Hsing Yun/Fo Guang Shan

  • Das ist mal ein Versuch, die verschiedenen Hsing Yun-Diskussionen hierher zu verlagern.


    Die eine Anfrage war nach der Traditionslinie. Da wär es interessant, wer sein Lehrer war, von wem er die Übertragung (sagt man so?) bekommen hat.


    Und meine Anfrage im Buchthread war noch nach der Praxis von Zen und Nembutsu.
    Wählt man da eine Praxis? Oder ist die miteinander eingebunden (a la früh zen, abends nembutsu, oder Sitzen, gehen, nembutsu, gehen).
    Ich war einmal im Berliner Tempel, da war aber leider niemand, der Fragen beantworten konnte.


    A.

  • Hallo !


    Hsing Yuns Meinung ist das alle acht Schulen des chinesichen Mahayana gelehrt und praktiziert werden sollen. Besondere Aufmerksamkeit wird der Chan Meditation zugesprochen und der Buddha Amitabha Vergegenwärtigung.


    Man kann also selber entscheiden welche Schulrichtung am besten zu einem passt. Die Mönche auch denke ich, du hast es schon richtig nachvollzogen !


    Wieso war im Berliner Tempel keiner ?? Wann warst du denn da ? Da sind doch Nonnen soweit ich weis ?!

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung

  • Was die Verbindung von Nembutsu-Praxis angeht und Zen sind nach meiner Information fließend. Letzlich scheint die historische Entwicklung so gewesen zu sein, das Zen als reale Praxis immer unbekannter oder unpopulärer wurde. Viele kamen zu den Zen Meistern als Praktizierende des Nembutsu. Ganz panz pragmatisch wurdedas von den Meistern genutzt, in dem sie zum Beispiel das HuaTou formulierten (eine Art der Koan-Praxis, wenn man so will) "Wer ruft Buddha Amithaba an?" Das Nembutsu an sich ist ja durchaus auch eine meditative Übung, im Sinne eines Mantras oder einer Vergegenwärtigung, wie im tibetischen Buddhismus. Es wird nur anders vermittelt, nämlich als Bezugnahme bzw. Anrufung Amithabas. Das ist jedenfallsdie Zen-Sicht davon, zumindest in Grundzügen. D.T. Suzuki hat mal darüber geschrieben, es gibt aber auch anderee Quellen, zB Dürkheims Geschichte des Zen und noch mehr, es gibt auch ein Buch aus dem Buddhistischen Studienverlag von Marcel Geiger, der in Taian lebt und darin texte aus dem Chanund dem Amithaba-Buddhismus veröffentlich hat.


    Gassho
    :)

  • Danke Mr. Aufziehvogel !


    Hätte ich nicht besser sagen können. Ist in China auch so , es ist nicht ganz klar von Chan ( Zen ) aufhört und Amituofo- ( jap. Amida-) Buddhismus anfängt !
    Die Übergänge sind in der Tat fließend. Und das eine schließt das andere nicht aus , im Gegenteil , Meditationspraxis des Chan ist höchst wichtig , Amituofo , also Amitabha Vergegenwärtigung kann man in der Tat mit tibetischem Rezitieren von Mantras vergleichen , obwohl man beides nicht gleichsetzen kann da es große Unterschiede gibt.


    Fabian

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung

  • die unterschiede wollte ich sie nicht leugnen. aber ich kenne mich mit beidem (Nembutsu, Mantras, Vergegenwärtigungen im tib. Buddh.) zu wenig aus, um da fachgerecht drüber zu schreiben,
    ich glaube auch, dass dies, um es weitgehend allgemeinverständlich zu beschreiben und sich nicht in sektiererischen kleinkriegen zu verlieren in dieser weise angemessen dargestellt wird


    gassho

  • Richtig !


