Buddhistische Berufe

  • Hallo zusammen,


    Mich würde interessieren welche Berufe aus buddhistischer Sicht empfehlenswert sind bzw. welche nicht.
    So wie ich das sehe scheidet ein Grossteil der heutzutage verfügbaren Berufe aus, da man sich in diesen mit unwesentlichen Dingen auseinandersetzt, die zur Verblendung beitragen. Dazu würde ich alle Berufe zählen, die mit Luxusgütern wie Handys, Fernsehen, Musik und auch Autos, Freizeitparks, etc. zu tun haben.
    Was bleibt da noch in einer Welt, die sich von den wesentlichen Dingen immer mehr entfernt und in der Überfluss wichtig erscheint?

    "...Die Mönche waren über die Worte des Erhabenen begeistert und voller Freude. Und während diese Lehrrede gahalten wurde, löste sich bei den tausend Mönchen der Geist durch Nicht-Anhaften von den Trieben."
    "In den Worten des Buddha"

    Einmal editiert, zuletzt von dernichterleuchtete ()

  • Hallo,


    im Wesentlichen ist es nicht ein spezieller Beruf, sondern die Haltung, die man annimmt. Du kannst ein profitgieriger Bäcker sein, eine lieblose Krankenschwester… Du kannst auch eine freundliche Handyverkäuferin sein, ein nachdenklicher und taktvoller Fernsehmoderator … Töten und Betrügen sollte man allerdings unterlassen.
    Es gibt keine eindeutige Handlungsanweisung. Du musst von Fall zu Fall für Dich selbst entscheiden. Der Dharma ist kein Rezeptbuch, sondern ein Kochlehrgang.


    Liebe Grüße
    Knochensack


  • mehr in Rechte Lebensweise aus: Das Wort Buddhas

  • Vielleicht ein paar Berufsideen, von denen ich mir vorstellen kann, dass man viel heilsames Tun kann:
    Straßenkehrer
    Cyclofahrer oder Rikschaführer
    Hausmeister im Gemeindebau
    Lehrer (Sprachen)
    Bibliothekar


    Der ultimative "Beruf" ist natürlich unaufdringlicher Bettler zu sein, richtig verstanden kann man nichts als Heilsames ermöglichen.
    *schmunzel*


    Beruf ist vielleicht eine Irreführende Bezeichnung - so etwas wie Berufung gibt es ja nicht wirklich.

  • Danke für die Antworten soweit.



    Herstellung oder Entwicklung von Waffen wäre demnach legitim?

    "...Die Mönche waren über die Worte des Erhabenen begeistert und voller Freude. Und während diese Lehrrede gahalten wurde, löste sich bei den tausend Mönchen der Geist durch Nicht-Anhaften von den Trieben."
    "In den Worten des Buddha"

  • Auch involviert zu sein ist nicht heilsam. Das Spektrum dessen was für dich nicht heilsam ist, steigt mit deinem Erkennen und Verständnis. Gerade in der moderne Welt die sehr verknüpft und komplex ist, ist es nicht einfach einen heilsamen Beruf zu finden.


    Die Fragen kannst du dir sicher alle auch selber versuchen zu beantworten. Nicht verletzen, nicht töten (nichts unheilsames zu tun) ist die Grundmotivation, die rechte Absicht etsprechend dem Dharma.
    Diese rechte Absicht beruht auf der rechten Ansicht (Verständnis). Wenn man erkennt, dass die Waffe die man entwickelt und herstellt, auch genutzt wird, wird man sicher feststellen, dass die Produktion keiner rechten Absicht entspringt. Auch wenn die eigenen Absicht vielleicht nicht das verletzen sein mag, so ist sie aber mit Begierde (Verdienst) verbunden, welches nur durch ignorieren des Umstandes, das man zum Töten beiträgt, vernachlässigt werden kann.


    Hier sind noch einige gute Suttaauszüge betreffend den "rechten Lebensunterhalt" auf englisch: Right Livelihood - samma ajivo


    Zitat

    "Monks, a lay follower should not engage in five types of business. Which five? Business in weapons, business in human beings, business in meat, business in intoxicants, and business in poison.


    "These are the five types of business that a lay follower should not engage in."

  • Namaste!


