Buddhismus und Magie

  • Ist die buddhistische Religion mit der Anwendung weißer Magie in Einklang zu bringen? Ich könnte mir vorstellen, daß der Wunsch, die Realität gestaltend zu verändern, der ja in magischen Praktiken zum Ausdruck kommt, im Gegensatz zu dem Anliegen des Buddhismus steht, die angenommene Realität als Illusion zu entlarven.

  • Die Realität ist die Realität, Magie ist was dein Geist daraus macht. Wenn er die Illusion dann ablegt, nennt man es Realität.
    Sag, was magst du gezaubert haben, aber such dir nichts aus, was deinen Geist übersteigt. *schmunzel*

  • Ich dachte im Tibetischen Buddhismus gibt es Schamanismus und Magie. Das sind aber wohl Relikte des Bön oder anderer, schamanistischer Vorgängerreligionen in Tibet. Wer damit glücklich ist, bzw. dadurch Erlösung findet, soll es tun - für mich ist das nichts.


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Zitat

    Ist die buddhistische Religion mit der Anwendung weißer Magie in Einklang zu bringen?


    Auf jeden Fall! Im Buddhismus (speziell dem Tibetischen) ist Aberglaube weit verbreitet.

  • Wenn jemand die Illusion als die Realität sieht, wird das zeigen der Realität zur Illusion. Wer die Realität sieht, für den wird die Illusion zur Magie.

  • Fragender:

    Ist die buddhistische Religion mit der Anwendung weißer Magie in Einklang zu bringen? Ich könnte mir vorstellen, daß der Wunsch, die Realität gestaltend zu verändern, der ja in magischen Praktiken zum Ausdruck kommt, im Gegensatz zu dem Anliegen des Buddhismus steht, die angenommene Realität als Illusion zu entlarven.


    Die "angenommene" Realität wird im Buddhismus nicht als Illusion gesehen. Das kommt aus dem Hinduismus, wo die Welt als Illusion (maya) betrachtet wird. Die Realität im Buddhismus ist vielmehr ein Konstrukt aus "Sinnesdaten" etc. (Dhammas) und Ihren Bedingungen und normalerweise gibt dieses Konstrukt die Welt einigermaßen korrekt wieder.


    Wenn du also satt werden möchtest, ist es z. B. notwendig zum Supermarkt um die Ecke zu gehen, als irgendeinen Geist zubeschwören und ihn um Nahrung zu bitten. Wenn du das mit dem Geist versuchst, wirst du immer mehr Hunger bekommen. Und das ist das Problem mit der Magie: Man bekommt immer mehr Probleme mit der "angenommenen" Realität.


    Die moderne Magie ist hauptsächlich eine eklektische Lehre aus Kabbalah, Hinduismus, Tantra, tibetischen Buddhismus. H. Blavatsky und A. Crowley sind einige der alten Hauptverteter. Meine Erfahrung, ich habe mich in meiner Pubertät damit beschäftigt, ist, dass es sich nicht lohnt, dafür Zeit aufzuwenden, sondern sogar Contraproduktiv ist.


    Alle Magiere, die ich kennengelernt habe, waren problematische Persönlichkeiten. Tatsächlich verändert sich mit der Zeit das Weltbild und man kann die eingebildeten Wesen, die beschworen werden, sogar sehen. Aber alle meine Überprüfungen ergaben, dass es nicht funktioniert. Was ich aus dieser meiner Jugendzeit mitnehmen konnte, waren hauptsächlich Hypnosetechniken, Entspannungstechniken, Meditation, sogenanntes Astralwandern.


    Die wichtigste Erkenntnis war aber, dass sich Leute ein System nehmen und dann die Realität in das System einordnen. So wird dann dieses System zum geistigen Gefängnis und viele kommen da nie wieder heraus. Letztendlich muss man dadurch mehr Leiden als nötig!


    Tatsächlich muss man, wenn man aber tatsächlich Erkenntnis haben möchte, es genau umgekehrt machen. Schauen, wie die Dinge sind und dann davon Modelle/Systeme ableiten. Also in etwa, wie es die echten Wissenschaften versuchen.


    Im Buddhismus gibt es aber auch (genau wie auch im Hinduismus) die Beschreibung der Siddhis/Iddhis (bestimmte magische Kräfte), die durch Nachwirkungen von Zuständen großer Konzentration entstehen (Der Geist ist das nicht gewohnt, er möchte sich bewegen und reagiert deshalb mit Halluzinationen). Man muss dabei aber bedenken, dass die Interpretation dieser Zustände vor 2500 Jahren geschah. Heute werden diese Zustände durch den Fortschritt eher im DSM IV (http://de.wikipedia.org/wiki/D…anual_of_Mental_Disorders) beschrieben.


