Es ist unsere Pflicht glücklich zu sein

  • Geronimo:


    Ich finde er spinnt ein bischen.
    Der Dhamma ist ja weder eine Pflicht noch ein Recht
    und natürlich sind Pflichten und Rechte kein Dhamma.
    Andern Menschen Pflichten aufzuerlegen macht der Staat
    in Deutschland wenn er auf Menschen Gewallt ausüben will wie z.B bei
    der Streupflicht bei Glatteis im Winter auf Gehwegen. Hier wird die
    Behauptung einer "Pflicht" durch Drohungen durchgedrückt.


    Der Dhamma ist aber mehr wie Umstände oder wie Naturgesetze.
    Die Lehre von den Bedingungen der Leidens und deren Auflösung.
    Diese kann man nutzen oder auch nicht. So kann man den Dhamma
    nutzen oder eben nicht. Niemand sollte dazu verpflichtet werden und
    leider hat darauf auch keiner ein Recht.


  • Wenn man es nicht ganz so wörtlich nimmt passt das schon.


    Aus unserem Privileg des Menschseins wächst natürlich auch eine gewisse Verantwortung, die wir gegenüber unserer Situation/Chance haben.


    Aus großer Macht wächst immer auch große Verantwortung, und wir Menschen sind im Moment zweifelsohne ziemlich mächtig.


    Gewisse Rechte und Pflichten gehen normalerweise immer Hand in Hand.


    Zwischen den Zeilen lesen offenbart manchmal erst deren wahren Wert...

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)


  • Guten Morgen accinca,
    dem kann ich zustimmen, und zwar auch im Hinblick darauf, dass wir keine Pflicht haben, die Naturgesetze zu beachten oder auch nicht, dass sie wirken, werden wir dann schon bemerken.
    Wer einen Tornado nicht beachtet - abgesehen davon, ob er diese Chance überhaupt noch hat aufgrund seiner Lebensumstände -, der wird von ihm hinweggefegt. Und das Recht, ihn zu beachten, braucht ihm keiner zu geben, das hat er sowieso.
    Wir erleben genau das, was wir in der Vergangenheit nicht beachtet haben oder beachtet haben, und genau das, was wir heute immer noch nicht beachten oder schon beachten.
    Deshalb wird es mit wachsender Einsicht immer wichtiger, den Dhamma zu beachten.
    _()_ Monika

  • Der ehrwürdige Bhante Vimalaramsi sagte mal: Liebe was du gerade tust, liebe wo du dich gerade befindest und liebe mit wem du zusammen bist.


    Der Erwachte sagte zu den Hausleuten :


    Seid in dem Beruf in dem ihr euch jetzt vorfindet anstellig und nicht bequem. Erwerbt euch dort den Blick dafür das geeignete zu tun und in die Wege zu leiten. Wer so vorgeht, wandelt dadurch allmälich sein Herz. (A8,54)


    Der Text vom ehrwürdigen Buddhadasa spricht von "Pflicht". Das Wort ist in der Regel negativ besetzt und tut daher " dem Ohre nicht wohl" . Darum werden die Pflichten als lästiges Übel betrachtet anstatt sie gerade als willkommenes Übungsfeld zu benutzen um "das Herz zu wandeln".


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)


  • Astrein!

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Norbert:


    Der Text vom ehrwürdigen Buddhadasa spricht von "Pflicht".
    Das Wort ist in der Regel negativ besetzt und tut daher " dem
    Ohre nicht wohl" . Darum werden die Pflichten als lästiges Übel
    betrachtet anstatt sie gerade als willkommenes Übungsfeld zu
    benutzen um "das Herz zu wandeln".


    Nein davon war bei ihm nicht die Rede. In seinem Text
    ging es explizit um eine Gleichstellung zwischen Pflicht und Dhamma.
    Nicht darum ob ein Mönch das Recht oder die Pflicht hat den
    Vorhof eines Tempels zu fegen.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Hallo,


    der Text ist genau richtig und der Autor spinnt keineswegs.
    Der Dharma ist überall und wird überall praktiziert: Wenn ich esse, esse ich, wenn ich scheiße, scheiße ich, wenn ich kehre, kehre ich usw. …
    Es gib keine Trennung zwischen Dharma-Praxis und dem täglichen Leben. Die täglichen Dinge sind mit Achtsamkeit tun. Mehr gibt es auch nicht zu erreichen, so habe ich gehört.


