Praktische Auswirkungen...

  • Hi, liebe Forums-Mitglieder,


    seit längerem lese ich in diesem Forum interessiert hochintelligente und geschliffen geschriebene posts über wirklich interessante Themen, die Leute zeigen profundes Wissen.
    Jetzt habe ich mal eine einfache Frage:


    Wie wirkt sich euer Üben ( Za-Zen oder eine andere buddhistische Übung ) in eurem täglichen Leben aus?


    Lieber Gruß, crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Üben....üben .....üben.....


    Und dann immer diese Entscheidungen: z.B. Bier oder Obstler, Döner oder Haxe
    Da ist der ganze Mann gefragt.


    Aber das Beste ist:
    Diese Frage

    Zitat

    Wie wirkt sich euer Üben ( Za-Zen oder eine andere buddhistische Übung ) in eurem täglichen Leben aus?

    stelle ich mir nicht mehr.
    Ich vergleiche mich nicht mehr, weder mit mir noch mit anderen.
    Wie heißt das nicht so schön: Ich bin der ich bin. :lol:


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Ji'un Ken:


    Ich vergleiche mich nicht mehr, weder mit mir noch mit anderen.
    Wie heißt das nicht so schön: Ich bin der ich bin. :lol:


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken


    Ich vergleiche mich auch nicht mehr mit irgendwem- doch wenn alle der Ansicht sind, meine Frage sei bescheuert, können wir das Forum gleich einstampfen und die restlichen Jahre vor uns hinschweigen.
    Lieber Gruß, crazy dragon :lol:

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Ji'un Ken:

    Ich bin der ich bin. :lol:


    :!: Geistiger Diebstahl :!: Bitte Quelle angeben! :roll:


    LG
    namenlos

  • crazy-dragon:

    Ich vergleiche mich auch nicht mehr mit irgendwem- doch wenn alle der Ansicht sind, meine Frage sei bescheuert, können wir das Forum gleich einstampfen und die restlichen Jahre vor uns hinschweigen. :lol:


    Ich würde Dir ja gerne antworten, aber ich darf nicht, denn ich praktiziere ja nicht. Mein Denken, Lesen, Schreiben zählt dabei ja wohl nicht?


    Aber Gegenfrage: Wie wirkt sich denn Deine Praxis auf Dein Leben aus? (Vielleicht gibt mir das ja den Kick, endlich loszulegen. :oops: )


    LG
    namenlos

  • namenlos:
    Ji'un Ken:

    Ich bin der ich bin. :lol:


    :!: Geistiger Diebstahl :!: Bitte Quelle angeben! :roll:


    LG
    namenlos


    Ist nach UrhG erlaubt. Nur die Ruhe - . Keine Panik - don't forget your towel.

  • Taishan:
    namenlos:

    :!: Geistiger Diebstahl :!: Bitte Quelle angeben! :roll:


    LG
    namenlos


    Ist nach UrhG erlaubt. Nur die Ruhe - . Keine Panik - don't forget your towel.


    Ich wollte um die Uhrzeit eigentlich nicht mehr zum Schwimmen gehen - oder wofür sollte ich noch ein Handtuch brauchen? Ach so, Zähne putzen, Gesicht waschen, abtrocknen. Ab ins Bett. (Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du meinen Quark da oben ernst genommen hast?)


    LG
    namenlos


  • Hallo crazy dragon,
    vielen Dank erstmal für deine immer sehr geistreichen und lustigen Kommentare :P . Ich versuche, dass meine Praxis und mein tatsächliches Leben nicht unterscheiden. Durch diese Praxis ist mein tägliches Leben intensiver geworden, Gefühle ob positive oder negative füllen intensiver meine Wahrnehmung. Ich empfinde immer öfter eine tiefe Dankbarkeit für diese Erde und für meine Mitmenschen. Noch ist es ein langer Weg, aber ich genieße jeden Tag dorthin.
    Natürlich ist dies nur ein Teil. Dann komme ich wieder aus dem Takt und ich falle in alte Muster des Trübsals und des Hochmuts. Doch es wird immer einfacher mich aus diesen Mustern zu befreien (das ist irgendwie das wichtigste für mich ;) )
    Wie geht es mit Deiner Praxis
    gelber Vogel

  • namenlos:

    (Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du meinen Quark da oben ernst genommen hast?)


