Ist Zen nichts fürs Volk?

  • D.T. Suzuki schreibt in seinem Buch "Die große Befreiung":

    Zitat

    Widmet man daher dem Zen nicht wenigstens mehrere Jahre ernsten Bemühens, um seine Grundprinzipien zu verstehen, so ist nicht zu erwarten, dass man einen Rechten Begriff davon erhält.


    Mehrere Jahre Zen-Studium macht man nicht mal eben nebenbei. Ich zumindest nicht. Heißt das nun, dass Zen nichts für "normale" Menschen sondern nur für Mönche o.ä. ist?


    Wie seht ihr das?


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Zitat

    Widmet man daher dem Zen nicht wenigstens mehrere Jahre ernsten Bemühens, um seine Grundprinzipien zu verstehen, so ist nicht zu erwarten, dass man einen Rechten Begriff davon erhält.


    Suzuki spricht von einem "Rechten Begriff". Und der stellt sich in der Tat bein Zen nicht von heute auf morgen ein. Klavierspielen lernst du auch nicht in einer Woche. Dadurch wird Zen noch lange nichts Exklusives für Mönche.


    Onda

    "Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es." (Erich Kästner)
    "Dharma books and tapes are valuable, but the true dharma is revealed through our life and practice." (Thich Nhat Hanh)

  • Moin Moin Milou,


    Zitat

    ...Heißt das nun, dass Zen nichts für "normale" Menschen sondern nur für Mönche o.ä. ist?...


    Für mich heißt das, dass der Zen Weg etwas für Menschen ist, die bereit sind, sich wirklich ernsthaft auf ihn einzulassen. Ernsthaft bedeutet für mich 10 Jahre und mehr Übung mit einem Lehrer und zwar unabhängig von den verschiedenen Zenschulen Soto oder Rinzai. Zen ist nichts, was sich über Theorie erschließt.


    LG
    Ji'un Ken

  • Milou:


    Heißt das nun, dass Zen nichts für "normale" Menschen sondern nur für Mönche o.ä. ist?
    Milou


    Die Schranke baust Du Dir selber auf, wenn Du nicht an Dich glaubst.
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Und wenn da kein Lehrer ist? Habe ich dann einfach Pech gehabt? Oder gibt es auch eine Art Fernstudium?


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • crazy-dragon:
    Milou:


    Heißt das nun, dass Zen nichts für "normale" Menschen sondern nur für Mönche o.ä. ist?
    Milou


    Die Schranke baust Du Dir selber auf, wenn Du nicht an Dich glaubst.
    _()_ c.d.


    Oh, die Katze hilft dem Hund :grinsen:

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Milou:

    Und wenn da kein Lehrer ist? Habe ich dann einfach Pech gehabt? Oder gibt es auch eine Art Fernstudium?


    Ne nur Dich anstrengen, eben diesen einen zu finden. Es soll dann sich auch ab und zu einfach so ergeben.

  • bel:
    Milou:

    Und wenn da kein Lehrer ist? Habe ich dann einfach Pech gehabt? Oder gibt es auch eine Art Fernstudium?


    Ne nur Dich anstrengen, eben diesen einen zu finden. Es soll dann sich auch ab und zu einfach so ergeben.


    Na gut, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn sie tot ist, habe ich zumindest eine Anhaftung weniger :)


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Milou:
    bel:

    Ne nur Dich anstrengen, eben diesen einen zu finden. Es soll dann sich auch ab und zu einfach so ergeben.


    Na gut, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn sie tot ist, habe ich zumindest eine Anhaftung weniger :)

    Und ich dachte schon, deine Frage wäre ernst gemeint.

  • bel:
    Milou:


    Na gut, die Hoffnung stirbt zuletzt. Und wenn sie tot ist, habe ich zumindest eine Anhaftung weniger :)

    Und ich dachte schon, deine Frage wäre ernst gemeint.


    War sie auch ... kein Humor mehr in der Welt ...