    Liebe Grüße
    Knochensack

  • GaliDa68:

    Hallo,
    der Text ist genau richtig und der Autor spinnt keineswegs.
    Der Dharma ist überall und wird überall praktiziert:
    Wenn ich esse, esse ich, wenn ich scheiße, scheiße ich, wenn ich kehre, kehre ich usw. …


    Ach, und was hat das mit Rechte und Pflichten zu tun?
    Ließt ihr alle nur so einseitig oder was ist los?
    Und wenn alles Dhammapraxis wäre, wozu brauchte
    man dann noch einen Buddha oder seine Lehre? Wären nicht alle
    Wesen schon sein undenklichen Zeiten Heilig geworden? Essen
    und scheißen kann ja nicht so schwer sein.

  • Zitat

    In seinem Text
    ging es explizit um eine Gleichstellung zwischen Pflicht und Dhamma.


    Richtig :!:



    Zitat

    Essen
    und scheißen kann ja nicht so schwer sein.


    Es kommt aber darauf an "wie", das heisst in welchem "Bewusstsein" ich scheiße ...


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

    Einmal editiert, zuletzt von Norbert ()

  • Wer mag schon Pflichten, wir wollen ja glücklich sein *schmunzel*

  • accinca, Du haftest tatsächlich zu sehr an den Buchstaben. Norbert hat es doch wunderbar erklärt wie man es verstehen sollte.


    Und auch Buddhadasa erklärt doch in seinem Text wie Pflicht zu verstehen ist.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Das kommt von Palikanon lesen *schmunzel* ist völlig normal.

  • In einen Zustand der Zufriedenheit, der Wunschlosigkeit eintreten ist das Ziel, und das bei allem was wir tun. Nicht weiter streben nach etwas Anderem. Dafür muss man nicht extra noch etwas zu unserem Leben hinzufügen, man kann das jederzeit und überall praktizieren.


    Pflicht auch im Sinne von "die Chance nutzen".

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

    2 Mal editiert, zuletzt von Geronimo ()

  • Zitat

    Mit oder ohne Pflicht und Dhamma oder wie?


    Ich denke der ehrwürdige Buddhadasa hat das Klagen der Leute über ihre lästigen täglichen Pflichten dazu benutzt ihnen zu verdeutlichen das sie einfach zum Leben dazugehören, das sie "Dhamma" sind, wie alles was wir tun. Pflichten so sehen und anzunehmen wie sie sind, als erwirkte Tätigkeiten, als Übungsfeld, als Weg glücklich damit zu werden. Das Wort "Pflicht" stößt sehr stark auf, vielleicht hilt es den Text nochmal zu lesen und das Wort "Pflicht" durch "Dhamma" zu ersetzen, denn "Pflicht" und "Dhamma" hat er ja gleichgesetzt...


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Zitat

    Das kommt von Palikanon lesen *schmunzel* ist völlig normal.


    ... den lese ich auch


    Liebe Grüsse


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Norbert:

    Das Wort "Pflicht" stößt sehr stark auf, vielleicht hilt es den Text nochmal zu lesen und das Wort "Pflicht" durch "Dhamma" zu ersetzen, denn "Pflicht" und "Dhamma" hat er ja gleichgesetzt..


    Er kann ja gleichsetzten was er will (z.B. Dummheit mit Dhamma) aber das
    muß ja nicht richtig sein. Ob nun Dummheit oder Pflicht stark auf stößt oder
    bei manchen nicht, ist trotzdem ein ganz anderes Thema oder?

  • accinca:
    Norbert:

    Das Wort "Pflicht" stößt sehr stark auf, vielleicht hilt es den Text nochmal zu lesen und das Wort "Pflicht" durch "Dhamma" zu ersetzen, denn "Pflicht" und "Dhamma" hat er ja gleichgesetzt..