    Gruß
    Sven

  • Zitat

    Sven schreibt:
    ... Die wichtigste Erkenntnis war aber, dass sich Leute ein System nehmen und dann die Realität in das System einordnen. So wird dann dieses System zum geistigen Gefängnis und viele kommen da nie wieder heraus. Letztendlich muss man dadurch mehr Leiden als nötig! ...


    Machen das nicht alle Religionen - und damit auch der Buddhismus. Jeder Mensch interpretiert die Welt (Realität) im Rahmen des von ihm bevorzugten Systems. Zumindest für Menschen gitb es keine Relität außerhalb von Denksystemen. Die objektive Realität ist für den Menschen uninteressant, da er sie nicht erfahren kann.


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Zitat

    Ich könnte mir vorstellen, daß der Wunsch, die Realität gestaltend zu verändern, der ja in magischen Praktiken zum Ausdruck kommt, im Gegensatz zu dem Anliegen des Buddhismus steht, die angenommene Realität als Illusion zu entlarven.


    Ich sehe das so:


    Der Wunsch die Realität gestaltend zu verändern drückt sich in der Praxis der 4 großen Kämpfe aus (unheilsames mindern, heilsames fördern) . Dieses Wirken in Richtung Wahrheit und Stille führt zur Entlarfung der angenommenen Realität als Illusion.


    Die "magische Praktik" dabei ist das "Wunder der Belehrung".


    Liebe Grüße


    Norbert

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Fragender:

    Ist die buddhistische Religion mit der Anwendung weißer Magie in Einklang zu bringen?


    Nein- ich rede nur vom Zen- sind alles makyos, Sinnestäuschungen und daher nicht zu beachten...
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Fragender:

    Anwendung weißer Magie in Einklang zu bringen?


    Ist die weiße Magie denn deffiniert? Was ist denn weiße Magie? Ist das ein schwammiger Oberbegriff, oder tatsächlich die unverwechselbare Bezeichung für etwas Bestimmtes? Ich kenne mich nicht in den anderen Richtungen aus, aber ich nehme einmal an, dass das im Zen und Theravada Buddhismus keinen Platz hat. Wenn man Berührungspunkte finden möchte so mögen diese am ehesten im tibetischen Buddhismus vorhanden sein, je nach dem wie man weiße Magie definiert. Es gibt im tibetischen Buddhismus Rituale, Dämonen, übernatürliche Wesen, Geister, Aberglaube, Siddhis, Orakel, Tulkus, Vajras( eine geistige Waffe mit der man den Bön bekämpfte, wie ich hier in einem Threaed gelesen habe-oder aber Symbol für "geschickte Mittel" wie andere behaupten)... und natürlich Tantra....


    Wenn Teile davon für Dich zur Weißen Magie gehöhren, dann gibt es im tibetischen Buddhusmus vielleicht so etwas wie weiße Magie.


    Oder bist Du der Meinung, dass Du selbst schon weiße Magie praktizierst? Also im Zen Buddhuismus geht das sicher nicht, da sitzt man stundenlang mit dem Gesicht zur Wand, bekommt ab und an eines mit dem Stock auf die Schulter und soll Paradoxe Unsinns-Rätsel lösen, glaub da wird weiße Magie sicher keinen Platz finden( Zennies...entschuldigt bitte meine vereinfachte, nicht bös gemeinte Darstellung). Ich glaub das ist eher nicht-magisch.


