitabha, tib. Öpame, "unermessliches Licht"). Er wohnt dort gerade jetzt und lehrt den Dharma."

    Kein "Ich" - keine Probleme.


  • Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Hallo Elliot,
    genau solche Texte suche ich. Hier ist klar zu verstehen das in diesen Bereichen der Dharma gelehrt wird.
    Wer Augen hat wird sehen.
    Gruß
    Tsultrim

  • Hallo Tsultrim,
    Bei dem von dir genannten Sutta handelt es sich um die Belehrung Buddhas an einen Gott (skt Deva). Diese Wesen befinden sich immer noch in Samsara, sie sind nicht in den reinen Bereichen. Man sollte die Götterbereiche nicht mit den Reinen Ländern der Buddhas verwechseln, wo jene Hingeboren werden, die zeitlebens eine Verbindung mit ihnen durch ihre Praxis geschaffen haben.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • »(44) Diejenigen, die in einem Reinen Buddha-Land geboren werden, entstehen
    aus dem Lotos reiner Handlungen, die durch das Empfangen des Lichtes
    der Segnungen des Eroberers Buddha ausgeführt wurden.
    Sie sind vollkommen rein, unbefleckt von Verblendungen wie ein Lotos, der
    nicht von Dreck verunreinigt ist.
    Genährt davon, die Rede des Eroberers Buddha direkt zu hören, erfahren sie
    höchsten inneren Frieden.
    All dies Glück und diese Güte ist das Ergebnis von tugendhaften Handlungen,
    wie den Sechs Vollkommenheiten, Gebet und Widmung.

    (45) Im Gegensatz dazu leiden diejenigen, die in der Hölle geboren werden,
    auf dem feurigen, glühend roten Eisengrund, unter den Gehilfen des Herrn des Todes,
    Die ihre Haut aufreißen und geschmolzenes Kupfer in ihren Körper schütten,
    Und dann durchbohren sie sie mit flammenden Schwertern und Speeren und schneiden ihr Fleisch in Hunderte von Stücken.
    Solche Leiden, die viele Äonen lang erfahren werden, sind das Ergebnis von nichttugendhaften Handlungen.

    (46)
    Deshalb sollte ich immer die Absicht bewahren, Tugend und nicht Nichttugend anzusammeln,
    Und mit großem Bemühen diese Absicht in die Praxis umsetzen.
    Welche Dharma-Praxis ich auch immer studiere,
    Wie im Vajradotsa-Sutra erwähnt wird, ich sollte sie mit starker Zuversicht vollenden.
    «
    Shantideva Leitfaden für die Lebensweise eines Bodhisattvas// Kapitel 7


    Lebt lange & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Hallo Nomad,


    ist die Geburt aus einem Lotus mit der hier erwähnten spontanen Geburt zu vergleichen?
    4. "Haushälter, da tritt ein Bhikkhu ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind. Er erwägt dies und versteht es so: 'Diese erste Vertiefung ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen [1].' Auf dieser Grundlage stehend, erlangt er die Vernichtung der Triebe. Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma [2], mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren." (Majjhima Nikaya)


    Hallo Simo,
    hast Du das Original vorliegen? Kann es sich bei der Übersetzung um eine ungenaue Übersetzung handeln? Immerhin wird z. B. Yidam oft mit Gottheit übersetzt was eigentlich falsch ist. Yidam heißt eigentlich Geist Band.


    Gruß Tsultrim

  • Nein ich habe das Original nicht vorliegen, leider. Es kann gut sein, dass die Übersetzung ungenau ist.
    Aber Yidam wirst du im PK nicht finden, da es ein tibetisches Wort ist. Das Pali/Sanskrit-Wort für Gott ist Deva.
    Der Sanskrit-Ausdruck für Yidam ist Ishtadevata (Persöniche Gottheit) Das kommt aber nur in den Tantra-Texten vor nicht im PK.


