Tanden Atmung?

  • Kennt jemand von euch die Tanden Atmung? Lese immer wieder auf diversen Zen Seiten, dass dies die korrekte Art der Atmung sei. Ich übe ohne meinen Atem zu beeinflussen. Dabei wölbt sich der Bauch beim Einatmen ein wenig und beim Ausatmen senkt er sich wieder. Nun lese ich aber immer wieder, dass bei der Tanden Atmung, der Bauch sich gar nicht mehr bewegen soll. Er soll immer leicht gewölbt sein, egal ob ich ein- oder ausatme. Wie soll das gehen? oder mache ich etwas falsch? :roll:

  • Shahin:

    ... Ich übe ohne meinen Atem zu beeinflussen. Dabei wölbt sich der Bauch beim Einatmen ein wenig und beim Ausatmen senkt er sich wieder...


    Üb weiter und lies nicht soviel. :lol::lol:

  • Grüß Dich Shahin

    Shahin:

    Kennt jemand von euch die Tanden Atmung? Lese immer wieder auf diversen Zen Seiten, dass dies die korrekte Art der Atmung sei. Ich übe ohne meinen Atem zu beeinflussen. Dabei wölbt sich der Bauch beim Einatmen ein wenig und beim Ausatmen senkt er sich wieder. Nun lese ich aber immer wieder, dass bei der Tanden Atmung, der Bauch sich gar nicht mehr bewegen soll. Er soll immer leicht gewölbt sein, egal ob ich ein- oder ausatme. Wie soll das gehen? oder mache ich etwas falsch? :roll:


    Vielleicht hatte der Übungsbeschreiber einen genug-runden Bauch - sodass er immer (auch beim Ausatmen) rund oder 'gewölbt' blieb.
    Ich rate dir jetzt nicht, auf schlechtere Nahrung oder Überessen umzusteigen, damit das bei dir auch so ist; ich würde die Übung von Grund auf betrachten: Es geht darum, die Atmung auf eine bestimme Art zu manipulieren und dann zu kontrollieren. Wozu soll oder könnte das gut sein?

  • Danke für die Antworten. Ich üb dann mal weiter wie bisher. Kann manchmal eben ziemlich verwirrend sein wenn man sowas als Anleitung zum Zazen liest. Dann denk ich mir, das kann ja nicht so verkehrt sein und dann kommen die Zweifel :?

  • Ji'un Ken:
    Shahin:

    ... Ich übe ohne meinen Atem zu beeinflussen. Dabei wölbt sich der Bauch beim Einatmen ein wenig und beim Ausatmen senkt er sich wieder...


    Üb weiter und lies nicht soviel. :lol::lol:



    Lieber Ji'un Ken,


    meinst du damit also, dass man beim Zazen ruhig auch eine gewöhnliche Bauchatmung haben kann, bei der sich die Bauchdecke normal bewegt? Ich dachte, dass man beim Zazen direkt in den Tanden atmen und das Zwerchfell (aber nicht den Bauch) anspannen sollte. Hältst du solche Ratschläge für unnötig oder verstehe ich dich falsch?

  • Im Soto-Zazen soll jedenfalls nix "angespannt" werden - die natürliche Atmung ist immer kombinierte Brust+Bauch-Atmung. Diese "Tanden"-Atmung kommt iwie aus dem alchemistischen Daoismus.

  • Ich atme einfach, mindfullness. Ich nehme wahr, wenn ich einatme, wenn ich ausatme und wie ich atme; schnell, langsam, tief, flach....


    Ich spüre meinen Atem im Bauch durch das Heben und Senken der Bauchdecke, nicht in der Brust, durch das Heben und Senken des Brustkorbs. Und ich beeinflusse meinen Atem nicht. Nach einiger Zeit habe ich oft das Gefühl, gar nicht mehr zu atmen. Aber auch das nehme ich nur wahr.
    Ich halte nichts von besonderen Atemübungen, will aber nicht abstreiten, dass sie vielleicht für den einen oder anderen zu Anfang hilfreich sein können.


    Und irgendwann achte ich dann auch nicht mehr auf den Atem. Warum auch?

