Sind Körperübungen des Buddha überliefert worden?

  • Ich meine von der Art wie sie z.B. Bodhidharma an die Mönche im Shaolin-Kloster weitergab, weil er erkannte das ihr "nur sitzen" ihre körperliche Verfassung erheblich verschlechterte. Durch den Bewegungsmangel litt unter anderem ihr Immunsystem und sie waren so empfänglich für Krankheiten aller Art. Auch Rücken- und Gliederschmerzen behinderten sie in ihren Bemühungen in der Meditation Fortschritte zu erzielen, oder einfach nur der Lehre mit ganzer Kraft zu folgen.


    Ich rede hier nicht vom Shaolin-Kung-Fu. Das bildete sich erst später heraus, und war vielleicht nicht unbedingt im Sinne Bodhidharmas. Nein, die ersten Übungen waren eher mit Yoga vergleichbar und hatten auch nur den Zweck den Körper funktionstuchtig und damit auch den Geist geschmeidig zu halten.


    Ich kann mir wirklich nicht vorstellen das der Buddha in all seiner Weisheit auf dieses Thema nie eingegangen ist. Oder resümierten seine Rückenschmerzen letzten Endes vielleicht sogar aus genau diesem Bewegungsmangel?


    Ich möchte hier kein neues "Sport und Buddhismus" Thema eröffnen, da das gerne jeder mit sich selbst ausmachen darf, aber einen historischen Beleg zum Thema wäre wirklich toll.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Zitat

    Oder resümierten seine Rückenschmerzen letzten Endes vielleicht sogar aus genau diesem Bewegungsmangel?


    Das ist nicht möglich, lieber Geronimo.


    Der historische Buddha ging über den gesamten nordindischen Subkontinent zu Fuß.


    Seine Rückenschmerzen resümierten letzten Endes aus der Tatsache, dass alle Gebilde unstabil sind.


    Zitat

    Sind Körperübungen des Buddha überliefert worden?


    http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m119z.html


    :)

    Trage nicht das Weltgetöse in die stille Einsamkeit
    Such den Wald, daß er Dich löse von der Krankheit unsrer Zeit.

  • Zitat

    Sind Körperübungen des Buddha überliefert worden?


    ja, das Sitzen mit gekreuzten Beinen ;) Das schult die Haltemuskulatur ungemein - und wie nibbuti schrieb "Wandern".


    Wäre aber interessant zu wissen ob da irgendwo mal was erwähnt wurde ...


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Ich denke, das man das viel zufußgehen in fast jeden Sutta erkennt. Heute fährt man lieber, um sich dann Zeit für Körperübungen freispielen zu können *schmunzel* Zufuß gehen ist ein Akt des Mitgefühls (Sila) und ein Weg zur Achtsamkeit und man verliert niemals den Bezug zu seiner Umgebung und Kontakt mit allen Lebewesen, sei es nun Tiere oder Menschen.


    Man wird auch nicht leicht dick, das wird man nur im Auto oder vor dem PC. Achtsamkeit und Mitgefühl hält schlank und gesund. *schmunzel*

  • Wer viel wandert wird dadurch natürlich eine gewisse Vitalität erwerben, aber ich meine Bodhidharma hat seinen Mönchen diese Übungen nicht ohne Grund gegeben, oder?

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  • Die Gründe, wirst du alle im Weltlichen finden und entstehen dort, wenn man etwas in einer Umgebung umzusetzen versucht, die es nicht zulässt natürlich zu sein. Du kannst diese Art der "Meditation" in gleicher weise vergleichen wie heute eine Kundalini Meditation in unserer Gesellschaft greift.
    Ist nur eine Form des "nützlichen" abreagierens um vielleicht irgendwann den auf den Pfad zu gelangen. Wenn du weißt wie hasserfüllt und zornig Ost und Südostasiaten in ihrem Inneren sind, wirst du auch verstehen, warum das seinen Nutzen hat. So wie es für den hasserfüllten Geist Techniken gibt runter zu kommen, gibt es auch für den verliebten Geist Techniken herunter zu kommen. Beide haben aber noch nichts mit dem eigentlichen Buddha Dharma zu tun. Nenne es einfach Spezialtherapie *schmunzel* oder Fingerpatzln.