    Da kann man Bücher mit füllen , aber dafür müsste man Jahrelang beide Sachen studieren , ich bin mit meinem Weg zufrieden. Ich kenne die Grundmuster der anderen , manche eher vom hörensagen , aber dafür gibt es auch zu viele Schulen und Unterschulen , Nebenlinien und was weis ich :)


    Fabian

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung

  • Hi Karuna !


    Was du da verkündest stimmt nicht .


    Der Großmeister hat von Großmeister Chi Kai ( 1911-1981 ) , der wiederum beruft sich auf Großmeister Tai Hsü ( 1889-1947 ) ich kann dir auch weitere Vorgänger nenen


    Hsing Yun ist der 48. Patriach des Chan der Linji Linie , das ist die Form des Chan die mit Linji verschmolzen ist !


    Vieleicht ist der Meister den Du Meinst Patriach einer anderen Chan Form , wie gesagt gibt es 8 verschiedene Formen in China , Hsing Yun lehrt alle , ist aber Patriach einer einzigen.


    Was du erzälst stimmt nur Teilweise , Sitz von Hsing Yun und Fo Guang Shan ist Taiwan , was ist auch schlechtes daran das seine Gemeinschaft wie zb. auch das berühmte Shaolin-Kungfu Kloster zur Vereinigung der Buddhisten Chinas gehört ? Diese Vereinigung ist von hoher bedeutung und unschätzbarem Wert , weist du wieviele Tempel sie wieder restauriert , neu errichtet haben ??


    Es ist eine absolute Frechheit indirekt zu behaupten Hsing Yun würde den Chinesen der KP Regierung nach dem Mund reden , du beleidigst hier in einer Tour einen anerkannten Großmeister , die anderen Meister die auf deinem Link erwähnt werden sind ebenfalls hochehrenwerte Meister. Was erlaubst du dir eigentlich über solche zu urteilen ? Sie sind weit vor dir auf dem Dharma Pfad. Es stimmt das Hsing Yun engen Kontakt mit China hat , Ja und ???? Schon bemerkt das er Chinese ist !? Das ist seine Heimat ! Nur weil dir das nicht in den Kram passt brauchst du nicht in überheblicher Weise rumschwätzen und Unsinn propagieren ! Das haben schon einige hier bemängelt !

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung

  • Es gibt andere Meister auch des Lin Chi oder Linji oder Rinzai in China, auch andere Linienhalter. Er hat schlicht kein Monopol.


    Davon ab, wir leen in Deutschland, Autoritäten werden hinterfragt. Denn sie können fehlen, dass das so ist, hast du selber zugegeben, als du auf die Grausamkeiten und Verfehlungen früherer DalaiLamas verwiesen hast.


    Auch das japanische Zen hat diesbezüglich eine schwierige Hinterlassenschft zu bearbeiten.


    Mit etwas Suche finden sich sicher noch andere Beispiele.



    Des weiteren hat Karuna ja nicht die spirituelle Verwirklichung deine Lehrers in frage gestellt,sondern die Beziehungen zum Festlandschinesischem Staat. Er mag seine Gründe dazu haben und sie mögen sogar ehrenwert sein, doch aus anderer Sicht wirkt das durchaus "schwierig", wenn die Tatsachen denn stimmen.


    Sollte er noch dazu so verwirklicht sein, wird er wahrscheinlich nicht empört über Karuna seien, sondern dessen aufrichtige Sorge um das Wohlergehen der Menschen in China, Tibet und der Welt daraus hören!


    Gassho


  • Das stimmt sicherlich was du sagst


    aber es ist schwachsinn zu behaupten Hsing Yun wäre der KP hörig . er war im 2. Weltkrieg Soldat der Kuomintang , der Nationalisten die gegen die Kommunisten verloren haben , deshalb ist er nach Taiwan geflüchtet , wo Chiang Kai shek der Führer der Kuomintang die Republik CHina ausgerufen hat , währeden dessen in China die Kommunisten gewonnen haben und die Volksrepublik China ausgerufen haben

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung


  • Kannst du mal sagen, was alles die 8 Schulen des chinesischen Buddhismus sind? Mir fallen nur Tientai, Huayan, Amida, Chan und Mizong ein. Und Wiki ist auch nicht schlauer.


