Sinneskontrolle

  • ...ist destruktiv
    ...schürt die Gegenimpulse der Tīṇi akusalamūlāni


    es heißt immer "nur" Bewachen, ja Hüten.
    im Chan auch: Abschneiden .


    Ganz klar ist dieser "Akt" aber ein Ringen und Kampf gegen die gewohnheitsmäßigen Tendenzen.


    Was ist die Haltung ?
    Nur die:




    Zitat

    Wie hält der Mönch die Sinnestore bewacht?


    Also sprach der Erhabene:
    Erblickt da der Mönch mit dem Auge eine Form, so haftet er weder am Ganzen noch an den Einzelheiten. Und weil bei unbewachtem Auge Begehren und Missstimmung, üble, unheilsame Einflüsse in ihn einströmen möchten, daher bemüht er sich, dem zu wehren; er bewacht das Auge und zügelt es. Vernimmt er mit dem Ohre einen Ton - riecht er mit der Nase einen Duft - schmeckt er mit der Zunge einen Saft - fühlt er mit dem Körper etwas Tastbares - ist er sich im Geiste eines Gedankens bewusst, so haftet er weder am Ganzen noch an den Einzelheiten. Und weil bei unbe-wachtem Geist Begehren und Missstimmung, üble, unheilsame Einflüsse in ihn einströmen möchten, daher bemüht er sich, dem zu wehren; er be-wacht den Geist und zügelt ihn. So hält der Mönch die Sinnestore bewacht.


    [Anguttara Nikâya III.16.]


    Chan macht es nun ganz schlicht (für die Dummies wie mir ) : hüte die Sinne, halte dich jenseits von zuneigung ( ergötzen ) und abneigung ( aversion ), halte maß


    stöhn.
    :|


    und tschüßi !

  • Hallo vimokkha,

    vimokkha:

    ...ist destruktiv
    ...schürt die Gegenimpulse der Tīṇi akusalamūlāni. Es heißt immer "nur" Bewachen, ja Hüten. Im Chan auch: Abschneiden.
    Ganz klar ist dieser "Akt" aber ein Ringen und Kampf gegen die gewohnheitsmäßigen Tendenzen.


    ach, wieder dieser Kampf. Zum Loslassen braucht es weder Ringen noch Kampf. Nur sich zu erinnern los zu lassen.
    Und den zappelnden Geist geduldig abzuwarten. Kommt mir vor wie tausend kleine Entzüge.



    Wie aber, oh vimokkha, geht dieses bewachen, wie geht dieses sich bemühen dem zu wehren, wie geht das zügeln?


    Da bemerkt der Übende, dass seine geistige Aufmerksamkeit bereits am Ganzen oder an den Einzelheiten eines Sinnen-Kontaktes haftet. Er lässt dieses Objekt der Anhaftung los, löst die eventuell entstandene Spannung in Körper und Geist und kehrt mit der geistigen Aufmerksamkeit zu dem zurück, was er gerade tut. :)


    Herzlich Grüße,
    Mirco

  • Sinneskontrolle

    vimokkha:

    ...ist destruktiv
    ...schürt die Gegenimpulse der Tīṇi akusalamūlāni


    es heißt immer "nur" Bewachen, ja Hüten.
    im Chan auch: Abschneiden .


    Ganz klar ist dieser "Akt" aber ein Ringen und Kampf gegen die gewohnheitsmäßigen Tendenzen.


    Ok....versteh ich
    Denn Kontrolle ist was hemmendes, da viel zu sehr bewusst vollzogen und "gemacht".
    Denn ein Schäfer hütet und bewacht bedachtsam und achtsam seine Herde voller Schafe. In diesem Falle unsere Sinne.
    Und ab und an müssen auch wohl mal Sinne abgetrennt werden vom Rest der Herde, das die reinen Sinne sonst noch infiziert werden.
    Also trennen und abschneiden.
    Und die rechte Anspannung und Spannung des Bogens. Sonst geht der Pfeil entweder nicht weit genug oder rast am Ziel vorbei.


    Aber was ist denn bloss Tini akusalamulani ?
    Dies fand ich dazu =
    lobha(Gier, Begierde) .. dosa(Hass) ... moha(Verblendung) .
    Die 3 Hauptwurzeln der ungeschickten, unheilsamen (unskilful) Handlungen.


    grüsse

    Einmal editiert, zuletzt von Peeter ()

  • Mirco:

    Kommt mir vor wie tausend kleine Entzüge.