    Im tibetischen Buddhismus, wird viel mit Rezitation von Mantras ( "Zaubersprüchen") und Visualisation, also man stellt sich bestimmte symbolische Wesen im Geist vor und später verschmilzt man dann mit diesen Wesen gearbeitet. Es geht dabei aber fast immer um einen selbst, also das soll weniger gemacht werden um andere zu beeiflussen. Warum willst Du denn weiße Magie praktizieren? Was willst Du damit erreichen? Was willst Du überhaupt in Deinem Leben erreichen? Wenn Du bestimmte Formen der weißen Magie praktizierst würde ich empfelhen das in einem Interview, mit Deinem Lehrer/Lama/Rinpoche zu besprechen.
    Wenn ich jetzt Vermutungen/Spekulationen darüber anstellen soll, was die Antwort sein wird, dann kann ich mir vorstellen, dass es stark auch in folgende Richtung gehen wird:
    Im Mahayana (tibetischen Buddhismus) sind viele sehr Wirksame Methoden vorhanden um einen schnell und gut ans Ziel des Mahayanas zu bringen. Man kann beliebig steigerbar Zeit für die Praktiken des Mahayana aufwenden. Wenn Du Glück hast wird Dir die weiße Magie nicht verboten, aber es wird sicher empfohlen die traditionellen Praktiken des Mahayana zu praktizieren. Mit dem Ngöndro alleine kann man mehrere Jahre beschäftigt sein. Und wenn Du tatsächlich 8 h am Tag Niederwerfungen machst und so sagen wir mal nach 2 Monaten damit fertig bist, kommen noch 3 -5 andere Übungen des Ngöndro... und es kann auch nicht Schaden das Ngöndro 2 mal zu machen.... Also ich glaube es könnte darauf hinauslaufen, dass du kaum noch Zeit für weiße magie haben wirst...

    • Offizieller Beitrag

    Weisse und schwarze Magie unterscheiden sich in der Motivation, ob man jemandem helfen oder ihm schaden will.


    Man kann Magie ja als eine Art "Wirkungen zu erzielen", deren Wirkgrundlage unbekannt/umstritten ist. Insofern ist sie nicht anders zu bewerten als die z.B Medizin. Auch dort gibt es ja ein weites Feld von gemienhein anerkennten Medikamanten hin zu Sachen an die nur eine kleine Minderheit glaubt (Orogon Akkumulatoren) Kocht jemand jemand anderem ein Tränken um ihn von seinen Leiden zu befreien oder um jemandem zu schaden. Von Buddhimus aus gesehen, sind das alles "weltliche Aktivitäten".


    nyalaana :


    Oder bist Du der Meinung, dass Du selbst schon weiße Magie praktizierst? Also im Zen Buddhuismus geht das sicher nicht, da sitzt man stundenlang mit dem Gesicht zur Wand, bekommt ab und an eines mit dem Stock auf die Schulter und soll Paradoxe Unsinns-Rätsel lösen, glaub da wird weiße Magie sicher keinen Platz finden( Zennies...entschuldigt bitte meine vereinfachte, nicht bös gemeinte Darstellung). Ich glaub das ist eher nicht-magisch.


    Ich dachte traditionelle gehen Samurais und Jedi-Ritter zu Jodas und Zenmeistern um sich geheinem Psycho-Tricks für verwegene Duelle beibringen zu lassen? Oder kannst du mir erklären wie die bei Street Fighter II diese tollen Feuerbälle machen. Oder braucht man dazu eine komplexere Darstellung?


    Der beste Freund des Schwarmagiers Aleister Crowley Charles Henry Allan Bennett war einer der ersten westlichen Theravadamönche. Allerdings distanzierte er sich später von seiner Vergangenheit im Golden Dawn los: "No Buddhist would consider it worthwhile to pass from the crystalline clearness of his own religion to this involved obscurity"

  • crazy-dragon:
    Fragender:

    Ist die buddhistische Religion mit der Anwendung weißer Magie in Einklang zu bringen?


    Nein- ich rede nur vom Zen- sind alles makyos, Sinnestäuschungen und daher nicht zu beachten...
    _()_ c.d.


    Wobei ich das mal so gelesen habe, dass die Sinnestäuschungen (makyos) von "echten" Phänomenen oder spirituellen Erfahrungen erkannt und getrennt werden sollten. Vermutlich ist es aber eh besser dem all nicht soviel Beachtung zu schenken. Dennoch bin ich der Meinung, dass man solche Erfahrungen die man nicht so einfach als Halluzination abtun kann machen kann und man dann lernen muss richtig mit ihnen umzugehen.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Makyo

    mfg
    Rainer


    "Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt. "

  • Da hast Du völlig recht- aber wenn einer glaubt, zaubern zu müssen/ können, ist das für mich eine Sinnestäuschung :D und keine spirituelle Erfahrung...
    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • Zitat

    Da hast Du völlig recht- aber wenn einer glaubt, zaubern zu müssen/ können, ist das für mich eine Sinnestäuschung und keine spirituelle Erfahrung...


