Der Buddha hat sich widersprochen...?

  • Ich lese hier immer mal wieder das der Buddha sich (absichtlich?) widersprochen haben soll, kann jedoch für solche Vermutungen keinerlei Anhaltspunkte im Pali-Kanon finden.


    Hat jemand da ein paar passende Sutren, oder werden diese Behauptungen einfach so aufgestellt, da Menschen im Allgemeinen ja fehlbar sind?


    Ich behaupte, ein vollkommen geschulter Geist ist nicht mehr fehlbar, und wird auch keine Anlässe mehr für Widersprüche finden

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:

    Ich lese hier immer mal wieder das der Buddha sich (absichtlich?) widersprochen haben soll,


    Vielleicht kannst du Beispiele anführen, Geronimo, damit es konkret wird.
    LG
    Onda


    Immer bedenken: Der Kanon ist nicht O-Ton Buddha, sondern ein Werk der Überlieferung (über die ersten Jahrhunderte nur mündlich) mehrerer Autoren. . Angesichts einer solchen Textentstehung wären Widersprüche durchaus denkbar.

  • Widersprüche entstehen nur aus einer subjetiven Betrachtung und damit findet der Suchende oft genug Gelegenheit, sich mit der Wahrheit selbst auseinander zu setzten oder aber das Dhamma anders zu interprieren *schmunzel*


    Mit beenden des Interpredierens und selbst nachsehen, löst sich diese Problem auf.

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Hi Geronimo,
    selbst, wenn dem so wäre, muss ich immer den Zusammenhang lesen und nicht herausgenommene Zitate. Einmal spricht er zu Mönchen, ein andermal vielleicht zu Nonnen und ein drittes Mal zu Haushältern. Dem einen empfehle ich das Fasten, weil ich erkenne, dass dies gut für ihn wäre. Dem anderen empfehle, sich endlich mal richtig sattzuessen, weil ich sehe, dass dieser sich aufs Fasten fixiert hat und daran hängenbleibt. Wie immer etwas ist, Buddha empfahl die Mitte.


    Wo ist Deine Mitte?


    _()_ Monika

  • Onda:
    Geronimo:

    Ich lese hier immer mal wieder das der Buddha sich (absichtlich?) widersprochen haben soll,


    Vielleicht kannst du Beispiele anführen, Geronimo, damit es konkret wird.
    LG
    Onda


    Immer bedenken: Der Kanon ist nicht O-Ton Buddha, sondern ein Werk der Überlieferung (über die ersten Jahrhunderte nur mündlich) mehrerer Autoren. . Angesichts einer solchen Textentstehung wären Widersprüche durchaus denkbar.


    Die Behauptung wurde immer mal wieder sein den Raum geworfen, ohne das der Kontext ersichtlich wurde, oder das Beispiele genannt wurden. Daher ja auch meine Bitte um Konkretes.


    Der Pali-Kanon ist die einzige (gesicherte) Grundlage die wir haben (was das Wort Buddhas anbelangt).

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

    2 Mal editiert, zuletzt von Geronimo ()

  • monikamarie:

    Hi Geronimo,
    selbst, wenn dem so wäre, muss ich immer den Zusammenhang lesen und nicht herausgenommene Zitate. Einmal spricht er zu Mönchen, ein andermal vielleicht zu Nonnen und ein drittes Mal zu Haushältern. Dem einen empfehle ich das Fasten, weil ich erkenne, dass dies gut für ihn wäre. Dem anderen empfehle, sich endlich mal richtig sattzuessen, weil ich sehe, dass dieser sich aufs Fasten fixiert hat und daran hängenbleibt. Wie immer etwas ist, Buddha empfahl die Mitte.


    Wo ist Deine Mitte?


    _()_ Monika


    So sehe ich das auch.


    Meine Mitte liegt in der Mitte.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Geronimo:


    Immer bedenken: Der Kanon ist nicht O-Ton Buddha, sondern ein Werk der Überlieferung (über die ersten Jahrhunderte nur mündlich) mehrerer Autoren. . Angesichts einer solchen Textentstehung wären Widersprüche durchaus denkbar.


    Genau, wäre sie immer noch nur mündlich, dann wären die Reden
    des Buddha wohl noch genauer. Schließlich kannten zu der Zeit
    viel mehr der Leute die Reden auswendig wie heute, da wären
    Abweichungen natürlich auch viel eher aufgefallen und Papier
    ist schließlich geduldiger. Zum Glück gibt es auch heute noch
    etliche Leute die große Teile der Reden im Kopf haben und nicht
    nur auf Papier angewiesen sind.

  • Hier wird es vielleicht logisch???