    Es war eine Nonne anwesend, die uns reingelassen hat, und uns auch wieder verabschiedet hat, aber ansonsten waren wir allein. Was auch angenehm war, da konnte man sich still hinsetzen. Auch war ich mir nicht so sicher, dass sie des deutschen mächtig ist. Es war irgendwann im Sommer.


    Zu euren Linien-Streitigkeiten und Anzweiflungen: Hast du zufälligerweise eine Auflistung der Patriarchen von Linchi bis heute aus eurer Linie? Dann könntet ihr vielleicht sehen, bis wohin eure Listen übereinstimmen und das Thema zumindest zur Seite legen.


    @ Karuna: Wo siehst du inhaltliche Unterschiede? Weil eine Kombination aus Zen und Nembutsu gibt es ja im jap. Obaku-Zen genauso. Und eine staatsfreundliche Haltung gab es wohl auch im Zen (Siehe Brian Victoria, man kann aber sicher auch frühere Beispiele finden).
    Ein Einfliessen von Elementen anderer buddhistischer Schulen kannst du auch in anderen Zen-Richtungen beobachten. Im Seon z.B. finden sich auch Amida- und Avatamsaka-Elemente. Ein mehr integrierendes Denken muss ja nicht falsch sein. Im vietnamesichen Thien hast du auch Elemente des Theravada integriert (das kann man auch bei TNH gut wiederfinden).


    Naja, meine Brille sind halt nicht so stark: Wie schlüssig kann eine Schule sich auf Buddha als Genealogie- (oder wie nennt man das?) (oder als Reinkarnations- bei den Tibetern)linie zurückführen, sondern wie lehrt und lebt sie den 8-fachen Pfad.


    Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich eine Verknüpfung mit Konfuzianismus so toll finde, aber letztlich ist das ja auch die Frage, wie sehr soll sich Buddhismus gesellschaftlich engagieren. Das werden wir ja in dem anderen Thread sicher weiterbesprechen.


    A.

  • Hi Karuna,


    Danke für die Schulnennung. Yogachara und Madhyamaka hätt ich eher unter Philosophien als unter lebendigen buddh. Schulen eingeordnet. Dhyana hätt ich mit Chan gleichgesetzt.


    Wegen der Patriarchengeschichte (da du alles hinterfragst, hinterfragst du die Patriarchenabfolge als ganze auch, egal welcher Tradition?) warte doch ab, ob es eine Liste der Patriarchen gibt von Linchi bis auf Fabians Meister. Dann kannst du ja immer noch schaun, ob dir das koscher ist.


    Welche Anfrage steht hinter deinen anderen Fragen? Die Frage der Missionierung und Institutionalisierung als nicht vereinbar mit Buddhismus/Zen, oder nur deine Vermutung, dass China hinter der Missionierung stehen könnte?


    Vergiss mal nicht, die asiatisch-buddhistische Mentalität. Hinter buddhistischen Richtungen steckt ja da auch viel Geld. Man pflegt die Tugend des Gebens (besonders an Klöster etc.) sehr. (Inwieweit oftmals auch mit der Vorstellung, sein Karmakonto aufzubessern ist da noch eine andere Frage).
    Da kann sich also hinter einer buddh.Bewegung oder auch Ordensneugründung durchaus viel Geld aus privaten Vermögen verbergen. Ob die chinesische Regierung so sehr an Verbesserung ihres Karmas interessiert ist, würd ich eher bezweifeln. Und welches Interesse sollte sie an der Verbreitung des für sie ja Aberglaubens Buddhismus im Westen haben?
    Auch könnte sich ja hinter dem Glauben an eine Missionierung nicht chinesischer Einfluss, sondern der Bodhisattva-Gedanke stecken: Ich will der Welt die gute Botschaft verkünden und ihnen helfen.
    Das dies auffallend von neumodifizierten Bewegungen (NKT, Diamantweg, Soka Gakkai, Fo Guang Shan, Shinnyo En, True Buddha School) ausgeht, ist eine anderes Thema, hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass sie sich erst die Institutionsebene aufbauen müssen,die die anderen schon haben.


