wann kam buddha in den westen

  • hallo buddhis , budos und buddhas


    ich dachte immer das der buddhismus in den 1950ern mit den übersetzungen von den werken des japanischen schriftgelehrten d.t. suzuki in amerika bzw. europa gelandet ist, neulich hat mir jemand gesagt das die lehre inklusive meditation bereits viel früher in europa bekannt waren!? also nicht nur spuren , sondern die ganze lehre.
    das hat mich auch gewundert weil ich der meinung war das freud und seine psychoanalyse ihren siegeszug nur deshalb antreten konnten, weil es einfach zu der zeit gar keinen eigentlichen weg nach "innen" gab.


    wussten die leute im 18 bzw. 19 jahrhundert also schon wie man meditiert?


    weiss jemand mehr zu dem thema?


    liebe grüsse robo

  • also ich weiß, dass man sich zu dieser zeit eher intellektuell mit dem buddhismus auseinandergesetzt hat. zum beispiel begründete schopenhauer seine mitleidethik auf dem buddhismus. und dann natürlich Hesse mit seinem siddharta. ende des 19. Jhdts. wurde in england ein kommitee zur übersetztung des pali kanons gegründet. diese leute meditierten allerdings nicht wirklich. dass menschen anfingen den weg buddhas im westen zu gehen geschah eigentlich erst mitte des 20. jhdts.


    alles liebe


    simo

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    also ich weiß, dass man sich zu dieser zeit eher intellektuell mit dem buddhismus auseinandergesetzt hat. zum beispiel begründete schopenhauer seine mitleidethik auf dem buddhismus. und dann natürlich Hesse mit seinem siddharta. ende des 19. Jhdts. wurde in england ein kommitee zur übersetztung des pali kanons gegründet. diese leute meditierten allerdings nicht wirklich. dass menschen anfingen den weg buddhas im westen zu gehen geschah eigentlich erst mitte des 20. jhdts.


    alles liebe


    simo


    hallo simo


    so wie du das schilderst kannte ich das eigentlich auch , also eher bruchstückhafte einzelteile als die ganze lehre in europa, ich glaube in den vereinigten staaten gab es mitte letztes jahrhunderts grosse chinesische einwanderungswellen, die dann natürlich ihren glauben mitbrachten.


    lieber gruss robo


  • das kann gut sein ^^ darüber weiß ich nichts ... hört sich aber plausibel an :)

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • es gibt eine tib. prophezeiung von Padmasambhava (tib. Pema Jungnay, Guru Rinpoche) :


    wenn der eisenvogel fliegt und pferde auf rädern gehen und die menschen des schneelandes wie ameisen über die erde verstreut sind gelangt buddhas lehre in den westen.


    ziemlich interessant, wenn man bedängt, dass das vor 1200 jahren gesagt wurde

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • robozo:

    ...
    wussten die leute im 18 bzw. 19 jahrhundert also schon wie man meditiert?


    Liebe Grüße robo,


    Meditation kann man nicht nur auf buddhistische Techniken beschränken. Meditation hat etwa in christlichen Klöstern im Mittelalter eine Rolle gespielt. Auch wenn äußere Form und Inhalt unterschiedlich gewesen sind, ist die Grundidee doch die gleiche gewesen.


    Meditation ist älter als der Buddhismus und geht über den Wirkungskreis der buddhistischen Lehre hinaus.


  • hallo fotost


    wie ist es denn mit der "innenschau" , also die gedanken vorbeiziehen lassen, das geht schon auf den buddha zurück, oder?


    lieber gruss robo


  • nunja ich glaube die hindus hatten damals wie heute ähnliche techniken. was den buddha so revolutionär machte, war seine erkenntnis des Nicht-Selbst (anatman) und der Leerheit.

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    nunja ich glaube die hindus hatten damals wie heute ähnliche techniken. was den buddha so revolutionär machte, war seine erkenntnis des Nicht-Selbst (anatman) und der Leerheit.


    sehr interessant, das hab ich nicht gewusst, ich war sicher das käme von buddha!


    lieber gruss robo

  • robozo:
    Simo:

    nunja ich glaube die hindus hatten damals wie heute ähnliche techniken. was den buddha so revolutionär machte, war seine erkenntnis des Nicht-Selbst (anatman) und der Leerheit.


    sehr interessant, das hab ich nicht gewusst, ich war sicher das käme von buddha!


    lieber gruss robo


    aber ich will dir nichts falsches sagen... ich weiß, dass die hindus techniken haben, um gedanken (fast) vollkommen zu unterdrücken, was aber eher zu einer art "weiße wand effekt" fürt. Im buddhismus sind gedanken nicht so wichtig ... :D
    so nach dem Motto: Du musst nicht alles glauben, was du denkst. ^^

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Simo:

    aber ich will dir nichts falsches sagen... ich weiß, dass die hindus techniken haben, um gedanken (fast) vollkommen zu unterdrücken, was aber eher zu einer art "weiße wand effekt" fürt. Im buddhismus sind gedanken nicht so wichtig ... :D
    so nach dem Motto: Du musst nicht alles glauben, was du denkst. ^^


    ja das glaub ich auch, das mit der innenschau war glaub ich schon buddhas ding, auf jeden fall hab ich das mal so in einer meditationsanweisung gelesen!
    christliche mönche werden wohl eher über dinge meditiert haben.


    lieber gruss robo

  • fotost:

    Auch wenn äußere Form und Inhalt unterschiedlich gewesen sind, ist die Grundidee doch die gleiche gewesen.


