Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

  • Was hat euch am Anfang des Weges am Buddhismus so imponiert oder eure Begeisterung geweckt, dass Ihr den Weg weiter gegangen seid? Was gefiel euch so gut am Buddhismus?

  • Mir gefiel vor allem das zwanglose und dann das bunte und magische am tibetischen Buddhismus. Die roten Roben, die tiefen Stimmen der Mönche, die Malas die Mantras und das tiefe Vertrauen, dass diese Menschen an den Tag legen. Dann gefiel mir das logische am Buddhismus, es gibt nichts, was nicht irgendwie begründet und hergeleitet ist, der Buddhismus ist weitgehend wasserdicht, auch wenn man an einigen Punkten erst tief in ihn eingedrungen sein muss, bevor sie sich einem erschließen. Außerdem hatte ich einfach ein Gefühl des nach Hause kommens. Für ist der Buddhismus das, was den Spiegel hinter den Bildern zeigt.


    Alles Liebe


    Simo

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Liebe(r) Kapitulation


    mir ging es wie wahrscheinlich vielen anderen - man wendet sich einer Religion in den Zeiten tiefer Trauer und großen Leides zu. Insofern hat meinem Anfang wahrlich kein Zauber innegewohnt.


    Innerhalb kurzer Zeit sind damals nacheinander zwei Bekannte von mir gestorben (beide unter 40 Jahre!). Ich verlor den Glauben an den Sinn des Lebens. Da ich Atheist bin, waren Jesus oder Gott für mich keine Option auf Hilfe. Vom Buddhismus wusste ich nur, dass alle Buddhisten immer voll entspannt, gleichmütig und unerschütterlich in sich ruhend waren*.


    Statt sich im eigenen Leiden zu weiden oder jemand anderen (Gott) mit der Erlösung zu beauftragen, wollte ich mich selbst daraus befreien. So kam ich zum Buddhismus.


    Wenig Zauber und ein kleiner Schritt für die Menschheit - aber ein großer Schritt für mich.


    LG,


    Milou


    *Später - spätestens hier im Forum - zeigte sich, dass das ein Irrtum war :D

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."


  • Wenn ich tiefer in den Buddismus eindringe kommt es zum zeigen der Erschütterung des in sich Ruhens.

  • Zitat

    Vom Buddhismus wusste ich nur, dass alle Buddhisten immer voll entspannt, gleichmütig und unerschütterlich in sich ruhend waren*.


    *Später - spätestens hier im Forum - zeigte sich, dass das ein Irrtum war :D



    Wir sind eben alles nur Buddhisten und noch keine Buddhas :D

    Kein "Ich" - keine Probleme.

  • Hallo,
    mich hat die Person des Buddha Gautama fasziniert. Toller Typ ..., leider schon lange tod. Zudem hat die Sprache eher mein Herz berührt als die christliche oder die Sprache des Koran. Erst später ist mir aufgefallen, dass auch im Buddhismus viele Floskeln verwendet werden, ohne dass da wirkliches Verständnis dahinter steht.


    Somit hat sich der Buddhismus wieder eingereiht in die lange Reihe von erstarrten Religionen.
    Gruß
    Bishafu

  • Bishafu_2:

    Hallo,
    mich hat die Person des Buddha Gautama fasziniert. Toller Typ ..., leider schon lange tod. Zudem hat die Sprache eher mein Herz berührt als die christliche oder die Sprache des Koran. Erst später ist mir aufgefallen, dass auch im Buddhismus viele Floskeln verwendet werden, ohne dass da wirkliches Verständnis dahinter steht.
    Somit hat sich der Buddhismus wieder eingereiht in die lange Reihe von erstarrten Religionen.
    Gruß Bishafu


    Ob der Buddhismus eine "erstarrte Religion" ist hängt ganz von
    einem selber ab und ob man die Lehre überhaupt richtig kennt
    und danach lebt.

  • accinca:


    Ob der Buddhismus eine "erstarrte Religion" ist hängt ganz von
    einem selber ab und ob man die Lehre überhaupt richtig kennt
    und danach lebt.


    Nein,
    das ist nicht der Punkt. Kennen und danach leben reicht nicht. Es geht darum das Leiden zu beenden!
    Daran fehlt es und daher werden oft nur leere Worte gebraucht.
    Erstarrung kommt dann ganz von selbst.
    Gruß
    Bishafu


  • Ich meine doch. Kennen und danach leben ist ausreichend.
    Anders geht es sicher nicht das Leiden zu überwinden.

  • Bishafu_2:
    accinca:


    Ich meine doch. Kennen und danach leben ist ausreichend.
    Anders geht es sicher nicht das Leiden zu überwinden.


    Ich weiß :P . Und? Das Leiden bereits überwunden?