    Ich kann das nicht beurteilen denn dazu fehlt mir der erleuchtende Weitblick. ;) Allerdings weiß ich für mich persönlich, dass mir solche diverse Ausflüge nie gut bekommen sind und damit möchte ich es bewenden lassen... :)

    mfg
    Rainer


    "Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt. "

  • Weiße Magie? Klar du kannst Medizin studieren, ist bestimmt heilvoll 8)



    Gut jetzt tu ich so als kenne ich es nicht, dabei war ich auch mal auf dem "Trip" der Magie, einige Zeit... ging sogar "Den Weg des wahren Adepten" aber brauch ungefähr kurz vor der Hälfte ab, weil ich erkannte, dass der meditative Weg eher zu mir passt und ich wenig mit den Ritualen anfangen konnte.


    Mit Magie möchte man seine Umwelt/ Realität für sich positiv gestalten.
    Im Endeffekt möchte man auch Leid mindern ähnlich wie im Buddhismus, in dem ein friedvoller Geist und heilsame Taten angestrebt werden. Im Prinzip ist das die weiße Magie des Buddhismus, das Karma, Ursache/Wirkung der Taten welche im Geist und der Absicht anfangen.


    In der Magie verfällt man aber auch leicht Täuschungen, das Ego wird aufgeblasen, man hält sich für etwas besseres oder ist/wird einfach nur Machtgierig. Es gibt in der heutigen Zeit wirkungsvollere Mittel um Menschen gutes zu Tun und die fangen auch im Geist an. Im Prinzip arbeiten Magier wie Buddhisten mit dem Geist (Wobei meiner Erfahrung nach beim MaGIER eher die NeuGIER und MachtGIER leidvoll zunehmen kann) und der Geist kann auch z.B. Selbstheilungskräfte bewirken siehe Placebo-Effekt.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • OFF TOPIC


    So langsam frage ich mich, ob ich im falschen Film bin. Glaubt hier wirklich einer an Magie im Sinne von Zauberei à la Gandalf, Merlin und Bibi Blocksberg?


    Oder versteht ihr unter Magie etwas anderes als ich. Ihr beschäftigt euch alle so ernsthaft mit dem Thema :shock:


    Als ZENnie bin ich mehr als verwirrt.


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."

  • Zitat

    So langsam frage ich mich, ob ich im falschen Film bin. Glaubt hier wirklich einer an Magie im Sinne von Zauberei à la Gandalf, Merlin und Bibi Blocksberg?


    Also so was hat mich nie interessiert aber ich habe mir als junger Mensch oft die Frage gestellt ob es nicht doch diverse Überweltliche Fähigkeiten gibt. Ich denke doch, dass alle Religionen die Existenz solcher Dinge bejahen. Im Buddhismus braucht man sich da nur mal mit dem Begriff „Siddhi“ zu beschäftigen.


    Zitat

    Oder versteht ihr unter Magie etwas anderes als ich. Ihr beschäftigt euch alle so ernsthaft mit dem Thema


    Habe ich jetzt nicht den Eindruck wenn ich mir die Antworten hier durchlese. Ich persönlich finde das Thema und auch die Ausgangsfrage des Threaderstellers interessant. Ich habe nämlich auch lange genug nach solchen Dingen gesucht und muss sagen, dass mich die Beschäftigung mit dem Buddhismus davon befreit hat. ;)


    Das hat aber nichts mit Bibi Blocksberg oder Harry Potter zu tun! ;)

    mfg
    Rainer


    "Wir sind, was wir denken. Alles was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken machen wir die Welt. "

    • Offizieller Beitrag
    Milou:

    So langsam frage ich mich, ob ich im falschen Film bin. Glaubt hier wirklich einer an Magie im Sinne von Zauberei à la Gandalf, Merlin und Bibi Blocksberg?


    Oder versteht ihr unter Magie etwas anderes als ich. Ihr beschäftigt euch alle so ernsthaft mit dem Thema :shock:


    Als ZENnie bin ich mehr als verwirrt.


    Aus der spirituellen Erkentnis heraus, das unsere geistigen Einstellungen unsere Welt mithervorbringen, kann ja die "nicht ganz so hehren Fragestellungen" kommen: "Mit welchen Techniken kann ich meinen Geist so verändern kann, um etwas bestimmtes zu erreichen?" könnte man da fragen. Und es gibt in der Tat einige Bereiche, die sich dem absichtsvollen Planen wiedersetzten:
    So ist zu beobachten, dass manche Männer die nichteinmal besonders gut aussehen - allein durch ihre Art - besondere Anziehungskraft auf Frauen ausüben. Andere strahlen eine bestimmte Art von Selbstsicherheit aus, die dazu führt, dass andere ihnen in beruflichen Dingen vertrauen. All dies sind keine bewussten Wirkungen sondern gehen auf das Wirken unterbewusster Kräfte (die deswegen nicht übersinnlich sind) zurück.