    Ich denke alle Heil- und Pflegetätigkeiten taugen grundsätzlich dazu, Heilsames zu bewirken.


    Vielleicht auch Schuldenberater?

    Hanzze:

    Der ultimative "Beruf" ist natürlich unaufdringlicher Bettler zu sein, richtig verstanden kann man nichts als Heilsames ermöglichen.
    *schmunzel*


    Wobei "unrichtig" verstanden dann doch wieder Unheilsames erzeugt werden kann, z. B. Vorurteile und Missgunst, alla: "Verzieh' Dich, Du gibst das Geld doch eh nur für Schnappes aus!"


    Hanzze:

    Beruf ist vielleicht eine Irreführende Bezeichnung - so etwas wie Berufung gibt es ja nicht wirklich.

    Dem würden ich beipflichten, auch wenn manch einer hier anderes denken mag.
    Ich bevorzuge auch eher Termini wie "Lebenserwerb" oder einfach "Job", "Arbeit", "Maloche".


    < gasshô >


    Benkei

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Hanzze:

    Auch involviert zu sein ist nicht heilsam. Das Spektrum dessen was für dich nicht heilsam ist, steigt mit deinem Erkennen und Verständnis. Gerade in der moderne Welt die sehr verknüpft und komplex ist, ist es nicht einfach einen heilsamen Beruf zu finden.


    Die Fragen kannst du dir sicher alle auch selber versuchen zu beantworten. Nicht verletzen, nicht töten (nichts unheilsames zu tun) ist die Grundmotivation, die rechte Absicht etsprechend dem Dharma.
    Diese rechte Absicht beruht auf der rechten Ansicht (Verständnis). Wenn man erkennt, dass die Waffe die man entwickelt und herstellt, auch genutzt wird, wird man sicher feststellen, dass die Produktion keiner rechten Absicht entspringt. Auch wenn die eigenen Absicht vielleicht nicht das verletzen sein mag, so ist sie aber mit Begierde (Verdienst) verbunden, welches nur durch ignorieren des Umstandes, das man zum Töten beiträgt, vernachlässigt werden kann.


    Mal ein ganz pragmatisches Beispiel: Man arbeitet bei einem Internetprovider, wodurch man dazu beiträgt, dass das Internet bestehen bleibt. Dieses bietet heilsame und unheilsame Nutzungsmöglichkeiten. Es kann dazu verwendet werden, sich über den Dhamma zu informieren; man kann aber auch, wie es vermutlich öfter der Fall ist, damit sich zerstreuen und seiner Sinnesgier frönen, was unheilsam ist oder? Je nachdem wie man es benutzt ist es heilsam oder unheilsam; wie steht es dann um den Beruf, der sich mit dem Internet beschäftigt?
    Hinzu kommt jedoch auch noch, dass man damit Teil einer grossen Industrie ist, in der es um Konkurrenzkampf und Gewinnmaximierung geht, was sich eher unheilsam anhört. Generell erscheint es mir nicht sehr heilsam, Teil einer Konsumindustrie zu sein, denen viele Mittel Recht sind um Produkte verkaufen zu können. Schon allein die damit verbundene Werbung erscheint mir unheilsam, da sie Bedürfnisse (Gier) wecken soll, die vorher nicht existierten.

    "...Die Mönche waren über die Worte des Erhabenen begeistert und voller Freude. Und während diese Lehrrede gahalten wurde, löste sich bei den tausend Mönchen der Geist durch Nicht-Anhaften von den Trieben."
    "In den Worten des Buddha"

  • dernichterleuchtete:
    Hanzze:

    Auch involviert zu sein ist nicht heilsam. Das Spektrum dessen was für dich nicht heilsam ist, steigt mit deinem Erkennen und Verständnis. Gerade in der moderne Welt die sehr verknüpft und komplex ist, ist es nicht einfach einen heilsamen Beruf zu finden.


