Hier ein Auszug aus einem schönen Text, den Guo Gu kürzlich auf zenforuminternational gepostet hat:
(Original in Englisch, hier: http://zenforuminternational.o….php?f=64&t=11291#p178548)
ZitatEs gibt Praktizierende, die im Saft ihres Lebens stehen und voller Energie sind, deren Erforschung des Zen jedoch mit jedem Tag seichter wird. Um mit denen umzugehen, die voller Leben sind, die aber ihren verblendeten Geist nicht abtöten können, muss der Meister Methoden anwenden, die töten. Dann gibt es jene, die tief in ihre Meditation versunken sind, für die der Gleichmut aber zu einer Krankheit geworden ist, und die ihre Anhaftung daran nicht aufgeben können. Um mit diesen umzugehen, muss der Meister Methoden anwenden, die sie zum Leben erwecken.
(...) Wenn ein (angeblicher) Meister Methoden anwendet, die töten, während eigentlich Methoden angebracht wären, die zum Leben erwecken, wird der Praktizierende in apathischen Nihilismus versinken, und die Krankheit wird unheilbar werden.
Der Meister sollte dem Praktizierenden nicht mehr Fesseln anlegen, als dieser ohnehin trägt.
Wenn wir uns angebliche Meister ansehen, die nicht erleuchtet sind, so stellen wir fest, dass neunzig Prozent von diesen Methoden anwenden, die töten, und nur zehn Prozent Methoden, die zum Leben erwecken. Das liegt daran, dass die Methoden des Tötens einfach anzuwenden sind, während Methoden, die zum Leben erwecken, schwierig anzuwenden sind...
Jahrelang bin ich dem Irrglauben aufgesessen, ein richtiger Zen-Lehrer / Meister müsse seine Schüler verunsichern und in die Enge treiben und fertigmachen, um "den großen Durchbruch" zu ermöglichen. Unter diesem Deckmantel habe ich mir eine Menge Schwachsinn bieten lassen - nicht direkt von Lehrern, aber von "älteren Schülern". Ein großes Missverständnis. Solche Leute meide ich inzwischen. Rücksichtslosigkeit ist kein Zeichen von Verwirklichung, auch im Zen nicht.