Geht es auch allein?

  • Ich bin mit der buddhistischen Lehre noch nicht wirklich vertraut.Was mir aber auffällt ist: viele Schulen reden von Lamas, Meistern und Gurus.Ich habe mit soetwas mein Problem.Ich will mich nicht von einem Lehrern abhängig machen.Das kann nämlich auch nach hinten losgehen; wenn man den falschen Lehrer erwischt.Vom Theravada weiß ich jetzt, das er sich vor allem auf das Palikanon bezieht.Und das habe ich seit ein paar Tagen zu Hause. ;) So; und nachdem was ich da so bisher gelesen habe scheint Buddha selbst; nicht unbedingt auf Lehrern bestanden zu haben.

  • Myae:

    Ich bin mit der buddhistischen Lehre noch nicht wirklich vertraut.Was mir aber auffällt ist: viele Schulen reden von Lamas, Meistern und Gurus.Ich habe mit soetwas mein Problem.Ich will mich nicht von einem Lehrern abhängig machen.Das kann nämlich auch nach hinten losgehen; wenn man den falschen Lehrer erwischt.Vom Theravada weiß ich jetzt, das er sich vor allem auf das Palikanon bezieht.Und das habe ich seit ein paar Tagen zu Hause. ;) So; und nachdem was ich da so bisher gelesen habe scheint Buddha selbst; nicht unbedingt auf Lehrern bestanden zu haben.


    Mit der Zeit wirst du auch darauf eine Antwort bekommen ;)


    Hier eine Anregung:
    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=53&t=7180#p129528


    _()_

  • Eine Guruabhängigkeit gibt es im Theravada nicht. Trotzdem ist es ratsam und sinnvoll mit edlen Freunden (kalyāna mitta) den Weg gemeinsam zu gehen. Gerade am Anfang.


    Die Lehre ist oft nicht ganz so einfach zu verstehen und edle Freunde können auch helfen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben :)


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Kusala:

    Eine Guruabhängigkeit gibt es im Theravada nicht. Trotzdem ist es ratsam und sinnvoll mit edlen Freunden (kalyāna mitta) den Weg gemeinsam zu gehen. Gerade am Anfang.


    Die Lehre ist oft nicht ganz so einfach zu verstehen und edle Freunde können auch helfen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben :)


    Liebe Grüße
    Kusala


    Und wenn man solche Freunde nicht hat? Sondern zb eher unheilsame Freunde? Freunde die man zwar mag,und die einen auch mögen; aber zu viel "Bockmist" verleiten.Was macht man dann? Also der Theravada verzichtet auf eine Lehrer/Schüler Beziehung? Wie gesagt: ich mag soetwas nicht. Ich bin erwachsen.Und fertig.


    @Lauscher
    Das lese ich mir später in Ruhe durch.Jetzt will ich ein bisschen tippen.Hab ja ne' Weile draufgewartet.

  • Dafür gibt es ja unter Anderem auch solch nette Foren. :)


    Sogenannte Freunde sollte man sich auch unter dem Aspekt anschauen, ob sie einem wirklich gut tun.
    Wenn nicht sollte man sich auch nicht mit solchen umgeben. Zumindest nicht als Freundeskreis. Die Umwelt formt den Menschen.


    Myae:

    Also der Theravada verzichtet auf eine Lehrer/Schüler Beziehung?


    Ganz so ist es nicht. Wenn ich von edlen Freunden spreche sind das meistens Lehrer, zumindest Menschen die auf dem gleichen oder höheren "Level" sind wie ich.
    Auch schadet es nichts einen guten Lehrer, gerade am Anfang zu haben. Gerade auch was die Meditation angeht. Da kann beim "alles selber machen" durch angelesenes manches auch nach hinten los gehen. Da sollte man Menschen kennen die Praxiserfahrung haben.
    ()

  • Myae:

    Und wenn man solche Freunde nicht hat? Sondern zb eher unheilsame Freunde? Freunde die man zwar mag,und die einen auch mögen; aber zu viel "Bockmist" verleiten.Was macht man dann?


    Dein Freundeskreis wird sich mit der Zeit auch verändern.
    Das hat mit der eigenen Entwicklung zu tun, nicht mal mit Buddhismus.


    _()_

  • Ok gut. Was ist wenn die äußeren Umstände erst einmal nicht zu ändern sind? Ich erfinde jetzt als Beispiel einen Gefängnisinsassen; der bereut und Buddhist werden will.Unheilsame Umgebung.Keine edlen Freunde in Sicht? Was kann der machen?