    Guten Morgen -


    Warum nicht? Jemand anders hat das sehr ernst genommen.


    Der Tip mit dem Handtuch stammt von Douglas Adams.


  • Ich bin augenblicklich noch mitten drin, so daß ich dich noch um etwas Geduld bitten muß. Wenn der Prozeß zum Abschluß gekommen ist, sage ich dir, was dabei raus gekommen ist.


  • Hallo Taishan,
    welchen Abschluß soll den dieser Prozeß nehmen?
    Grüße
    gelber Vogel

  • gelberVogel:
    Taishan:

    Ich bin augenblicklich noch mitten drin, so daß ich dich noch um etwas Geduld bitten muß. Wenn der Prozeß zum Abschluß gekommen ist, sage ich dir, was dabei raus gekommen ist.


    Hallo Taishan,
    welchen Abschluß soll den dieser Prozeß nehmen?
    Grüße
    gelber Vogel


    So einfach wie möglich.

  • Taishan:
    gelberVogel:

    Hallo Taishan,
    welchen Abschluß soll den dieser Prozeß nehmen?
    Grüße
    gelber Vogel


    So einfach wie möglich.


    Hallo Taishan,
    wie kann ein Prozeß zum Abschluß kommen? "Kein Anfang, kein Ende - kein Werden, kein Vergehen". Gerade für unsere Praxis ist es wichtig, dass wir keinem "Ende" entgegenstreben, sondern einem Gleichgewicht. Somit wird auch nichts "rauskommen". Uns interessieren die Auswirkungen deine Praxis im hier und jetzt.
    mit Liebe
    gelber Vogel

  • gelberVogel:


    Hallo Taishan,
    wie kann ein Prozeß zum Abschluß kommen? "Kein Anfang, kein Ende - kein Werden, kein Vergehen". Gerade für unsere Praxis ist es wichtig, dass wir keinem "Ende" entgegenstreben, sondern einem Gleichgewicht. Somit wird auch nichts "rauskommen". Uns interessieren die Auswirkungen deine Praxis im hier und jetzt.
    mit Liebe
    gelber Vogel


    Hallo gelber Vogel,


    Der individuelle Prozeß kommt durch den Tod des Indivuums zum Abschluß.
    Selbstverständlich kommt da nichts heraus, weil ja auch nichts hinein kam - doch auf der Ebene des Daseinskreislaufs gibt es eben Geburt und Tod. Die Verwirklichung des Buddhadharma im Leben bedeutet daher im Einklang sein mit Geburt und Tod.


    Was wir Im-Einklang-Sein mit dem Dharma nennen, ist auch das Kein Anfang, kein Ende - kein Werden, kein Vergehen.


    Dabei ist "Gleichgewicht" bereits wieder eine Vorstellung, wie etwas ist. Wo ist denn da so etwas wie Gleichgewicht?


    Zur konkreten Frage, wie sich die Praxis auf meinen Alltag auswirkt.
    Tja - ich mache da keinen Unterschied. Es ist, wie es ist.


    Was ich erkenne ist meine ganze Unzulänglichkeit.
    Daher ist die Arbeit niemals beendet.

  • Zitat

    Wie wirkt sich euer Üben ( Za-Zen oder eine andere buddhistische Übung ) in eurem täglichen Leben aus?


    Seit heute bin ich Strohwitwer.
    Meine Frau und meine Große sind in Schweden und meine Lütte habe ich heute bei ihrem Praktikumsplatz abgeliefert. Nun habe ich mindestens eine Woche Zeit für mich und meine Hunde. Ich werde den üblichen Haushaltstüddelkram erledigen, mit den Hunden spazieren gehen, den Zaun am Dorfteich streichen (Da freut sich der Bürgermeister) und mich bei schönem Wetter auch mal in den Garten begeben und die Garten-Grundstellung einnehmen.
    Ach ja, lesen natürlich auch noch.