    Ich denke hier ist einfach ein Mönch gemeint, der im Bereich der Götter wiedergeboren wurde und den Buddha wiedertrifft. Aber es gibt sehr viele Mahayanasutras zu den Reinen Ländern. Dort findest du eine genaue Beschreibung.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Grüß Dich ganz recht herzlich Tsultrim Dorje,


    »Atisha sagt:Zu praktizieren, ohne Bodhicitta hervorgerufen zu haben, ist so, als würden wir versuchen, einen Lotus auf trockenem Land heranzuziehen.


    Ihr wisst, dass der Lotus Symbol der Erleuchtung ist. Aber ein Lotus braucht Feuchtigkeit, wächst aus dem Schlamm, aus dem Wasser, und es anders zu versuchen, wird nie Früchte tragen. Das Wasser steht hier für das Mitgefühl. Eine spirituelle Praxis entwickeln zu wollen ohne echtes tiefes Mitgefühl ist un­möglich. Der Schlamm steht für unsere Mängel, steht für Samsara. Aus dem Erkennen des Schlammes heraus, können wir sagen, entsteht mehr und mehr Mitgefühl, und dieses zu­
    sammen gibt die Kraft, die den Lotus zur Entfaltung bringt. Der Lotus selbst wird noch ge­nährt von der Wärme und dem Licht der Sonne, das ist wie der Segen der Buddhas, und öffnet sich dann über der Wasserfläche völlig unbefleckt, völlig makellos. Aber er bleibt immer ver­bunden mit dem Schlamm und ist immer im Wasser, und das ist, wie eine korrekte Praxis aus­schaut: Frei von aller Verwicklung in Samsara, aber immer durch Mitgefühl und Weisheit verbunden mit dem Relativen.«


    Quelle: DER HAUPTWEG ZUR ERLEUCHTUNG// Unterweisungen von Lama Lhündrub in Freiburg// Seite; 4


    Eine weitere Erklärung bzw. Hinweis findet sich im Vajradhvaja Sutra dem sechsten Kapitel (Das Buch der Bodhisattva-Dialoge) des Avatamsaka/ Kegon Sutra.


    Lebe lange & in Frieden


    _()_ Nomad

  • Hallo,
    hier habe ich noch was. "und hätte ich Wiedergeburt als ein Himmelswesen in den Reinen Bereichen angenommen, wäre ich niemals in diese Welt zurückgekehrt." Also ein Gott ist ein Himmeslwesen ebenfalls ein Göttersohn. Es könnte sich also in dem von mir erwähnten Sutra um einen Reinen Bereich handeln. (Majjhima Nikaya 12)


    Hallo Simo,
    klar werde ich das Wort Yidem nicht im Pali Kanon finden. Aber hier erklärst Du gut das Yidam im Sanskrit Ishtadevata (Perönliche Gottheit) heißt. Somit könnte es also ein Bodhisattva sein, denn Yidams sind doch auch Boddhisattvas z. B. Liebevolle Augen. Und von Liebevolle Augen gibt es ein Reines Land.
    Kennst Du das Wort für Yidam oder Ishtadevata im Pali?


    Hallo Nomad,
    danke für Deine Erklärung.


    Gruß Tsultrim

  • "Vier Arten gibt es da, Hausvater, wie man zu wesen wiederkehrt: und welche vier?


    Da hat einer, Hausvater, einen bestimmten Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von einem bestimmten Glanze wiederkehren.
    Da hat ferner, Hausvater, einer unermeßlichen Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von unermeßlichem Glanze wiederkehren.
    Da hat einer, Hausvater, unlauteren Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von unlauterem Glanze wiederkehren.
    Da hat ferner, Hausvater, einer vollkommen reinen Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei; der mag, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von vollkommen reinem Glanze wiederkehren.


    Das sind, Hausvater, vier Arten, wie man zu wesen wiederkehrt.