    Wie soll mir denn hier bei mir ein Zen-Lehrer über den Weg laufen? Ist leider auch nicht so, dass ich wahnsinnig viel Zeit hätte, um durch die Welt zu reisen und einen zu suchen. In Deutschland ist das nun mal nicht so einfach, oder?


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Milou:

    Wie soll mir denn hier bei mir ein Zen-Lehrer über den Weg laufen? Ist leider auch nicht so, dass ich wahnsinnig viel Zeit hätte, um durch die Welt zu reisen und einen zu suchen. In Deutschland ist das nun mal nicht so einfach, oder?


    Dann mußt Du Dir die Zeit nehmen - und wenn Du sie Dir nicht nehmen willst, dann ist eben was anderes für Dich wichtiger und dringender als "Zen" - was ja auch OK ist - und dann kannst Du es auch einfach lassen.


    _()_

  • Milou:

    Und wenn da kein Lehrer ist? Habe ich dann einfach Pech gehabt? Oder gibt es auch eine Art Fernstudium?


    LG


    Milou


    Moin Milou


    Als ich nach Japan gereist bin, um unser Stammkloster einmal kennen zu lernen, habe ich ein bisschen gestöhnt, weil der Flug nicht ganz billig war, der Aufenthalt auch Geld kostete und ich auch meinen ganzen Jahresurlaub opfern musste.
    Einer meiner damaligen Lehrer hat da nur müde gelächelt. "Was bist du bereit zu opfern?" hat er mich gefragt.
    Und ich habe mir überlegt, wofür ich sonst so meine Zeit und mein Geld geopfert habe. Und dann habe ich ganz schnell mit dem Stöhnen aufgehört, Urlaub beantragt und mir das Geld von einem Freund geliehen. Dem habe ich es dann knapp drei Jahre lang, 50€ weise zurück gezahlt.
    Ich war nur einmal in Japan, aber ich habe es nie bereut.


    Was bist du bereit zu tun, zu opfern, um einen Lehrer zu finden :?::!:


    Den Zen-Weg gehe ich nun schon bald 25 Jahre. Damals, es gab noch kein Internet, habe ich mir die Adresse meiner Sangha aus dem Telefonbuch heraus gesucht. Ich bin hin gefahren und hatte sofort das Gefühl, zu Hause zu sein.
    Nun habe ich das Glück, einen Lehrer vor Ort zu haben. Andere sehen ihren Lehrer nur wenige Male im Jahr und üben ansonsten allein.


    Also noch einmal die gleiche Frage:
    Was bist du bereit zu tun, zu opfern, um einen Lehrer zu finden :?::!:


    Welche Schwierigkeiten willst du in Kauf nehmen?
    Du kannst Gemeinschaften ausprobieren. Du wirst in Kauf nehmen müssen, auf Deppen zu treffen. Vielleicht wirst du auch in die Irre geführt, für eine gewisse Zeit.
    Bist du bereit, das alles aus zu halten? Wie stark ist deine Affinität zu Zen, deine Reiselust, deine Risikobereitschaft?


    Zitat

    Mehrere Jahre Zen-Studium macht man nicht mal eben nebenbei.


    Richtig, den Zen-Weg geht man niemals nebenbei.


    Wenn du willst, kannst du mir in einer PN sagen, wo du wohnst. Vielleicht kenne ich ja jemanden in deiner Nähe. Oder gib mal Zen oder Buddhismus und eine größere Stadt in deiner Nähe bei Google ein. Mal sehen, was sich so ergibt.
    Oder schreibe hier öffentlich wo du wohnst. Wer weiß, wer hier alles was weiß. :D


    LG
    Ji'un Ken

  • Lieber Ji'un Ken,


    wow, nach Japan reisen wäre mir nicht im Traum eingefallen. Ich lese zwar gerne Berichte über Klosteraufenthalte von Buddhismussuchenden aber für mich wäre das zu extrem. Zen ist zwar auch extrem, aber ich hoffe, dass es auch einen weniger radikalen Weg gibt, sich dem Thema zu nähern - außer dem Studium von Büchern.