    Vllt. sogar weit mehr als tausend kleine Entzüge bei all den Anhaftungen, denen der Mensch so unterliegt.


    Sati

  • peeter:
    Mirco:

    Kommt mir vor wie tausend kleine Entzüge.

    Vllt. sogar weit mehr als tausend kleine Entzüge bei all den Anhaftungen, denen der Mensch so unterliegt.


    das war keine Konkrete Mengenangabe sondern sollte nur Sinnbildlich für sehr, sehr viele stehen


    Gruß

  • peeter:

    Verfl....ist das Sati schon wieder ausser Haus ?


    Sieht so aus, denn sonst hättest Du geschrieben "die sati" sprich "die Achtsamkeit" :grinsen:


  • Zitat

    Wie aber, oh vimokkha...


    sehr schön. weiter so. :grinsen:

  • Hallo,

    Sukha:
    peeter:

    Verfl....ist das Sati schon wieder ausser Haus ?


    Sieht so aus, denn sonst hättest Du geschrieben "die sati" sprich "die Achtsamkeit" :grinsen:


    da lag er schon ganz richtig.


    "das" sati, nämlich "das Erinnern".


    ;)


    Herzlichen Gruß

  • anubujjhati <vgl skr avabudhyate> sich erinnern


    anussarati <ved anusmárati> (mit Akk) sich erinnern (an), jmds gedenken


    paṭisarati <skr pratismarati> sich erinnern (an), zurückdenken


    samanussarati <skr samanusmarati> ins Gedächtnis zurückrufen, sich erinnern


    sarati <ved smárati> sich erinnern



    sati f <skr smṛti> 1. Erinnerung, Gedächtnis; 2. Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Bewusstsein, Besonnenheit; Psych
    Wachheit

    Mirco:

    "das" sati, nämlich "das Erinnern".


    War denn in diesem Zusammenhang tatsächlich "Erinnerung" gemeint?
    Was sagt peeter?


    ()


  • Sehr gut :)
    Achtsamkeit ist ja auch 'fast' richtig, geht es doch darum, sich zu erinnern, wieder zum Meditationsobjekt oder die Tätigkeit in der Gegenwart zurück zu kehren. Sich ins Bewusstsein kommen lassen, es zu tun.


    Herzlichen Gruß

  • Zitat

    Psych. Wachheit


    Na wenn das nicht auch ein Ringen&Anstrengung&Kampf wäre ihr Überflieger 8)
    Wohl die Nivarana vergessen, hä ?


    Sitzt doch mal ein paar Jahre in ner Höhle !!! :)



    wie war das nochmal mit Heldenmut im PK ? *schmunzel*

  • Das Bild kenn ich .. hatte es mal als Bildscirmschoner :)
    Aber der darauf hangt noch zu sehr an seinem Ego .. intuitiv gesehen.

  • Sukha:

    War denn in diesem Zusammenhang tatsächlich "Erinnerung" gemeint?
    Was sagt peeter?


    ()


    nischts
    bzw. Ich habe Hunger


    Allet OFF TOPIC :roll:


    *pieps*
    Hat mit der/die/das Sati nix zu tun, da ich es nicht anders wusste.
    Und was ist schon ein Artikel, n,est pas ?
    DAS ist neutraler.


    Sati ist übrigens Beides und noch mehr.
    Mal ein gefundenes Schmankerl dazu
    Sati hingegen ist, für sich allein betrachtet, ein breit gefächertes Aufnehmen des Erlebten. In der Welt der Fotografie würde sati einem Weitwinkelobjektiv entsprechen, während samādhi einem Teleobjektiv gleichzusetzen wäre.
    oder
    sati als Schutzfunktion
    Wer im gegenwärtigen Moment wach und aufmerksam ist, der wird auch nicht so leicht von unheilsamen Dingen überwältigt. Diese Schutzfunktion von sati ist besonders relevant in Bezug auf indriya saṃvara, die Zügelung der Sinne.
    und so fort ..
    http://www.theravadanetz.de/fr…vadanetz.de/txt_sati.html
    lohnt sich


    Aber back to the Top
    Klar ist es ein "Kampf" und ein "Ringen", denn du als Mensch gehst mit dir selber in den Ring.
    Oder ist es möglich mit "lobha(Gier, Begierde) .. dosa(Hass) ... moha(Verblendung)" einfach mal eben so fertig zu werden?
    Sozusagen im schnellen Vorbeilaufen und so nebenbei ? Wohl kaum !



    grüsse
    metta

  • peeter:

    Das Bild kenn ich .. hatte es mal als Bildscirmschoner :)
    Aber der darauf hangt noch zu sehr an seinem Ego .. intuitiv gesehen.