    Nämlich?

  • Ein vielleicht interessantes Buch zu dem Thema:



    Bild klicken zum freien Runterladen (43MB pdf)


    Die Griechen waren ja zeitweise unmittelbare Nachbarn und sind auch in vielen Sutten aber auch von Ashoka erwähnt.


    Von ebooks auf budaedu.org *schmunzel*


  • super hanzze


    hoffentlich ist das englisch nicht zu kompliziert.


    gruss robo

  • Es gab scheinbar auch schon Einfluss vom Buddhismus auf Griechenland und damit wiederum auf den Westen.


    Hier ist eine Video-Serie die leider auf Englisch ist.


    http://www.youtube.com/watch?v=aAURSqQ8-Yc


    Auch die Lehren Heraklits haben Ähnlichkeiten ("Alles fließt") mit buddhistischen Lehren.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Heraklit


    "Seit Platon wird bei der Deutung der Philosophie Heraklits oft betont, dass die Struktur der Realität darin nicht als statisch, sondern als prozesshaft aufgefasst wird. Demnach ist die alltägliche Erfahrung von Stabilität und Identität irreführend. Die scheinbare Stabilität bildet nur die Oberfläche und ist nicht die ganze Wahrheit. Vielmehr ist Stabilität die Funktion von Bewegung.[46] Das Grundprinzip des Kosmos ist nach Heraklit nicht – wie etwa für Parmenides von Elea – ein statisches, gleichbleibendes Sein, sondern das Werden."

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • Mabuttar:

    Es gab scheinbar auch schon Einfluss vom Buddhismus auf Griechenland und damit wiederum auf den Westen.


    Hier ist eine Video-Serie die leider auf Englisch ist.


    vielen dank mabuttar


    das englische youtube video ist leider kaum verständlich, vorallem weil die stimme des sprechers nicht sehr deutlich rüberkommt, und dann noch wegen dem komplizierten englisch und dem singsang im hintergrund.



    bei heraklit sticht das kapitel werden und vergehen ins auge, es gab ja im griechischen wie im römischen auch die stoiker, die wenn auch ohne eine im buddhistischen sinne technik die auffassung vertraten man solle wie ein felsen in der brandung ruhe bewahren. ihr kennt bestimmt aus dem film gladiator marcus aurelius der die berühmten selbstbetrachtungen geschrieben hat.


    ob diese paralellen durch den buddha angeregt waren weiss ich nicht, die menschen hatten wohl z.t. auch ohne sich zu kennen ähnliche gedanken.


    liebe grüsse robo

  • Hallo robozo,


    soweit ich weiß, gab es mal eine "Sanskritwelle", die insbesondere durch Deutschland aber auch durch den "Rest des westlichen Europas" rollte. Es muß so gewesen sein, daß "der Westen" jahrhundertelang Indien unterschätzte. Ich denke, es war gegen Anfang des ersten 18 Jh, daß im entwickelten Westeuropa in einem großen Umfange Übersetzungen aus dem Sanskrit veröffentlicht wurden. Die Reaktionen waren überwältigend, niemand hatte geglaubt, daß sich eine solche Tiefe, sowohl in
    künstlerischer Hinsicht (die vielen alten indischen Mythen, Märchen, der Rigveda hier insbesondere) als auch philosophischer Hinsicht auftut. Soweit ich weiß, nahm auch Goethe Kenntnis von dieser "Welle".


    Die Folge war dann eine starke Beeinflussung europäischer Philosophie. Hier wäre vor allem zu nennen: Schopenhauer. Auch Sigmund Freud als Begründer der Psychoanalyse schöpfte ernom (!) aus den Sanskritübersetzungen.


    Leider weiß ich über diesen westlichen Kulturschock (der wohl aber eher die intellektuelle Elite der damaligen Zeit traf), den diese Sanskritwelle verursachte, relativ wenig, aber eben doch genug, um auf Deine Frage etwas signifikantes zu antworten, was bisher noch keiner in dem Thread erwähnt hat.


    ---


    Daß es sich eben nicht um Buddhas (also: seine spezielle) Lehre handelt, sondern tatsächlich um eine universelle Lehre, zu der die verständigen Menschen zu aller Zeit und unabhängig voneinander auf ihre Weise Zugang gefunden hatten, sah ich ein wenig bei Meister Eckart zum Beispiel, welcher auf keinen Fall Zugang zu Sanskrittexten gehabt haben dürfte. Ich denke, man kann diesen Rückschluss (Beeinflussung durch Indien) in vielen Fällen fälschlicherweise ziehen.


    Gruß


  • hallo pops


    das ist ja superinteressant, das freud den buddha gekannt haben soll finde ich unglaublich!


    vielen dank und gruss robo