Zazen und Spielgefährte

  • Kann Zazen den Weg zu einem besseren Spielgefährten (nach Fred Donaldson) fördern?
    Meiner Meinung ja - denn nur in dem ich offenen Geistes/Herzes in der Gegenwart bin,
    kann ich auch ein präsenter Spielgefährte für Menschen und Tiere sein.
    Was ist Eure Meinung?

  • Piti:

    Kann Zazen den Weg zu einem besseren Spielgefährten (nach Fred Donaldson) fördern?
    Meiner Meinung ja - denn nur in dem ich offenen Geistes/Herzes in der Gegenwart bin,
    kann ich auch ein präsenter Spielgefährte für Menschen und Tiere sein.
    Was ist Eure Meinung?

    Nachdem ich mich so ein bisschen nach Donaldson durchs Netz geklickt habe, sage ich mal, ?!?!.
    Das erinnert mich stark an Enrik Berne "Spiele der Erwachsenen". Da werden die Strukturen von Spielen aufgezeigt und Donaldson hilft diese durch abbauen der erkannten Strukturen wieder in einfach nur spielen zu wandeln.
    Zazen hilft nicht dabei ein guter Spielgefährte zu werden, Zazen hilft bei garnichts, doch die Zeiten des ganz bei sich sein, auch wenn es nur Sekunden sind, hilf nach Zazen sich leichter von Spielregeln befreien zu können. Also nach Zazen ist da ein Freiraum der wieder gefüllt werden will und da pass auf welches "Karma" da eingebaut wird durch Vorstellungen. Jeder Glaube, Hass und jede Gier kann sich dann viel besser verankern, selbst Wünsche können da zu sich selbst erfüllende Prophezeiungen werden.

  • Auffüllen gehört ja zum Menschsein :)
    Dieses absichtslose Spielen hat aber in meinen Augen was sehr wertvolles - nämlich keinen Gewinn, kein Ziel - ähnlich wie Zazen

  • Piti:

    Auffüllen gehört ja zum Menschsein :)
    Dieses absichtslose Spielen hat aber in meinen Augen was sehr wertvolles - nämlich keinen Gewinn, kein Ziel - ähnlich wie Zazen

    Ich sehe da zwei Dinge, Zazen und Spielen, beide absichtslos. Nichts anderes macht ein Befreiter. Im Zazen ganz er selbst, beim Alltag ganz dem Spiel hingegeben. Doch Zazen zeigt den Raum des Spiels und das Spiel zeigt den Raum des Zazen. Spiel ich ist in mir ein Raum der Leere/Nachdenkenfrei, wenn ich das betrachte, auch beim Zazen ist da dieser Raum, wenn ich es betrachte, gebe ich das endlich mal auf ist da nur Einssein ohne jeden Raum oder Form, ohne Worte, ohne Schweigen. Beim Zazen bin ich der Spielgefährte, beim Spiel ist jedes Sinnesobjekt mein Spielgefährte. Sicher ist das da wirklich und wahrhaftig kein Spielgefährte ist, der ist nur wenn ich es betrachte.

  • Zitat
    Zitat

    Ich sehe da zwei Dinge, Zazen und Spielen, beide absichtslos. Nichts anderes macht ein Befreiter. Im Zazen ganz er selbst, beim Alltag ganz dem Spiel hingegeben. Doch Zazen zeigt den Raum des Spiels und das Spiel zeigt den Raum des Zazen. Spiel ich ist in mir ein Raum der Leere/Nachdenkenfrei, wenn ich das betrachte, auch beim Zazen ist da dieser Raum, wenn ich es betrachte, gebe ich das endlich mal auf ist da nur Einssein ohne jeden Raum oder Form, ohne Worte, ohne Schweigen. Beim Zazen bin ich der Spielgefährte, beim Spiel ist jedes Sinnesobjekt mein Spielgefährte. Sicher ist das da wirklich und wahrhaftig kein Spielgefährte ist, der ist nur wenn ich es betrachte.

    Zitat


    Sagen wir auf der Wahrheitsebene ja, auf der normalen Erlebnisebene können Kinder und auch
    Tiere uns Erlebnisse schenken die wir uns nicht gedacht hätten.

  • Ellviral:

    Nachdem ich mich so ein bisschen nach Donaldson durchs Netz geklickt habe, sage ich mal, ?!?!.
    Das erinnert mich stark an Enrik Berne "Spiele der Erwachsenen". Da werden die Strukturen von Spielen aufgezeigt und Donaldson hilft diese durch abbauen der erkannten Strukturen wieder in einfach nur spielen zu wandeln.