    Ansonsten denk ich, dass sie eher auf Chinesen als auf Westler ausgerichtet sind, also eher traditionell. Wenn ich eher auf Westler ausgerichtet wäre, würde ich sicher in Deutschland keine großen Statuen mit Swastika auf der Brust aufstellen.


    Ansonsten sollten wir mal ein Buch von ihm Lesen, und mal hören, was er sagt. Und Fabian kann ja mal etwas über Meditationen und Veranstaltungen, also von der Praxis dort erzählen.


    Ansonsten geb ich zu, dass meine Sympathie nicht unbedingt bei Grinsebackenlehrern liegt. Das ist sehr oberflächlich. Ich weiss. Der Typ eines griessgrämigkuckende Bodhidharma (das soll keine Beleidigung sein) ist mir aber einfach sympathischer.


    A.

  • Ariya:

    Ich kann mir recht gut vorstellen, dass es Buddhisten gibt, die sich in Die Linke engagieren.


    spricht das nicht eher dafür wie wenig Die Linke noch mit Kommunismus zu tun hat? Nur mal so am Rande :)


    gasshô

  • Hi !


    Das Hsing Yun der 48 Patriach der Linji Linie ist steht hinten auf dem Buch in der Zusammenfassung ungefaeher so " Hsing Yun der 48 Patriach der Linji Linie des Chan Buddhismus erklaert in diesem Buch anschaulich ........und so weiter und so fort "


    Im Buch selber spricht er kein einziges Mal davon , scheint also auch keinen alzu Großen Wert darauf zu legen.


    Mich interessiert es in Wirklichkeit auch nicht ob er der 48. oer 55. ist oder sonstwas , er ist ein international anerkannter Großmeister der sich mit Papst und Dalai Lama trad in Rom , er haelt regen Kontakt zu vielen Linien in China und Taiwan. Ob er von China bezahlt wird weis ich nicht , er wird auch aus den USA unterstuetzt da er dort viele Anhaenger hat , ebenso in Europa !


    Was faellt auf wenn ihr das lesen moeget :
    QUELLE WIKIPEDIA
    Tempel [Bearbeiten]
    Asien [Bearbeiten]Pu Men Temple (Taipeh, Republik China)
    Pu Hsien Temple (Kaohsiung, Republik China)
    Hoeh Beng Temple (Kuala Lumpur, Malaysia)
    Leong Hua Temple (Selangor, Malaysia)
    Ching Ling Tong (Selangor, Malaysia)
    Fo Hsiang Jin Sha Temple (Kowloon, Hong Kong)
    Dong Zen Temple (Kuala Langat, Malaysia)
    Cheng Lin Thong (Petaling Jaya, Malaysia)
    Motosu Temple (Ben Ji Tempel) (Motosu, Japan)


    Nordamerika [Bearbeiten]Hsi Lai Temple (North America HQ) (USA, Hacienda Heights)
    Hsi Fang Temple (USA, San Diego)
    American Buddhist Cultural Associaition (USA, San Francisco)
    Guam Buddhist Association (USA, Guam)
    Lian Hua Temple (USA, Las Vegas)
    San Bao Temple (USA, San Francisco)
    Chung Mei Temple (USA, Houston)
    Light of Buddha Temple (USA, Oakland)
    Greater Boston Buddhist Cultural Center (USA, Cambridge)
    BLIA Toronto (Kanada, Toronto)
    BLIA Vancouver (Kanada, Richmond)
    BLIA New Jersey (USA, Edison)


