Das Glück

  • "Der Erhabene sprach zu Anāthapindika , dem
    Hausvater , also:
    » Vier Arten des Glückes, o Hausvater , mag der
    im Genusse der Sinnenfreuden lebende
    Hausvater gelegentlich , von Zeit zu Zeit,
    erlangen. Welche vier?
    Das Glück des Besitzens ,
    das Glück des Genusses ,
    das Glück der Schuldenfreiheit ,
    das Glück der Unbescholtenheit .
    Was aber , o Hausvater, ist das Glück des
    Besitzens ? Da besitzt ein Sohn aus guter Familie
    Schätze , die er sich durch Aufbietung seiner
    Kraft erworben hat , durch seiner Hände Fleiß ,
    im Schweiße seines Angesichts, auf
    rechtmäßige, ehrliche Weise . Und er empfindet
    Glück und Freude im Gedanken : 'Schätze besitze
    ich , die ich mir durch Aufbietung meiner Kraft
    erworben habe , durch meiner Hände Fleiß, im
    Schweiße meines Angesichts, auf rechtmäßige,
    ehrliche Weise .' Das nennt man das Glück des
    Besitzens .
    Was aber ist das Glück des Genusses? Da
    genießt ein Sohn aus guter Familie die Schätze ,
    die er sich durch Aufbietung seiner Kraft
    erworben hat , durch seiner Hände Fleiß , im
    Schweiße seines Angesichts, auf rechtmäßige,
    ehrliche Weise , und er tut gute Werke . Da
    empfindet er im Gedanken daran Glück und
    Freude. Das nennt man das Glück des Genusses.
    Was aber ist das Glück der Schuldenfreiheit? Da
    schuldet ein Sohn aus guter Familie niemandem
    irgendetwas, weder viel, noch wenig. Und im
    Gedanken : 'Niemandem schulde ich etwas,
    weder viel, noch wenig' , empfindet er Glück und
    Freude. Das nennt man das Glück der
    Schuldenfreiheit .
    Was aber ist das Glück der Unbescholtenheit ?
    Da hat ein edler Jüngling untadelige Taten getan
    in Werken, Worten und Gedanken . Und im
    Gedanken daran empfindet er Glück und
    Freude. Das nennt man das Glück der
    Unbescholtenheit .
    Diese vier Arten des Glückes, o Hausvater , mag
    der im Genusse der Sinnenfreuden lebende
    Hausvater gelegentlich , von Zeit zu Zeit,
    erlangen. «
    » Wer da der Schuldenfreiheit Glück
    und des Besitzens Glück bedenkt ,
    auch des Genusses Freuden kennt ,
    und dann dies alles weise prüft ,
    Des Glückes beide Arten sieht er klar
    und weiß , daß jenes Glück der Welt
    kein Sechzehntel (*1 ) des Wertes hat
    vom Glück der Unbescholtenheit .«
    (*1 ) Der Europäer würde sagen: ein
    Tausendstel ."


    http://www.palikanon.com/angutt/a04_061-070.html#a_iv62

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Ich seh das so: Da Schuldenfreiheit,Genuss und Besitz vergänglich sind und/da ihnen noch der Makel des Eigendünkels anhaftet,
    wird bei Verlust derselben und damit Beschädigung des Dünkels ( Freude ) unvermeidlich Leid eintreten.
    Das Glück des Unbescholtenen besteht darin, daß er ohne "Sünde" ist, es besteht in einer Charkterreife, die den Dünkel, die Selbstanhaftung
    aufzulösen vermag im Moment des ( letzten ) Abschiedes.