Palikanon und Meditation

  • Wenn man im Palikanon Ausschau hält nach konkreten Anleitungen für die Meditation, wird man eigentlich so gut wie nicht fündig. Die einzigen beiden Sutren, die etwas ergiebiger sind, sind das satipatthana sutta und das anapanasati sutta (beide MN). Die zahlreichen Beschreibungen der Jhana-Stufen, die sich an anderen Stellen finden, sind vorrangig Beschreibungen dieser Stufen und keine Anleitung, wie sie zu erreichen sind. Woran mag es liegen, dass der Kanon sich in dieser Frage so bedeckt hält?


    Onda

  • Onda:

    Wenn man im Palikanon Ausschau hält nach konkreten Anleitungen für die Meditation, wird man eigentlich so gut wie nicht fündig. Die einzigen beiden Sutren, die etwas ergiebiger sind, sind das satipatthana sutta und das anapanasati sutta (beide MN). Die zahlreichen Beschreibungen der Jhana-Stufen, die sich an anderen Stellen finden, sind vorrangig Beschreibungen dieser Stufen und keine Anleitung, wie sie zu erreichen sind. Woran mag es liegen, dass der Kanon sich in dieser Frage so bedeckt hält?


    Onda


    Tut er nicht! Meditation brauchte keine damals Erwähnung, sie war selbstverständlich normal. Das was durch Meditation geschieht findet im Palikanon seinen Niederschlag und ist auch das was wirklich wichtig ist. Buddha beschäftigt sich nicht mit Anleitungen zur Meditation, das brauchte er nicht, er tat es. Was ihm und anderen durch und wärend der Meditation erschien wird von Buddha bis ins kleinste erstmalig aufgezeigt. Der Dhamma verblast gerade durch die nicht mehr Weitergabe wie Meditiert wird. Damit hatte Buddha nicht gerechnet das etwas so selbstverständliches mal aufgeschrieben werden muss. Dem Meditierenden interessiert das auch nicht.

  • Im Palikanon sind einige Stellen, die sehr konkret beschreiben, was der Meditierende zu tun hat:


    Neben den Klassikern M 10 (satipatthana) und M 118 (anapanasati) gibt es unter anderem noch
    - M 20 über den Umgang mit den Hemmnissen (keine Hemmnisse=Jhana-Zustand!, also sehrwichtig)
    - A X 60 über 10 verschiedene Formen der Betrachtung, die zur Ruhe führen, also dahin wo die Post abgeht :D
    - dann gibt es noch die Vier-Elemente-Betrachtung (auch in der mittleren Sammlung)
    - Udana I 10, "Gesehenes gelte dir nur als Gesehens, Gehörtes gelte dir nur als Gehörtes"
    - M 61 jede Tat, jedes Wort, jeden Gedanknen prüfen (Vorarbeit für die Meditation)
    - M 62 der Erhabene über anapanasati an Rahulo
    - M19 auch über die nötige Vorarbeit
    - M 7 die Befleckungen des eigenen Herzens läutern
    - M121 grober Überblick bis zum Ziel
    - M119 "Einsicht in den Körper"
    - M147 Der Erhabene rät Rahulo die salayatana unter dem Gesichtspunkt der tilakkhana zu kontemplieren
    - M 131 Kurz und knapp: Kein Sehnen nach vergangener Zeit, kein Hoffen auf die Zukunft hin..."


    Es gibt noch viel mehr, wenn man sich die Zeit nimmt zu suchen.
    Ich glaube nicht, dass die damalige indische Bevölkerung Meditation schon "im Blut" hatte, sondern, dass wir heutzutage einen falschen Meditationsbegriff haben: Der achtgliedrige Heilspfad hat acht Glieder und diese wollen alle (nicht nur samma sati und samma samadhi) geübt werden. Was ist mit den unzähligen Lehrreden über dana, sila und devata? Haben wir die Hemmungen schon überwunden, schon genügend die drei Daseinsmerkmale kontempliert, haben wir eine wirkliche Sehnsucht weg von den Dingen der Welt kultiviert?
    Dazu kann ich auch nur wärmstens M 54 (Potalyo) empfehlen. Wenn man das wirklich tief und konzentriert in sich einsinken lässt, auf sein eigenes Leben bezieht, diese harte Wahrheit zulässt, dann kommt die Meditation fast von selbst zu Stande, da der Geist weiß, dass alles sinnlich erfahrbare "nicht trägt". Nur eines trägt: Dhamma!
    Oder das wundervolle Gleichnis vom Berg (Samyutta 3,25) über die Gefahr von Alter, Krankheit und Tod. Wenn man die Berge wirklich zu sehen beginnt, langsam eine Ahnung davon bekommt, dass hier jemand berichtet, der keine Scheuklappen wie man selbst mehr hat und der die Existenz bis ins kleinste Detail durchschaut hat...dann fängt es an existentiell zu werden und dann kann der Geist sich auch neu orientieren - wobei das Herz/citta- manchmal nur sehr schwer nachkommt, da es so schwer und festgefahren ist- und bekommt die nötige Motivation, da die Dringlichkeit erkannt wird. Alles brennt, wie der Erwachte sagte. Wenn man das wirklich erkennen kann sucht man auch den Feuerlöscher. :lol:

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  • Onda:

    Wenn man im Palikanon Ausschau hält nach konkreten Anleitungen für die Meditation, wird man eigentlich so gut wie nicht fündig. Die einzigen beiden Sutren, die etwas ergiebiger sind, sind das satipatthana sutta und das anapanasati sutta (beide MN). Die zahlreichen Beschreibungen der Jhana-Stufen, die sich an anderen Stellen finden, sind vorrangig Beschreibungen dieser Stufen und keine Anleitung, wie sie zu erreichen sind. Woran mag es liegen, dass der Kanon sich in dieser Frage so bedeckt hält?