    Eines Morgens wurde der Buddha von einem Mann gefragt:"Buddha, es stimmt doch, daß es Gott gibt?" Der Buddha schaute dem Mann in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott!" - Einige Zeit später wurde der Buddha erneut gefragt:" Buddha, es stimmt doch, daß es keinen Gott gibt?" Und der Buddha sah auch diesem Mann in die Augen und antwortete:" Doch, es gibt einen Gott!" - Ananda, der dieses aufmerksam mit angehört hatte, war sehr verwirrt, doch es kam noch ein dritter Mann, der fragte den Buddha:"Buddha, ich weiß nicht was ich glauben soll, gibt es einen Gott oder nicht? Bitte hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha nun wohl antworten würde, wo er doch schon zwei ganz gegensätzliche Antworten auf die Frage nach Gott gegeben hatte. Der Buddha jedoch lud den Fragenden ein, neben ihm Platz zu nehmen, schloß die Augen, und sagte nichts. Die Einladung annehmend, nahm der Mann neben dem Buddha Platz und schloß ebenfalls seine Augen. Gemeinsam gaben sie sich schweigend dem Augenblicke hin; die Sonne war untergegangen, die Vögel hatten sich auf den Bäumen niedergelassen, schweigend genossen der Buddha und der Fragende eine Stunde lang die friedliche Ruhe des ausklingenden Tages. Dann öffnete der Mann seine Augen, berührte die Füße des Buddhas und sagte zu ihm:"Wie groß, Buddha, ist dein Mitegfühl! Du hast mir die Antwort gegebn, der ich bedurfte. Ich werde dir ewig dankbar sein." - Noch verwirrter als zuvor konnte sich Ananda nun nicht mehr zurückhalten und bat den Buddha um eine Erklärung. Der antwortete:"Der erste Mann war ein Theist und wollte nur eine Bestätigung dessen, wovon er sowieso überzeugt war, er bedurte keiner Antwort, mit der er nur prahlend herumlaufen kann, indem ich seine Überzeugung teile. Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte volkommen nutzlos.

  • christiane72:

    Hier wird es vielleicht logisch???


    Eines Morgens wurde der Buddha von einem Mann gefragt:"Buddha, es stimmt doch, daß es Gott gibt?" Der Buddha schaute dem Mann in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott!" - Einige Zeit später wurde der Buddha erneut gefragt:" Buddha, es stimmt doch, daß es keinen Gott gibt?" Und der Buddha sah auch diesem Mann in die Augen und antwortete:" Doch, es gibt einen Gott!" - Ananda, der dieses aufmerksam mit angehört hatte, war sehr verwirrt, doch es kam noch ein dritter Mann, der fragte den Buddha:"Buddha, ich weiß nicht was ich glauben soll, gibt es einen Gott oder nicht? Bitte hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha nun wohl antworten würde, wo er doch schon zwei ganz gegensätzliche Antworten auf die Frage nach Gott gegeben hatte. Der Buddha jedoch lud den Fragenden ein, neben ihm Platz zu nehmen, schloß die Augen, und sagte nichts. Die Einladung annehmend, nahm der Mann neben dem Buddha Platz und schloß ebenfalls seine Augen. Gemeinsam gaben sie sich schweigend dem Augenblicke hin; die Sonne war untergegangen, die Vögel hatten sich auf den Bäumen niedergelassen, schweigend genossen der Buddha und der Fragende eine Stunde lang die friedliche Ruhe des ausklingenden Tages. Dann öffnete der Mann seine Augen, berührte die Füße des Buddhas und sagte zu ihm:"Wie groß, Buddha, ist dein Mitegfühl! Du hast mir die Antwort gegebn, der ich bedurfte. Ich werde dir ewig dankbar sein." - Noch verwirrter als zuvor konnte sich Ananda nun nicht mehr zurückhalten und bat den Buddha um eine Erklärung. Der antwortete:"Der erste Mann war ein Theist und wollte nur eine Bestätigung dessen, wovon er sowieso überzeugt war, er bedurte keiner Antwort, mit der er nur prahlend herumlaufen kann, indem ich seine Überzeugung teile. Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte volkommen nutzlos.



    wow. Das ist eine gute Geschichte. Steht die im Pali-Kanon?