    Südamerika [Bearbeiten]Zu Lai Temple, (Brazil, Cotia, São Paulo)


    Europa [Bearbeiten]Paris Vihara (Frankreich, Chateau Launoy, Renault)
    London Fo Guang Shan (London Großbritannien)
    Manchester Fo Guang Shan (Manchester Großbritannien)
    Genf Fo Guang Shan, Europäische Zentrale (Genf Schweiz)
    Amsterdam He Hwa Temple (Niederlande/Holland)
    Berlin Fo Guang Shan Berlin (Deutschland)
    Frankfurt Fo-Guang Shan Frankfurt am Main (Deutschland)
    Stockholm Fo Guang Shan (Schweden)
    Antwerpen Fo Guang Shan (Belgien)


    Australien [Bearbeiten]Nan Tien Tempel (Wollongong)
    Chung Tian Tempel (Brisbane)
    Fo Guang Shan, Western Australia(Perth)


    Afrika [Bearbeiten]Nan Hua Temple (afrikanisches Huauptquatier) (Bronkhorstspruit)


    Neuseeland [Bearbeiten]Fo Guang Shan North Island (Auckland)


    Schulen und Bildungseinrichtungen [Bearbeiten]Fo Guang Shan Pu-Men High School
    University of the West (ehemals Hsi Lai University)
    Nan Hua University
    Tsung Lin Buddhist College
    Fo Guang University


    Publikationen und Medien [Bearbeiten]Merit Times
    Buddha's Light Publishing
    Universal Gate Magazine
    Beautiful Life TV (BLTV, nur in Taiwan zu empfangen)


    Weblinks [Bearbeiten]Offizielle Website - Englisch


    Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Fo_Guang_Shan“






    Was auffaelt ist das es keinen Einzigen Tempel von ihm innerhalb der VR China gibt , deine Theorien sind also sehr schwammig , wenn die Kommunisten ihn so unterstuetzen wie du sagst , wieso erlauben sie ihm dann nicht Tempel in China zu bauen??





    Zu den Urteilen der Regierung ueber die Tibetischen Seperatisten und Terroristen : Die Verurteilten Moenche haben mit dazu beigetragen das ein Polizist tot geschlagen wurde , und mehrere Chinesen bei lebendigem Leibe verbrannt wurden !


    Die Moenche koennen froh sein das sie nicht zum Tode verurteilt worden sind , das Urteil viel gnaedig aus weil Olympia bevorsteht.


    ´Solche Leute sind keine Buddhisten ! Sondern Moerder und Terroristen , der Dalai Lama hat eindeutig gefordet alle Gewalt unverzueglich einzustellen, und sogat mit Ruecktritt gedroht falls die Seperatisten nicht aufhoeren.

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung


  • Fabian,
    du entscheidest also darüber, wer Buddhisten sind, wer nicht? Mögest Du die Qualitäten von Chenresig verwirklichen.
    OM MANI PEME HUNG
    WitjaKarmaDorje

  • @ Fabian:


    Ich glaube, es bedeutet nichts, wenn jemand viel Tempel hat. Das Argument kenn ich ja von verschiedenen anderen Gruppen, die ähnlich missionarisch erfolgreich sind. Hier ein Ausspruch von einem tibetischen Meister.
    »Der Erfolg einer Gruppe, ihre starke Verbreitung ist nicht zwangsläufig ein Zeichen von Seriösität: Scharlatane haben heute mehr Erfolg als echte Meister« (Patrul Rinpoche) Ein guter Lehrer muss kein erfolgreicher Missionar sein und umgekehrt. (Ich empfehl da immer (außer für tibetische Buddhisten) Brad Warners "Whack the Dalai Lama"-Artikel, wenn du lieber die Argumentation eines Zenlehrers magst.)
    Mit wem der Dalai Lama sich so trifft, hat ja nicht unbedingt etwas zu sagen. Der hat sich ja auch mit dem Chef der Aum-Sekte Shōkō Asahara getroffen. Und mit Roland Koch. Und und.
    Und der Papst? Wie sang mal Konstantin Wecker (so in etwa): Wenn er seinen Segen spricht, sein Urbi et Orbi, dann mach ich mich ganz klein, um auch gar nichts davon abzukriegen. (Das mach ich beim Dalai Lama aber genauso)
    Wenn es eine Liste der Patriarchen gibt, dann ist sie auch in eurer Gruppierung zu finden. Kannst ja mal nachfragen.
    Für mich sind beides keinerlei Kriterien auf dem buddhistischen Weg.



