Mein Lehrer sagt, dass der Begriff "Karma" oft missverstanden wird.
Gerade von Esoterikern.
Ein Satz von ihm ist mir auch geblieben:
Dass Karma nicht etwas mit den äusseren Umständen zu tun hat, was uns zustösst,
sondern mit unseren Gefühlen, wie wir auf diese Dinge reagieren.
Das finde ich eine interessante Sichtweise.
Ich habe das Thema nie eingehender studiert, weiss also nicht wie ein Gelehrter etwas darüber zu sagen.
Wenn ich Karma so sehe, dann verschwindet die Vorstellung von Schuld,
die ich irgendwann, möglicherweise sogar noch in einem "früheren Leben", mir aufgeladen haben soll.
Dann kann man nicht mehr davon sprechen, dass da irgendwas "abzuarbeiten" wäre.
Dann geht es nur noch um das Jetzt und wie ich auf etwas reagiere.
Aaabber: Wenn mein Karma meine Gefühlsreaktionen sind, dann kann ich noch nicht mal das ändern.
Nur schon der Versuch, es ändern zu wollen, würde dieses Karma ja aufrechterhalten, durch meinen Widerstand.
Bin ich also diesem Karma "hilflos" ausgeliefert?
Da ist immerzu etwas in mir, das eine Situation, die unangenehm ist, natürlich (!) ändern möchte.
D.h. da ist automatisch Widerstand.
Diesen Widerstand einfach nur wahrzunehmen, statt auszuagieren, wäre wohl der heilsamste Weg.
Allerdings: Kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee, beim berühren einer heissen Herdplatte zu denken:
'Oh, das ist aber ein bisschen zu heiss. Aber ich beobachte den Widerstand jetzt mal nur, auch wenn meine Hände verbrennen.'
Wenn die Pflege des Körpers seine Berechtigung hat, hat es dann nicht auch "das Innere"?
Karmatöse Grüsse, hahaha...
Tilopa