    Das Buch kenn' ich - es geht dabei um viele meist unbewusste Rollenspiele, in bzw. mit denen viele Erwachsene sich tagtäglich aufhalten und dabei mehr EGO sind als Selbst. Z.B "der Alkoholiker" (in der Hauptrolle, mit "Nörgler" und "Retter" in Nebenrollen). Und es geht darum, diese Spiele und deren destruktive Rollenfunktionen zu erkennen und daraus auszubrechen, um wieder mehr Selbst zu sein.


    Gruß :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Carneol:
    Ellviral:

    Nachdem ich mich so ein bisschen nach Donaldson durchs Netz geklickt habe, sage ich mal, ?!?!.
    Das erinnert mich stark an Enrik Berne "Spiele der Erwachsenen". Da werden die Strukturen von Spielen aufgezeigt und Donaldson hilft diese durch abbauen der erkannten Strukturen wieder in einfach nur spielen zu wandeln.


    Das Buch kenn' ich - es geht dabei um viele meist unbewusste Rollenspiele, in bzw. mit denen viele Erwachsene sich tagtäglich aufhalten und dabei mehr EGO sind als Selbst. Z.B "der Alkoholiker" (in der Hauptrolle, mit "Nörgler" und "Retter" in Nebenrollen). Und es geht darum, diese Spiele und deren destruktive Rollenfunktionen zu erkennen und daraus auszubrechen, um wieder mehr Selbst zu sein.


    Gruß :rainbow:

    Auch dazu "gute" Spiele einzuüben.

  • Ellviral:
    Carneol:


    Das Buch kenn' ich - es geht dabei um viele meist unbewusste Rollenspiele, in bzw. mit denen viele Erwachsene sich tagtäglich aufhalten und dabei mehr EGO sind als Selbst. Z.B "der Alkoholiker" (in der Hauptrolle, mit "Nörgler" und "Retter" in Nebenrollen). Und es geht darum, diese Spiele und deren destruktive Rollenfunktionen zu erkennen und daraus auszubrechen, um wieder mehr Selbst zu sein.


    Gruß :rainbow:

    Auch dazu "gute" Spiele einzuüben.


    Hab' das Buch hier - ja, die hatte ich schon wieder vergessen... :) Danke für die Erinnerung. :rose:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Carneol:
    Ellviral:

    Auch dazu "gute" Spiele einzuüben.


    Hab' das Buch hier - ja, die hatte ich schon wieder vergessen...


    Hab' jetzt nochmal nachgelesen und komme zu dem Schluss: die "guten" Spiele können zwar mal ganz nett sein, aber "gut" sind sie am Ende doch nicht - das EGO wird gefördert und das Selbst steht im Schatten dessen. :|


    Also besser von solchen Spielen Abstand nehmen und Autonomie im Sinne von Bewusstheit, Spontanität und Offenheit kultivieren (wird in den letzten Kapiteln dargestellt). :sunny:


    Schöne Grüße :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Jedes Spiel ist ein ergreifen von Handlungen die durch Vorstellungen ausgeführt werden. Ein Kind spielt einfach, bis es verliert dann "spielt " es wie jeder mit Ego.

  • Ellviral:

    Jedes Spiel ist ein ergreifen von Handlungen die durch Vorstellungen ausgeführt werden. Ein Kind spielt einfach, bis es verliert dann "spielt " es wie jeder mit Ego.


    Kinder spielen ganz unterschiedlich, auch je nach Temperament und Vorbildern. Sie spielen selbstvergessen kreativ / interessiert / produktiv oder sie begeben sich in Rollenspiele mit Egomustern. Schöner ist es jedoch, wenn sie nicht "nur" ein bestimmtes Muster "nachspielen", sondern sich aus sich selbst heraus entfalten können.


    Und hier sind wir wieder beim Eingangspost:

    Piti:

    denn nur in dem ich offenen Geistes/Herzes in der Gegenwart bin,
    kann ich auch ein präsenter Spielgefährte für Menschen und Tiere sein.


    Also auch hier wieder mit Bewusstheit, Spontanität und Offenheit.


    Aber - und da hast du recht - wenn etwas nicht nach den Vorstellungen läuft und auch keine akzeptablen Alternativen gefunden werden, kommt erstmal das Ego mit "ich will das aber (nicht)", und ein Loslassen der Vorstellungen ist dann gar nicht immer so einfach...


