Achtsamkeit auf Geist/Gemüt M141

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage zum 7. Glied des achtfachen Pfades : rechte Achtsamkeit.


    In M 141.30 (Zumwinkel) bezieht sich die Achtsamkeit nach Übersetzung von Neumann auf 1.Körper, 2.Gefühle, 3.Gemüt und 4.Geistesobjekte, Zumwinkel übersetzt 3.Gemüt mit Geist.


    Die Frage ist, was ist mit Geist/Gemüt gemeint? Im Pali steht : citte cittānupassī viharati… , das würde dem Geist/Herz, also dem Gemüt entsprechen so vermute ich mal, was praktisch bedeutet das die Achtsamkeit auf meine Hinneigungen/Abneigungen, meine Trieben, meinen Charaktereigenschaften zu richten ist. Sehe ich das richtig?


    Liebe Grüsse


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Christliche Mystiker verstehen das
    Gemüt als Geist !


    Bin gespannt wie Deine Frage
    beantwortet wird.
    Lieber Gruß

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • Norbert:

    Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage zum 7. Glied des achtfachen Pfades : rechte Achtsamkeit.
    In M 141.30 (Zumwinkel) bezieht sich die Achtsamkeit nach Übersetzung von Neumann auf 1.Körper, 2.Gefühle, 3.Gemüt und 4.Geistesobjekte, Zumwinkel übersetzt 3.Gemüt mit Geist.
    Die Frage ist, was ist mit Geist/Gemüt gemeint? Im Pali steht : citte cittānupassī viharati… , das würde dem Geist/Herz, also dem Gemüt entsprechen so vermute ich mal, was praktisch bedeutet das die Achtsamkeit auf meine Hinneigungen/Abneigungen, meine Trieben, meinen Charaktereigenschaften zu richten ist. Sehe ich das richtig?


    Liebe Grüsse
    Norbert


    Lieber Norbert,


    die letzte Gruppe im Achtfachen Pfad (Anstrengung, Achtsamkeit, Konzentration) darf man denke ich nicht zergliedert betrachten. Für das normale Alltagsleben, kann man sich z.B. die 14 Achtsamkeitsübungen als Anhalt hernehmen für die Achtsamkeit hernehmen.
    Im Tieferen Sinne sind sie aber Mittel der Mediation (Vertiefung) und im gegenseitigen Ausgleich helfen sie tiefer einzudringen und den Geist freier zu machen. Das Objekt der Achtsamkeit, hängt immer damit zusammen, wie weit man ist.
    Gewöhnlich versucht man zu Beginn die Umwelt achtsamer zu beobachten. Später sich selbst, seine Gedanken, seine Gefühle, deren Herkunft, deren aufkommen und vergehen...
    Auch ist es, dass man in der Regel damit beginnt, seine Konzentration zu schärfen und zu trainieren. Ich denke das zu Begrifflich zu machen, kann eher kontraproduktiv sein und leicht in der Theorie hängen bleiben. Das ist sicher ein Thema, dass man mit einem guten Meditationslehrer bespricht.


    Vielleicht hilft dir das weiter:



    Der Zaun und mehr zum achtfachen Pfad

  • Norbert:

    Die Frage ist, was ist mit Geist/Gemüt gemeint?


    Hi Norbert


    Gemüt ist nur der spirituelle Ausdruck für den (materiellen, alltäglichen) Geistzustand.


    Zum Beispiel klar, trübe, offen, beschränkt, gelöst, irritiert, usw.


    Alles was nicht Körper, Sinnesempfindung und Objekt ist.


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Vielen Dank für eure Antworten,


    ich fass mal kurz zusammen wie ich es jetzt verstehe:

    Rechte Achtsamkeit auf 1.Körper, 2.Gefühle, 3.Gemüt und 4.Geistesobjekte bedeutet zu 1. körperliche Empfindungen einschließlich Sinneseindrücke und Objekte zu 2. wohl/weh/wederwohlnochweh-Gefühle 3. das Befinden/Befindlichkeit/wie mir zumute ist 4. Geistesobjekte (alles was da so auftaucht).


    Ich möchte mir das begrifflich machen damit ich genau weiss worum es geht und wie ich zu praktizieren habe. Die Lehre ist von feinster Genauigkeit ... ;)


    Von Zeit zu Zeit ergeben sich neue/tiefere Erkenntnisse was zur Folge hat das die Praxis danach entsprechend weiter ausgerichtet wird.


    Liebe Grüsse


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)