  • Ji'un Ken:

    Ich spüre meinen Atem .... nicht in der Brust, durch das Heben und Senken des Brustkorbs.


    Echt? :LOL:

  • Suzuki, der mir hier empfohlen wurde, betont ebenfalls diese Atmung, deshalb kam ich darauf. Aber dann kann sich ja mein Bauch unbesorgt weiter beim Atmen bewegen und ich muss keine Zwerchfellatmung berücksichtigen ;)

  • Zitat

    ...Körperhaltung bei lockerer Bauchatmung


    Eine lockere und entspannte Bauchatmung ist nur in einer geraden Haltung möglich. Die Wirbelsäule und der Kopf sollten beim Üben im Stehen, Sitzen oder Liegen möglichst aufrecht und gerade sein (siehe Abb. rechts).
    Sitzt man krumm (wie die Frau oben im Bild) klemmt man sich den mittleren und unteren Teil des Bauches ab und verhindert damit eine tiefe und natürliche Atmung.
    Sie können es selbst testen, indem Sie sich mit einem Rundrücken gekrümmt hinsetzen und auf die Atmung achten. Sie werden vielleicht merken, dass Sie nur noch in Ihren Brustbereich atmen können. Es atmet sich schwerer - vielleicht stellen sich sogar negative Gefühle und Schlaffheit ein. Man kann es gar nicht oft genug wiederholen: Achten Sie deshalb (nicht nur) beim Üben der Bauchatmung darauf, möglich aufrecht und mit entspannten Schultern zu liegen, stehen oder zu sitzen. Erst dann können Sie richtig in Ihren Bauch atmen und kommen in den Genuss der damit verbundenen positiven Wirkungen....


    http://www.philognosie.net/ges…nen-anleitung-atemtechnik

  • Also bei mir hebt sich Brust und Bauch fast gleichzeitig, Brust aber ein wenig eher und flacher als Bauch, das geht auch physioglogisch überhaupt nicht anders, es sei denn, man trainiert sich eben bewußt ne Zwerchfell-Atmung an und denkt dann nach ne Weile, das wäre "normal".
    Aber jeder so, wie er mag.


    Mit Lametta!
    _()_

  • Ich habe Bauchatmung erstmal ne Weile ganz betont geübt, richtig mit Nachdruck, um ein Gefühl für die Bauchdecke zu bekommen- das was ich drunter so verstand-nach Belehrung von Hozumi und Hara_Lesung von Dürkheim. Da Hozumi das demonstrierte, wusste ich, das es iwie Wesentlich ist. Bei der Bauchatmung senkt und hebt sich sich der Brustkorb wahrnehmbar nicht mehr. Betont geübt bedeutet, es scheint einem oder ist auch so, daß der Atem bis ins Tandien geht, sich dort sammelt, und der Ausatem ebenso, nur fliest er ab über die unteren Extremitäten. Die Feinheiten kommen später. Mit der Tiefenentspannung. Eine verlängerte Ausatmung, eine Einatmung fast ohne daß sich die Bauchddecke hebt. Eine leicht gehaltene Anspannung, Absenkung des Zwerchfells, der Muskulatur. Das Ruhenlassen der Achtsamkeit im Tandien, Bauchatmung und die verlängerte Ausatmung kenn ich auch aus der Soto-Anleitung des AZI. Man findet diese Dinge auch bei Deshimaru. Für Japaner und Koreaner sind sie Standard, da diese die energetische Mitte, bzw. die für Zazen und das Leben notwendige Leib-Seele-Prana-Harmonie vom starken Tandien ( Hara ) ausgehend sehen. Sie sagen, daß der moderne Mensch, ergo der Kopfmensch, abgefallen ist von seiner Mitte. Eben deswegen übt man eine Rekultivierung, bis sie ( wieder ) zur Gewohnheit geworden ist. Dies kultivieren auch Nicht-Zen-Praktizierende in diesen Ländern.

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  • man liest so was weder im PK, nicht bei Dogen, nicht bei Sawaki, nicht bei Uchiyama.