    @ Karuna


    Zen ist nur reines Zen, wenn es keine Lehren anderer Schulen miteinbezieht?
    a) Ich glaub ja eh nicht, dass es so etwas wie reines Zen gibt. Zen hat für mich immer schon auch Einflüsse in sich integriert: In China z.B. taoistische. Das ist für mich eine Hauptstärke des Zen.
    b) Sind dann auch andere Leute für dich keine Zennies, die andere Schulen in sich integrieren? Nimm einmal Jinul, dem Begründer der koreanischen Chogye-Ordens bzw. der Lehrer, auf den der Chogye-Orden ruht. Er hat sich sehr für Integration ausgesprochen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat er keine Übertragung von einem chin. Zenmeister bekommen, er war glaub ich nicht mal in China und gilt doch als einer der großen Zenmeister überhaupt.
    c) Les mal Schriften (auch wenns nich Rinzai ist) von Dogen und Ejo. Was die so zitieren, sind auch Schriften aus anderen Schulen.
    d) Ich kenn nicht wenige Zennies, die den Palikanon studieren und das in ihre Praxis integrieren. Zen ist für mich kein Weg, der andere Wege ausschliesst. Die Lehre des einen Fahrzeugs des Tendai bzw. des Lotossutra halte ich z.B. auch für Zennies wichtig.
    Im koreanischen Zen werden auch die Mantren von Kuan Yin/Kannon (Kwan se um Bosal) und von Jizo(Ji Jang Bosal) rezitiert. Und in dem Morgengesang heisst es ganz oft Namu Amita Bul (das ist doch das Nembutsu?) Ist das kein Zen/Seon?
    Auch ist für mich die Nähe zu einem bestimmten System noch kein ausschliesslicher Grund einen Lehrer zu betrachten. Es gab große Zenlehrer, die eine große Nähe zum faschistisch japanischen System hatten, es gab große Lamas, die eine große Nähe zum tibetischen feudalistisch nationalistischen System hatten, vielleicht gibt es jetzt Lehrer, die eine Gewisse Nähe zu China oder zur USA haben (was erst noch von Fall zu Fall genau zu untersuchen wär).
    Ich schau da lieber auf sein Leben und auf seine Lehre, so mich beides interessiert. Letztens schau ich aber eher auf mein Leben und auf meine Praxis.


    @ WitjaKarmaDorje


    Zumindest ist Mord keine grosse buddhistische Tugend. Darauf kann man sich doch einigen. Egal von welcher Seite.
    Schon oft angemerkt, aber gern nochmal: Es ist nicht unbedingt notwendig, über 50 Zeilen zu zitieren, um dann einen Satz darauf zu antworten.


    @ Fabian
    Der Chenresig, von dem WitjaKarmaDorje spricht, dass ist die Guan Yin.


    A.


  • Ariya,
    wie immer Danke für Deine Belehrung. Du hast recht, da lohnt sich das lange zitieren nicht. Ich hätte besser aufpassen sollen. Ist denn eigentlich die ellenlange Aufzählung von irgendwelchen Meistern, Linienhaltern, Tempeln, was auch immer, sinnvoll? Für mich eher ermüdent. Soll ich mal die ca 200 Diamantweg Zentren aufzählen? Aber ich komme ja auch nicht aus den Traditionen und habe eigentlich nur eins gelernt, wenn ich das lese: im Prinzip auch nicht anders als in den tibetischen Linien
    METTA
    WitjaKarmaDorje

  • Ariya:

    Das mach ich beim Dalai Lama aber genauso


    Verstehe ich überhaupt nicht - warum weist Du gute Wünsche zurück?


