Engel und Teufel

  • "Vier Menschen , ihr Mönche, sind in der Welt
    anzutreffen . Welche vier ?
    Ein Teufel von Teufeln umgeben ,
    ein Teufel von Engeln umgeben,
    ein Engel von Teufeln umgeben,
    ein Engel von Engeln umgeben (*1 ).
    1 . Wie aber ist einer ein Teufel , von Teufeln
    umgeben ? Da ist ein Mensch sittenlos , von
    schlechtem Charakter , und auch seine
    Umgebung ist sittenlos, von schlechtem
    Charakter .
    2 . Wie aber ist einer ein Teufel , von Engeln
    umgeben ? Da ist einer sittenlos , von schlechtem
    Charakter , aber seine Umgebung ist sittenrein ,
    von gutem Charakter.
    3 . Wie aber ist einer ein Engel , von Teufeln
    umgeben ? Da ist einer sittenrein , von gutem
    Charakter , aber seine Umgebung ist sittenlos ,
    von schlechtem Charakter .
    4 . Wie aber ist einer ein Engel , von Engeln
    umgeben ? Da ist einer sittenrein , von gutem
    Charakter , und auch seine Umgebung ist
    sittenrein , von gutem Charakter .
    Diese vier Menschen , ihr Mönche, sind in der
    Welt anzutreffen."


    http://www.palikanon.com/angutt/a04_091-100.html#a_iv91

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Wieso verkleiden ?
    Es ist tatsächlich genau so.

  • Vielleicht macht es Sinn wenn wir hier die Engel und Teufel alleine auf uns selbst reduzieren, hier vielleicht eine Ansatz dazu: *schmunzel*


    Kamma und die pāramīs


    In einer Gefängniszelle lebten vier Menschen. Der Erste war ignorant (Teufel) und faul (Teufel), der Zweite war ignorant (Teufel) und tüchtig (Engel), der Dritte war geschickt (Engel) und faul (Teufel) und der Vierte war geschickt (Engel) und tüchtig (Engel). Jeder hatte die Möglichkeit etwas zu arbeiten um sich etwas Geld zu verdienen.


    Der faule ignorante Mensch hatte ein wahrhaftig trauriges Dasein. Er machte den ganzen Tag nichts, war fürchterlich gelangweilt und tat niemals etwas das über das Nötigste zum leben hinaus ging.


    Der tüchtige ignorante Mensch genoss mehr Komfort in seinem Leben, weil seine Arbeit ihm erlaubte etwas extra Speise und Kleinigkeiten, wie Magazine oder eine Flasche Wein zu erstehen.


    Der geschickte faule Mensch hatte nicht gerade das glücklichste Leben. Wenn er sich nicht anstrengte, verdiente er kein Zusatzgeld, das es ihm erlaubte Dinge ein besseres Leben zu genießen. Aber, wissend wie man alles macht und die Dinge richtig angeht, leidete er weniger als der faule ignorante Mensch. Er wählte den leichten Weg und gab sich mit wenig zufrieden. Seine Faulheit hielt ihm jedoch davon ab klüger zu denken.


    Der geschickte Mensch war tüchtig in seiner Arbeit. Er wusste klug zu denken und wie man mit Geld weise umgeht. Er erlernte wie er mit wenig auskommt um das meiste Geld zu sparen. Auch benötigte er außergewöhnlichen Speisen, Getränke und andere angenehme Ablenkungen. Letztlich, nach einiger Zeit die er benötigte, hatte er die Möglichkeit seine Kaution zu hinterlegen und kam aus dem Gefängnis heraus.


    Um einen Vergleich aus dieser Geschichte zu ziehen, können wir folgendes sagen:


    Das Gefängnis repräsentiert unsere ständige Unzufriedenheit in unserem Dasein (dukkha), mit seinen Höhen und Tiefen, der Kreislauf der Wiedergeburt (saṃsarā).


    1. "Ignoranz" steht für Ignoranz.
    2. "Geschick" repräsentiert Weisheit.
    3. "Faulheit" repräsentiert das fehlen der Motivation heilsame Taten zu vollbringen.
    4. "Tüchtigkeit" steht für Anstrengung (Anstrengung heilsames zu entwickeln und zu kultivieren, die Anstrengung zur angemessenen Praxis)
    5. "Geld" repräsentiert die Konsequenz aus heilsamen Taten, segensreiche Verdienste (kusala).
    6. Die Entlassung aus dem Gefängnis die Freiheit (von jeder Form der Unzufriedenheit)


    Schlussfolgerung: Um heilsame Verdienste zu ernten, ist notwendig heilsame Taten zu vollbringen, Anstrengungen zur Großzügigkeit zu pflegen und offen sowie konzentriert zu sein.


    Wenn immer dies mit Ignoranz (Irrglaube) passiert werden die Verdienste schlecht genutzt und sind somit "verschwendet". In diesem Fall bleibt alles profitlos. Um heilsame Verdienste zu mehren, müssen Taten mit Weisheit kultiviert werden und heilvolle Taten sollten stets mit der Absicht das dhamma weiter zu entwickeln (für seinen eigenen Entwicklungsprozess und den aller anderen) gesetzt werden.


    Anmerkung: Je mehr heilsame (gute) Taten man vollbringt, desto weniger destruktive (unheilsame) und wertlose Taten werden gesetzt.


    Dies erklärt, warum es unerlässlich ist, Taten (kamma) die wir setzten klar zu verstehen und wie wir richtig auf sie achten mit dem Wunsch diese wirklich profitabel zu gestalten.


    Die Gefängnisgeschichte zeigt uns weiters, dass Weisheit ohne die richtige Anstrengung und Fleiß, hinderlich zur Weiterentwicklung von Weisheit ist. Nur mit der Weiterentwicklung und Kultivierung der pāramīs ist es uns möglich einen Fortschritt auf dem Pfad der Befreiung zu erreichen, auf welcher Stufe wir auch immer sind.


    Wenn jemand davon alle diese Elemente in seinem/ihrer Existenz zu einem Training im dhamma (Geburt als menschliches Wesen in einem günstigen Umfeld, zu einer Zeit in der die Lehre Buddhas (sāsana) greifbar ist, das Verständnis eines solchen Trainings drängt von selbst zum Ziel, die Fehlen von ernsten Hindernissen wie schlechte Gesundheit und ähnliches) machen kann und davon profitiert, bedeutet dieses, dass er/sie bereits zahlreiche pāramīs in der Vergangenheit entwickeln konnte. Wenn sich jemand neben diesen Voraussetzungen, auch der Meditation (Training zum satipaṭṭhāna) zugeneigt fühlt und sich darin übt bedeutet dies, das er/sie weitere pāramīs. in der Vergangenheit kultiviert und entwickelt hat. Wenn nun jemand ein Leben des Verzichts, in ganz natürlicher Weise gewählt hat und ein klösterliches Leben (saṃgha) führt, bedeutet dies, dass er/sie noch mehr pāramīs in der Vergangenheit kultiviert und entwickelt hat. Wenn die pāramīs in uns die vollkommene Reife entwickelt haben, können wir nibbāna , die Beendigung allen Leidens, erleben.