Ohne Übung kein Fortschritt

  • "So sehr auch, ihr Mönche , ein Mönch , der keine
    Geistesschulung pflegt, den Wunsch hegen
    mag : "Ach, daß doch mein Herz von den Trieben
    haftlos befreit werde!" , so wird es eben dennoch
    nicht befreit. Und warum nicht ? "Weil er seinen
    Geist nicht entfaltet hat ", wäre zu erwidern.
    Und worin?
    In den vier Grundlagen der Achtsamkeit, den
    vier Rechten Anstrengungen , den vier
    Machtfährten , den fünf geistigen Fähigkeiten ,
    den fünf geistigen Kräften, den sieben Gliedern
    der Erleuchtung und dem Edlen Achtfachen
    Pfade *.
    * [ Diese sieben Gruppen von Lehrbegriffen
    bilden die 37 'zur Erleuchtung führenden
    Dinge ' ( bodhipakkhiya- dhamma) ]
    Gesetzt , ihr Mönche , eine Henne habe da acht
    oder zehn oder zwölf Eier gelegt , habe sie aber
    nicht genügend bebrütet , nicht genügend
    erwärmt , nicht genügend zur Entwicklung
    gebracht. Wie sehr nun auch jene Henne
    wünschen mag : "Ach, daß doch meine Küchlein
    mit den Krallenspitzen oder dem Schnabel die
    Eierschale durchbrechen und heil ausschlüpfen
    möchten !" , so werden sie eben doch noch nicht
    dazu imstande sein Und warum nicht ? Weil
    eben die Henne ihre Eier nicht genügend
    bebrütet , nicht genügend erwärmt , nicht
    genügend zur Entwicklung gebracht hat . So ist
    es auch mit einem Mönch , der keine
    Geistesschulung pflegt.
    Doch selbst wenn, ihr Mönche, ein Mönch , der
    Geistesschulung pflegt, nicht den Wunsch
    hegen sollte, daß sein Herz haftlos von den
    Trieben befreit werden möchte, so wird er eben
    dennoch von den Trieben befreit . Und warum?
    " Weil er eben seinen Geist entfaltet hat ", wäre
    zu erwidern. Und worin? In den vier Grundlagen
    der Achtsamkeit, den vier Rechten
    Anstrengungen , den vier Machtfährten , den
    fünf geistigen Fähigkeiten, den fünf geistigen
    Kräften , den sieben Gliedern der Erleuchtung
    und dem Edlen Achtfachen Pfade.
    Gesetzt , ihr Mönche , eine Henne habe da acht
    oder zehn oder zwölf Eier gelegt , und sie hätte
    sie genügend bebrütet , genügend durchhitzt ,
    genügend zur Entwicklung gebracht. Selbst
    wenn diese Henne nicht den Wunsch hegen
    sollte, daß ihre Küchlein mit den Krallenspitzen
    oder dem Schnabel die Eierschale durchbrechen
    und heil ausschlüpfen möchten , so werden sie
    eben dennoch auskriechen. Und warum? Weil
    eben die Henne ihre Eier genügend bebrütet ,
    genügend erhitzt , genügend zur Entwicklung
    gebracht hat . So ist es auch mit einem Mönch ,
    der Geistesschulung pflegt.
    Oder gleichwie , ihr Mönche, wenn einem
    Tischler oder Tischlergesellen der Griff seines
    Beiles abgenützt ist, sich Fingerabdrücke
    zeigen , er dennoch nicht weiß, daß heute soviel,
    gestern soviel und zu anderer Zeit soviel vom
    Beilgriff abgenutzt wurde , sondern er eben das ,
    was abgenutzt ist, als abgenutzt erkennt ;
    ebenso auch, ihr Mönche, steht es mit dem
    Mönch , der Geistesschulung pflegt: wenn er
    auch nicht weiß, daß ihm heute soviel , gestern
    soviel und zu anderer Zeit soviel von den
    Trieben geschwunden ist , so erkennt er doch
    das Geschwundene als geschwunden .
    Oder gleichwie , ihr Mönche, bei einem an einen
    Pfosten angebundenen Seeboote, nachdem es
    sechs Monate lang im Wasser umhergefahren
    und dann im Winter ans Land gezogen wurde ,
    die durch Wind und Sonne geschwächten , dem
    Monsunregen ausgesetzten Stricke leicht mürbe
    werden und abfaulen ; ebenso auch , ihr Mönche,
    lösen sich bei dem Mönche, der Geistesschulung
    pflegt , ganz ohne Mühe die Fesseln und faulen
    ab."


    http://www.palikanon.com/angutt/a07_067-084.html#a_vii67

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Das ist der Unterschied zwischen Mensch und Henne.
    Die Henne macht das was jetzt zu tun ist, der Mensch glaubt an eine Zukunft aus der Vergangenheit.
    Vergisst jetzt das zu tun einfach zu tun ohne weitere Gedanken als denen die nötig sind um das zu tun was jetzt zu tun ist.
    Er brauchte sich keine Gedanken um Zukunft zu machen wenn er jetzt die Vergangenheit seiner Übungen in sein jetziges handeln einfließen lässt ohne sich Gedanken um die Zukunft zu machen.
    Denn wenn er jetzt so handelt wie er es eingeübt hat gibt es keine Sorge um die Zukunft.
    Ein Dieb macht sich die Sorge das er mal erwischt wird.

  • Vielleicht passt das hier gut dazu: *schmunzel*


  • "(Es) ist wie kochendes Wasser: Ohne Hitze fällt es in einen lauwarmen Zustand zurück


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    Ein japanisches Sprichwort lautet: »Durch Übung zu lernen ist, wie einen Wagen den Hang hinaufzuschieben: Wenn du nachlässig wirst, rollt der Wagen rückwärts.«


    Bei all unseren Studien sind fortdauernde Konzentration und Sorgfalt die Marksteine des Erfolgs. Es ist sinnlos, (es) so zu beginnen, wie man auf der Straße anhält, um sich an einem Getränkestand zu erfrischen. Ein willkürliches Ausprobieren oder ein zufälliges Training genügt nicht. Nur durch kontinuierliche Übung wird es gelingen, in Geist und Körper die Früchte des Weges zu ernten."


    Aus "Die Kunst, ohne Waffen zu siegen" von Gichin Funakoshi

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)