    "Es gibt, Hausvater, eine Zeit, wo da solche Gottheiten zusammenkommen; und sind sie zusammengekommen, so zeigt sich wohl bei ihnen verschiedene Farbe, doch kein verschiedener Glanz. Gleichwie etwa, Hausvater, wenn ein Mann gar mancherlei Öllampen in ein Haus hineintrüge; da würde sich wohl unter ihnen verschiedene Flamme zeigen, doch kein verschiedener Glanz: ebenso nun auch, Hausvater, gibt es eine Zeit wo da solche Gottheiten zusammenkommen; und sind sie zusammengekommen, so zeigt sich wohl bei ihnen verschiedene Farbe, doch kein verschiedener Glanz.


    "Es gibt, Hausvater, eine Zeit wo da solche Gottheiten dann auseinandergehn; und sind sie dann auseinandergegangen, so zeigt sich eben bei ihnen verschiedene Farbe wie auch verschiedener Glanz. Gleichwie etwa, Hausvater, wenn ein Mann jene mancherlei Öllampen aus dem Hause hinwegtrüge; da würde sich eben unter ihnen verschiedene Flamme zeigen wie auch verschiedener Glanz: ebenso nun auch, Hausvater, gibt es eine Zeit wo da solche Gottheiten dann auseinandergehn; und sind sie dann auseinandergegangen, so zeigt sich eben bei ihnen verschiedene Farbe wie auch verschiedener Glanz.


    "Nicht aber, Hausvater, haben die Gottheiten Gedanken wie: 'So bleiben wir beständig, beharrend, ewig', sondern sobald eben da die Gottheiten einander genaht sind, sind alsbald eben da die Gottheiten einander genehm. Gleichwie etwa, Hausvater, wenn Fliegen in einem Glase oder in einem Korbe zusammenschwärmen nicht Gedanken haben wie: 'So bleiben wir beständig, beharrend, ewig', sondern sobald eben da die Fliegen einander genaht sind, sind alsbald eben da die Fliegen einander genehm: ebenso nun auch, Hausvater, haben die Gottheiten nicht Gedanken wie: 'So bleiben wir beständig, beharrend, ewig', sondern sobald eben da die Gottheiten einander genaht sind, sind alsbald eben da die Gottheiten einander genehm."


    Nach diesen Worten wandte sich der ehrwürdige Abhayakaccano (*1) also an den ehrwürdigen Anuruddho:


    "Sehr schön, werter Anuruddho. Ich möchte nun hier noch eine fernere Frage stellen. Die Gottheiten, o Herr, die da glänzen, haben die alle einen bestimmten Glanz, oder gibt es wirklich auch Gottheiten, deren Glanz unermeßlich ist?"


    "Je nachdem, Bruder Kaccano, Es gibt wohl manche Gottheiten von bestimmtem Glanze: es gibt aber auch manche Gottheiten, deren Glanz unermeßlich ist.


    "Was ist nun, werter Anuruddho, der Anlaß, was ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche einen bestimmten Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz, der unermeßlich ist?"


    "Da will ich dir denn, Bruder Kaccano, eben hierüber eine Frage stellen: wie es dir gutdünkt magst du sie beantworten. Was meinst du wohl, Bruder Kaccano: wenn da jener Mönch einen einzelnen mächtigen Baum als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch zwei bis drei mächtige Bäume als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?"


    "Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch zwei bis drei mächtige Bäume als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere."


    "Was meinst du wohl, Bruder Kaccano: wenn da jener Mönch etwa noch zwei bis drei mächtige Bäume als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch ein einzelnes Wiesenfeld als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?"


    "Wenn da, o Herr, ein Mönch ein einzelnes Wiesenfeld als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere."


    "Was meinst du wohl, Bruder Kaccano, wenn da jener Mönch ein einzelnes Wiesenfeld als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch zwei bis drei Wiesenfelder als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?"


    "Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch zwei bis drei Wiesenfelder als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere."


    "Was meinst du wohl, Bruder Kaccano: wenn da jener Mönch etwa noch zwei bis drei Wiesenfelder als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch ein einzelnes Königreich als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?"


    "Wenn da, o Herr; ein Mönch ein einzelnes Königreich als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere."


