Bei meinem letzten Besuch im lokalen Zen-Zentrum empfahl mal wir das Buch von Zensho Kopp, laut Buchdeckel einem der bedeutendsten Weisheitslehrer der Gegenwart.
Ich reiße mal zwei Zitate aus dem Buch und zwar eines vom Anfang und eines von Ende:
ZitatDie Allgegenwart des Einen Geistes durchdringt das ganze Universum. Aller Wechsel und Wandel ist die fortschreitende Selbstentfaltung und Selbstverwandlung dieses Allgeistes. Es ist die Bewusstwerdung des unaussagbaren göttlichen Urgrundes.
Mir erscheint das wir ein Pantheismus mit einem soteriologischen Twist, wenn es um die Erleuchtungserfahrung geht, denn der erleuchtete Geist wird zum "allumfassenden Bewusstsein". Mehr noch:
ZitatEr ist gestorben und wieder auferstanden von den Toten. Er ist der Erwachte, der Erleuchtete, der zum klaren Licht der Wirklichkeit erwacht ist. An ihm erfüllt sich das Wort des Johannesevangeliums: Er wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des ewigen Lebens haben.
Die buddhistische Erlösungslehre wird verbunden mit christlichem Mystizismus. Das was mich am meisten erstaunt, ist, wie prominent der Erlösungsgedanke in den Vordergrund gerückt wird. Ist das üblich für Zen? Gibt es historische Lehrer, die sich so intensiv mit Erlösung beschäftigt haben und in das Zentrum ihrer Lehre stellen?