    Gruß :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Ich finde ihr hebt das Spielen auf ein zu hohes Podest.

    Piti:

    absichtslose Spielen hat aber in meinen Augen was sehr wertvolles - nämlich keinen Gewinn, kein Ziel


    Das sehe ich anders. Es gibt kein absichtsloses Spiel. Beim Spielen werden bestimmte Fähigkeiten trainiert die dann später im erwachsenen Leben genutz werden sollen. zB Bewegungskoordination oder Konzentration. Mag sein, dass das unbewust ist. Kinder oder Jungtiere spielen wohl nicht mit dem Vorsatz:" Jetzt übe ich mal mein anschleichen, weil ich das wenn ich ausgewachsen bin beim Mäusejagen brauch. Jetzt übe ich mal im Memorie mein Gedächtnis, weil ich das als Erwachsener brauche."

  • Entschuldige, ich konnte den Artikel nicht lesen, war mir zu romantisch ( klang mir alles so wie "der edle Wilde") und verschwurbelt. Eine Überschfit ist mir aufgefallen:
    "zu spielen, die keinen Gewinner und keinen Verlierer kennt"
    das ist nicht gleich kein Gewinn und kein Ziel.

  • Es heißt in meiner Signatur: Der 'Spiel-Raum' der Leerheit, das kann ein Ort sein an dem die Erfüllung des Lebens passiert und das Spielen gehört unbedingt dazu, genauso wie die Leere.
    Das wurde schon richtig beschrieben, beim Zazen sind diese Dinge erfüllt, jedoch gibt es auch andere Verhaltensweisen im Leben bei denen diese Umstände der Erfüllung zusammen kommen.
    Spielen im Raum der Leere lässt sich als Synonym verstehen wie sich ein Leben zur Erfüllung gestalten lässt denn es ist letztendlich nichts anderes als der schöpferische und kreative Prozess die eigene Persönlichkeit zum Leben und zur Blüte zu verhelfen. Es ist das Erkennen des Mittelweges nachdem alle Anderen Wege zum Scheitern führten. Das Spielen im Raum der Leerheit ist die Antwort auf viele Konflikte und Krisen der Gegenwart. Bei mir im Kloster gibt es extra einen Raum der so benannt ist weil ich das Spielen im Raum der Leerheit für existenziell halte will man frei und so unabhängig wie möglich sein, so kommt man um dieses Bewusstsein nicht drumrum.

  • Bei spielenden Kindern kommt immer die Vorstellung von Erwachsenen ins Spiel. Kinder er-spielen sich die Rolle, das Ego. Das Spiel der Kinder ist das erfahren von Rollen und das finde ihrer Rolle. Das Spiel der Kinder ist Ego-frei dient der Ego-findung. Es ermöglicht ihren Platz in der Gruppe zu finden, auch und gerade bei der Vielzahl von Rollen die möglich sind, bei der Interaktion mit Kindern und dem späteren ausprobieren der Rolle an Eltern. Da beginnt dann das Ego-werden. Meistens weiß das Kind das sich alles immer ändert die Eltern wissen das nicht mehr, sie haben einen Plan für ihr Kind.

  • nyalaana:

    Beim Spielen werden bestimmte Fähigkeiten trainiert die dann später im erwachsenen Leben genutz werden sollen. zB Bewegungskoordination oder Konzentration. Mag sein, dass das unbewust ist. Kinder oder Jungtiere spielen wohl nicht mit dem Vorsatz:" Jetzt übe ich mal mein anschleichen, weil ich das wenn ich ausgewachsen bin beim Mäusejagen brauch. Jetzt übe ich mal im Memorie mein Gedächtnis, weil ich das als Erwachsener brauche."


    Ja, Spielen ist unbewusstes - nicht vordergründiges - Üben von Fähigkeiten.


    Ganz wichtig z.B. auch solcher Fähigkeiten (und Er-Kenntnisse) wie "eigenständiges Denken" und "improvisieren" und "kreative Lösungen finden", "keine Angst vor Herausforderungen" und "davon geht die Welt nicht unter", "sich im Team über gemeinsame Erfolge freuen" und vieles andere mehr. :D

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man sich einen Spielgefährten wünscht, dann ist es durchaus wichtig, wenn der offen, geduldig, freundlich und präsent ist. Insofern ist da Zazen bestimmt zielführend.