    "Was meinst du wohl, Bruder Kaccano: wenn da jener Mönch ein einzelnes Königreich als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch zwei bis drei Königreiche als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche, von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?"


    "Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch zwei bis drei Königreiche als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere."


    "Was meinst du wohl, Bruder Kaccano: wenn da jener Mönch etwa noch zwei bis drei Königreiche als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt; und ein anderer Mönch etwa noch die vom Ozean umschlossene Erde als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt: so ist nun welche von diesen beiden geistigen Übungen die großartigere?"


    "Wenn da, o Herr, ein Mönch etwa noch die vom Ozean umschlossene Erde als 'großartig' aufgefaßt hat und dabei sich beruhigt, so ist diese von den beiden geistigen Übungen die großartigere."


    "Das ist nun, Bruder Kaccano, der Anlaß, das ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche einen bestimmten Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz der unermeßlich ist."


    "Sehr schön, werter Anuruddho. Ich möchte nun hier noch eine fernere Frage stellen. Die Gottheiten, o Herr, die da glänzen, haben die alle unlauteren Glanz, oder gibt es wirklich auch Gottheiten, deren Glanz vollkommen rein ist?"


    "Je nachdem, Bruder Kaccano. Es gibt wohl manche Gottheiten von unlauterem Glanze: es gibt aber auch manche Gottheiten, deren Glanz vollkommen rein ist."


    "Was ist nun, werter Anuruddho, der Anlaß, was ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche unlauteren Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz, der vollkommen rein ist?"


    "Da lasse mich denn, Bruder Kaccano, ein Gleichnis dir geben: auch durch Gleichnisse wird da manchem verständigen Manne der Sinn einer Rede klar. -


    Gleichwie etwa, Bruder Kaccano, wenn bei einer angezündeten Öllampe das Öl nicht vollkommen rein ist und der Docht nicht vollkommen rein ist, sie wegen der unvollkommenen Reinheit des Öls und der unvollkommenen Reinheit des Dochtes gar dunkel und düster schauen wird: ebenso nun auch, Bruder Kaccano, hat da ein Mönch unlauteren Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei.


    Der hat körperliche Schwerfälligkeit nicht vollkommen beschwichtigt,
    hat matte Müde nicht vollkommen ausgerodet,
    hat stolzen Unmut nicht vollkommen ausgetrieben.


    Weil er körperliche Schwerfälligkeit nicht vollkommen beschwichtigt hat, matte Müde nicht vollkommen ausgerodet hat, stolzen Unmut nicht vollkommen ausgetrieben hat, wird er gar dunkel und düster schauen. Der kehrt, bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von unlauterem Glanze wieder.


    Gleichwie aber, Bruder Kaccano, wenn bei einer angezündeten Öllampe das Öl vollkommen rein ist und der Docht vollkommen rein ist, sie wegen der vollkommenen Reinheit des Öls (*2) und der vollkommenen Reinheit des Dochtes gar nicht dunkel und düster schauen wird: ebenso nun auch, Bruder Kaccano, hat da ein Mönch vollkommen reinen Glanz aufgefaßt und beruhigt sich dabei.


    Der hat körperliche Schwerfälligkeit vollkommen beschwichtigt,
    hat matte Müde vollkommen ausgerodet,
    hat stolzen Unmut vollkommen ausgetrieben.


    Weil er körperliche Schwerfälligkeit vollkommen beschwichtigt hat, matte Müde vollkommen ausgerodet hat, stolzen Unmut vollkommen ausgetrieben hat, wird er gar nicht dunkel und düster schauen. Der kehrt, bei der Auflösung, des Körpers, nach dem Tode, zur Gemeinschaft mit Göttern von vollkommen reinem Glanze wieder. - Das ist nun, Bruder Kaccano, der Anlaß, das ist der Grund, daß unter Gottheiten, im selben Götterbereiche geboren, manche unlauteren Glanz aufweisen, und wiederum manche einen Glanz, der vollkommen rein ist."