  • Hanzze:


    ...
    Man wird auch nicht leicht dick, das wird man nur im Auto oder vor dem PC. Achtsamkeit und Mitgefühl hält schlank und gesund. *schmunzel*



    Nicht unbedingt und auch nicht nur schmunzel-schmunzel-äffchen

  • Es gibt keine dicken Buddhas und Arahants, aber viele dicke Bodhisattvas *schmunzel* Mitleid schlägt sich auf den Körper und ist nun mal nicht Mitgefühl. Es lässt sich doch schön beobachten, dass die großzügigen Menschen meistens dick sind, aber das kommt nur, weil da noch viel Mitleid dabei ist.
    Wo Mitleid ohne ausreichender Weisheit ist, ist auch wenn auch unterschwellig Frust und was gibt es besseres als den Frust mit Essen zu stillen. *schmunzel*


    Oh diese knuddeligen Dharmadaddybären *schmunzel* was kann man ausser sie einfach liebhaben. Schopp *schmunzel*

  • Geronimo:

    Wer viel wandert wird dadurch natürlich eine gewisse Vitalität erwerben, aber ich meine Bodhidharma hat seinen Mönchen diese Übungen nicht ohne Grund gegeben, oder?


    Ob Bodhidharma - gerade der - solche (Kampf-)Übungen eingeführt hat, ist völlig unbelegt - reine Glaubensfrage.
    Und wenn, dann wars sicher ein anderer "Bodhidharma".


    Die Vermutung, daß man schon früh einfache Streck- und Dehnübungen verwendete, scheint mir dagegen nicht abwegig - ist aber auch völlig unbelegt. War wohl nicht der Rede wert.
    Ich kenn sowas von koreanischen Mönchen - wird direkt am Sitzplatz, meist auch im Sitzen ausgeübt.


    _()_

  • Hanzze:

    Es gibt keine dicken Buddhas


    die dicken buddhas wie sie im chinesichen dargestellt werden haben in der regel ein überdimensional dicken bauch der das Qi, Ki, Chi, (und sonstige schreibweisen) symbollisieren soll :)


    was Boddhidarma angeht, gibt es sogar zweifel an seiner existenz.....
    sollte es so sein das er körperliche übungen eingeführt hat, stellt sich für mich die frage, wie es kommt das die nicht überliefert wurden?

  • Die Figur ist ja auch nicht aus einem Buddha sondern eher aus einem Bodhisattva und sonstigen Gemisch entstanden *schmunzel* Vollkommen Chinesisch *schmunzel*


    So wie Bel beschrieben hat, ist "einfaches" Yoga durchaus immer praktiziert worden und wird auch heute selbst in den theravadischen Klöstern praktiziert. Es beschränkt sich auf einfache Dehungs- und "Entspannungs"-Übungen.

  • Hanzze:

    Es gibt keine dicken Buddhas und Arahants, aber viele dicke Bodhisattvas *schmunzel* Mitleid schlägt sich auf den Körper und ist nun mal nicht Mitgefühl. Es lässt sich doch schön beobachten, dass die großzügigen Menschen meistens dick sind, aber das kommt nur, weil da noch viel Mitleid dabei ist.
    Wo Mitleid ohne ausreichender Weisheit ist, ist auch wenn auch unterschwellig Frust und was gibt es besseres als den Frust mit Essen zu stillen. *schmunzel*


    Oh diese knuddeligen Dharmadaddybären *schmunzel* was kann man ausser sie einfach liebhaben. Schopp *schmunzel*


    Wohl wahr :lol::D


  • Das mit Bodhidharma ist unbelegt, das stimmt, aber selbst wenn es auch nur einen Funken Wahrheit enthält, so war in seinen Übungen sicherlich kein Element des Kampfes zu finden. Ist aber letztlich auch nicht entscheidend.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
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