    Die Fragen kannst du dir sicher alle auch selber versuchen zu beantworten. Nicht verletzen, nicht töten (nichts unheilsames zu tun) ist die Grundmotivation, die rechte Absicht etsprechend dem Dharma.
    Diese rechte Absicht beruht auf der rechten Ansicht (Verständnis). Wenn man erkennt, dass die Waffe die man entwickelt und herstellt, auch genutzt wird, wird man sicher feststellen, dass die Produktion keiner rechten Absicht entspringt. Auch wenn die eigenen Absicht vielleicht nicht das verletzen sein mag, so ist sie aber mit Begierde (Verdienst) verbunden, welches nur durch ignorieren des Umstandes, das man zum Töten beiträgt, vernachlässigt werden kann.


    Mal ein ganz pragmatisches Beispiel: Man arbeitet bei einem Internetprovider, wodurch man dazu beiträgt, dass das Internet bestehen bleibt. Dieses bietet heilsame und unheilsame Nutzungsmöglichkeiten. Es kann dazu verwendet werden, sich über den Dhamma zu informieren; man kann aber auch, wie es vermutlich öfter der Fall ist, damit sich zerstreuen und seiner Sinnesgier frönen, was unheilsam ist oder? Je nachdem wie man es benutzt ist es heilsam oder unheilsam; wie steht es dann um den Beruf, der sich mit dem Internet beschäftigt?
    Hinzu kommt jedoch auch noch, dass man damit Teil einer grossen Industrie ist, in der es um Konkurrenzkampf und Gewinnmaximierung geht, was sich eher unheilsam anhört. Generell erscheint es mir nicht sehr heilsam, Teil einer Konsumindustrie zu sein, denen viele Mittel Recht sind um Produkte verkaufen zu können. Schon allein die damit verbundene Werbung erscheint mir unheilsam, da sie Bedürfnisse (Gier) wecken soll, die vorher nicht existierten.


    Man entkommt Samsara nicht.

    Wie beschränkt ist die Einsicht, die die Geschäftigkeit der Ameise über den Gesang der Heuschrecke erhebt. ~ Khalil Gibran

  • dernichterleuchtete:

    ...
    Mal ein ganz pragmatisches Beispiel: Man arbeitet bei einem Internetprovider, wodurch man dazu beiträgt, dass das Internet bestehen bleibt. Dieses bietet heilsame und unheilsame Nutzungsmöglichkeiten. Es kann dazu verwendet werden, sich über den Dhamma zu informieren; man kann aber auch, wie es vermutlich öfter der Fall ist, damit sich zerstreuen und seiner Sinnesgier frönen, was unheilsam ist oder? ....


    Don't carry the world upon your shoulders.
    Du bist nicht für jeden Mist, der passiert, verantwortlich.


    Wenn man Metzger ist, ist nicht das Schlimmste, dass man Andere wohlmöglich zum Fleischessen anregt, sondern dass man tagtäglich tötet. Es geht um den Eindruck auf den eigenen Geist. Was die anderen machen, ist ja zum großen Teil eher ihr eigenes Ding.


    Eine Freundin von mir hat als Fremdsprachensekretärin für eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet. Die vermittelten sie zu einem Arbeitgeber, der mit Bauteilen für Waffensysteme handelte. Diese Bestelllisten musste sie immer übersetzen - und sie merkte, wie ihr das allmählich immer mehr gegen den Strich ging. Schließlich bat sie die Zeitarbeitsfirma um die Vermittlung eines anderen Jobs, denn sie hat einfach gemerkt, dass sie das Hantieren mit Waffenlisten herunterzieht.


    Ich will damit sagen, man braucht nicht so übertheoretisch an dieses Thema herangehen - wenn ein Job nicht heilsam ist, dann merkt man es schon.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Dernichterleuchtete,


    so wie Losang Lamo hier meint. Es macht nicht viel Sinn sich mit zu vielen Gedanken zu beschäftigen und letztlich damit versuchen zu wollen, seine Umgebung zu änderen, sprich so wie Dassana andeutet, Samsara zu ändern.
    Wichtig ist immer sich mit seiner eigenen Situation auseinander zu setzen. Wenn du die Möglichkeit hast, mit deiner Tätigkeit etwas heilsames zu machen, dich so einzubringen, dass es für alle nützlich ist und du damit für deinen Lebensunterhalt sogen kannst, spricht doch nichts gegen diesen Beruf. Wenn du widerwillig diesen Beruf ausführst und du mit dem was du machst nicht einverstanden bist, dann wird auch der beste Lebensunterhalt letztlich nur unheilsames nach sich ziehen. Deinen Taten geht immer dein Geist voraus.
    Unterhaltungsindustrie ist sicherlich nicht das gelbe von ein, doch ist es immer noch besser als direkt Drogen zu verkaufen. Wenn man direkt Drogen verkauft, dann kann man einfach nur einer Verwirrung und damit unheilsamen Taten unterliegen.


