Erfahrung mit Meditation über die Elemente

  • Zitat

    "Rāhula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wasser ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wasser ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie die Leute saubere Dinge und schmutzige Dinge, Kot, Urin, Speichel, Eiter und Blut im Wasser waschen, und das Wasser deswegen nicht entsetzt, gedemütigt und angewidert ist, genauso, Rāhula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wasser ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wasser ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben."


    Wer von Euch hat bereits Erfahrung mit der Meditation über die Elemente gemacht?

  • Gehört das nicht mit zum Grund-"Repertoire" einer buddhistischen (Theravada) Meditations-Schulung/Praxis?


    Was ist Deine genaue Frage? Was möchtest Du besprechen/diskutieren?


    Ein einfaches "ich" oder "ich nicht" auf Deine Frage bringt ja nicht weiter :)


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Hallo flusswanderung,


    vorweg mal ein Dankeschön, dass du uns immer mit Terminen und Links zur Sangha versorgst.


    Wie Kusala schon anspricht, sind die Elemente die Grundbausteine aus denen alles entsteht und die Meditation (Achtsamkeit) auf die Elemente ist eine der vier Arten der Achtsamkeit. Wie so ziemlich alles wirken die einzelnen Betrachtungselemente immer auf vielen Ebenen des Bewusstseins.


    Hier hilft vielleicht diese Beschreibung:


    1. DIE SECHS ELEMENTE




    Bild in größerer Auflösung hier


    Dieses ist eine Abbildung der sechs Elemente. Vier menschliche Gestalten, die dem König Respekt erweisen, stellen die vier großen Elemente dar: Erde, Wasser, Feuer und Luft. (Oder auch: die Festigkeit, der Zusammenhang, die Temperatur und die Mobilität, als die Auszeichnungen aller Dinge) Das fünfte Element, der Raum, umgibt die anderen. Der König ist eine Darstellung des sechsten Elements: Vinnanadhatu, das Bewußtseins-Element. Der König (oder Geist) wird als Anführer, aber auch gesteuert von den vier (Erde, Wasser, Feuer, Luft) Elemente, die die Körperlichkeit darstellen, gezeigt. Raum sollte als „darüberstehend“ angesehen werden, und eindeutig von Element Geist (nama) und Elemente Körper (rupa), getrennt werden, obgleich einige Schulen Raum als ein Aspekt des Geistes (Verstandes) ansehen. Entsprechend dieser letzten Ausführung sind nur zwei Elemente - Geist und Körper anwesend. Jedoch, gibt es auch die Unterscheidung in die drei Elemente rupadhatu, arupadhatu und nirodhadhatu. Rupadhatu ist das Element, das Form beschreibt und besteht aus körperlichen Dingen. Arupadhatu ist formlos und abstrakt, während nirodhadhatu die Abwesenheit von nama (Geist) und rupa (Körper) ist und als Leere erfahren wird. Das Raumelement sollte als nirodhadhatu und nicht als rupa oder nama angesehen werden. (Die letzten drei dhatus, oder Elemente, die Form, die Formlosigkeit und Abwesenheit jener, sind nicht abstrakte Ideen und beziehen sich auf bestimmten Erfahrungen, die durch die Praxis des Beruhigens, des Konzentrierens und der Anreicherung von Weisheit des Geistes gewonnen werden. Ebenso können auch die ersten vier großen Elemente durch Achtsamkeitsübung auf Körper erfahren und erlebt werden.)


    aus Dhamma lehren mit Bildern


    In jeder Art der Achtsamkeitsübung geht es letztlich darum die Wahrheit zu verstehen, rechte Erkenntnis zu erlangen. Die Achtsamkeit über die Elemente ist daher ein wichtiger Teil in der Vipassana-Meditation, oder Erkenntis-Meditation.
    Jedes Körperliche Phänomen betrachtet man in der Meditation entsprechend dieser Elemente, wobei diese Unterscheidung nach und nach immer subtiler wird bis es zu ihrer Auflösung kommt. Diese Betrachtungen führen stets zu den drei Charakteristiken zurück.


    Der erste Schritt liegt in der "Zerlegung" des Körpers in dessen Bestandteile. Dannoch geht es um die Zerlegung der aufkommenden Phänomene in deren Elemente. Wenn da weich oder hart aufkommt ist da das Erdelement. Wenn da Anziehung, Kohäsion auftritt ist da das Wasserelement usw., da fällt mir ein Buch ein, werd mal etwas abtippen.


    *schmunzel*

  • Hat ein bisschen gedauert, Strom und Internet sind hier nicht so sicher *schmunzel* wie man vielleicht manchmal anderswo glaubt.