    Das soll Bodhidharma sein !!!

  • vimokkha:
    peeter:

    Das Bild kenn ich .. hatte es mal als Bildscirmschoner :)
    Aber der darauf hangt noch zu sehr an seinem Ego .. intuitiv gesehen.


    Das soll Bodhidharma sein !!!


    Uuups
    Icke wieda
    Der, der nach China ging ..

  • peeter:

    Allet OFF TOPIC


    Eben nicht. Dies ...


    vimokkha:


    es heißt immer "nur" Bewachen, ja Hüten.


    .. wäre ohne sati/Achtsamkeit (wie es der ehrw. Analayo hier definiert) nicht möglich.


    Und oftmals ist es ein Kampf die Achtsamkeit hoch zu halten und immer wieder gegen den trägen "inneren Schweinehund" (Mara) anzukämpfen, der uns davon abhält die Dinge so zu sehen wie sie denn wirklich sind. Mara, der uns in der trügerischen Sinnenwelt gefangen hält.


    Erkennen wir nämlich die Wirklichkeit, verliert so manches sofort seine "augenscheinliche" Attraktivität und man kann es sein lassen .... dann ganz ohne K(r)ampf.



    Liebe Grüße
    Sukha


  • Gier, Hass -
    Unwissenheit "vergess" ich oft in der Benennung;
    ist aber normal, weil der übliche weltliche Modus
    die Sinnestätigkeit unterstützt- nein, umgekehrt
    Trennung Subjekt-Objekt ( Ich-Empfinden)


    Kann nur im Medi-Modus durch den Rückzug
    des Bewusstseins von den äußeren Sinnen
    transzendent werden. Prajna . Paramita .


    Der Ich-Wahn scheint mir auch das Hemmnis der Anstrengung,
    echtes Viriya setzt generell erst mit einer gewissen Sammlungsfähigkeit ein - wie alle Kräfte .


    Einen friedvollen gesunden Tag !

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Vīrya (Sanskrit; Pāli: viriya; Tibetan Wylie: brtson 'grus) is a Buddhist term commonly translated as "energy", "diligence", "enthusiasm", or "effort". It can be defined as an attitude of gladly engaging in wholesome activities, and it functions to cause one to accomplish wholesome or virtuous actions.


    Virya ist eine buddhistischer Bergriff der als Energie, Fleiss, Enthusiasmus oder Bemühung übersetzt werden kann.
    Es kann definert werden als eine Gesinnung von freudvollem Engagieren in heilsame Aktivitäten und es geht darauf hinaus, Eine/n dahin vorzubereiten, heilsame und rechtschaffen Handlungen zu erreichen.

  • Dhamma zum Gruße,

    Sukha:


    .. wäre ohne sati/Achtsamkeit (wie es der ehrw. Analayo ... definiert nicht möglich.


    Guter Artikel, bis auf Punkt 5. Unabhängig von meiner persönlichen etwaigen Kritik fehlt mir die Einfachheit zur Handhabung im Alltag.
    Diese Definition des Ehrw. Vimalaramsi ist für mich praktikabler:



    Herzlich,
    Mirco

  • vimokkha:

    echtes Viriya setzt generell erst mit einer gewissen Sammlungsfähigkeit ein - wie alle Kräfte


    Viriya braucht es schon um sich diszipliniert überhaupt jeden Tag hinzusetzen.
    Viriya braucht es um die Achtsamkeit im Alltag aufrecht zu erhalten.
    Viriya braucht es für`s Studium.


    Im Samadhi ist Viriya kontraproduktiv.


    (Denk an die Waage liebe sister)


    ()

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Mirco:

    Diese Definition des Ehrw. Vimalaramsi ist für mich praktikabler:


    So gibt es (zum Glück) unterschiedliche Ausdrucksweisen, sodass für jeden was verständlich passendes dabei ist.
    So wie es karmisch passt :)


    ()


  • Das ist viriya - schen
    Frohsinn ist piti-schen
    Gelassenheit ist upekkha-schen
    Entspannung ist passadhi-schen
    Denken ist vicaya-schen
    Liebe ist metta-schen