    Wenn du deine Geisteshaltung als Arbeiter für das Internet stets auf das richtest, was es als Grundidee ist, Menschen mit freier Information, Wissen und Verständnis zu versorgen und über dies noch den Wunsch hegst, dass Benützer dadurch zu tieferer Erkenntnis und zu Frieden gelangen, wird dem sicher stets heilsames folgen. Mit dieser Geisteshaltung wirst du auch unweigerlich heilsam auf diese Branche einwirken. Wenn du um Verkürzung von Ladezeiten bemüht sein kannst, mit dem Wunsch Energie zu sparen, wenn du an der Erreichbarkeit und Zugänglichkeit arbeiten kannst, mit dem Wunsch anderen leichten Zugang zu heilsamen Taten zu ermöglichen, wenn du solche Brücken für dich finden kannst, denke ich ist der Lebensunterhalt sicherlich nicht unheilsam.


    Wenn es aber für dich nicht passt, wenn du diese Brücke nicht siehst und wenn du keine gute Absicht in all dem Tun erkennen kannst, spricht es auch für sich, so wie Losang Lamo auch gemeint hat, das aufzugeben.


    Sicher ist auch, dass heilsamer Lebensunterhalt nicht so sehr mit großem materiellem Lohn verbunden sind. Du wirst sehen, den wahren Schweinehund findet man immer in sich selbst. Sei auch mit dem geduldig, so wie mit deinen Arbeitgebern und Kollegen.


    Ändern ist möglich, langsam, mit Geduld und Schritt für Schritt *schmunzel*

  • dernichterleuchtete:


    Hinzu kommt jedoch auch noch, dass man damit Teil einer grossen Industrie ist, in der es um Konkurrenzkampf und Gewinnmaximierung geht, was sich eher unheilsam anhört. Generell erscheint es mir nicht sehr heilsam, Teil einer Konsumindustrie zu sein, denen viele Mittel Recht sind um Produkte verkaufen zu können.


    Hallo,
    egal, in welchem Bereich wir arbeiten, wir sind alle eine kleines (oder größeres) Rädchen einer Waren- und Dienstleitungsgesellschaft. Das muss nicht prinzipiell unheilsam sein. Hier kommt es sehr auf die Mittel des Wirtschaftens an. Hier gibt es schon Möglichkeiten darauf zu achten, dass sich diese im Einklang mit den eigenen Wertevorstellungen befinden. Rundum perfekte Lösungen lassen sich allerdings nicht finden.


    Zitat

    Schon allein die damit verbundene Werbung erscheint mir unheilsam, da sie Bedürfnisse (Gier) wecken soll, die vorher nicht existierten.

    Das kann sicherlich ein Aspekt von Werbung sein. In ihrer weniger bedenklichen Form ist sie schlicht Information. "Hier gibt es dieses Produkt xy und es leistet dies und jenes". Wer sich auf den Markt begibt und auf Werbung verzichtet, wird seine Produkte nicht verkaufen können. Grundsätzlich ist es unbedenklich und nicht per se unheilsam, auf seine Produkte zu verweisen. Auch hier zählen wie oben einzig und allein die Mittel. Wobei jedem Werbenden klar ist, dass er mit einem Appell an die Gefühle größere Erfolge erzielen wird als mit einen reinen Appell an die Vernunft....
    LG
    Onda


    P.S. als Threadstarter kannst du den Schreibfehler in der Überschrift korrigieren.

  • Onda, ich muß dir wie so oft in einem Punkt an dem du festhältst widersprechen. Es mag zwar eine persönliche Wertvorstellung sein, aber Dharma handelt weder von persönlichen Wertvorstellungen noch von den richtigen Mittel (Dharma ist kein Bauhaus *schmunzel*) sondern von der richtigen Ansicht, Absicht und den Handlungen daraus. Solange man Mittel sucht, wird es immer ein Irrweg sein. Sicher gibt es von diesen noch viele zu testen und wieder und wieder zu probieren, wäre das nicht so eindringlich falsch verstanden, gebe es diese Waren und Dienstleistung in diesem Ausmaß nicht.