    Während das heutzutage Fragen sind, die im Kontext von Managenementseminaren, Psychoratgebern und Spam-mails auftauchen wurde in früheren Zeiten unsere psychischen Energien z.B mit den Planeten assoziiert. Um in der Liebe erfolg zu haben, versuchte die Ritualmagier in Venus-Bewusstseinsphären einzutauchen, für Geld war Jupiter zuständig und für Kampfesmut Mars.


    Wenn man davon ausgeht, dass da jemand konkrete Götter anruft, klingen solche Vorhaben gelinde gesagt nicht erfolsversprechend, grob gesagt ziemlich bescheuert. Wenn man die "Götter" aber als unsere primitive Säugetier-Schaltkreise, des Paarens, Siegens und Anhäufens betrachtet, dann kan man ein "Ritual" als den Versuch sehen, diese Teilen des Geistes starke Aufmerksamkeit zu widmen um die enstprechenden inneren Energien freizusetzten. Da es sich um unsere tiefsten mit den Tieren gemeinsame archaische Ebene von Verblendungszusammenhängen, ist da viel Energie gebunden. Das was man in obskuren alten Worten ausdrückt, kann man natürklich auch modern ausdrücken: Auch bei Scientology geht es darum, grundlegende Aspekte der Persönlichkeit so umzubauen, dass man noch mehr Spass, Erfolg und Energie hat.


    Auch im Zen gibt es ja Rituale, die einer Einübung in einem bestimmten Handlungskontext dienen. Niederwerfungen, Segenswünsche sind alles Übungen in der Haltung des Bodhisattva. Auch Zen geht ja vom inteketuellen weg hin zum Basalen und Körperlichen. Aber eben um die in Verblendungen gefangen Energien zu befreien und nicht um sie für weltliche Zwecke zu nutzten.

  • Milou:
    Zitat

    Sven schreibt:
    ... Die wichtigste Erkenntnis war aber, dass sich Leute ein System nehmen und dann die Realität in das System einordnen. So wird dann dieses System zum geistigen Gefängnis und viele kommen da nie wieder heraus. Letztendlich muss man dadurch mehr Leiden als nötig! ...


    Machen das nicht alle Religionen - und damit auch der Buddhismus. Jeder Mensch interpretiert die Welt (Realität) im Rahmen des von ihm bevorzugten Systems. Zumindest für Menschen gitb es keine Relität außerhalb von Denksystemen. Die objektive Realität ist für den Menschen uninteressant, da er sie nicht erfahren kann.


    Genau, deshalb sind Religionen, je mehr man sich an diese Systeme hält, natürlich auch geistige Gefängnisse (das gilt auch für andere dogmatische Ideologien). Der Schaden, der durch sie verursacht wurde, ist groß. Ich denke allein das Christentum hat uns um mindestens 1000 Jahre zurückgeworfen.


    Wenig leidverursachend sind flexible zutreffende Modelle. Also für dieses Problem nehme ich diese Sicht für jenes Problem eine andere. Unter zutreffend verstehe ich, dass sie die Bedingungen (z. B. Ursache und Wirkung) korrekt beschreiben. Beispiel: Der moderne Christ geht zur Pfarrer, wenn es um Fragen wie Tod (Ursache) etc. geht, da er dort Trost (Wirkung) bekommt. In Fragen der Sexualität (Ursache) geht er besser zum Sexualberater um eine Problemlösung (Wirkung) zu erhalten.


    Bei einer Sicht (einem Modell) geht es nicht darum, ob es sich um eine "objektive Realität" handelt, sondern darum, dass sie z. B. Wirkungen mit großer Wahrscheinlichkeit korrekt vorhersagt.


    So beschreibt z. B. weder das Bohrsche Atommodel noch das Wellenmodell der Atome die Realität richtig, aber abhängig von der Problemstellung kann entweder nur das eine oder das andere nützlich sein.


    Und darauf kommt es letztendlich an: Wie nützlich ist meine Sicht (Was nicht anderes heißt, als: Ist meine Sicht leidvermindernd oder erhöhend)


    Die ursprüngliche magische Sicht (um zum Thema zurückzukommen) geht von einer mit Naturgeistern beseelten Natur aus, die die Phänomene wie Blitz, Donner, Regen etc. erzeugen. Wer an diese Sicht glaubt, muss dann solche Kräfte beschwören oder besänftigen. Im Allgemeinen wird er damit wenig Erfolg haben und sich umsonst abmühen. Je mehr er nun daran festhält und glaubt er habe sich nur noch nicht genug abgemüht desto mehr wird er "leiden".