    Vielleicht fehlt mir aber auch der "Leidensdruck" für einen so radikalen Schritt. Ich bin in meinem Leben eigentlich ganz zufrieden, habe aber wie andere "normale" Menschen auch Höhen und Tiefen. In den Tiefen lande ich meist hier im Forum bzw. im (Feizeit-)Studium des Buddhismus.


    Zen ist das, was meiner Meinung nach am besten zu mir passt. Notfalls bleibe ich ein Freizeitbuddhist. Da leide ich nicht drunter. Ich hätte mich nur eben gerne etwas intensiver damit befasst. Demnächst plane ich zumindest mal eine Grundeinführung in die Meditation. Ist zwar nur ein kleiner Schritt aber immerhin ein Schritt.


    LG


    Milou


    P.S.: Ich wohne i.d. Nähe von Saarbrücken

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Moin Milou

    Milou:

    ... Zen ist zwar auch extrem, aber ich hoffe, dass es auch einen weniger radikalen Weg gibt, sich dem Thema zu nähern - außer dem Studium von Büchern.


    Ich empfinde Zen nicht als extrem. Für mich ist es konsequente Praxis. Meiner Meinung nach ist es nicht möglich, sich Zen über Bücher zu nähern. Bücher können einen evtl. anfüttern, locken, aber mehr auch nicht. Was bleibt ist Sitzen und Alltag.


    So lange du mit deinem Leben zufrieden bist, hast du keinen Grund, etwas zu ändern. Das glaube ich dir gerne. :D
    Das Leid, das wir empfinden, ist sozusagen das Benzin im Motor. Die wenigsten gehen zum Arzt, wenn es ihnen gut geht, wenn sie nichts haben.


    Milou:

    ...Demnächst plane ich zumindest mal eine Grundeinführung in die Meditation. Ist zwar nur ein kleiner Schritt aber immerhin ein Schritt...


    Dann lass dich mal überraschen.


    LG
    JI'un Ken


  • Dass D.T. Suzuki ein Schreiberling war, noch dazu einer der über seine eigenen Vorstellungen ins Schwärmen geriet. Dazu allzusehr eingenommen von der vermeintlichen Überlegenheit der japanischen Kultur(-Nation). Also gänzlich ungeeignet um auch nur eine Pfifferling drauf zu geben, was der geschrieben hat. 8)

  • Grund:
    Ich dachte D.T. Suzuki war so bedeutend für das Zen im Westen. Dass er "nicht so doll" war, überrascht mich jetzt ein wenig.


    @all: Gibts da noch andere Meinungen dazu?


    LG


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Komisch, ich lese gerade was von ihm …


    Eine Meinung habe ich nicht dazu. Ich versuche so unvoreingenommen wie möglich zu lesen. Außerdem, was weiß ich schon vom Zen und von Japan.
    Kann auch nicht behaupten, dass ich alles verstehe, was er da so schreibt. Ist nicht wichtig. Einfach lesen.


    Liebe Grüße
    Doris – Knochensack

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Der Suzuki ist schon ok, aber es gibt noch wesentlich ausgefeilteres zur Zen-Praxis, von echten Verwirklichten.
    Nach 20 Jahren hab ich hier, natürlich "neben" dem verallgegenwärtigten Herzsutra, eine Schrift, die mir sicher
    noch die letzten Sach,-und Rekapitulisierungsfragen beantwortet. Das würde Dir zum jetzigen Zeitpunkt aber nichts nützen.
    Denn wenn Du ( noch ) erwägst Freizeitbuddhist zu bleiben, dann fürchte ich, werden Dir die Wegbereiter auch nicht zufallen.
    Aber das mag auch ganz anders sein, kommt auf das Karma an. Womöglich brauchst Du diesen ganzen Kram auch nicht.