    Was deinen Bezug auf Werbung betrifft, ist dies oft nichts anderes als lügen: Komm in den Baumarkt - dann wirst du glücklich sein. *schmunzel* Ein rechter Lebensunterhalt kann nicht auf Lügen aufgebaut sein was nicht heißt, dass es dem meist so ist.


    Der Schlüssel findet sich stets im Maß dessen was notwenig (nicht das was gewünscht ist) für seinen Lebensunterhalt ist und einer grundlegenden Ehrlichkeit.


    Hier vielleicht aus dem Dīghajāṇu Sutta


    Zitat

    Was aber, Vyagghapajja, ist maßvolle Lebensweise? Da, Vyagghapajja, kennt der edle Sohn seine Einnahmen und Ausgaben und richtet demgemäß seine Lebensweise ein, nicht zu üppig und nicht zu dürftig, wissend: 'Auf diese Weise werden die Einnahmen meine Ausgaben übertreffen und nicht meine Ausgaben die Einnahmen.' Gleichwie ein Goldschmied (*2) oder sein Gehilfe, wenn er die Waage vor sich hält, weiß, daß sie um so viel sich gesenkt hat oder um so viel in die Höhe geht, ebenso auch, Vyagghapajja, kennt der edle Sohn seine Einnahmen und Ausgaben und richtet demgemäß seine Lebensweise ein, nicht zu üppig und nicht zu dürftig, wissend: 'Auf diese Weise werden die Einnahmen meine Ausgaben übertreffen und nicht meine Ausgaben die Einnahmen.'


    Immer einfach und ehrlich lassen, dann belastet man seinen Kopf und sein Gewissen nicht: Maßvoll und nicht verletzend, sowie eine Auswahl von unvermeidlich unheilsamen Quellen des Lebensunterhaltes vermeiden.


    Und wer immer bemüht ist, seine Lebensweise zu verbessern hat einen Aspekt von rechter Anstrengung:


    Zitat

    "Jemand unternimmt die Anstrengung, falsche Lebensweise zu überwinden und Richtige Lebensweise zu erlangen: dies ist seine Richtige Anstrengung. Achtsam überwindet jemand falsche Lebensweise, achtsam erlangt jemand Richtige Lebensweise und verweilt darin: dies ist seine Richtige Achtsamkeit. So kreisen diese drei Zustände um Richtige Lebensweise und treffen sich mit ihr, nämlich Richtige Ansicht, Richtige Anstrengung und Richtige Achtsamkeit."
    aus dem Mahācattārīsaka Sutta

  • Hanzze:

    Auch involviert zu sein ist nicht heilsam.


    Hat Buddha sich nicht involviert?


    Hanzze:

    Gerade in der moderne Welt die sehr verknüpft und komplex ist, ist es nicht einfach einen heilsamen Beruf zu finden.


    Ayya Khema hat gesagt, und sie war involviert(!) >Es ist nicht das WAS man tut, es ist WIE man es tut<


    Ja, ist auch meiner Ansicht – es kommt auf die Absicht, auf die Motivation drauf an.


    _()_

  • Lauscher:
    Hanzze:

    Auch involviert zu sein ist nicht heilsam.


    Hat Buddha sich nicht involviert?


    Mit der Lebensführung entsprechend dem Dharma Vinaya ist man nicht mehr involviert (was nicht heißt, das man unabhängig ist, ganz im Gegenteil). Das ist ja auch der Grund für diese Vorgabe (der Schutz). Wenn man nur mehr nimmt was frei gegeben ist, stellt sich das Problem des falschen Lebensunterhaltes nicht mehr. Dem geht das Loslassen voraus, und diesem die rechte Ansicht, wie auch rechte Absicht. *schmunzel*


    Hier noch für jene die abseits den Suttas etwas "zeitgemäßere" Texte haben wollen als Unterstützung:


  • Hanzze:
    Lauscher:


    Hat Buddha sich nicht involviert?