    Ariya:

    Zen ist nur reines Zen, wenn es keine Lehren anderer Schulen miteinbezieht?


    Genau - und zwar in dem Sinne, wenn es um das "wie". Das "was" sind die 4fache Wahrheit und der Pfad - das sollte überall gleich sein. Folgerichtig haben sich ja auch Hui-neg wie auch Dogen nicht als Begründer einer "anderen Schule" oder Zen als etwas "Besonderes" (außerhalb der Buddha-Lehre) betrachtet, sondern tatsächlich als Buddha-Nachfolger - sie wollten eben gerade keine andere Schule sein, und nichts von einer "anderen Schule" einbeziehen.


    Ariya:


    a) Ich glaub ja eh nicht, dass es so etwas wie reines Zen gibt. Zen hat für mich immer schon auch Einflüsse in sich integriert: In China z.B. taoistische. Das ist für mich eine Hauptstärke des Zen.


    Das ist völliger Unsinn, obgleich das immer wieder behauptet wird. Zen macht sich lediglich die spezifisch kulturell gerägten Ausdrucksformen zu nutze - inhaltlich wurde nix "integriert"


    Ariya:

    Sind dann auch andere Leute für dich keine Zennies, die andere Schulen in sich integrieren? Nimm einmal Jinul, dem Begründer der koreanischen Chogye-Ordens bzw. der Lehrer, auf den der Chogye-Orden ruht. Er hat sich sehr für Integration ausgesprochen. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat er keine Übertragung von einem chin. Zenmeister bekommen, er war glaub ich nicht mal in China und gilt doch als einer der großen Zenmeister überhaupt.


    Seon geht ebenso auf Hui-neng (über Mazu Daoyi) zurück wie alle anderen Zen-Schulen. Jinul brauchte auch nicht nach China zu fahren um sich dort ne Übertragung zu holen, weil ja Seon (anders als Zen in Japan) schon längst in Korea war,
    sogar die dominierende Linie.
    Sein wichtigster Inspirator war Guifeng Zongmi in Form von dessen Schriften, und der steht auch in der südl. Chan-Linie.
    Es ging hier einfach darum, die immer wieder aufkeimende Frage zwischen Sutra-Studium und "Sitzen" zu beantworten, zwischen "Plötzlichem" und "Allmählichen"
    Jinul beantwortete die Frage nicht anders als Dogen - nur schon ein paar hundert Jahre früher als Dogen.
    Deshab hab ich mich als oller Soto-Knochen auch im Chogye sofort heimisch gefühlt - und bin auch so aufgenommen worden.


    Ariya:

    Les mal Schriften (auch wenns nich Rinzai ist) von Dogen und Ejo. Was die so zitieren, sind auch Schriften aus anderen Schulen.


    Ja, aber sie verstehen sie möglicherweise anders ;)



    Ariya:

    Ich kenn nicht wenige Zennies, die den Palikanon studieren und das in ihre Praxis integrieren. Zen ist für mich kein Weg, der andere Wege ausschliesst.


    Zen ist Buddha-Weg. Und natürlich ist ja die Art und Weise wie der PK "studiert" werden sollte, keine andere als wie man Sitzen sollte. Es heißt ja deshalb nicht umsonst "einheitliche, formlose Praxis".
    Deshalb ist aber noch lange keine "Dhammayana"-Praxis. :)


    Ariya:

    Die Lehre des einen Fahrzeugs des Tendai bzw. des Lotossutra halte ich z.B. auch für Zennies wichtig.