    Gruß
    Sven

  • Sven:


    Genau, deshalb sind Religionen, je mehr man sich an diese Systeme hält, natürlich auch geistige Gefängnisse (das gilt auch für andere dogmatische Ideologien). Der Schaden, der durch sie verursacht wurde, ist groß. Ich denke allein das Christentum hat uns um mindestens 1000 Jahre zurückgeworfen.


    Ein Glück das die Lehre des Buddha keine Religion ist aber Pech das der
    Materialismus auch behauptet keine Religion zu sein. :roll:

  • accinca:

    Ein Glück das die Lehre des Buddha keine Religion ist...


    Zumindest das sehe ich teilweise auch so. Das Gold der Lehre Buddhas ist in der Religion Buddhismus vergraben.


    accinca:

    aber Pech das der Materialismus auch behauptet keine Religion zu sein. :roll:


    Materialismus ist im allgemeinen Sinne ist doch eher ein Schimpfwort mit der Bedeutung Egoismus etc. und hat mit funktionierenden Modellen der Natur nichts zu tun. Viele Wissenschaftler, die funktionierende Modelle verwenden, waren keine Materialisten (weder im engeren noch im weiteren Sinne).


    Nur weil jemand einen Computer benutzt, fließend heißes Wasser aus der Leitung nutzt, eine Waschmaschine und nicht auf ein Pferd reitet um schneller voranzukommen etc. hat doch nicht den Materialismus als seine Religion erkoren. :roll:


    Deinen Satz finde ich manipulativ, aber nicht argumentativ.


    Gruß
    Sven

    • Offizieller Beitrag

    Das Denken das der Magie zugrundliegt "Hauptsache es funktioniert. Egal wie." ist ja heutzutage sehr verbreitet. Peter Sloterdijk hält es für keinen Zufall, dass sich unsere Welt gerade für Harry Potter begeistert.


    Peter Sloterdijk:


    Der eigentliche Held des Neoliberalismus ist Harry Potter


    ...Weil die Potter-Romane die Fibel einer Welt ohne Realitätsgrenze darstellen. Sie überredeten eine ganze Generation, den Zauberer in sich zu entdecken. Das englische Wort Potter bedeutet übrigens "Töpfer", einen Handwerker, der Hohlkörper verfertigt. Nur Verlierer glauben heute noch an die Arbeit, die Übrigen betreiben magische Töpferei und lassen ihre strukturierten Produkte fliegen.


    ..Zaubern ist eine Tätigkeit, die das Verhältnis von Ursache und Wirkung verdunkelt. Die Verwirrung beginnt, wenn die Wirkung die Ursache maßlos übertrifft - ökonomisch gesprochen, wenn der Profit in keinem Verhältnis mehr zur Leistung steht. Genau diese Unverhältnismäßigkeit prägt die Grundstimmung der vergangenen Jahrzehnte. Zahllose wollten aus einer Wirklichkeit aussteigen, in der man für 40 Stunden Arbeit pro Woche kaum ein Durchschnittseinkommen erreicht, während man durch ein paar Stunden Magie in die Runde der Superreichen aufgenommen wird. Wir haben eine gefährliche Rechenart erfunden. An die Stelle von prosaischen Gleichungen treten wunderbare Ungleichungen. Das ruiniert den Sinn für Adäquation.


    Quelle


    Oswald Spengler nannte unsere Zivilisation ja die faustische. Und Faust (genau wie Frankenstein) versinnbildlichen sehr gut wie der "Geist der Machbarkeit" einerseits noch im Hexenmseisterhaften feststeckt aber gleichzeigt gewillt ist, jede nur denkbare Technologie zu nutzten.


    Das "egal wie" erinnert mich an eine Haltung der Ignoranz für Folgen und Nebenwirkungen. So gibt es Leute, die wenn sie etwas geschenkt bekomen, glauben dem Schenker nicht dankbar zu sein, da sie denken, dass durch ihrer Gebete, ihre Rituale und ihr gutes Karma selbst verursacht zu haben. Genauso gibt es Leute, die ihr Geld zu bank tragen und der festen Meinung sind, dort könne es sichd ruch Zinseszinseffekt selbst vermehren. Solche ein magisches Denken halte ich für gefährlich.

