Ich gliedere das mal aus:
Akuma:dass Nur-Sitzen nur von Erleuchteten praktiziert werden kann, alle davor müssen weiter fleissig den Spiegel polieren. Zu diesen beiden Gedichten hat Hsuan Hua in seinem Kommentar zum Shurangama eine recht einleuchtende Bemerkung gemacht im Bezug darauf, dass beide Gedichte richtig waren.
Inzwischen habe ich die Quelle auf meinem Rechner gefunden, weiß aber nicht mehr, woher ich es ursprünglich aus dem Netz habe, falls es jemand findet, könnte er ja den Link hier herein kopieren, falls es von der Größe geht, kann ich mein Dokument auch per pm versenden (ca 1,2 MB).
Es handelt sich um den Kommentar-Band zum Shurangama (Bd.1)von Hsuan Hua (Übersetzung/Herausgabe durch die Buddhist Text Translation Society) als PDF.
Dort auf Seite 48 (des Textteils, S.70 des Dokuments) unten wird ausgeführt:
ZitatAlles anzeigenThe body is a Bodhi tree,
The mind like a bright mirror stand.
Time and again brush it clean;
And let no dust alight.
Some people say this verse is incorrect. I say it is correct. Why? He
is telling us to constantly cultivate, to time and again brush clean
the mind so that it doesn’t catch any dust. Brush it morning and
night, for when you have cleared up the dust of the subtle delusions,
the mirror of your own nature will shine brightly. Before one has
become enlightened, one should honor this doctrine and cultivate in
accord with it.
Sorry, aber ne Begründung, die auf die Texte Rücksicht nimmt, gibts nicht, obgleich das "Why?" es erheischt.
Man kann doch nicht daran vorbei, daß die Bewertung des 5.Patriarchen eben ein "Unzureichend" war und Huineng die (vorläufig) richtige Antwort (in Kenntnis des Gathas und Opposion zu Shenxiu) gab. Beides "Richtig" geht kaum zugleich.
Die Begründung dafür geht unmittelbar aus dem Erwiderungs-Gatha von Huineng hervor, man muß es nur lesen, Hsuan Hua tut es tatsächlich hier nicht:
Originally Bodhi has no tree,
The bright mirror has no stand.
Originally there is not a single thing,
Where can the dust alight?
Das Kernargument ist "no tree" (was mit Stamm), "has no stand", "is not a single thing" - darauf geht Hsuan Hua überhaupt nicht ein, ja er mißdeutet (durch Nichtkommentierung) sogar in seinem Kommentar zu Shenxiu ein wichtiges Zeichen (zweite Zeile, letztes, 5. Zeichen), auf das sich Huineng bezieht, nämlich "Ständer", übertragen "allein stehend". Die zweite Zeile müßte also heißen:
The mind like a bright mirror stand alone.
Shenxiu ging es wohl darum, etwas auszudrücken wie "Spiegel, hoch aufgerichtet", frei: toll, wie weit herausragend wir schon mit Putzen sind. Mann, dadurch ich bin schon Erster der Mönche, und werde selbstredend Nachfolger und ihr da: putzt mal schön weiter.
Dagegen polemisiert der Küchenjunge Huineng, weil es überaus bedeutsame Auswirkungen auf die ständige Praxis hat. Es ist eben angesichts der Verbundenheit der Dinge und der Nichtexistenz eines (allein) "Stehenden" nicht möglich, mit "Putzen" zur (um zu) Befreiung (der eigenen) zu erlangen, weil man - nicht befreit - überhaupt nicht weiß, was Staub ist und was Spiegel, man ist gerade deswegen nicht befreit, weil man so tut, als wüßte man es, schon im M1 des Palikanons ausgeführt. Deshalb irrt auch Hsuan Hua mit "Before one has become enlightened, one should honor this doctrine and cultivate in accord with it". Man verfällt nur, wie durch Shenxiu schön vorgeführt, in seine üblichen Trennungen/Wertungen (ich anders als du) gespeist aus Desorientierung, Bevorzugung und Ablehnung und rückt damit das Erwachen selbst in weite Ferne, dagegen ist "Die Lehre ehren und kultivieren" - ohne Erwartung auf Verdienst und Erleuchtung - das Erwachen selbst, darin unterscheiden sich dann Lehrer und Schüler nicht. Und dem sind alle Nachfolger von Huineng verpflichtet, genau das ist sein Vermächtnis und unsere Praxis.