    Derart berichtet wandte sich nun der ehrwürdige Abhayakaccano also an den ehrwürdigen Anuruddho:


    "Sehr schön, werter Anuruddho. - Nicht hat, o Herr, der ehrwürdige Anuruddho gesagt 'Das hab' ich gehört' oder 'So dürfte es sein', sondern es hat eben, o Herr, der ehrwürdige Anuruddho 'So ist es mit diesen Gottheiten, so ist es mit jenen Gottheiten' schlechthin gesprochen. Da ist mir, o Herr, der Gedanke gekommen: 'Gewiß hat der ehrwürdige Anuruddho mit jenen Gottheiten ehemals Verkehr gehabt, ehemals Rede und Rat mit ihnen gepflogen."'


    "Gewiß hast du, Bruder Kaccano, diese Frage versuchend gestellt, um weiter auszuholen: aber ich will dir Antwort geben. Lange Zeiten hab' ich, Bruder Kaccano, mit jenen Gottheiten ehemals Verkehr gehabt, ehemals Rede und Rat mit ihnen gepflogen."


    Auf diese Worte wandte sich der ehrwürdige Abhayakaccano an Pancakango den Baumeister und sagte:


    "Gesegnet bist du, Hausvater, hochgesegnet bist du, Hausvater, daß dir ein Zweifel da gelöst wurde, und wir dann diesen Gedankengang zu hören bekamen."


    Quelle: M. 127. (XIII,7) Anuruddha Sutta (Anuruddho)


    Siehe bitte auch: Digha Nikāya 20. Mahāsamaya Sutta, Das Fest
    oder auch
    Einführung in den Buddhismus // Tod und Wiedergeburt
    Yidam
    Vajrasattva. Die Praxis von Vajrasattva als Meditationsgottheit wird als besonders wirksam zur Reinigung negativen Karmas angesehen.


    Zitat

    »Yidam sind Meditations-Gottheiten (vgl. Visualisierung). Sie dürfen im Vajrayâna nicht dem europäischen Kontext gemäß als Schöpfergott/-götter oder vom Praktizierenden unabhängige Wesenheiten missverstanden werden. Sie müssen auch von den Devas (weltlichen Göttern) der indischen Tradition unterschieden werden. Es handelt sich hierbei vielmehr um die Sambhogakaya-Form verwirklichter Wesen. Mit Hilfe von Meditations- und Visualisationspraktiken in Verbindung mit diesen Gottheiten ruft der Praktizierende die ihm innewohnende erleuchtete Natur wach.«


    Quelle:Vajrayana


    Lebt lange in Frieden


    _()_ Nomad

  • Simo:

    Hallo Ekkhi,
    Die Reinen Bereiche werden allerdings als dem Samsara enthoben betrachtet, während sich die Götterbereiche immernoch im Samsara befinden. Die reinen Länder (Kachö auf tibetisch) sind Bereiche, aus denen man nicht mehr in niedere Bereich fallen kann. Sie werden auch Ogmin genannt, was "nicht mehr fallen" bedeutet.


    Da hast Du recht, so wie es im tibetischen Buddhismus gesehen wird, gibt es dies im Theravada nicht.
    Ich persönlich halte das auch eher für Zustände des Geistes und nicht für eigene Daseinsbereiche, aber... wer weiß.
    _()_ ekkhi

  • ekkhi:
    Simo:

    Hallo Ekkhi,
    Die Reinen Bereiche werden allerdings als dem Samsara enthoben betrachtet, während sich die Götterbereiche immernoch im Samsara befinden. Die reinen Länder (Kachö auf tibetisch) sind Bereiche, aus denen man nicht mehr in niedere Bereich fallen kann. Sie werden auch Ogmin genannt, was "nicht mehr fallen" bedeutet.


    Da hast Du recht, so wie es im tibetischen Buddhismus gesehen wird, gibt es dies im Theravada nicht.
    Ich persönlich halte das auch eher für Zustände des Geistes und nicht für eigene Daseinsbereiche, aber... wer weiß.
    _()_ ekkhi


    Das wird bei uns auch so gesehen. :)

    Kein "Ich" - keine Probleme.