Hi Dhammafreunde
Es ist gut sich zu erinnern, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Nibbana im täglichen Leben
Der Ausdruck, der die Bedeutung von Nibbana am Besten vermittelt, ist: "das Ende des Leidens". Er wurde von Buddha benutzt aber er ist immer noch nicht interessant genug für jene, die nicht spüren, dass sie leiden. Sie sehen das nicht so. Sie wollen, was sie wollen. Für sie gibt es kein Leiden zu beenden. Deshalb brauchen sie kein Erlöschen oder ein Ende des Leidens. Sogar eine Menge Westler hier in Suan Mokkh denkt so. Wenn ihnen jedoch erzählt wird, dass es ein neues Leben gibt, ein Leben, in dem der Durst gelöscht wird, oder dass ein Leben jenseits von positiv und negativ existiert, fangen sie an, sich ausgesprochen dafür zu interessieren. Es ist schwierig allein mit Hilfe der Sprache, die Menschen zu überzeugen, sich für Nibbana zu interessieren. Für jedes Individuum brauchen wir eine besondere Übersetzung des Wortes Nibbana. Das ist gar nicht so einfach.
Tief drinnen will jeder Nibbana - ohne sich des Bedürfnisses bewusst zu sein, ohne jeglichen Vorsatz, sondern rein durch die Kraft des Instinkts.
Das Studium von Nibbana in unserem täglichen Leben ist möglich. Wir erhalten dadurch ein größeres Verständnis für die Bedeutung von Nibbana und wir werden in wachsendem Maße damit zufrieden sein. Wenn wir ein Feuer ausbrennen oder etwas Heißes abkühlen sehen, erkennen wir die Bedeutung von Nibbana. Wenn wir ein Bad nehmen oder Eis essen oder ein Windstoß uns abkühlt oder wenn es regnet, können wir das zum Anlass nehmen die Bedeutung von Nibbana zu erkennen. Wenn das Fieber sich legt oder die Schwellung zurückgeht und der Kopfschmerz verschwindet, werden wir durch diese Ereignisse wieder auf die Bedeutung von Nibbana hingewiesen. Während wir schwitzen, schlafen oder gesättigt sind, erinnern wir uns an die Bedeutung von Nibbana. Dann wieder sehen wir seine Bedeutung, wenn wir Zeuge werden, wie Tiere gezähmt werden und danach nicht mehr wild oder gefährlich sind. Diese Beispiele sind Lektionen die uns jedes Mal helfen, die Natur von Nibbana zu verstehen. Unser Geist wird regelmäßig dazu geneigt, mit Nibbana zufrieden zu sein, und das hilft dem Geist, leichter den Weg zu Nibbana entlangzufließen.
Wann immer Ihr etwas Kühle in eurem Geist erspüren könnt, bleibt Euch dieser Kühle bewusst und atmet aus und ein. Während des Einatmens ist es kühl und so ist es auch beim Ausatmen. Ein - kühl, aus kühl. Macht das ruhig eine Zeit lang, es ist eine gute Lektion für Euch, damit Ihr schneller ein " Nibbana-nakamo" (jemand, der Nibbana zu verwirklichen wünscht) werdet. Euer Instinkt wird sich mehr und öfter dem Erwachen zuwenden. Natürliches Nibbana oder das Erlöschen der Herzenstrübungen, ohne bewusste Anstrengung, wird öfter und leichter eintreten. Das ist wirklich die beste Art der Natur unter die Arme zu greifen.
Buddhadasa Bhikkhu - Suan Mokkhabalarama/Südthailand - 3. April 1988 - Auszug
Vollständiger Text: http://www.dhammavaro.de/nibbana.htm
Viel Erfolg