    Alles ist noch relativ aber es braucht meistens mehr als ein Leben.
    Je nachdem mit welchen Eigenschaften man angefangen hat. Geduld
    und Ausdauer in der Lehre ist auch eine Tugend. Inneres Glück muß
    wachsen.

  • Ich muss sagen, ich weiß nicht wirklich wie es dazu gekommen ist. Durch Zufall entdeckte ich mal ein Buch über Zen und las es einfach, aber eher als Sachbuch. Dabei stellten sich dann auch keine besonderen Gefühle bei mir ein und ich nahm es eher einfach nur zur Kenntnis. Irgendwie jedoch hat es Keime in mir hinterlassen, die bald auch anfingen ihre erste zarte Wirkung zu entfalten. Ich fing an mit Atemachtsamkeit, weiß aber nicht warum. Ich war nicht auf der Suche nach irgendwas, oder sonst irgendwie besonders interessiert, tat es aber dennoch, eher unbewusst als bewusst würde ich heute sagen.
    Ich praktizierte also, jedoch auch dabei ohne spezielle Vorkommnisse. Ich blieb dennoch dabei, interessanterweise.


    Nach einigen Jahren und bestimmt 30 Bücher später fing es plötzlich an etwas mit mir zu machen. Ich weiß nicht genau was es da machte und nun macht, aber ab einem gewissen Zeitpunkt fühlte es sich einfach richtig an. Aber auch da stellte sich noch keine besondere Empfindung ein. Mittlerweile hat sich bei mir jedoch ein Prozess entwickelt der so viele Nebenschauplätze nicht mehr zulässt, und auch zurück kann ich nicht mehr wirklich. Auch hier aber eher eine sachliche Empfindung.


    Ich war also nie wirklich auf der Suche und habe mir klassische Fragen nie bewusst gestellt, aber dennoch etwas überragendes gefunden. Heute weiß ich: "Hier gehörst du hin."


    Ich bin dankbar.

    Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen.
    Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst. (Dogen)

  • Auf den Buddhismus bin ich gestoßen auf der Suche nach einer Veränderung meines Lebens.


    Einer Veränderung bevor ich ernsthaft krank werde.
    Ich stecke fest in einer Arbeit, die ich seit drei Jahren nicht bewältigen kann.
    Jeden Tag benötige ich unendlich viel Energie, um die Blockaden vor dieser Arbeit ein Stück weg zu räumen, damit ich sagen kann, ich hätte was geschafft. Am liebsten würde ich nicht mehr zur Arbeit gehen.


    Es wäre besser gewesen, bei den ersten Anzeichen eine andere Arbeit zu machen, aber ich wollte auch nicht aufgeben. Noch zwei Monate Anstrengung, dann beginnt etwas neues für mich. Aber bis dahin...
    Achtsamkeit! Konzentration ist das einzige was hilft. Alles wie Kaffee, Schlafen, Sport und Akupunktur halfen nur bedingt. Dieses konzentrieren auf das Hier und Jetzt und das Wesentliche und das Bewusstmachen, ablenkende und unwichtige Tätigkeiten und Dinge wegzulassen, das ist Hilfe für mich.


    L.G. Bansari

    "Du lächelst - und die Welt verändert sich."


  • Die Zentrierung auf das Hier und Jetzt mach dich fertig, irgendwann habe ich mich so daran gewöhnt nur in der Spirale zur Mitte zu gehen das ich garnicht merkte das es da noch andere Welten, außer der Mitte gibt. Es ist sehr schwer zu verstehen das das steht Kon- Zen- trieren. Zen hat mich in die Mitte geworfen, man war das eine Qual. Doch dann sah ich die Kornzentrischen Leben um mich da war keine Spirale. Seit zehn Jahren bin ich dabei die Katastrophe der Spirale zu vermeiden. Die Wellen kräuseln sich nur noch wenig.
    Es gab für mich nie eine andere Arbeit nur ein anderes sehen und erleben meiner Arbeit. Durchhalten kann hlfreich sein doch nie durch gehen in die Mitte sondern nur durch sein in der Mitte der konzentrischen "Kreise".
    liebe Grüsse
    Helmut

  • Danke Helmut,


    ich meinte nicht die Arbeit an mir, sondern die, mit der ich mein Geld verdiene.


    Dort drohe ich unter zu gehen. Ich muss mich konzentrieren, darf mich nicht ablenken lassen und muss Dinge fertigstellen.
    Es hat sich ein Rückstand angesammelt.
    Eigentlich tippe ich fast auf Burnout. Aber noch will ich es aus eigener Kraft aus dem Hamsterrad schaffen.
    Da hilft nur konzentrieren und machen!


    Was meinst du mit dem anderen Sehen der Arbeit? Bin ich zu "verbissen"?


    Ich klammere mich ein wenig an den Buddhismus als Hilfe, weil ich von der Arbeit leben muss.
    Und ja über Anhaftung habe ich mich belesen, klammern ist nicht gut, ich weiß.


