Void hat kürzlich ein Text verlinkt http://www.carl-a-keller.ch/St…uddhismus.php?imprime=oui indem Dogen zitiert wird:
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Als erfahrener Meister gibt Dōgen noch genauere Weisungen :
Wer sich im Buddha-Weg üben will, muss in erster Linie an ihn glauben. An den Buddha-Weg glauben, heisst glauben, dass man selber von jeher auf dem Buddha-Weg war, dass man nicht Opfer der Nichterkenntnis geworden ist, dass man sich nicht falschen Begriffen hingibt, dass man keine verkehrten Ideen hat, dass es in der Welt kein Wachstum und keine Verminderung gibt, und dass es auch keine Nichterkenntnis gibt. Wer einen solchen Glauben hat, wer diesen Weg genau verstanden hat, und wer dementsprechend übt, erfüllt die grundlegenden Bedingungen, die ihn zum Studium des Weges befähigen.
Die Methode besteht darin, dass man nicht mehr auf die Vernunft hört, die uns stets wegzieht auf den Weg unterscheidenden Denkens. So soll man die Anfänger gewöhnen und führen. Nachher entledigt man sich des Körpers und des Geistes und verzichtet vollständig auf die beiden Ideen Nichterkenntnis und Erwachen. Das ist die Art der Fortgeschrittenen.
Ganz allgemein kann man sagen, dass es sehr wenige sind, die daran glauben, dass sie sich auf dem Wege des Erwachten befinden. Wenn sie wirklich diesen Glauben haben, merken sie ganz von selbst, ob der Grosse Weg offen oder verschlossen ist. Sie erkennen dann auch den Ursprung von Nichterkennen und Erwachen.
Versuchen wir doch, die Vernunft auszuschalten ! Von zehn, die das tun, werden acht oder neun plötzlich den Buddha-Weg sehen [15].
Vernunft ausschalten ?
Mit Hilfe der Vernunft werden Triebe doch versiegt, mit Hilfe der Vernunft entsteht Konzentration und Weisheit. Wer seine Vernunft kastriert endet meiner Meinung nach als ein reines Reflexwesen.
Dieser These (Vernunft ausschalten) kann ich mich ganz und gar nicht anschliessen. Oder verwendet Dogen den Begriff Vernunft anders ? Ich verwende ihn so wie Immanuel Kant einige Jahre nach Dogen:
Zitat"Der Begriff Vernunft bezeichnet in seiner modernen Verwendung die Fähigkeit des menschlichen Denkens, aus den im Verstand durch Beobachtung und Erfahrung erfassten Sachverhalten universelle Zusammenhänge in der Welt durch Schlussfolgerung herzustellen, deren Bedeutung zu erkennen, Regeln und Prinzipien aufzustellen und danach zu handeln. Soweit sich die Vernunft auf Prinzipien des Erkennens und der Wissenschaften richtet, spricht man von theoretischer Vernunft. Ist die Vernunft auf das Handeln oder die Lebenshaltung ausgerichtet, folgt sie den Prinzipien praktischer Vernunft, die sich in moralischen Fragen an Werten oder zur Erreichung von Effizienz am ökonomischen Prinzip orientieren kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft"
Wobei Vernunft hier nicht dualistisch verwendet wird, im Gegensatz zu Verstand:
Zitat"Der Begriff „Verstand“ wird heute in Abgrenzung zur Vernunft dann verwendet, wenn ein Phänomen gesondert, abgetrennt von einem größeren Zusammenhang, betrachtet wird http://de.wikipedia.org/wiki/Vernunft
Bakram