    Er kann ja gleichsetzten was er will (z.B. Dummheit mit Dhamma) aber das
    muß ja nicht richtig sein. Ob nun Dummheit oder Pflicht stark auf stößt oder
    bei manchen nicht, ist trotzdem ein ganz anderes Thema oder?


    Hi Geronimo,
    ich finde auch, dass Pflicht und Recht in diesem Sinne - wie Du es wohl meinst - missverständlich gebraucht wird. Es liegt sicher an der Übersetzung.
    Gut finde ich das Beispiel, das Norbert bringt. Der Lehrer ging auf die damalige Situation ein. Sie kann nicht aus dem Kontext gerissen werden, um dann wieder zu neuen Missverständnissen zu führen.


    Ich habe weder die Pflicht, dem Dhamma zu folgen, noch das Recht, solange ich kein Gelübde abgegeben habe und mir der Tragweite meines Tuns noch nicht ganz bewusst bin. Allerdings, wenn ich andere belehre und möglicherweise intensiv nach Erleuchtung strebe, sollte ich schon pflichtbewusst das von mir Gepredigte beherzigen, :D sonst werde ich ja unglaubwürdig und schade mehr, nicht nur den anderen, sondern auch mir.


    Albert Schweitzer hat mal während einer längeren Wartezeit einfach einen Besen genommen und den Bahnsteig gefegt. Das war weder seine gesellschaftliche Pflicht, noch sein ihm zugestandenes Recht. Es hätte ja ein Bahnangestellter beleidigt sein können ;) . Aber aus seiner hohen ethischen Einstellung heraus sah er es für sich als selbstverständliche Handlung an.


    _()_ Monika


  • Entweder hast Du den Linktext nicht gelesen oder Du hast ihn nicht verstanden oder Du willst Zweifel erzeugen.
    Was wählst Du als wahr?

  • accinca:
    Norbert:

    Das Wort "Pflicht" stößt sehr stark auf, vielleicht hilt es den Text nochmal zu lesen und das Wort "Pflicht" durch "Dhamma" zu ersetzen, denn "Pflicht" und "Dhamma" hat er ja gleichgesetzt..


    Er kann ja gleichsetzten was er will (z.B. Dummheit mit Dhamma) aber das
    muß ja nicht richtig sein. Ob nun Dummheit oder Pflicht stark auf stößt oder
    bei manchen nicht, ist trotzdem ein ganz anderes Thema oder?


    Seine Pflicht nicht zu tun ist mit Sicherheit Dumm. *schmunzel* Oder meinst du nicht glücklich zu sein ist klug?


  • Ich schließe mich accincas hier zitierter Meinung an. Nach meinem Geschmack ist der Dharma viel essentieller als eine bloße Pflicht.
    Und: solange man es wie eine Pflicht begreift - in dem Sinne, wie wir hier dieses Wort gebrauchen - ist es irgendwie noch nicht richtig.
    Und außerdem mag ich das auch nicht an einigen Christen: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Danke, ich würde bitte lieber darauf verzichten, künstlich und aufgesetzt geliebt zu werden. :P
    Genauso halte ich Buddhisten, die es für ihre Pflicht halten, glücklich sein zu müssen, für entbehrlich. - Ähhh - nicht persönlich gemeint.


    Mir ist schon klar, dass das Wort "Pflicht" in diesem Zusammenhang wohl nicht wie "Pflicht" gemeint sein kann - aber es wurde eben benutzt und es hat diese Bedeutung.
    Die Thread-Überschrift setzt dem Ganzen ja außerdem noch eins oben drauf. ;)

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Genau!

  • Na, ganz so schlimm ist es nun auch nicht.


    Die Tiere haben die Pflicht Nahrung zu suchen und sich fortzupflanzen. Das ist genau ihr "Ding" (Dhamma). Unser Handlungsspielraum/Betrachtungsspektrum ist da schon wesentlich größer, und es wäre wirklich bedauerlich wenn wir den nicht nutzen würden.


    Was anderes wird doch auch garnicht gesagt.


    Wir haben das Privileg, also nutzen wir es!

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)