  • Man überliest auch,solange einen was anderes mehr interessiert.Jedenfalls ist das bei mir so.Aber es wird besser.
    "Bauchatmung" hatte ich mit 20 auf dem Plan. Die gehört ( für mich ) zu Zazen, wie die Kerne zum Apfel. Vielleicht gehen diese Leute deswegen nicht insbesondere darauf ein, weil es so gewöhnlich für sie ist, jedenfalls sagt das Dürkheim so. Bei Dogen hatten wir einen entsprechenden Abschnitt in einer Übungsanweisung mal besprochen. Und der User Mindfullness stellt diese Frage aus der Lektüre von Suzuki heraus.

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  • Ich kenne das wohl, eben aus taoistischen Medi-Anleitungen. Aber keiner meiner japanischen und koreanischen Zen-Lehrer hat es - auch und gerade in Kenntnis meiner langnäsigen Ignoranz - für nötig erachtet, von (in dieser Beziehung wichtig seinend sollender) "energetischer Mitte" und notwendige "Leib-Seele-Prana-Harmonie" iein Wort zu verlieren.
    Bei Dogen steht nur was von ruhig-natürlicher Atmung.

  • Japanische und koreanische Lehrer - Mehrzahl ?


    Gute Nacht.

  • blue_apricot:

    Japanische und koreanische Lehrer - Mehrzahl ?


    ja, je einer, also zwei.

  • Gelernt habe ich im Laufe der Jahre so einiges.
    Funktioniert hat nur das: Nichts kontrollieren, nichts vertiefen, nichts verbessern. Nichts ausblenden, nicht eingreifen. Das betrachten, was ist.
    Und hier im Buddhaland habe ich dann rausgefunden, dass das auch schon so im Palikanon steht.
    Satipatthana Sutta und Anapanasati Sutta (hoffe, das ist so richtig geschrieben, bin zu faul zum nachgucken).

  • @ Bel: Ich denke, ich hatte großes Glück auf Hozumi getroffen zu sein.


    @ Jojo: Diese Atmung gehört nicht zur Kontrolle. Eher warscheinlich: zur Weisheitsgruppe, rechte Anstrengung.


    Zitat

    Satipatthana Sutta und Anapanasati Sutta

    Das erstere Sutra ist eine Zusammenstellung und Systematisierung aller Punkte der Weisheitsgruppe, auch der Objekte und Pfeiler der Achtsamkeit und Anstrengung. Es wird anscheinend oft als Anleitung für ein systematisches Vorgehen interpretiert. Jedoch lässt sich solch ein taktiertes Vor-gehen nicht aus der mittleren Sammlung ableiten. Sagen wir, es ist für Zen Praktizierende unnütz.


    Beim Anapanasati Sutra kommen wir der Sache schon näher. Man könnte sagen, daß es willkürlich sein muss, die Achtsamkeit im/am Tandien oder dem Bauch ruhen zu lassen, ich denke aber, daß es einfach der guten, ganzheitlichen, Konstitution von Menschen entspricht und ein natürlicher Impuls ist, der mit der rechten Haltung kommt ( wobei diese ja im Zen die drei Übungsgebiete umfasst ), denn dieser Bereich energetisiert u.a. die Übung ( Viriya ).
    Zen empfiehlt hier einen Wechsel ( Nasenspitze/Bauch )je nach Hinderniss und teilt es schlicht in Konchin ( Verdunkelung, Schläfrigkeit ) und Sanran ( Zerstreuung, Unruhe )ein. Auch dieser Wechsel ist natürlich und tritt meist spontan ein, ohne vorherige Kenntnis.
    Eine Erläuterung der Hintergründe zum Kikai Tanden findet sich auch bei Deshimaru , bezeichnender weise unter dem Stichpunkt " Die Krankheiten" ( Disharmonie Körper-Geist-"Kosmos" )

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  • Unter Rechter Anstrengung verstehe ich eher sich auf einen winzig kleinen Punkt zu konzentrieren mit dem Ergebnis jedes einzelne Luftkörnchen zu begrüssen aber nicht ein verändern der Atmung.