    Onda



    Wenn Du eine Meditationsanleitung möchtest - haarklein beschreiben dann
    lese folgendes Buch:
    Das Geheimnis der Goldenen Blüte
    von
    CG. Jung als Einleitung und Kommentar
    und die Übersetzung von Meister Lü Dsu der Meditation der Goldenen Blüte von R. Wilhelm
    LG

    Es ist eine wahre Schmach und Schande, daß wir Christen wie blinde Hühner umhergehen und nicht erkennen, was in uns ist und davon gar nichts wissen.
    Johannes Tauler

  • brigittefoe:
    Onda:

    Wenn man im Palikanon Ausschau hält nach konkreten Anleitungen für die Meditation, wird man eigentlich so gut wie nicht fündig. Die einzigen beiden Sutren, die etwas ergiebiger sind, sind das satipatthana sutta und das anapanasati sutta (beide MN). Die zahlreichen Beschreibungen der Jhana-Stufen, die sich an anderen Stellen finden, sind vorrangig Beschreibungen dieser Stufen und keine Anleitung, wie sie zu erreichen sind. Woran mag es liegen, dass der Kanon sich in dieser Frage so bedeckt hält? Onda


    Wenn Du eine Meditationsanleitung möchtest - haarklein beschreiben dann


    Es ist ja auch gar nicht wahr was "Onda" hier schreibt. Überall steht
    wie zu üben ist. Nur wer es überlesen will, weil er vielleicht eine ganz
    andere Erwartung hat, der überließt es eben.

  • accinca:


    Es ist ja auch gar nicht wahr was "Onda" hier schreibt. Überall steht
    wie zu üben ist.


    Bitte mit Hinweisen auf entsprechende Sutten belegen. (Bitte nicht satipatthana und anapanasati sutta).
    Und bitte nur konkrete Anleitungen für die Meditation (keine Jhana-Beschreibungen).
    LG
    Onda

  • Onda:
    accinca:


    Es ist ja auch gar nicht wahr was "Onda" hier schreibt. Überall steht
    wie zu üben ist.


    Bitte mit Hinweisen auf entsprechende Sutten belegen. (Bitte nicht satipatthana und anapanasati sutta). Und bitte nur konkrete Anleitungen für die Meditation (keine Jhana-Beschreibungen).


    Ich sprach von Übungen über die überall und immer wieder die Rede ist.
    Ob das mit dem übereinstimmt was du suchst muß du selber wissen.

  • accinca:
    Onda:

    Bitte mit Hinweisen auf entsprechende Sutten belegen. (Bitte nicht satipatthana und anapanasati sutta). Und bitte nur konkrete Anleitungen für die Meditation (keine Jhana-Beschreibungen).


    Ich sprach von Übungen über die überall und immer wieder die Rede ist.
    Ob das mit dem übereinstimmt was du suchst muß du selber wissen.


    Bring doch mal ein Beispiel für "Übungen". Danke im voraus!
    Onda

  • erste Antwort


    Onda:

    Wenn man im Palikanon Ausschau hält nach konkreten Anleitungen für die Meditation, wird man eigentlich so gut wie nicht fündig. [...] Woran mag es liegen, dass der Kanon sich in dieser Frage so bedeckt hält?


    Hallo Onda,



    alles, was der Buddha gelehrt hat, bezieht sich auf Meditation.


    Er war ein Meditationslehrer. JEDE seiner Verhaltens-Empfehlungen, mag sie einem aus der persönlichen, verwickelten Perspektive noch so unbedeutend erscheinen oder mag man keinen Bezug erkennen, bezieht sich darauf, den Erfolg in der Meditation zu verbessern. Leben ist Meditation, Meditation ist Leben. Sie ist niemals auf die 'formelle' Meditation beschränkt.



    Alles Gute :) _()_

  • An der Stelle würde ich folgende Sutten aufführen:


    MN 118 15 - Anapanasati Sutta
    MN 62 8 - allgemeine Meditationsanleitung
    A X 60 - Die zehn Betrachtungen
    A X 25; A X 29 - Kasina
    DN 22; MN 10 - Grundlagen der Achtsamkeit (Meditation)
    MN 119 - Achtsamkeit auf den Körper


    Hier werden dem Übenden Atem-. Kasina- und die 4 Unermesslichkeiten als Übungsobjekte nahe gelegt, man kann damit das heraussuchen womit man ambesten klar kommt.


    Vor allem sehe ich nicht was an dieser Anleitung "bedeckt" oder "unklar" sein soll.