    Mit der Lebensführung entsprechend dem Dharma Vinaya ist man nicht mehr involviert


    Ja, das nehme ich gerne an.


    _()_

  • Hanzze:

    Onda, ich muß dir wie so oft in einem Punkt an dem du festhältst widersprechen. Es mag zwar eine persönliche Wertvorstellung sein, aber Dharma handelt weder von persönlichen Wertvorstellungen noch von den richtigen Mittel (Dharma ist kein Bauhaus *schmunzel*) sondern von der richtigen Ansicht, Absicht und den Handlungen daraus. Solange man Mittel sucht, wird es immer ein Irrweg sein.


    Hallo Hannze,
    wenn man sich um ethisches Verhalten bemüht (und um ein solches geht es, wenn die Frage nach dem Rechten Wirtschaften aufgeworfen wird), stellt sich immer die Frage nach dem Rechten Mittel (nach der geeigneten im Einklang mit den ethischen Prinzipien stehenden Aktion). --> Upaya. Generell heiligt kein noch so edler Zweck je ein Mittel. Die Mittel - also die konkrete Art des Handelns - müssen a) zum Zweck passen und b) ethisch verankert sein.


    In die Diskussion ob der Achtfache Pfad ein Mittel zum Zweck (Leidbefreiung etc.) ist, müssen wir an dieser Stelle nicht einsteigen.


    Zitat

    Was deinen Bezug auf Werbung betrifft, ist dies oft nichts anderes als lügen: Komm in den Baumarkt - dann wirst du glücklich sein. *schmunzel* Ein rechter Lebensunterhalt kann nicht auf Lügen aufgebaut sein was nicht heißt, dass es dem meist so ist.


    Man kann natürlich sagen: "Werbung ist stets nur Lüge". Aber das ist keine sehr differenzierte Aussage. Wenn ein Kaufmann sein Produkt verkaufen möchte, so kommt er um Werbung nicht herum. Er muss sich bemerkbar machen. Denn wenn keiner weiß, dass es das Produkt gibt, wird es keiner kaufen. Daher muss er werben. Wirb oder stirb. Die Frage nach dem "ob" stellt sich hier nicht, nur die nach dem "wie" (Mittel).


    LG
    Onda

  • @ der nichterleuchtete


    Denk dran, wir sind keine Muslime. Im Dhamma gibt es keine Sharia oder dergleichen menschenverachtendes. Es gibt keine Verbote im Buddhismus, die einem das Denken abnehmen sollen, wie im Islam oder im Katholizismus. Wenn du zumindest den Handel mit Waffen, Fleisch, Alkohol, Drogen und den nicht-artgerechten Handel mit verschiedenen Tierarten meidest, bist du gut dabei. Für Mönche und Nonnen gelten natürlich noch ganz andere Regeln in der Richtung, jedoch nicht für uns Laien (Haushälter). Indem Sinne, keep cool & be happy!


    Gruß
    Garfield

  • Onda,


    mag so sein, dass man so mit den Kopf an die Dinge herangeht. Man kann sich aber immer zuerst um seine eigene Absicht bemühen, als um eine unnoble Absicht eine ethik zu basteln. Halte es einfach. *schmunzel*


    Zitat

    Man kann natürlich sagen: "Werbung ist stets nur Lüge". Aber das ist keine sehr differenzierte Aussage. Wenn ein Kaufmann sein Produkt verkaufen möchte, so kommt er um Werbung nicht herum. Er muss sich bemerkbar machen. Denn wenn keiner weiß, dass es das Produkt gibt, wird es keiner kaufen. Daher muss er werben. Wirb oder stirb. Die Frage nach dem "ob" stellt sich hier nicht, nur die nach dem "wie" (Mittel).