  • Sven:


    Materialismus ist im allgemeinen Sinne ist doch eher ein Schimpfwort mit der Bedeutung Egoismus etc. und hat mit funktionierenden Modellen der Natur nichts zu tun. Viele Wissenschaftler, die funktionierende Modelle verwenden, waren keine Materialisten (weder im engeren noch im weiteren Sinne).
    Nur weil jemand einen Computer benutzt, fließend heißes Wasser aus der Leitung nutzt, eine Waschmaschine und nicht auf ein Pferd reitet um schneller voranzukommen etc. hat doch nicht den Materialismus als seine Religion erkoren. :roll: Deinen Satz finde ich manipulativ, aber nicht argumentativ.


    Wenn es so wäre wie du es darstellst, dann hättest du sicher recht.
    Allerdings hatte ich vom Materialismus gesprochen und nicht von dem
    was du dir darunter vorstelltest. In Kontext des Bezugs meiner Antwort
    bedeutet Materialismus ein Denksystem wie viele andere: Hier aus Wikipedia:
    "Der erkenntnistheoretische oder ontologische Materialismus ist eine philosophische Position, die alle Vorgänge und Phänomene der Welt auf Materie und deren Gesetzmäßigkeiten und Verhältnisse zurückführt. Auf die Frage „Was ist?“ antwortet der Materialismus: Nur Materie. Der Materialismus geht also davon aus, dass auch Gedanken und Ideen Erscheinungsformen der Materie sind bzw. auf solche zurückgeführt werden können. Er erklärt dem Menschen die ihn umgebende Welt und die in ihr ablaufenden Prozesse ohne geistige bzw. immaterielle Elemente, wie beispielsweise Gott, dessen Existenz sich mit der Methodik der Naturwissenschaft, insbesondere dem Experiment, nicht überprüfen (verifizieren bzw. falsifizieren) lässt. "


    Und hier von bpb.de
    Materialismus:
    (lat.) M. bezeichnet philosophische Strömungen, die davon ausgehen, dass die gegenständliche und die geistige Wirklichkeit ausschließlich aus Materie bestehen oder auf materielle Prozesse zurückzuführen sind. Das materialistische Denken schuf wesentliche Grundlagen der modernen Naturwissenschaften, stärkte religionskritische und philosophisch-atheistische Positionen und stellte sich gegen den Idealismus. Der M. prägte den marxistischen "historischen M.", wonach die Geschichte sich aus den Handlungen, den Bedürfnissen und Lebensbedingungen der Menschen, ihrer gesellschaftlichen und sozialen Organisation sowie ihrer politischen Verfassung ergibt ("das Sein bestimmt das Bewusstsein"). Der historische M. wurde durch F. Engels zu einer allgemeinen politisch-wissenschaftlichen Lehrmeinung, dem "dialektischen M." weiterentwickelt.

  • Hmm, interessant.


    Nach meiner Überzeugung gibt es die Materie und ihre Funktion.


    Das s.g. Ich ist auch ausschliesslich Materie und ihre Funktion. Ich meditiere mittels meines Hirns (also des Klumpens Materie in meinem Schädel), Gautama erwachte mittels eines Hirns.


    Aber Materie ist spannend.
    Laut Wikipedia haben wir keine Ahnung, woraus 83% des Universums besteht.


    "Materie
    Materie ist eine Sammelbezeichnung für alle Beobachtungsgegenstände der Naturwissenschaften, die Ruhemasse besitzen. Raumbereiche, die keine Materie enthalten, bezeichnet man als Vakuum. Elektromagnetische Wellen wie zum Beispiel Licht werden nicht zur Materie gezählt.
    Materie, die in makroskopischen Mengen vorliegt, lässt sich mit Hilfe messbarer physikalischer Größen quantitativ beschreiben. Sie tritt in verschiedenen Erscheinungsformen oder Aggregatzuständen auf, deren Eigenschaften sich stark voneinander unterscheiden. Materie setzt sich aus Fermionen zusammen, die meist Atome mit einer inneren Struktur aus Atomkern und Elektronenhülle bilden. Das Verhalten mikroskopischer aber auch makroskopischer (siehe hierzu z. B. Supraleitung) Materiemengen kann nur mit Hilfe der Quantenmechanik korrekt beschrieben werden. Die quantenmechanische Beschreibung ist auch erforderlich, um die makroskopischen Eigenschaften von Materie aus ihrer mikroskopischen Struktur abzuleiten.
    (…………….)