    »Es gibt nur eine falsche Sicht:
    Der Glaube, meine Sicht ist die einzige richtige.« (Nagarjuna)

  • Hanzze schrieb:


    Zitat

    Widersprüche entstehen nur aus einer subjetiven Betrachtung und damit findet der Suchende oft genug Gelegenheit, sich mit der Wahrheit selbst auseinander zu setzten oder aber das Dhamma anders zu interprieren *schmunzel*


    Mit beenden des Interpredierens und selbst nachsehen, löst sich diese Problem auf.



    accinca schrieb


    Zitat

    wäre sie immer noch nur mündlich, dann wären die Reden
    des Buddha wohl noch genauer. Schließlich kannten zu der Zeit
    viel mehr der Leute die Reden auswendig wie heute, da wären
    Abweichungen natürlich auch viel eher aufgefallen



    sehe ich genauso.


    Das Auswendiglernen einer Lehrrede ist eine unübertreffliche Weise sich mit den Inhalten auseinander zu setzen, zu verstehen und zu verinnerlichen. Dabei wird gleichzeitig Geduld, Beharrlichkeit und das Gedächniss geschult. Das bringt mehr als ein ganzer Bücherschrank voller Dhammaliteratur.


    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • christiane72:

    Hier wird es vielleicht logisch???


    Diese Geschichte wäre sogar hilfreich, wäre sie nicht falsch dargelegt und schlecht interpretiert. *schmunzeL*


    Ist glaube ich aus Herman Hesses Siddharta, aber auch von dort falsch übernommen.


  • So ist es! Nicht umsonst hat der Erwachte die Lehre dargelegt.

  • Zitat

    Das Auswendiglernen einer Lehrrede ist eine unübertreffliche Weise sich mit den Inhalten auseinander zu setzen, zu verstehen und zu verinnerlichen. Dabei wird gleichzeitig Geduld, Beharrlichkeit und das Gedächniss geschult. Das bringt mehr als ein ganzer Bücherschrank voller Dhammaliteratur. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Norbert


    So ist es! Nicht umsonst hat der Erwachte die Lehre dargelegt


    Hi accinca,


    wenn du das reine Auswendiglernen betrachtest hast du vollkommen recht.


    Betrachtest du aber die gesamte Aussage des Satzes mit : >>eine unübertreffliche Weise sich mit den Inhalten auseinander zu setzen, zu verstehen und zu verinnerlichen<< dann beinhaltet das gerade die Darlegungen des Erwachten zu berücksichtigen und zu durchdenken, was ich auch damit meinte.


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Das rezitieren und weiter Übertragen der Suttas ist eine Sache. Das Belehren und Erklären finden immer aus der Ursprungsquelle, dem Herzen statt und ist immer an den hörenden angepasst.
    Deshalb haben die überlieferten Lehren für die meisten auch nur einen bedingten Wert und einen unbedingten für jene die es sehen. Sprich, erst aus dem Herzen "wieder" geholt, werden sie in richtiger Weise dargelegt. *schmunzel*

  • Norbert:

    Hi accinca,
    wenn du das reine Auswendiglernen betrachtest hast du vollkommen recht.
    Betrachtest du aber die gesamte Aussage des Satzes mit : >>eine unübertreffliche Weise sich mit den Inhalten auseinander zu setzen, zu verstehen und zu verinnerlichen<< dann beinhaltet das gerade die Darlegungen des Erwachten zu berücksichtigen und zu durchdenken, was ich auch damit meinte.


    Genau beides (ohne "aber") beinhaltete mein Satz:
    "So ist es! Nicht umsonst hat der Erwachte die Lehre dargelegt."
    Das eine ohne das andere wäre ja auch witzlos.

  • Hanzze:

    Das Belehren und Erklären finden immer aus der Ursprungsquelle, dem Herzen statt und ist immer an den hörenden angepasst. ...... Sprich, erst aus dem Herzen "wieder" geholt, werden sie in richtiger Weise dargelegt. *schmunzel*


    Hallo Hanze .... also mit diesem "Aus-dem-Herzen-geholt", das ist so ne Art süsslicher Esoterik-Sprech ... In richtiger Weise werden sie dargelegt, indem sie gelebt werden, und in diesem Gelebt-Werden sind diejenigen, die dies eben leben und praktizieren Vorbilder, und diejenigen, die diesem Folgen sind "Nachfolger" ... wenn man die Lehren des Buddha nicht praktiziert und verinnerlicht durch Praxis zum Leben erweckt, solange man das nicht tut, nützt auch kein süssholzraspeln wie: "Aus-dem-Herzen-hohlen". Buddhapraxis ist ein Weg der Praxis, der Verwirklichung des 8-Fachen Weges.


    _( )_

  • Na ich denke das Hanzze das weniger esoterisch meinte,
    als vielmehr
    metaphorisch ?
    Zumindest hab ich's so erlesen.


    Zitat

    pali: ... wenn man die Lehren des Buddha nicht praktiziert und verinnerlicht durch Praxis zum Leben erweckt, solange man das nicht tut,


    Auch hierbei kann man sich verbeißen und verkrampfen.