    Dem wiederspreche ich dir wieder, es ist genau umgekehrt. Zuerst stellt sich die frage "ob" und dann vielleicht "wie", wenn nicht alles durch das Aufklären von "ob" nicht schon wegfällt. Das "wie" ist nichts anderes als eine Taktik, die den Zweck hat zu seinen Erwartungen zu führt.
    Für erforderliche, notwendige Waren, muß man nicht werben. Und jeder gute und geschulte Handwerker, ist auf keine Werbung angewiesen. Gute Leistung und notwenige Leistung findet immer ihren Absatz. *schmunzel*


    Das die Möglichkeit rechte Lebensweise zu führen natürlich wie alles auch von seinen früheren Verdiensten begünstigt ist, ist klar, deshalb ist es auch ein großer Segen, nicht in unheilsame Unternehmungen involviert zu sein. Hier aus dem Mangala Sutta (noch nicht übersetzt *schmunzel*), die Geschichte zeigt gut, dass man aus alles etwas machen kann, wenn man ehrlich und aufrichtig ist, so tief unten kann man gar nicht sein.



    Sich mit nicht angreifbaren Tätigkeiten zu befassen ist von größtem Glück


    Suche einen heilsamen Handel oder Beruf. Es wird vielleicht nicht deinen Wunsch erfüllen, aber so lange dein Unternehmen ehrlich, rein und herzlich ist, mit keiner schlechten Absicht wie betrügen oder verletzen zu müssen um die erwarteten Früchte zu bekommen, wirst du rechtschaffend verdient, von den mit dem du arbeitest, allen Frieden und Behaglichkeit haben. Deine Kurs ist Offenheit und daher wird er kein Übelwollen oder Arglist gegenüber allen anderen in sich tragen. Du bist Freund für alle, für deine Kollegen, für deine Nachbarn oder deine Mitbewerber, und deren Fehltritte sollte nicht Gegenstand deiner Angelegenheiten, dass sie es so zu tun hätten, sein. Anstelle spürst du, dass du ein Teil einer großen Maschine bist, und das aufmerksame Mitarbeit essenziell für deinen Beitrag ist um Frieden und Harmonie für die Menschheit zu bringen.


    Sei gewissenhaft mit deiner Arbeit. Fülle deine Zeit mit ehrlichen Beschäftigungen und Aktivitäten aus und Faulheit sollte nie einen Zugang bekommen. Zeit schwindet zugig davon, ohne sich dessen Bewusst zu sein. Ein Lager voller golderner Möglichkeiten möge verloren sein, wenn du keinen Gebrauch von deinen glanzvollen Momenten machst. Freudvoll ist der Mann, der sich seinen Traum mit seinem eigenen Schweiß und seiner eigenen Arbeit, materialisiert hat. Schmeckt nicht die Fruch aus dem eigenen Gemüßegarten süßer und heben sich nicht die Gefühle, wenn die eigene Hand einem Freude und Zufriedenheit geben? Direkt unabhängig zu sein und nicht keine Burde einem anderen auferlegen, sollte das Ziel sein um in einen friedvollen Rahmen des Geistes zu gelangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Hanzze:
    Zitat

    Man kann natürlich sagen: "Werbung ist stets nur Lüge". Aber das ist keine sehr differenzierte Aussage. Wenn ein Kaufmann sein Produkt verkaufen möchte, so kommt er um Werbung nicht herum. Er muss sich bemerkbar machen. Denn wenn keiner weiß, dass es das Produkt gibt, wird es keiner kaufen. Daher muss er werben. Wirb oder stirb. Die Frage nach dem "ob" stellt sich hier nicht, nur die nach dem "wie" (Mittel).


    Dem wiederspreche ich dir wieder, es ist genau umgekehrt. Zuerst stellt sich die frage "ob" und dann vielleicht "wie", wenn nicht alles durch das Aufklären von "ob" nicht schon wegfällt. Das "wie" ist nichts anderes als eine Taktik, die den Zweck hat zu seinen Erwartungen zu führt.
    Für erforderliche, notwendige Waren, muß man nicht werben. Und jeder gute und geschulte Handwerker, ist auf keine Werbung angewiesen. Gute Leistung und notwenige Leistung findet immer ihren Absatz. *schmunzel*


    Sorry, Hanzze, das ist vollkommen idealistisch und weltfremd. So funktioniert das leider nicht. Wenn du nicht präsent bist auf dem Markt, wenn keiner dein Angebot wahrnimmt, dann bist du ratzfatz pleite. Die Welt besteht nicht nur aus netten Schreinern in der Nachbarschaft, die per Mundpropaganda ihre Auftragsbücher vollbekommen. Die beste Werbung ist natürlich ein zufriedener Kunde (der wiederkommt und anderen von dir erzählt). Wenn du eine Ware auf dem Markt anbieten möchtest, musst du vor allen Dingen erst einmal wahrgenommen werden. Daher die Notwendigkeit der Werbung. Glaub einem Kaufmann.