  • Myae:

    Ok gut. Was ist wenn die äußeren Umstände erst einmal nicht zu ändern sind? Ich erfinde jetzt als Beispiel einen Gefängnisinsassen; der bereut und Buddhist werden will.Unheilsame Umgebung.Keine edlen Freunde in Sicht? Was kann der machen?


    Sich, mindestens innerlich, distanzieren, so wenig wie möglich „mitmachen“.
    In der „Wirklichkeit“ verändert ist alles, früher oder später - Auch einen Gefängnisinsassen hat innerhalb seiner Gefangenschaft „Freiräume“ und irgendwann mal ist er kein Gefängnisinsasse mehr. Auch wenn es lange dauert.


    _()_

  • Ist es nicht besser liebe Myae erst einmal mit dem zu beginnen was JETZT bei Dir vorhanden ist, als sich in Spekulationen papañca" zu ergehen.


    Wieviel Zeit wurde schon mit was wäre wenn Fragen vertan und es kommt eh alles immer ganz anders. ;)


    Schau bei Dir hin was jetzt in diesem Augenblick ist. Wie Du vor dem Compi sitzt, was Deine Gedanken/ Deine Geisteshaltung sind/ist, ist da z. B. Aufgeregtheit, skeptischer Zweifel, Gier usw. (nīvarana.


    Tut Dir das gut, fühlt sich das gut an oder nicht?
    Du wirst auch schnell feststellen, wie sich das ganze von Moment zu Moment ändert.


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Das ist keine Spekulation.Ich sitze zwar nicht im Gefängnis, aber ich kann meine äußeren Umstände im Moment nicht ändern.Ich habe das aber in meinem Thread im Anfängerforum schon thematisiert. Keine Ahnung, wo wir das jetzt weiter beprechen sollen.

  • Ja und?
    Kannst ja trotzdem achtsamer auf DICH in diesem Augenblick sein. :)
    Kannst aber auch Deinen Geist weiter unruhig flattern lassen. Alles so wie DU es möchtest. :)
    Du gestaltest Dein Leben (Deine Gedánken und Taten). Kein anderer.



    ()

  • Kusala:

    Ja und?
    Kannst ja trotzdem achtsamer auf DICH in diesem Augenblick sein. :)
    Kannst aber auch Deinen Geist weiter unruhig flattern lassen. Alles so wie DU es möchtest. :)
    Du gestaltest Dein Leben (Deine Gedánken und Taten). Kein anderer.



    ()


    Na ein paar konkretere Tipps hätte ich schon gerne. Vor allem wegen meinen Problemen mit der Atemmeditation.Aber auch sonst.Einfach ein paar konkrete Hinweise.

  • Myae:


    Na ein paar konkretere Tipps hätte ich schon gerne. Vor allem wegen meinen Problemen mit der Atemmeditation.Aber auch sonst.Einfach ein paar konkrete Hinweise.


    Wie hast du deine Atemmeditation gestaltet?
    LG
    Onda

  • Myae:

    Na ein paar konkretere Tipps hätte ich schon gerne


    Kusala:

    Schau bei Dir hin was jetzt in diesem Augenblick ist. Wie Du vor dem Compi sitzt, was Deine Gedanken/ Deine Geisteshaltung sind/ist, ist da z. B. Aufgeregtheit, skeptischer Zweifel, Gier usw. (nīvarana.


    Tut Dir das gut, fühlt sich das gut an oder nicht?
    Du wirst auch schnell feststellen, wie sich das ganze von Moment zu Moment ändert.


    Das war ein sehr konkreter Tipp :)


    Was erwartest Du denn vom Damma :lol:? Was hält Dich davon ab dies zu tun?
    Erst muss man sich doch kennen lernen, sehen wo der Schuh wirklich drückt, sehen wie das mit den "drückenden Schuhen" funktioniert und dann kann man doch erst ran gehen und was ändern oder?


    Die Lehre des Buddha ist soooo einfach, dass es schon wieder schwer ist. ;)


    Liebe Grüße
    Kusala

  • Myae:

    Das kann nämlich auch nach hinten losgehen; wenn man den falschen Lehrer erwischt.


    Kann auch ohne nach hinten losgehen. Und sogar mit dem richtigen kann's nach hinten losgehen. Eigentlich geht's aber immer nach hinten los, deshalb ist's egal wie und mit wem du deine Fehler machst, Hauptsache du machst sie.