  • Ji'un Ken:


    Als ich nach Japan gereist bin, um unser Stammkloster einmal kennen zu lernen, habe ich ein bisschen gestöhnt, weil der Flug nicht ganz billig war, der Aufenthalt auch Geld kostete und ich auch meinen ganzen Jahresurlaub opfern musste.
    Ich war nur einmal in Japan, aber ich habe es nie bereut.
    Ji'un Ken


    Da möchte ich folgendes fragen ( Mußt ja nicht antworten ):
    1. Welche Erkenntnisse hast Du daraus gewonnen, die Du nicht auch hier hättest erfahren können? Ich meine in Bezug auf den Zen-Weg.(Außer die sicherlich tiefgehenden Eindrücke dieses besonderen Landes natürlich )
    2. War Deine Frau dabei? Oder war es ein egoistischer Ego-Trip?
    3. Welche Bedeutung hat für Dich Deine Ordination, wenn Du normal und nicht in einem Kloster lebst? Anhaften an Symbole? Demonstration Deiner Ernsthaftigkeit?
    Ich frage das nur, weil Du mit Deiner Antwort ja die Ernsthaftigkeit Deiner Bemühungen Milou erklären wolltest- und da drängen sich mir diese Fragen auf. Schließlich übe ich ja auch schon ein bißchen lang und lerne immer gerne von anderen dazu.
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • crazy-dragon:


    Da möchte ich folgendes fragen ( Mußt ja nicht antworten ):
    1. Welche Erkenntnisse hast Du daraus gewonnen, die Du nicht auch hier hättest erfahren können? Ich meine in Bezug auf den Zen-Weg.(Außer die sicherlich tiefgehenden Eindrücke dieses besonderen Landes natürlich )


    Keine. Ich wollte wissen, wie es in Japan in einem Zen Kloster ist. Ich habe mir gesagt:"Du sprichst immer von Rinzai Zen und japanischem Buddhismus, aber du weißt doch gar nicht, wie es dort ist." Das war einer meiner Beweggründe. Für den Zen-Weg als solchen ist es nicht nötig, nach Japan zu fahren. Für mich war es wichtig.


    crazy-dragon:

    2. War Deine Frau dabei? Oder war es ein egoistischer Ego-Trip?


    Meine Frau war nicht dabei. Sie hätte mir auch was gehustet. :D Ich war mit einer Bekannten aus meiner Sangha dort. Sie wurde vor vielen Jahren in Japan ordiniert.


    crazy-dragon:

    3. Welche Bedeutung hat für Dich Deine Ordination, wenn Du normal und nicht in einem Kloster lebst? Anhaften an Symbole? Demonstration Deiner Ernsthaftigkeit?


    Für mich war und ist das immer ein folgerichtiger Schritt auf meinem Weg gewesen. Ich wusste immer, das ich Zen Mönch werden wollte und das es richtig für mich ist. Das war mein Beweggrund.


    crazy-dragon:

    Ich frage das nur, weil Du mit Deiner Antwort ja die Ernsthaftigkeit Deiner Bemühungen Milou erklären wolltest- und da drängen sich mir diese Fragen auf. Schließlich übe ich ja auch schon ein bißchen lang und lerne immer gerne von anderen dazu.
    _()_ c.d.


    Wenn jemand das Gefühl hat, etwas ist wichtig für ihn, dann soll er sich mit ganzem Herzen dafür einsetzen. Das wollte ich damit sagen.


    LG
    Ji'un Ken

  • Milou:

    Grund:
    Ich dachte D.T. Suzuki war so bedeutend für das Zen im Westen. Dass er "nicht so doll" war, überrascht mich jetzt ein wenig.


    Das war zu einer Zeit, da Zen und japanische Kultur im Westen noch den Exotik-Bonus hatten. Die Zeiten ändern sich ... und nicht nur diese. Mittlerweile wurden ja auch die faschistoiden historischen Aspekte japanischen Zens enthüllt und dadurch glänzt es nicht mehr so ("der Lack ist ab") ... selbst wenn Zennies das ebenso zu verwässern suchen wie tibetische Buddhisten die Alkoholkrankkeit Trungpas oder die Zustände im alten Tibet 8)

  • Milou:

    Wie soll mir denn hier bei mir ein Zen-Lehrer über den Weg laufen?