    Alles Liebe,
    Ji'un Ken

  • Hallo Taishan,
    aha und was meintest Du mit

    Taishan:


    Ich bin augenblicklich noch mitten drin, so daß ich dich noch um etwas Geduld bitten muß. Wenn der Prozeß zum Abschluß gekommen ist, sage ich dir, was dabei raus gekommen ist.

    ?


    sicher hast Du recht mit der Aussage:

    Taishan:


    Zur konkreten Frage, wie sich die Praxis auf meinen Alltag auswirkt.
    Tja - ich mache da keinen Unterschied. Es ist, wie es ist.


    aber wenn Du einmal trennst, was nicht zu trennen ist (Praxis und Auswirkungen). Was ist deine Antwort?


    Alles Liebe
    gelber Vogel

  • Ich befasse mich täglich mehrere Stunden mit formalen Übungen: Wahrnehmungstraining, stille und reflektierende Meditation (Qigong, TsoChan, Todesmeditation etc.), Kampf- und Kriegskunstübungen, Handlungstraining, Disputation/ Debatte, Logik, buddhistische Philosophie, Traumübungen und einiges andere mehr.


    Hinzu kommen informelle Übungen, das sind Handlungen des Alltags, die als Übungen ausgeführt werden, wie z.B. Geschirrspülen, Essenkochen, Autofahren, Einkaufen usw.


    Im Zuge all dieser Übungen ist es bei mir zu umfassenden Veränderungen in allen Bereichen meiner Persönlichkeit gekommen. Dies betrifft sowohl die physische als auch psychische Ebene. Alle Wirkungen einzeln zu benennen, wäre eine schwierige Aufgabe.


    Ich stimme insofern Taishan und Ji'un Ken zu, obwohl mich deren typische Zen-Image-Antworten auch schon wieder nerven: Es ist schwierig, zwischen Alltag und Übung zu differenzieren, weil mein Alltag eben aus Übung besteht. Ich kenne praktisch keinen übungslosen Alltag. Und die Auswirkungen der Übungen liegen zum Teil in den Übungen selbst.


    Sogesehen ist z.B. TsoChan/ Zazen keine Übung, die auf etwas völlig anderes, hinter der Übung Liegendes abzielt, sondern eher eine Lebenskultur. Ich will durch TsoChan nicht unbedingt etwas erreichen, das außerhalb von TsoChan liegt oder stattfindet, sondern die Erfahrung von TsoChan selbst ist das "Ziel" bzw. der "Zweck" der Übung.


    Ganz so einfach ist es natürlich nicht, denn die TsoChan-Erfahrung beeinflusst auch Wahrnehmung und Handeln in anderen Momenten des Lebens. Bei den reflektierenden Meditationen vergegenwärtige ich mir spezielle Aspekte der buddhistischen Theorie. Zweck der Sache ist es, ein gedankliches Konzept fühlbar zu machen. So wissen wir alle, daß wir sterben werden, aber kaum einer fühlt das. Die Todesmeditation bewirkt das Erwachen des Todesbewußtseins, der Wahrnehmung unserer Sterblichkeit. Bei der Leerheitsmeditation ist das Ziel, die gegenseitige Durchdringung alles Existierenden bewußt und fühlbar zu machen.


    Alle diese Übungen prägen mein Denken und Empfinden, meine Wahrnehmung und meine Fähigkeit zu handeln.

  • sehr beindruckend und mit was verdienst du dein Geld?

  • gelberVogel:

    ... und mit was verdienst du dein Geld?


    Ich unterrichte...


  • Ich fand dies als Antwort der Frage angemessen 8)


    gelber Vogel:


    aber wenn Du einmal trennst, was nicht zu trennen ist (Praxis und Auswirkungen). Was ist deine Antwort?