    Die Lehre des Ekayana wird durch Hui-neng - mit Bezog auf das Lotos-Sutra - ausführlich im Plattformsutra dargelegt - also wie das zu verstehen ist, dazu brauchen wir also nix von den Tendais.


    Ariya:

    Im koreanischen Zen werden auch die Mantren von Kuan Yin/Kannon (Kwan se um Bosal) und von Jizo(Ji Jang Bosal) rezitiert. Und in dem Morgengesang heisst es ganz oft Namu Amita Bul (das ist doch das Nembutsu?) Ist das kein Zen/Seon?


    Wir könnten auch so La Paloma rezitieren. Das macht überhaupt keinen Unterschied :)


    _()_

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Liebe Karuna


    Zitat

    Zen ist eine Praxis AUßERHALB der Schriften. Also man kann eigentlich alle Schriften weglassen.


    Ach ja, Dogen hat erst die Schriften studiert, eh er sie weggelassen hat. ;) (Das ist eine Ähnlichkeit mit Shinran: Der hat auch erst getan, er er das Tun sein gelassen hat).


    Zen ist ein Finger der auf den Mond zeigt. Alle anderen Schulen (auch die, die die Schriften hochschätzen) auch. Die Schriften selbst sind so ein Finger.


    Nun gibt es aber wie schon mal erzählt ein leichtes anatomisches Problem: Wenn ein Finger auf den Mond zeigt, gibt es 4 Finger, die nicht zum Mond zeigen. Ich denk, dass ist ein Hauptproblem bei den Schulen.


    Meine Erfahrung im Rollenspiel ist: Ein Fingerzeig ist sehr gut, aber es schadet oft nichts, noch einen zweiten zu haben.


    Hab übrigens letztens vom Kodo nen schönen Spruch im Amida-Thread gepostet. Der sich auf Amida bezog.


    A.

  • Moin Karuna,

    Zitat

    Zen ist eine Praxis AUßERHALB der Schriften. Also man kann eigentlich alle Schriften weglassen


    Rein gefühlsmäßig möchte ich hier mal Nein sagen. Ich halte deine Schlussfolgerung für falsch.
    Auch wenn die Schriften nur der Finger sind, der zum Mond zeigt, so sagt mir doch meine Erfahrung, das ein paar Finger an der Hand nicht von Nachteil sind. :)
    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Lieber Fabian,
    eine Frage am Rande, ist Deine Freundin Chinesin?
    WitjaKarmaDorje

  • Ja , sie studiert hier in Deutschland Elektotechnik Und Informatik
    sie ist nicht in der KP , vertritt aber die Meinungen weitgehend

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung

  • Nochwas zu ihr > ihre tante ist Buddhistin , ihre familie sonst ist gar nichts , meine freundin glaubt and wiedergeburt sagt aber immer das es sie nicht interessiert was im naechsten leben waere , man vergisst ja eh alles :D , an diesem Argument sind meine Versuche gescheitert sie zum Buddhismus zu bekehren ;)

    Namo Amituofo , Namo Guanshiyin Pusa , Om mani hame hung

  • Zitat

    wirst du auf deine 4 Finger nicht verzichten wollen


    Fünf, Karuna, fünf, nur der Vollständigkeit halber. Von meinen Nichtfingern mal gar nicht zu reden.
    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Fabian88:

    Nochwas zu ihr > ihre tante ist Buddhistin , ihre familie sonst ist gar nichts , meine freundin glaubt and wiedergeburt sagt aber immer das es sie nicht interessiert was im naechsten leben waere , man vergisst ja eh alles :D , an diesem Argument sind meine Versuche gescheitert sie zum Buddhismus zu bekehren ;)


    Fabian,
    nicht bekehren, vorleben!!!!! ;)
    WitjaKarmaDorje

  • Fabian,
    ja Dewachen wird unbeschreiblich sein, aber solange wir in samsara sind.........
    Mögen alle Wesen glücklich sein
    WitjaKarmaDorje