    Grüße
    TM

  • Ich habe mir den Theravada-Buddhismus alleine erschlossen und bin seit Jahren alleine auf dem Weg.
    Irgendwo wird in den Sutten dazu geraten den Weg mit einem guten Freund zu gehen.
    Tja, den muß man erst einmal (im Westen) finden. Und dann muß er noch dem Theravada nahestehen. Und dann sollte er auch ernsthaft streben, d.h. vor allem eine hohe Sittlichkeit anstreben. Und dann muß man auch noch Zeit (neben Job und Familie) für den anderen haben...... und, und, und.....
    Es geht alleine - aber es ist nicht einfach. Und - immerhin - der Sangho hier ist ja auch da. Es gibt hier viele Buddhis, die ich ob ihres Wissens sehr schätze.


    Liebe Grüße


    LL

  • lebenslos:

    .....
    Es geht alleine - aber es ist nicht einfach. Und - immerhin - der Sangho hier ist ja auch da. Es gibt hier viele Buddhis, die ich ob ihres Wissens sehr schätze.LL


    Es heißt aber auch:
    "Findest du auf deiner Wanderschaft,
    den besseren oder den gleichen nicht,
    dann wandere mutig alleine weiter:
    Mit Toren schließt man keinen Bund."

  • Zitat

    Es heißt aber auch:
    "Findest du auf deiner Wanderschaft,
    den besseren oder den gleichen nicht,
    dann wandere mutig alleine weiter:
    Mit Toren schließt man keinen Bund."



    Genau das beschreibt meine Situation, danke für den Beitrag!!!


    Mit Metta


    LL

  • Hm, das bezieht sich auf die Wanderungen der Mönche (und Nonnen), aber das sind hier meines Wissens nicht so viele. (bei accinca ist es zwar zu vermuten, aber so viel persönliches wird hier meist nicht offenbart)
    Und er kann ansonsten auch noch ein Spruch sein, um das Ego aufzuwerten: Ich geh allein, weil alle anderen minderer sind als ich. Alle anderen sind Toren.
    (Mal abgesehen das es eine logische Schwäche hat. Wenn ich mit jemand wandern will, der besser ist als ich, will er ja nicht mit mir wandern, weil ich ja schlechter bin).


    Damit will ich die Wichtigkeit des allein wanderns und allein seins aber nicht leugnen.

  • Desweiteren handelt es sich wohl nicht um blutige Anfänger, die da (auf Dauer) alleine wandern sollen.
    Ein Ordinierter wird erst alleine in die Welt geschickt/darf gehen, sofern er das wünscht, mehr als fünf Jahre bei seinem Lehrer war und der ihn für geeignet hält, den Pātimokkha auswendig kann.


    Von "Haus"-Leuten ist der Buddha eher nicht von "alleine wandern" ausgegangen, da sie ja meist in einem Familienverbund leben.


    Ich mag aber nicht bestreiten, dass es Allein-Wandernde-Wissende Laien gibt.


    Ryonin:

    Mal abgesehen das es eine logische Schwäche hat. Wenn ich mit jemand wandern will, der besser ist als ich, will er ja nicht mit mir wandern, weil ich ja schlechter bin).


    Das bezieht sich wohl auf ein engeres Dhamma-"Freundschafts"-verhältnis. Belehrungen mag man denen schon geben, die der Belehrung bedürfen und man dazu fähig ist. Aber man sollte nicht mit Weltlingen z.B. "in die Kneipe" ziehen.


    Liebe Grüße
    Kusala


  • Mönche die in die Kneipe ziehen sind Weltlinge.

  • Ryonin:

    Hm, das bezieht sich auf die Wanderungen der Mönche (und Nonnen), aber das sind hier meines Wissens nicht so viele. (bei accinca ist es zwar zu vermuten, aber so viel persönliches wird hier meist nicht offenbart)
    Und er kann ansonsten auch noch ein Spruch sein, um das Ego aufzuwerten: Ich geh allein, weil alle anderen minderer sind als ich. Alle anderen sind Toren.
    (Mal abgesehen das es eine logische Schwäche hat. Wenn ich mit jemand wandern will, der besser ist als ich, will er ja nicht mit mir wandern, weil ich ja schlechter bin).
    Damit will ich die Wichtigkeit des allein wanderns und allein seins aber nicht leugnen.


    Das bezieht sich nicht nur auf Mönche, sondern auf alle im sangha.
    Falls dir aber der Spruch nicht gefallen sollte, mußt du dich beim
    Dhammapada über das "Torenkapitel" beschweren :


    61. Triffst du auf deiner Wanderschaft
    Den Besseren, den Gleichen nicht,
    So wandre einsam, wackern Muts:
    Mit Toren schließt man keinen Bund.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()