    Da will ich ein wenig ausholen -
    Ich hatte zu Zazen gefunden, als ich am Ziel meiner Vorstellungen angekommen war und sich da die Frage nach neuen Zielen stellte. Das erschien mir unsinnig.
    Als ich nun mit Zazen begann, erreichte mich ein Ereignis, daß es mir ermöglichte die Prioritäten klar zu sehen - erst die Praxis, dann alles weitere. Und es begann ein Umbau meiner Interessen. Alles betrachtete ich im Licht der Praxis. Ich trennte mich von wichtigen Teilen meiner Tätigkeiten.
    Als dieser Prozeß zur Ruhe kam, sich also ganz entfaltet hatte, erreichte mich ein sehr wichtiges Angebot.
    Es war mir nicht möglich dies abzulehnen. Nun betrachtete ich die Praxis in diesem Licht. Ich fragte also, wie wirkt sich meine Praxis auf meinen Alltag aus. Diesmal versuchte ich über etwas zu verfügen, was mir nicht gehörte. Wieder trennte ich mich - nun von Vorstellungen über mich, über Praxis und über Alltag.
    Als diese Phase zu Ende ging, begann ich zu sehen, daß Alltag tatsächlich die Praxis ist. Sie bedingen sich nicht gegenseitig, sondern sie sind eins.


    Ji'un ken hat das am besten geschildert. Ich müsste meine Fensterrahmen streichen ;)

  • Hallo Shiko,
    tolle Praxis. Mögest Du bald deine Buddhanatur verwirklichen und dir und deinen Mitmenschen Frieden bringen.
    :P:P:P

    Shiko:
    gelberVogel:

    ... und mit was verdienst du dein Geld?


    Ich unterrichte...

  • Taishan:
    namenlos:

    (Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du meinen Quark da oben ernst genommen hast?)


    Warum nicht? Jemand anders hat das sehr ernst genommen.


    Sorry, falls ich jemandem auf die Füße getreten haben sollte. Mein "Humor" ist wohl daneben gegangen.


    Taishan:

    Der Tip mit dem Handtuch stammt von Douglas Adams.


    Kenn' ich nicht.


    LG
    namenlos

  • namenlos:
    Taishan:

    Der Tip mit dem Handtuch stammt von Douglas Adams.


    Kenn' ich nicht.


    LG
    namenlos


    Also - Douglas Adams findest du auf wikipedia und seine Bücher sind - nach einer gewissen Eingewöhnung in den seltsamen, englischen Humor und die noch seltsamere Geschichte , nach meinem Geschmack irre.
    In Per Anhalter durch die Galaxis ist ein Handtuch von großer Bedeutung. Frag' mich aber nicht wieso.
    Ich glaub' das wird nicht beantwortet.

  • Ji` un Ken:
    Meist kommt auf meinen Beitrag von Dir ein witzig-ironischer Kommentar, leicht von oben herab, führt mich vor...so auch hier. Tust Du das aus mitfühlender Liebe und um mich weiterzubringen? :oops:
    Dabei kannst Du durchaus so antworten, wie ich das auch tue: siehe nur Deinen post " Wiedergeburt im Buddhismus ": da schreibst Du über Deinen 20-jährigen Weg als Buddhist, über Deine Therapie und daß Du heute ausgeglichen bist...Oder Du beschreibst einen Abend in Deiner Rinzai-Gemeinschaft... :P Doch wenn zwei dasselbe tun, ist es nicht das gleiche...


    Namenlos: Quelle : Die Bibel... Du darfst klar doch antworten- vielleicht praktizierst Du und weißt es nur nicht; andere meinen, sie praktizieren und tun es nicht wirklich...Aber die Auswirkungen auf mich stelle ich mal zurück bis zum Schluß...


    Gelber Vogel: Danke, mein erstes Lob...Auch wenn es kein Ich gibt, freut es meine Ohren...Deine Aussage deckt sich mit meinen Erfahrungen und Gefühlen; ist doch schön, auf einem guten Weg zu sein...


    Taishan: Ich interessiere mich auch für Eindrücke von " unvollkommenen Menschen " wie Dich und mich...doch ich warte auch gerne, bis Du zutiefst erleuchtet oder gestorben bist...
    Aber ich merke, Du kannst auch normal reden- ohne Zen-Floskeln...supi !!! :P


    Shiko: Danke für Deinen ausführlichen Beitrag... :P


    Ji`un Ken: Na also, warum nicht gleich? Du kannst es doch...Dein zweiter post ist doch supi- und der Bürgermeister freut sich auch...


    LIebe Grüße an alle, crazy dragon

    Tag für Tag ein guter Tag

    4 Mal editiert, zuletzt von crazy-dragon ()