    Zitat

    pali: In richtiger Weise werden sie dargelegt, indem sie gelebt werden, und in diesem Gelebt-Werden sind diejenigen, die dies eben leben und praktizieren Vorbilder,...


    Was heißt bzw. denn in richtiger Weise ?
    Das was ein jeder für sich dafür hält ?
    mhm ?


    Zitat

    pali: und diejenigen, die diesem Folgen sind "Nachfolger"


    Ziemlich starkes Konzept.
    An Deiner Stell würde ich mir mal Gedanken darüber machen wie ich das wieder los werde ?


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • christiane72:

    Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte volkommen nutzlos.


    1. Ein Atheist sucht nicht nach Gott, da er nicht davon ausgeht, dass es ihn gibt.
    2. Daher wäre es auch Blödsinn, wenn ein Atheist Buddha fragen würde, ob es Gott gibt oder nicht, ein Atheist geht ja nicht einmal davon aus, dass es so etwas wie die "Erleuchtung" gibt, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne. Warum sollte er sich dann auf eine Meinung eines Mannes (Buddha) verlassen, der auch nur ein Mensch ist, wenn ein Atheist doch gar nicht daran glaubt, dass es Menschen mit "Sonderwissen" oder "Geheimwissen" geben kann?
    3. Es gibt voreingenommene Atheisten und offene Atheisten. Nur weil jemand Atheist ist, muss er noch lange nicht voreingenommen sein. Wenn es Beweise für die Existenz Gottes gibt, dann wird selbst ein Atheist zu einem Gläubigen. Solange es aber keine Beweise für einen Gott gibt, bleibt ein Atheist ein Atheist, das hat nichts mit Voreingenommenheit zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Und selbst wenn es einen Gott gibt, ist das für einen Atheisten noch kein Grund, 5 mal am Tag in die Kirche zu rennen (z.B.).
    4. Ein Atheist, der offen ist, kann genauso in Stille "Gott" finden, wie ein jeder andere auch.
    5. Seit wann taucht "Gott", so wie wir ihn im Judentum, Christentum usw. kennen, im Buddhismus auf? Ich dachte eine monotheistische Weltvorstellung hat es im Buddhismus gar nicht gegeben? Oder zumindest nur in Ansätzen?


    Ich halte das Zitat aus dem Beitrag für oben für irgendeine moderne Erfindung. Wahrscheinlich Hermann Hesse, wie Hanzze schon angemerkt hat.


    Meine Meinung ist außerdem, wenn man sich immer in Stille begeben müsste, um irgendetwas herauszufinden, warum warten wir dann nicht einfach auf den Tod? Da gibt es noch Stille genug.

    anuttara-samyak-sambodhi

  • Um mal etwas Widersprüchliches zu nennen:


    Zur einen Zeit lehrt Buddha Glück, Wahrheit, Selbst, Ewigkeit, zur anderen Zeit lehrt er wiederum Leid, Illusion, Nicht-Selbst, Vergänglichkeit.



    Warum er dies tut, wurde bereits erwähnt, aber ich möchte es nochmal an einem Zitat aus dem Lotus Sutra festmachen.


    "At times for this multitude
    I describe the Buddha's life span as immeasurable,
    and to those who see the Buddha only after a long time
    I explain how difficult it is to meet the Buddha."


    "Zu Zeiten, für diese Versammlung,
    Beschreibe ich die Lebenspanne des Buddhas als unermäßlich,
    Und denen, die den Buddha nur nach einer sehr langen Zeit erblicken,
    Erkläre ich, wie schwierig es ist, den Buddha zu treffen."


    Der Buddha unterrichtet seine Schüler also immer je nach ihrer Aufnahmefähigkeit.


    Während für die einen die eine Lehre gut ist, kann für einen anderen einer vollkommen gegensätzliche Lehre gut sein.


    In diesem Sinne sagt der Buddha:


    "In order to save living beings,
    as an expedient means I appear to enter nirvana
    but in truth I do not pass into extinction."


    "Um die Lebewesen zu erretten,
    tue ich so, als ob ich in das Nirvana eintrete,
    aber in Wahrheit gehe ich gar nicht hinfort."


