Was sind die Geistesformationen?
Da wird das Dasein in fünf Gruppen eingeteilt:
Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen und Bewusstsein.
Nyanatiloka war es glaube ich der sankhāra-kkhandha mit "Geistesformationen" übersetzt hat, das wurde auch mit "Gestaltungen" übersetzt.
Aus seinem Wörterbuch:
Zitat
sankhāra
'Formation', Karmaformation, Gestaltung, Bildung, geistiges Gestalten. Das in karmischer Willenstätigkeit bestehende Gestalten. Es gibt karmisch heilsame und unheilsame Karmaformationen in Werken, Worten und Gedanken.
Karmaformation bezeichnet sowohl die Tätigkeit des Gestaltens als auch den passiven Zustand des Gestaltetseins, das Gestaltete, das Gebilde.
http://www.palikanon.com/wtb/sankhara.html
Das sieht zunächst aus, als würden sich die Geistesformationen auf den Willen beziehen, wobei ein Ungebildeter wie ich auch eine etymologische Verwandtschaft der Paliwörter cetana (Wille) und cetasika (Geistesformationen) vermuten könnte.
Jedoch gibt es fünfzig Geistesformationen, dargestellt in der Tabelle http://www.palikanon.com/tables/tabelle2.htm
Da ist unter den primären Faktoren der Wille einer von fünf Faktoren: Bewusstseinseindruck, Wille, geistige Lebensfähigkeit, Sammlung und Aufmerken.
Vielleicht sind die vier anderen Faktoren alle vom Willen bestimmt? Hat der Wille eine besondere Bedeutung unter den Geistesformationen, beziehen sie sich vor allem auf den Willen?
Weiters gibt es sechs sekundäre Faktoren: Gedankenfassung, Diskursives Denken, Entschluss, Tatkraft, Interesse, Absicht. Die finden wohl auch alle durch den Willen statt. Die anderen Faktoren sind dann anscheinend eine weitere Folgeerscheinung der primären Faktoren.
Im Westen ist die Einteilung des Geistes in Denken, Fühlen und Wollen gebräuchlich. Denken und Wollen gehört im Buddhismus zur Gruppe der Geistesformationen, Fühlen zur Gruppe Gefühl.
Es scheint mir nicht unwichtig die buddhistische Analyse einigermaßen zu verstehen, wie es auch das Vishuddhi Magga nahelegt:
ZitatAlles anzeigen"Die Gruppen näher zu verstehen
Nach Reihenfolge, Unterschied,
Als mehr nicht, auch nicht weniger,
Nach Gleichnissen gut dargestellt,
"Nach zweifacher Betrachtungsweise,
Auf daß das Ziel sich ihm erschließ',
Lern' kennen der verständ'ge Mann
Die Auslegung in rechter Art."
http://www.palikanon.com/visuddhi/vis14_04.html#einzel