    Materie im Universum


    Wissenschaftlich begründete Schätzungen der Gesamtmasse des Universums reichen von 1053 kg bis 1060 kg.[1]
    Gemäß dem Lambda-CDM-Modell, dem aktuellen Standardmodell der Kosmologie, liegen etwa 17%[2] des gesamten Materieinhalts des Universums in Form von baryonischer Materie vor, also Materie, bei der Protonen und Neutronen den größten Teil der Ruhemasse ausmachen.
    (……………..)
    Den restlichen Teil der baryonischen Materie bezeichnet man als Interstellare Materie oder als Intergalaktische Materie, je nachdem, ob sie sich innerhalb einer Galaxie oder zwischen den Galaxien befindet. Sie besteht aus Gas, Staub und größeren Klumpen, wie Planeten. Das Gas liegt atomar oder ionisiert vor und besteht zum größten Teil aus Wasserstoff.
    Die restlichen 83% sind Dunkle Materie, die nicht leuchtet und über deren Natur es bisher keine gesicherten Erkenntnisse gibt. In den Spekulationen über die Dunkle Materie spielen unter anderem Neutrinos und die Supersymmetrischen Partner der bekannten Teilchen wichtige Rollen. Die großräumige Verteilung der Dunklen Materie ähnelt der der Leuchtenden stark, da sich nach dem kosmologischen Standardmodell der Strukturbildung im Universum zuerst die Dunkle Materie ansammeln konnte und die Leuchtende Materie dann in die Zentren dieser Halos genannten ellipsoiden Ansammlungen fiel."


    Ja, ich bin Matrialist durch und durch... LOL


    Mit Metta



    Kat


    edit:


    Auch die dunkle Energie ist spannend:


    "Die Messungen, die im Wesentlichen auf Entfernungsbestimmungen weit entfernter Supernovae vom Typ 1a basierten, ergaben entgegen dieser Lehrmeinung eine Zunahme der Expansionsgeschwindigkeit. Diese unerwartete Beobachtung wird seitdem auf eine unbestimmte Dunkle Energie zurückgeführt. In den Modellen besteht das Universum zum gegenwärtigen Zeitpunkt, ca. 13,7 Milliarden Jahre nach dem „Urknall“, zu 72 % aus Dunkler Energie, 23 % aus Dunkler Materie und zu 4,6 % aus der sichtbaren, baryonischen Materie. (In der Frühzeit des Universums, zum Zeitpunkt der Entkopplung der Materie von der Hintergrundstrahlung, war die Zusammensetzung noch wesentlich anders.)"


    Ich denke, all das Fremde, Ungeklärte am Universum bildete die Grundlage der spirituellen Phänomene, die wir u.a. "Buddhismus" nennen.


    K.

    appamadena sampadetha!

  • An so etwas wie Harry Potter glaub ich nicht.


    Das mit dem Materialismus.Es ist ein Begriff den man sehr dehnen aber auch komprimieren kann. Negativer KLang ist der , dass man nur an vergänglichen hängt. Nehme ich allerdings alles was es scheinbar "gibt" könnte alles Materie sein, auch Geistiges. Ich bestehe aus Materie wurder aus ihr geboren und habe theoretisch kein Problem(Begehren ;) )mehr damit wieder in ihr mich aufzulösen, verwirklicht habe ich es noch nicht.



    Ich unterscheide Zauberei und Magie, für mich ist Zauberei halt Trickserei, Harry Potter und so Zeugs,....
    Magie sind eher schwer erkennbare geistige Auswirkungen des Geistes auf die Umwelt.


    Mit Ritualen, Göttern usw. wird dieser Glaube verstärkt, das kann in die falsche Richtung gehen.....


    Das kann richtig aber auch in heilvolle Dinge münden Stichwort Placebo


    Der starke Glaube in ein einfaches Zuckerstückchen als wirksames Medikament, kann den Unwissenden/Gläubigen gesundheitliche Besserung bescheren, dem Wissenden, den Zucker als nicht heilvoll Ansehenden gibt er keinen gesundheitlichen Erfolg obwohl dieser "klüger" ist.
    Da muss man aufpassen es gibt auch den Nocebo, ich glaub das hat was mit negativen Sichtweisen zu tun, welche einen wiederum körperlich schadet.... Tja Karma fängt im Geist an. Oder dem Geist geht alles voran. Wünsch euch eine Liebevolle Gesinnung :o in alle Richtungen

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)