    Usw. ... Es gibt noch zig mehr Beispiele, die in die Richtung gehen.

    anuttara-samyak-sambodhi

    Einmal editiert, zuletzt von Schoppi ()

  • Liebe Schoppi,
    das Problem liegt aber meistens darin, das der Menschenverstand nicht unbedingt (un - bedingt, nicht ohne Grund) gesund oder krank ist und es in der Lehre Buddhas darum geht, diesen (weil man erkennt, das alle Dinge bedingt - einen Grund haben) bedingt gesund zu bekommen.
    Das ist alles, und dazu sind oft auch Widersprüche notwendig um das Anhaften an Bilder zu zerrütteln.
    Warten bedeutet nur sich dem ungesunden Menschenverstand hinzugeben und führt sicherlich wieder zu Tod, Geburt, Altern, Krankheit und wieder Tod. Ups, da ist es nun wirklich nie still.

  • Liebe Schoppi,
    hast du dich überhaupt schon damit befasst, was Buddha lehrte. Die meisten könnten gar nicht meditieren, auch wenn sie es wollten. Das liegt am zu kranken verhafteten Geist.

  • »Der Zweck von Meditation ist es nicht,
    Nirvana zu erreichen und dann zu verschwinden.
    Wäre dies der Fall,
    wäre es besser, du wärst als Blume erschienen.
    «
    Lama Thubten Yeshe


    añjalī अञ्जलि
    Dorje Sema


  • christiane72:


    Eines Morgens wurde der Buddha von einem Mann gefragt:"Buddha, es stimmt doch, daß es Gott gibt?" Der Buddha schaute dem Mann in die Augen und sagte: "Nein, es gibt keinen Gott!" - Einige Zeit später wurde der Buddha erneut gefragt:" Buddha, es stimmt doch, daß es keinen Gott gibt?" Und der Buddha sah auch diesem Mann in die Augen und antwortete:" Doch, es gibt einen Gott!" - Ananda, der dieses aufmerksam mit angehört hatte, war sehr verwirrt, doch es kam noch ein dritter Mann, der fragte den Buddha:"Buddha, ich weiß nicht was ich glauben soll, gibt es einen Gott oder nicht? Bitte hilf mir." - Gespannt lauschte Ananda, was der Buddha nun wohl antworten würde, wo er doch schon zwei ganz gegensätzliche Antworten auf die Frage nach Gott gegeben hatte. Der Buddha jedoch lud den Fragenden ein, neben ihm Platz zu nehmen, schloß die Augen, und sagte nichts. Die Einladung annehmend, nahm der Mann neben dem Buddha Platz und schloß ebenfalls seine Augen. Gemeinsam gaben sie sich schweigend dem Augenblicke hin; die Sonne war untergegangen, die Vögel hatten sich auf den Bäumen niedergelassen, schweigend genossen der Buddha und der Fragende eine Stunde lang die friedliche Ruhe des ausklingenden Tages. Dann öffnete der Mann seine Augen, berührte die Füße des Buddhas und sagte zu ihm:"Wie groß, Buddha, ist dein Mitegfühl! Du hast mir die Antwort gegebn, der ich bedurfte. Ich werde dir ewig dankbar sein." - Noch verwirrter als zuvor konnte sich Ananda nun nicht mehr zurückhalten und bat den Buddha um eine Erklärung. Der antwortete:"Der erste Mann war ein Theist und wollte nur eine Bestätigung dessen, wovon er sowieso überzeugt war, er bedurte keiner Antwort, mit der er nur prahlend herumlaufen kann, indem ich seine Überzeugung teile. Der zweite Mann war Atheist, in seiner Frage verbarg sich genauso schon die Antwort, die er lediglich von mir bestätigt haben wollte. Keiner der beiden war ein wirklich Wissender, keiner war ein Suchender, sie beide waren in ihrem Vorurteil gefangen. Der dritte Mann aber war ein Suchender, denn er hatte keine vorgefaßte Meinung, sein Herz war offen. Womit ich ihm helfen konnte, war eine Unterweisung in stiller Bewußtheit. Um nach Gott zu suchen, sind Worte volkommen nutzlos.


    Warum muss hier eigentlich schon wieder eine Geschichte in der Luft zerrissen werden, obwohl sie doch - mit genug Gleichmut - durchaus hilfreich bei der Auseinandersetzung mit dem Threadthema ist?
    Ich empfinde die themanabweichenden Haarspalterein immer wieder auch als lieblos anderen Usern gegenüber.


    Schoppi,
    ob der Theist so fragt oder nicht oder ob ein Atheist nach Gott fragen würde, ist für das Gleichnis völlig unerheblich. Im übrigen setzen sich Atheisten u. U. mehr mit der Gottfrage auseinander als so manch anderer, was sicher sinnvoll wäre. Buddha ist sicher mit aller Umsicht auf dieses Thema eingegangen, da es in Indien bis in die heutigen Tage unzählige Götter gibt - denn er stammte ja aus dieser Tradition.


    _()_ Monika