Werter Florian,
Buddhaghosa:während der Vertiefungen ist die Fünfsinnentätigkeit ausgeschaltet (hier)
wie lässt sich das von Dir erwähnte Ausgeschaltete-Sinne-Jhana mit dem Indriyabhāvanā Sutta (Entfaltung der Sinne, M152) in Einklang bringen?
Da lehrt der Buddha doch angeblich, dass seine Lehre ganz klar im Unterschied zu den brahmanischen Meditationsmethoden der Zeit steht, in deren Element ausgeschaltete Sinnentätigeit ist.
Hier abgekürzt durch Zusammenfassung der Formeln:
ZitatAlles anzeigenDa ging der brahmanische Student Uttara, ein Schüler des Brahmanen Pārāsariya, zum Erhabenen und tauschte Grußformeln mit ihm aus. Nach diesen höflichen und freundlichen Worten setzte er sich seitlich nieder.
Da fragte ihn der Erhabene: „Uttara, lehrt der Brahmane Pārāsariya seine Schüler die Entfaltung der Sinne?“ „Das tut er, Meister Gotama.“
„Aber, Uttara, wie lehrt der Brahmane Pārāsariya seine Schüler die Entfaltung der Sinne?“
„Meister Gotama, da sieht einer keine Formen mit dem Auge und hört keine Klänge mit dem Ohr. So lehrt der Brahmane Pārāsariya seine Schüler die Entfaltung der Sinne.“
„Wenn das so ist, Uttara, dann haben ein Blinder und ein Tauber entfaltete Sinne, nach dem, was der Brahmane Pārāsariya sagt.
Denn ein Blinder sieht keine Formen mit dem Auge, und ein Tauber hört keine Klänge mit dem Ohr.“
Nach diesen Worten saß der brahmanische Student Uttara, der Schüler von Pārāsariya, stumm da, verzagt, mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf, verdrossen und teilnahmslos.
Als der Erhabene dies wusste, richtete er sich an den ehrwürdigen Ānanda: „Ānanda, der Brahmane Pārāsariya lehrt seine Schüler die Entfaltung der Sinne auf eine Art, aber in der Disziplin des Edlen ist die höchste Entfaltung der Sinne etwas anderes.“
„Jetzt ist die Zeit, Erhabener, jetzt ist die Zeit, Vollendeter, dass der Erhabene die höchste Entfaltung der Sinne in der Disziplin des Edlen lehrt. Wenn die Bhikkhus dies vom Erhabenen gehört haben, werden sie es sich merken.“ „Dann, Ānanda, höre zu und verfolge aufmerksam, was ich sagen werde.“ „Ja, ehrwürdiger Herr“, erwiderte er. Der Erhabene sagte dieses:
„Nun, Ānanda, wie kommt die höchste Entfaltung der Sinne in der Disziplin des Edlen zustande?
Wenn da ein Bhikkhu mit dem [Sinnesorgan] ein [SInnesobjekt] [wahrnimmt], entsteht in ihm Erfreuliches/Unerfreuliches/Erfreuliches-und-Unerfreuliches.
Er versteht: ,Es ist in mir Erfreuliches/Unerfreuliches/Erfreuliches-und-Unerfreuliches entstanden.
Dieses aber ist gestaltet, grob, bedingt entstanden; jenes hier ist friedvoll, jenes ist erhaben, nämlich Gleichmut.‘
Das entstandene Erfreuliche/Unerfreuliche/Erfreuliche-und-Unerfreuliche hören in ihm auf und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig.
So geschwind, so schnell, so leicht, wie ein Mann mit guter Sehkraft seine geöffneten Augen öffen oder schließen könnte,
so hören in ihm, in jeglicher Hinsicht das entstandene Erfreuliche/Unerfreuliche/Erfreuliche-und-Unerfreuliche auf, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig.
Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf [Sinnesobjekte], die mit dem [Sinnesorgane] erfahrbar sind.“
[...]
„Und wie, Ānanda, ist einer ein Edler mit entfalteten Sinnen?
„Wenn da ein Bhikkhu mit dem [Sinnesorgan] ein [SInnesobjekt] [wahrnimmt], entsteht in ihm Erfreuliches/Unerfreuliches/Erfreuliches-und-Unerfreuliches;
Falls er wünscht, ,Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden wahrnehme‘, Abstoßende im Nicht-Abstoßenden wahrnehme‘, Nicht-Abstoßende im Abstoßenden und Nicht-Abstoßenden wahrnehme‘, verweilt er so.
Falls er wünscht, ,Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden und Abstoßenden wahrnehme‘, verweilt er so.
Falls er wünscht, ,Möge ich in Gleichmut verweilen, achtsam und wissensklar, indem ich sowohl das Abstoßende als auch das Nicht-Abstoßende vermeide‘, verweilt er so. So ist einer ein Edler mit entfalteten Sinnen.“
Viele Grüße