Satipatthana

  • Schätze das eine ist die Achtsamkeitsentfaltung
    das andere die Einsichtsentfaltung,
    was ja zusammengehört. Warum wird es dann "getrennt"-
    oder nehm ich das nur so wahr ?

  • Analayo übersetzt satipatthana wie folgt:
    "Begleiten mit Achtsamkeit" oder "Gegenwart von Achtsamkeit".
    Nyanaponika übersetzte noch mit "Grundlagen der Achtsamkeit", aber es scheint fraglich zu sein, ob das korrekt ist.
    http://www.buddhismuskunde.uni…df/analayo/DirekteWeg.pdf


    "Vipassana" bedeutet im Kern die Ausrichtung des Geistes auf die in allen Phänomenen zu beobachtenden 3 Daseinsmerkmale (anatta, anicca, dukkha).


    De Begriffe "Achtsamkeitsmeditation" und "Vipassana-Meditation" werden jedoch oft gleichbedeutend verwendet.


    Onda


    (Was Elliot geschrieben, ist kompletter Unfug, sorry)

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda, konsultierst Du schon wieder Deine Kommentarliteratur zeitgenössischer buddhistischer Denker?


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot



  • Der Weg läuft so ab:
    Erst einmal muss Geisteruhe geschaffen werden, indem man die silas einhält. Erst dann ist man in der Lage die Achtsamkeit (auch im Alltag) zu steigern, da kaum noch Ablenkung ist. Erst dann ist man der Sammlung (Samādhi )** fähig. Ist die Achtsamkeit hoch genug erreicht man die Volle Sammlung (1. Jhana). Ab dann ist man in der Lage länger auf einem Objekt bleiben zu können und es nicht nur anzuschauen, sondern zu durchschauen. Dann steigt der Klarblick (Vipassana) auf und man kann die Dinge so sehen wie sie wirklich sind.


    Zitat

    **Samādhi bedeutet "Versenkung, Konzentration, Andacht, Meditation" und ist in diesem Erleuchtungsglied einhergehend mit samatha ("Gemütsruhe"), die durch Achtsamkeit entsteht.


    Gemütsruhe, beziehungsweise innere Beruhigung (samatha) erlangt man, indem man mit Be-greifversuchen (= Benennungsversuche), die aus dem Dasein, ob nun im metaphysischen Sinne oder im Sinne einer physischen Realität, ein dem Bewusstsein gegenständliches Etwas machen wollen, in der Meditation ebenso wie im alltäglichen Leben aufhört. Solche Benennungsversuche führen nur zu Unruhe, da der Geist damit beschäftigt ist, immer neue Lebensvorgänge zu schaffen. Man muss jegliche Begrifflichkeit ruhen lassen, wenn das Licht der Wirklichkeit aus der Tiefe hochleuchten und Klarsicht (vipassanā) entstehen soll. Nur so kann man die Erkenntnis/Erfahrung: "So ist es wirklich!" erleben.


    Wenn in den Lehrreden von Sammlung (samādhi) die Rede ist, dann ist meistens "Rechte Sammlung" (sammā-samādhi) gemeint. Rechte Sammlung bedeutet, dass diese Sammlung mit einem karmisch heilsamen Bewusstsein verbunden ist. Verkehrte Sammlung (micchā-samādhi) dagegen bedeutet, dass diese Sammlung mit unheilsamem Bewusstsein verbunden ist.


    Samatha und Vipassana gehen immer Hand in Hand.


    ()

  • Onyx9:

    * Achtsamkeit :arrow: Sammlung :arrow: ruhiges Verweilen.....* SP


    Genau:


    Zitat

    "Wenn das Erleuchtungsglied der Konzentration in ihm vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'das Erleuchtungsglied der Konzentration ist in mir vorhanden;' oder wenn das Erleuchtungsglied der Konzentration in ihm nicht vorhanden ist, versteht ein Bhikkhu: 'das Erleuchtungsglied der Konzentration ist in mir nicht vorhanden;' und er versteht auch, wie das noch nicht entstandene Erleuchtungsglied der Konzentration entsteht, und wie sich das bereits entstandene Erleuchtungsglied der Konzentration völlig entfaltet."


    (Majjhima Nikāya 10: Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipaṭṭhāna Sutta)


    Onyx9:

    Wo ist Jhana hin ? ( gehört zu Konzentration, hmm ?! )


    Genau:


    Zitat

    "Und auf welche Weise ist ein edler Schüler einer, der nach Belieben, ohne Probleme oder Schwierigkeiten die vier Vertiefungen erlangt, die die höhere Herzensart ausmachen und für ein angenehmes Verweilen hier und jetzt sorgen? Da tritt ein edler Schüler ganz abgeschieden von Sinnesvergnügen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, in die erste Vertiefung ein, die von anfänglicher und anhaltender Hinwendung des Geistes begleitet ist, und verweilt darin, mit Verzückung und Glückseligkeit, die aus der Abgeschiedenheit entstanden sind... (Majjhima Nikāya 53: Einer in Höherer Schulung - Sekha Sutta)


    "Und welche Dinge sollten mit höherer Geisteskraft entfaltet werden? Ruhe und Einsicht. Dies sind die Dinge, die mit höherer Geisteskraft entfaltet werden sollten." (Majjhima Nikāya 149: Die große sechsfache Grundlage - Mahāsaḷāyatanika Sutta)


    Onyx9:

    ....* Ruhiges Verweilen :arrow: Konzentration :arrow: Einsicht * VP


    Genau:



    Weiter geht es dann mit samma-ditthi:


