Gemeinschaft

  • Seit ca. 6 Jahren praktiziere ich alleine. Bin vor 4 jahren bei der Theravada - Waldtradition ( Ajahn Chah ) angelangt und übe die Anapanasati Meditation nach Buddhadasa Bikku freudig und displiziniert aus. Den Alltag versuche ich mit Sati zu durchleben. Damit ich nicht zu sehr das Gefühl bekomme auf einen Egotrip zu gehen, gebe ich von Herzen gerne regelmässig Dana an das Kloster Dhammapala. Mein Problem ist, dass ich keiner Gemeinschaft in "physischer" Form beitreten kann ; habe Blockaden damit. Freue mich sehr , dass in diesem Forum eine Art Sangha möglich zu sein scheint !? Jetzt meine Frage an erfahrene Weggefährten :" Gehe ich meinen Weg in dieser geschilderten Art richtig ? "
    Vielen herzlichen Dank zum voraus für weiterführenden Rat.

  • Lieber Anicca,


    ich hab für mich die Erfahrung gemacht, dass die allertiefste, leiseste Stimme, die man in der Meditation hören kann, meist den besten Rat weiß, ob man falsch oder richtig davor ist.


    Wenn Du jemanden im Außen fragen willst, dann spring über Deinen Schatten und frag echte Menschen, denen Du in die Augen schauen kannst.
    Hier im Forum kannst Du vielen heilig tuenden Besserwissern begegnen, die selber gar nicht viel praktizieren. Also, vor Internetbekanntschaften hätte ich immer eher Angst als vor leibhaftigen Menschen.
    Man kann hier aber auch guten Leuten begegnen - das ist aber nicht so ganz selbstverständlich. "Buddhaland" ist nur ein Internetname aber keine wirkliche Inhaltsangabe für dieses Forum.


    Alles Gute wünscht
    Losang Lamo

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Anicca:

    Seit ca. 6 Jahren praktiziere ich alleine. Bin vor 4 jahren bei der Theravada - Waldtradition ( Ajahn Chah ) angelangt und übe die Anapanasati Meditation nach Buddhadasa Bikku freudig und displiziniert aus. Den Alltag versuche ich mit Sati zu durchleben. Damit ich nicht zu sehr das Gefühl bekomme auf einen Egotrip zu gehen, gebe ich von Herzen gerne regelmässig Dana an das Kloster Dhammapala. Mein Problem ist, dass ich keiner Gemeinschaft in "physischer" Form beitreten kann ; habe Blockaden damit. Freue mich sehr , dass in diesem Forum eine Art Sangha möglich zu sein scheint !? Jetzt meine Frage an erfahrene Weggefährten :" Gehe ich meinen Weg in dieser geschilderten Art richtig ? "
    Vielen herzlichen Dank zum voraus für weiterführenden Rat.


    Aus meiner Sicht ganz und gar nicht, und aus Sicht der Praxis wie es Buddha vorschlägt, ist da auch kein Egotrip zu sehen. Die Sangha ist ja keine Lebensgemeinschaft sondern eine Gemeinschaft die sich in Belangen der Notwendigkeiten unterstützt.
    *schmunzel* Fühle dich also nicht zu aufgehoben hier und vergiss nicht den Zweck warum du hier bist, küscheln führt schnell zum zu einem Ego-Trip. Nur so kannst du dich in der Sangha immer wohl fühlen und sicher sein, dass man die Notwendigkeiten austauscht ohne zu binden.


    Eines nur, Dana ist nicht unbedingt zum ausgleichen gedacht. Dana sollte mehr den loslassen dienen.


    Zitat

    Wasser im Krug
    Wenn kein Formen des Bösen in unseren Herzen sind, verschwinden all unsere Sorgen. Ein Gefühl der Kühle kommt auf, da wir auf uns selbst achten. Der Geist wird tugendhaft. Wenn er ruhig wird, wird er konzentriert. Wenn er ruhig ist, beginnt er zur Einsicht zu erblühen. Wir wissen wie wir den Geist, klar und strahlend machen. Was immer unheilsamen ist, lassen wir los. Was immer falsch ist, legen wir ab. Wir beobachten und legen die Dinge zur Seite, lassen sie los.
    Es ist ähnlich wie Wasser in einem Krug. Wir nehmen ein Schöpflöffel voll raus und schütten es weg. Nehmen eine weiteren Schöpflöffel voll und schütten ihn weg - immer fort nehmen wir etwas Wasser raus und schütten es weg. Das Wasser in dem Krug wird letztlich zu Ende gehen. Der Geist der mit der Praxis beginnt, ist dem gleich.
    Aber wenn wir die Dinge nicht so sehen, ist es als ob wir Wasser in den Krug schütten und es dann raus schöpfen, Wasser dazu schütten und es wieder raus schöpfen. Verdienst, Verlust, Heilsam, Unheilsam; falsch, richtig, falsch, richtig; schlecht, gut, schlecht, gut: angenehm gerade für den Moment, und dann leiden wir wieder.


    und zur Laienpraxis allgemein:


    *schmunzel*


    Wie es wirklich mit deiner Praxis aussieht, siehst du nur selbst.

  • Hallo Anicca,


    bin auch seit ca. 6 Jahren "dabei" und erlebe so meine Höhen und Tiefen. Hast Du persönlich Kontakte zu Gefährten, die den Weg gehen? Oft ist es nicht so einfach, Leute aus der Umgebung zu finden, die sich der Buddhalehre widmen. Retreats und Sesshins sowie unregelmäßige Besuche von Sitzgruppen haben im Laufe der Jahre ein Grüppchen Menschen zusammen getragen, die ich als meine Gefährten ansehe und von denen viel zu lernen ist. Drei davon sind richtige Freunde geworden.


    Das was Du über Blockade schreibst, kenne ich wohl gut. Warum muss man unbedingt wo Mitglied sein? Ein Lehrer oder eine Lehrerin erschien mir weitaus wichtiger, aber in diesem Zuge kamen die Bekanntschaften automatisch dazu.


    Höre mal in Dich rein, was genau Du Dir von der Zugehörigkeit erwartest oder erwünschst. Ich hatte auch mal eine Phase, wo ich das wollte aber wenn ich so darüber nachsinne, geht mir nichts ab.


    _()_