    Auf der anderen Seite, wünscht man sich als Spielgefährten vielleicht auch gerade jemanden der nicht so ausgeglichen und sanftmütig ist. Also keinen, der glücklich auf dem Stein sitzt, um den Wolken nachzusehen ohne sich zu langweilen. Sondern einen Abenteuerer, dem ständig neuer Quatsch und lustige Streiche einfallen und bei dem man sich nicht langeweilt. Und da gehört ja eine bestimmte innere Unausgeglichenheit schon dazu.


    In den Tom Sawyer Romanen bewundern ja alle Jungs Huckleberry Finn. Und das nicht nur wegen seines freundlichen Wesens und guten Herzes, sondern vor allem weil er als respektlos, gesetzlos , unabhängig, faul, und vulgär gilt. Während Toms Tante Polly für ihren Neffen dagegen sicher lieber einen Spielgefährten mit Sonntagschulen-Touch gewünscht hätte: Ausgeglichen, offen, repektvoll und höflich.


    Menschen wollen wohl für sich und andere ganz unterschiedliche Spielgefährten.

  • Karnataka:

    https://www.youtube.com/watch?…P6diqlmcacNQsAPkhFUjCerSF


    Donaldson wird gerne zu Vorträgen an Bildungsanstalten für Pädagogen eingeladen. Sicher existieren auch Bedenken gegenüber dem original play...


    Ein Gerangel! :grinsen: kenn' ich von uns, die Jungs haben (v.a. als sie noch etwas kleiner waren als jetzt) gern so mit meinem Mann getobt. Und auch mit den Kindern der Tagesmutter und auch miteinander. Mir war das ein bisschen "zu wild". :lol:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

    Einmal editiert, zuletzt von Carneol ()

  • Ellviral:

    Bei spielenden Kindern kommt immer die Vorstellung von Erwachsenen ins Spiel. Kinder er-spielen sich die Rolle, das Ego. Das Spiel der Kinder ist das erfahren von Rollen und das finde ihrer Rolle. Das Spiel der Kinder ist Ego-frei dient der Ego-findung. Es ermöglicht ihren Platz in der Gruppe zu finden, auch und gerade bei der Vielzahl von Rollen die möglich sind, bei der Interaktion mit Kindern und dem späteren ausprobieren der Rolle an Eltern. Da beginnt dann das Ego-werden. Meistens weiß das Kind das sich alles immer ändert die Eltern wissen das nicht mehr, sie haben einen Plan für ihr Kind.


    Das ist auch eine Herausforderung für die Eltern: nicht immer den Kindern nur die eigenen Pläne aufzuzwingen, sondern Angebote machen, Freiraum lassen, auch Zeit für freies kreatives Spiel ohne irgendwelche Vorgaben, und gerne beobachten was sich daraus entwickelt und ansprechbar sein, offen für neue Ideen der Kinder. Dennoch einen gewissen Rahmen vorgeben, auch Leitlinien und Vorgaben, aber dann schauen wie die Kinder damit umgehen. Wo sich das Selbst entwickelt und wo sich das Ego zeigt. Auch das darf sein, aber beobachten, wann es zum Übermaß kommt. Selbst flexibel bleiben. Und, und, und... :heart: :sunny: :rainbow:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)


  • Kinder brauchen Geborgenheit und Anregung, vielleicht weniger in der Beziehung zu ihren Spielgefährten als in jener zu ihren Eltern. Das gilt auch für das spätere Leben: Von einer Spielgefährtin erwarten wir Vertrauen und Anregung, nämlich in Form der Sehnsucht nach romantischer Liebe, oder? Klappt die romantische Liebe, lässt sich dieser geistige Zustand dann durchaus mit dem magischen Erleben eines Kleinkindes vergleichen, finde ich.


    Lässt sich daraus schließen, dass die Bemühung um ein gutes Herz nicht unbedingt dazu führt, dass man ein attraktiverer Spielgefährte wird? Ich würde argumentieren, dass Vertrauen, Güte, Hilfsbereitschaft doch wichtige Eigenschaften für eine stabile Beziehung sind, besonders wenn sich die Liebe zweier Menschen auch auf einen Dritten, eben ihr Kind, richtet. Zugleich sollte der Partner aber interessant bleiben, sonst würde die Langeweile eine Beziehung wohl schnell killen. Zumeist verliebt man sich ja in jemanden, der nicht das gleiche Temperament besitzt.