    L.G. Bansari

    "Du lächelst - und die Welt verändert sich."

  • Bei mir war es so, dass ich mich persönlich seit dem Abitur vor dreieinhalb Jahren persönlich weiterentwickelt habe. Früher hatte ich sehr häufig so Phasen von "Weltschmerz": Ich fühlte mich ohnmächtig in dieser leistungsorientierten, ökonomisierten Welt. Ich wusste nicht, wie man daran etwas ändern oder wenigstens selbst damit zurechtkommen sollte.


    Nach dem Abitur habe ich ein freiwilliges soziales Jahr in einer Wohngemeinschaft für demente Menschen gemacht. Da haben acht demente Omas gelebt und dieses FSJ hat mich auf jeden Fall deutlich weitergebracht. Im Oktober 2009 bin ich zuhause fürs Studium ausgezogen und lebe in einer WG. In dieser Zeit nach dem Abi habe ich gelernt, gelassener zu sein, den Menschen immer wieder freundlich zu begegnen, auch wenn ich etwas an ihnen auszusetzen habe. Das hat bestimmt auch was mit den Dementen zu tun: Die nehmen einen immer wieder neu wahr und wenn sie unfreundlich oder aggressiv sind, kann man ihnen dafür nicht böse sein.


    Ich glaube, das habe ich gewissermaßen auf alle Menschen übertragen. Aus meinem Ärger, Zorn, vielleicht sogar Hass, ist Mitgefühl und Gelassenheit geworden, jedoch immer noch mit der Motivation, etwas ändern zu wollen.


    Naja, und dann habe ich mich vor ein paar Monaten nochmal mit Buddhismus beschäftigt. Darauf gekommen bin ich durch die Band Tool und den Künstler Alex Grey. Beide schaffen spirituelle Kunst, aus der ich Kraft schöpfen konnte, wobei letzterer vielleicht etwas zu esoterisch angehaucht ist...
    Ich fühlte mich jedenfalls im Buddhismus total bestätigt und habe entdeckt, dass das genau der Weg ist, den ich in letzter Zeit unbewusst gegangen bin und der mir geholfen hat, mit meinem Leben klarzukommen. Seitdem versuche ich, auf diesem Weg weiterzugehen :)


    Think for yourself. Question authority.


  • Ich spreche nur von der Arbeit mit der ich Geld verdiene.
    Wenn das so wäre das Du in deine Arbeit verbissen wärst hättest Du hier nie geschrieben.
    Wenn mir sowas geschieht bin ich nicht mehr ich nur noch tun. Da sind nur Gedanken die nur mit dem Tun zu tun haben.
    Da ist Zentrieren gefragt! Konzentrieren heißt da, ich bin in einem Tun und meine Gedanken sind nicht in diesem Tun zentriert sondern beschäftigen sich schon mit dem Liegen-gebliebenen, Ungetanem.
    Willst Du deine Arbeit schaffen ist es unabdingbar das Du nur genau das tust, mit allem was Du hast, was Du jetzt tust. Jeder Gedanke der sich einschleicht hat Angst nicht zu schaffen zur Folge und verlangsamt deine Schaffenskraft. Wann schneide ich mich mit meinem Messer, wenn die Gedanken mit Etwas beschäftigt sind. Allein das Denken an sich macht Verletzungen wahrscheinlich.
    Buddhismus hat nichts dazu beizutragen wie Du dein Tun tust. Es ist sogar so das die Anhaftung an eine "Erlösung" durch irgendein System, dein System wie Du etwas tust torpediert. Ein besseres System als das wie Du etwas tust ist nur da zu finden wo Du arbeitest. An Deinem Arbeitsplatz, in deinem Zentriert sein auf das(WIE) jetzt zu Tuende.


    Da ist ein "Trick" den kann ich Dir nicht zeigen doch Du kannst ihn erfahren. Das ganz in eine Arbeit versunken sein wirst Du irgendwann beobachten können ohne das sich ein Gedanke einschalten kann. Ich kann das und nenne das "Tanz mit dem bedingt Entstehenden". Ich erkennen es und fliesse in diesem Fluß der Veränderungen einfach mit.
    Die Ente im Fluß kann und wird sich nicht mit Gewalt, gegen den Fluß, ihr Ziel erreichen wollen. Sie schwimmt sogar ein wenig weiter, wenn es so ist, um mit wenig Kraftaufwand ihr Ziel zu erreichen. Der Fluß bleibt davon unberührt und tut, wie die Ente, das was er/sie tut. Was macht es wenn was liegen bleibt jetzt mache ich was jetzt zu machen ist.
    liebe Grüsse
    Helmut
    Bitte ohne Interpretationen lesen.


  • Mit Menschen zu tun zu haben die Dich immer wieder nur so sehen wie sie dich jetzt sehen sollte dich schon verändern.
    Das machen alle Menschen nur wissen sie es nicht.