    Ach, vor mehrere Jahre dachte ich ein Lehrer gefunden zu haben. Nach fünf Jahre bei Ihm, entpuppte er sich als Betrüger. Trotzdem habe ich dabei viel gelernt.
    Zenmeister? Betrüger? – wahrscheinlich ist es nicht wichtig von wem man lernt. :badgrin::oops:


    _()_

    Meinst Du immer noch nicht frei zu sein? – da irrst Du dich :)

  • Milou:


    Ich dachte D.T. Suzuki war so bedeutend für das Zen im Westen. Dass er "nicht so doll" war, überrascht mich jetzt ein wenig.


    Damals wußte kaum jemand irgendwas über Zen - da konnte jeder erzählen, was er grad wollte.
    Wenn man von D.T. Suzuki auf die Praxis des Zen schließen wollte, muß man zwingend in die Irre gehen. Da ist es dann doch besserer - zumindestens was Soto betrifft - Shunryū Suzuki oder Kodo Sawaki (u.Nachfolger) zu lesen.
    Und wenn man dann diese Praxis ein paar Jahre selbst gemacht hat, erscheint D.T. Suzuki dann doch eher als ein lieber Märchenonkel, der seinen Geschichten selbst n bissel auf den Leim gegangen ist.


    Als Übersetzer schätze ich ihn übrigens sehr.
    _()_

  • Milou:

    Und wenn da kein Lehrer ist? Habe ich dann einfach Pech gehabt? Oder gibt es auch eine Art Fernstudium?


    LG


    Milou


    Vergiss das mit der Anstrengung. Du hast Dich schon viel zu sehr angestrengt.
    Der Lehrer im Aussen kommt zur rechten Zeit ganz von alleine.
    Entspann Dich.
    Alles wird gut. Alles ist gut.

    gebetsfahnen2.gif


    aag9nZJz.jpg

  • "Und wenn da kein Lehrer ist? Habe ich dann einfach Pech gehabt? Oder gibt es auch eine Art Fernstudium?"


    Ich hab mal eine Seite im Internet gesehen, die online Hilfe anbieten zB. parallel Zazen zur gleichen Zeit. Fragen kann man da auch stellen. Leider weiß ich den LInk nicht mehr. War auf jeden Fall eine amerikanische Seite.
    Ich selbst hab lange Zeit ohne Sangha etc gezazt, weil es in meiner Umgebung keine Möglichkeit dazu gab. Zur Kontrolle und zum intensiverem Zazen bin ich dann zu Shesshins, die etwas weiter weg waren, hin und wieder gegangen.
    Jetzt habe ich die Möglichkeit für einen Lehrer, habe aber kein Bedürfnis. Soll nicht überheblich klingen, aber ich weiß einfach nicht wozu. Letztendlich bin ich beim Zazen und im Alltag immer wieder dabei zur Präsenz zu gelangen. Ich muss immer wieder üben "aufzuwachen" bzw die Gewohnheit des diskursiven Denkens brechen, egal wie ich mich grad fühle. Damit habe ich genug zu tun.
    Meine Frage, wann merkt man dass man einen Lehrer braucht? Nach Kenshos, oder in Bezug auf persönliche Probleme? Muss man nicht immer letztendlich zurück zum Körper, Atmung oder Aktivität die man tut? Habe im Kloster Mönche kennengelernt, die das u.a. schon 30 JAhre "üben". Letztendlich ist es immer dasselbe... trotz allem drumherum, oder?
    Muss man ordiniert sein um einen Lehrer zu haben? Ich find es so furchtbar, dieses ganze zeremonielle Gedöns. Und bringen tuts mir persönlich nichts. Außer als Achtsamkeitsübung vielleicht. Vielleicht hängt es auch nur von der Linie ab, die wo ich bin scheint sehr konservativ zu sein.