KKAAAAAAAAAAAAAAAAAATTTTTZZZZZZZZ!
Wer dies nun für Non-sense hält, sei auf die Diskussionen der letzten Wochen hier verwiesen, so oft fand ich - ich gebe zu, dass ich selber oft nicht anders bin -, dass sich fast alle hier derart in ein Gestrüp aus Intellektualismen verfangen, dass sie selbst nicht mehr überblicken, wo ein, wo aus...
Wie oft dachte ich innerlich, ohne dem nachzugeben, wie hilfreich ein befreiendes "Katz!" oder "HO!", wie jenes von LinChi da seien könnte.
Gerade heute saß ich da, als ich dies hier niederschrieb und spielte mit so einer Situation, ganz spielerisch, als ich so diesen Schrei probierte, übernahm ich auch mal die Rolle des fragenden Mönches, der in ähnlichen mentalen Verstrickungen sich befunden haben wird und stellte mir auch vor, es kam von selbst, wie verdutzt er gewesen sein musste, in seinem Gedankenwirrfluß unterbrochen worden zu sein.
Wie ich so spielte, fand ich den alten Rinzai gar nicht so brutal, sondern fand ihn mit einem spitzbübischen Lächeln den Wirrfluß eines Mönches abschneiden. Diesen (Mönch) wiederum konnte ich mir lebhaft vorstellen, wie er, plötzlich des (Gedanken-)Bodens unter den Füßen beraubt, erstaunt ausrief "HHH" und ihm dann ein befreites, seufzendes "Oooch" entwich...Sich selbst ergründen (sich selbst folgen/selbst gehen) heißt sich selbst vergessen.
Ganz interessant übrigens, in diesem Zusammenhang zu lesen, das Mulapariyaya Sutta (Majjihima Nikaya 1)
http://www.phathue.de/buddhism…ma/mittlere-sammlung/mn1/, welches sich der Kommentarliteratur nach an theorieverliebte Brahmanen richtete. Ganz besonders interessant darin die Abschnitte über das Nibbana
Aus dem Mulaparyaya Sutta, Übersetzung von Kay Zumwinkel
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Der Weltling
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26. „Er nimmt Nibbana 14) als Nibbàna wahr. Nachdem er Nibbàna als Nibbana wahrgenommen hat, stellt er sich Nibbana vor, er macht sich Vorstellungen in Nibbana, er macht sich Vorstellungen von Nibbàna ausgehend, er stellt sich vor ,Nibbana ist mein‘, er ergötzt sich an Nibbana. Warum ist das so? Weil er es nicht vollständig durchschaut hat, sage ich.“
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Einer in höherer Schulung
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50. „Er erkennt Nibbana unmittelbar als Nibbana. Nachdem er Nibbana unmittelbar als Nibbana erkannt hat, sollte er sich nicht Nibbana vorstellen, er sollte sich nicht Vorstellungen in Nibbana machen, er sollte sich nicht Vorstellungen von Nibbana ausgehend machen, er sollte sich nicht vorstellen ,Nibbana ist mein‘, er sollte sich nicht an Nibbana ergötzen. Warum ist das so? Damit er es vollständig durchschauen möge, sage ich.“
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Der Arahant - I
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74. „Er erkennt Nibbàna unmittelbar als Nibbana. Nachdem er Nibbana unmittelbar als Nibbana erkannt hat, stellt er sich nicht Nibbana vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Nibbana, er macht sich nicht Vorstellungen von Nibbana ausgehend, er stellt sich nicht vor ,Nibbana ist mein‘, er ergötzt sich nicht an Nibbana. Warum ist das so? Weil er es vollständig durchschaut hat, sage ich.“
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Der Arahant -II
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98. „Er erkennt Nibbàna unmittelbar als Nibbàna. Nachdem er Nibbàna unmittelbar als Nibbàna erkannt hat, stellt er sich nicht Nibbàna vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Nibbàna, er macht sich nicht Vorstellungen von Nibbàna ausgehend, er stellt sich nicht vor ,Nibbàna ist mein‘, er ergötzt sich nicht an Nibbàna. Warum ist das so? Weil er frei von Begierde ist, durch die Vernichtung der Begierde.“
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Der Arahant - III
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122. „Er erkennt Nibbàna unmittelbar als Nibbàna. Nachdem er Nibbàna unmittelbar als Nibbàna erkannt hat, stellt er sich nicht Nibbàna vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Nibbàna, er macht sich nicht Vorstellungen von Nibbàna ausgehend, er stellt sich nicht vor, Nibbàna ist mein‘, er ergötzt sich nicht an Nibbàna. Warum ist das so? Weil er frei von Haß ist, durch die Vernichtung des Hasses.“
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Der Arahant - IV
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146. „Er erkennt Nibbàna unmittelbar als Nibbàna. Nachdem er Nibbàna unmittelbar als Nibbàna erkannt hat, stellt er sich nicht Nibbàna vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Nibbàna, er macht sich nicht Vorstellungen von Nibbàna ausgehend, er stellt sich nicht vor ,Nibbàna ist mein‘, er ergötzt sich nicht an Nibbàna. Warum ist das so? Weil er frei von Verblendung ist, durch die Vernichtung der Verblendung.“
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Der Tathagata - I
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170. „Er erkennt Nibbàna unmittelbar als Nibbàna. Nachdem er Nibbàna unmittelbar als Nibbàna erkannt hat, stellt er sich nicht Nibbàna vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Nibbàna, er macht sich nicht Vorstellungen von Nibbàna ausgehend, er stellt sich nicht vor ,Nibbàna ist mein‘, er ergötzt sich nicht an Nibbàna. Warum ist das so? Weil der Tathàgata es vollständig bis zum Ende durchschaut hat, sage ich.“
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Der Tathagata - II
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194. „Er erkennt Nibbàna unmittelbar als Nibbàna. Nachdem er Nibbàna unmittelbar als Nibbàna erkannt hat, stellt er sich nicht Nibbàna vor, er macht sich nicht Vorstellungen in Nibbàna, er macht sich nicht Vorstellungen von Nibbàna ausgehend, er stellt sich nicht vor, Nibbàna ist mein‘, er ergötzt sich nicht an Nibbàna. Warum ist das so? Weil er verstanden hat, daß Ergötzen die Wurzel von Dukkha ist, und daß es mit Werden (als Bedingung) Geburt, und für alles, was geworden ist, Alter und Tod gibt. Daher, ihr Bhikkhus, ist der Tathàgata durch die völlige Vernichtung, die Lossagung, das Aufhören, das Aufgeben und Loslassen der Begehren zur höchsten vollkommenen Erleuchtung erwacht, sage ich.“
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Anmerkung von Kay Zumwinkel zum Begriff 'Nibbana' und dessen Verwendung in diesem Sutta
Einige Kommentatoren sind der Meinung, der Buddha habe sich nur auf falsche Vorstellungen von Nibbàna bezogen. Bhikkhu Ñànananda weist allerdings darauf hin, daß diese Bedeutungseinengung dem Geist der Lehrrede widerspricht. Es sei ein Versuch, die „Heiligkeit“ von Nibbàna zu retten. Dem Konzept von Nibbàna kommt aber keinerlei Sonderstellung zu. Ein Erleuchteter haftet an keinerlei Konzept, nicht einmal an Nibbàna.