    Die Vier Elemente beobachten


    Während der Praxis beobachten wir jeden einzelnen körperlichen und mentalen Prozess der im Moment aufkommt. Am Beginn der Praxis, fangen wir an die Bewegung des Unterleibes, wie von höchst ehrenwertem Mahasi Sayadwa angeleitet, zu beobachten. Die Beobachtung der Bewegung des Unterleibes erfolgt entsprechend dem Maha Satipatthana Sutta, der Diskurs der vier Grundlagen von Achtsamkeit. In diesem Diskurs ist ein Kapitel, dass sich mit der Achtsamkeit auf die Elemente befasst. Buddha lehrte auf die vier Elemente, wenn sie aufkommen, achtsam zu sein: pathavi-dhatu – Erdelement, apo-dhatu – Wasserelement, tejo-dhatu – Feuerelement und vayo-dhatu – Windelement. Diese vier Elemente müssen beobachtet werden wenn sie aufkommen. Aber nicht nur diese vier Elemente sollten beobachtet werde, sondern auch jedes mentale oder physische Phänomen wenn diese aufkommen.


    Was als Erdelement bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit nicht Erde im normalen wörtlichen Verständnis. Stattdessen bezeichnet es die wahre Natur des Erdelements. Das Erdelement ist der Name, welcher der individuellen Eigenschaft wie Weichheit oder Härte gegeben ist. Aus den Schriften ist zu entnehmen: „Härte und Weichheit sind einzelne oder spezielle Eigenschaften des Erdelements.“ Wenn du also tiefgehend Härte oder Weichheit an irgend einem Teil deines Körpers erkennst, bedeutet dies, dass du die wahre Natur oder die einzelne Eigenschaft des Erdelementes erkennst.


    Das Wasserelement ist nicht wirklich Wasser, aber eine Bezeichnung, die den einzelnen Eigenschaften des Elementes gegeben ist. Flüssigkeit oder Kohäsion (Zusammenhalt/Anziehung) sind die Eigenschaften vom Wasserelement. Wenn du die Natur von Flüssigkeit oder Kohäsion an einem Teil deines Körpers erkennst, bedeutet dies, dass du das Wasserelement (apo-dhatu) erkennst. Ähnlich ist das Feuerelement nicht wirklich Feuer, jedoch die einzelne Eigenschaft des Elementes. Hitze und Kälte sind einzelne Eigenschaften des Feuerelementes (tejo-dhatu). In gleicher Weise ist das Windelement (vayo-dhatu) nicht wirklich Wind, jedoch eine Bezeichnung für die einzelnen Eigenschaften des Windelementes, welches Bewegung, Vibration, die versorgende Natur bezeichnet. Wenn du Bewegung, Vibration, Versorgende Natur in jedem Teil deines Körpers fühlst, erkennst und richtig verstehst, bedeutet dies, dass du vayo-dhatu erkennst. Das ist Achtsamkeit auf die vier Elemente.


    Wenn wir die Yogis anleiten mit der Achtsamkeit auf die Bewegung der Bauchdecke zu beginnen, heißt das nicht an die Bewegung der Bauchdecke anzuhaften. Um die Praxis am Beginn des Mediationsreatreats einfacher zu machen, werden die Meditierenden angeleitet die Baudeckenbewegungen zu beobachten. Diese Baudeckenbewegung ist vayo-dhatu (Windelement). Wenn wir einatmen, hebt sich die Baudecke; wenn wir ausatmen senkt sich die Bauchdecke. In dieser Weise fühlen wir diese hineinwärts und hinauswärts gerichtete Bewegung der Baucdecke. Diese spezielle Eigenschaft von vayo-dhatu (Windelement) muß vom Meditierenden vollkommen verstanden werden, so dass er die falsche Ansicht einer Person, eines Wesens oder einer Seele verliert. Sie müssen diese nach innen gerichtete Bewegung und diese nach aussen gerichtete Bewegung des Bauches oder die hebende und senkende Bewegung des Bauches beobachten und ihnen eine mentale Note geben „heben, senken, heben, senken...“





    Abgetippt und frei übersetzt aus dem Buch: Vipassana –Meditation Der Path zur Erleuchtung von Sayadaw U Janakabhivamsa
    Persönlich kann ich diese Buch nur empfehlen, da es sehr einfach kurz und klar Vipassana erklärt und damit auch einfach Schritt für Schritt geübt werden kann, wenn man keinen Zugang zu einem Lehrer hat (was natürlich immer vorzuziehen ist).
    Bitte die Erwähnung der Achtsamkeit auf die Unterleibsbewegung nicht zu einer Diskusion werden lassen. Dies ist natürlich nur einer von vielen Arten des Zuganges und des Kennenlernens. Die Objekte der Achtsamkeit sind stets „Geschmacksache“ auch wenn sie irgendwann dennoch gewählt werden sollten. *schmunzel*


    Das Erdelement wird zum Beispiel in der Berührung der einzelnen Körperstellen am Boden beobachtet. Wärme und Kälte wahrzunehmen bezieht sich auch das Feuerelement usw. eine Entdeckungsreise die keine Langeweile Aufkommen lässt.

  • *schmunzel* es gibt auch noch manche, die glauben, das da ein Unterschied wäre.