    Es ist bedauerlich, dass die intensive Beschäftigung mit Religion immer wieder zu solchen verstiegenen idealistischen Positionen führt...


    LG
    Onda

  • Hanzze:

    Onda,


    mag so sein, dass man so mit den Kopf an die Dinge herangeht.


    Lieber Mr. Schmunzel,


    Gerade, wenn man sich um fruchtbare und inhaltsreiche Gespräche bemüht, ist es äußerst hilfreich, ja unverzichtbar, mit dem Kopf an die Dinge heranzugehen. Dieser sollte bei Benutzung des Tastatur jederzeit - im Vorfeld! - intensiv in Anspruch genommen werden.


    LG
    Onda

  • Onda:


    Sorry, Hanzze, das ist vollkommen idealistisch und weltfremd. So funktioniert das leider nicht. Wenn du nicht präsent bist auf dem Markt, wenn keiner dein Angebot wahrnimmt, dann bist du ratzfatz pleite. Die Welt besteht nicht nur aus netten Schreinern in der Nachbarschaft, die per Mundpropaganda ihre Auftragsbücher vollbekommen. Die beste Werbung ist natürlich ein zufriedener Kunde (der wiederkommt und anderen von dir erzählt). Wenn du eine Ware auf dem Markt anbieten möchtest, musst du vor allen Dingen erst einmal wahrgenommen werden. Daher die Notwendigkeit der Werbung. Glaub einem Kaufmann.


    Es ist bedauerlich, dass die intensive Beschäftigung mit Religion immer wieder zu solchen verstiegenen idealistischen Positionen führt...
    LG
    Onda


    Glaub einen "erfolgreichen Mehrfachexunternehmer" *schmunzel* Ehrlichkeit, harte Arbeit und Geduld zählt, und speziell Händler treffen immer irgendwann den Punkt wo sich selber nicht mehr in den Spiegel sehen können. Ich weiß... Ist der Handel noch so klein bringt er mehr als Arbeit ein. (rechte Absicht und Anstrengung)


    Um nicht notwendige Dinge zu verkaufen, muß man immer einen Wahn erzeugen. Sicher kann man ein gewisses Maß an Werbung nicht vermeiden, aber desto weniger man von beginn an falsches vortäuscht, desto weniger wird man dann versuchen müssen in steter Weise vor der Unwahrheit davon zu laufen und vor allem seine Kunden immer auf's neue versuchen glücklich und wohlgesonnen zu stimmen. *schmunzel* Kannst mir nicht erzählen, dass das nicht alles ein großer Punkt von Frust manchmal ist.

  • Onda:
    Hanzze:

    Onda,
    mag so sein, dass man so mit den Kopf an die Dinge herangeht.


    Lieber Mr. Schmunzel,
    Gerade, wenn man sich um fruchtbare und inhaltsreiche Gespräche bemüht, ist es äußerst hilfreich, ja unverzichtbar, mit dem Kopf an die Dinge heranzugehen. Dieser sollte bei Benutzung des Tastatur jederzeit - im Vorfeld! - intensiv in Anspruch genommen werden.
    LG
    Onda


    Nein Onda, man sollte im Hinblick auf eine Dharmadiskussion immer wie ein Bilanzbuchhalter denken und nicht wie ein normaler Buchhalter. All die Ergebnisse richtig ordnen und auf kleinste Übersicht bringen. Hat man eine saubere kurze und bündige Bilanz vor sich, kann der Manager leicht und gut entscheiden. Würde ein Manager eine Bilanz zusammen stellen, würde er sich immer (weil andere Schwerpunkte) in Detail verlieren.


    Die Frucht einer Diskussion ist ein kurzer und klarer Überblick. Wenn man ein geübter Manager ist kann man auch die präzisesten Bilanzen lesen. Ein Sutta z.B., ohne sich wieder im Detail und Ideen zu verlieren. *schmunzel*