    Zitat

    "Freund, Richtige Ansicht wird von fünf Faktoren unterstützt, wenn sie die Herzensbefreiung als Frucht, die Herzensbefreiung als Frucht und Nutzen hat, wenn sie die Befreiung durch Weisheit [6] als Frucht, die Befreiung durch Weisheit als Frucht und Nutzen hat. Freund, Richtige Ansicht wird hier von Sittlichkeit, Lernen, Erörterung, Ruhe und Einsicht unterstützt. Richtige Ansicht, die von diesen fünf Faktoren unterstützt wird, hat die Herzensbefreiung als Frucht, die Herzensbefreiung als Frucht und Nutzen, hat die Befreiung durch Weisheit als Frucht, die Befreiung durch Weisheit als Frucht und Nutzen."(Majjhima Nikāya 43: Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Onda, konsultierst Du schon wieder Deine Kommentarliteratur zeitgenössischer buddhistischer Denker?


    Viele Grüße
    Elliot


    Elliot, man sollte aus Borniertheit keine Tugend machen.
    Und die Anhaftung an sog. heilige Texte überwinden.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Onda, natürlich darf sich seit mindestens zweieinhalbtausend Jahren jeder seine eigene Bedeutung von Vipassana ausdenken und dicke Bücher darüber schreiben. Und wenn Du mit Deinem Behelfsbuddhismus glücklich wirst, dann ist es doch auch in Ordnung.


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Elliot:

    Onda, natürlich darf sich seit mindestens zweieinhalbtausend Jahren jeder seine eigene Bedeutung von Vipassana ausdenken und dicke Bücher darüber schreiben. Und


    Manche denken sich ihre eigene Bedeutung aus und schreiben keine dicken Bücher. Nur abwegige Forenbeiträge.
    Und bilden sich ein, so etwas wie der subjektive Wahrnehmungs-Faktor sei in ihrem Fall nicht existent. So wie ein gewisser Herr M. glaubte, er sei das Sprachrohr des Gottes A.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
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  • @ Elliot: Tausend hoch x Dank !
    Kapiert ! Notiert ! Keine weiteren Fragen dazu.


    @ sukha: Wenn ich mit Sammlung warten würde, bis ich die Sila s hundertpro einhalte, wär ich ne Mumie. Das Problem sind die Hindernisse- ergo muß ich mich silatechnisch steigern :D was ich vor geraumer Zeit angefasst habe; es mangelte mir an Bewusstheit dafür und auch an Bewusstsein für die Ursachen...


    @ Onda: Danke für deine Bemühungen, (aber) ich setz auf die erfahrensten Geschwister in diesen Fragen. Ob es Logiker sind oder Rekapitulierer oder beides.



    „Ihr Bhikkhus, das Dhamma, das auf solche Weise von mir wohl verkündet wurde, ist klar, offen, ersichtlich und frei von Flickwerk."

  • Onyx9:

    Wenn ich mit Sammlung warten würde, bis ich die Sila s hundertpro einhalte, wär ich ne Mumie.


    Nein liebe Onyx, auch das bedingt einander. Je achtsamer man durch die (formale) Medi auch im Alltag wird, desto besser klappt es mit den sila.
    Der Edle Achtfache Pfad ist kein starrer Stufenweg, sondern eine interaktive Angelegenheit. Nur so verbessern wir uns nach und nach ... step by step :)


    Liebe Grüße
    Sukha

  • Onda:

    Dann empfehle ich doch:
    http://www.buddhismuskunde.uni-hamburg. ... kteWeg.pdf


    Dann empfehle ich, dies aber auch mal zu tun, was der ehrwürdige Analayo da schreibt.
    Der ehrwürdige Analayo schreibt nämlich nix anderes, als der Buddha es lehrte.


    Hier sind Plätze unter den Bäumen, hier sind leere Behausungen! Übe Vertiefung, o Mönch, und sei nicht lässig, auf daß du nicht später Reue empfindest! Das ist meine Weisung für euch.«
    A.V.73 Der Befolger der Lehre


    ()

  • Sukha:


    Dann empfehle ich, dies aber auch mal zu tun, was der ehrwürdige Analayo da schreibt.


    Bitte keine Spekulationen über die Praxis oder Nicht-Praxis anderer Forenmitglieder, es sei denn du wolltest das Versagen deiner Praxis öffentlich vorführen.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Dafür, daß Du praktizierst, bist du aber öfters mal ziemlich übel drauf,
    so im Privatinteresse.

  • Onyx9:

    Dafür, daß Du praktizierst, bist du aber öfters mal ziemlich übel drauf,
    so im Privatinteresse.


    Kommt halt immer auf die Art der Praxis an. Ich bin ja auch immer mal wieder erstaunt über langjährig Praktizierende die wenig Mitgefühl und Verständnis haben. Für mich ist alles was mit Metta zu tun hat absolut unvermeidlich und untrennbar mit meiner Praxis verbunden, aber das geht anscheinend nicht jedem so.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Sukha:

    Mal Tacheles reden, kann auch ein Zeichen von jeder Menge Metta sein. :)


    ()


    Ich hätte es nicht besser sagen können!
    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Sukha:

    Mal Tacheles reden, kann auch ein Zeichen von jeder Menge Metta sein. :)


    ()


    Oh, das meine ich nicht :)

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Wo ist Onda hin ? :)


    Hätte Sukha den Tich Nath Han aus der Zirkuskanone geschossen,
    wär er vielleicht wieder aufgekreuzt - der Arme . :D

  • Seit dem hat er öfters rein geschaut und hier gelesen.


    ()