Grundlose Freude

  • Hallo zusammen :)


    Selbst war ich schon unzählige male in einem Zustand gewöhnlicher Freude.


    Seltener gelang es mir während dieser Freude ganz bei anderen fühlenden Wesen zu sein.
    Mir schien so als könnte ich mit meiner Freude andere umfangen und mit in diese meine Freude hineinnehmen und sie so freudig stimmen.


    Schließlich gelangte ich einige male in einen Zustand reiner grundloser Freude.
    (Hatte krankheitsbedingt früher auch immer wieder grundlose Angst)


    Vielleicht ist es ja so im Nirwana.
    Über gewöhnliche subjektive Freude auch zur andere umfangende objektive Freude diesen in Wohlwollen Freude wünschend zurück in die Mitte grundloser Freude die kein Subjekt und kein Objekt kennt!


    Der Zustand in Subjekt/Objekt.


    Was ich damit eigentlich ausdrücken will ist:


    Grundlose Freude kennt weder Subjekt (das erfreut wird) noch Objekt (das erfreut) sondern liegt als Synthese in ihrer Mitte und überwindet diese!!!


    Dieses Gefühl grundloser Freude ist denke ich nicht nur ein medizienischer Fall sondern könnte wie ich glaube der Zustand im Nirwana sein das in Subjekt/Objekt verborgen liegt.
    Also grundlose Freude als jenseits der Begrifflichkeit von Subjekt und Objekt!!!


    Oder in Gott ... !!!


    Was meint ihr?


    Entsteht nach dem Zussammenfall vom Gegensatzpaar Subjekt/Objekt in das Nirwana hinnein grundlose Freude ohne ego?


    L.G. gbg

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Wenn die Freude grundlos wäre, wäre sie nicht bedingt entstanden. Wärend du diese Freude aber erlebst, werkeln millionen von kausal verknüpften Hirnzellen herum um diese zu generieren. Ganz grundlos wird diese Freude also nicht sein. Vermutlich liegt hier einfach der Eindruck von etwas Grundlosem vor, weil die Gründe nicht im Bewusstsein vorliegen und somit die Illusion entsteht etwas sei grundlos.


    Oder meintest du mit "grundlos" etwas anderes? Das kann ja auch sein und ich habe dich nur missverstanden. Man sagt ja manchmal, dass man ohne Grund etwas getan hat und meint damit in Wirklichkeit "ohne bewusste Berechnung". Das sind so meine Gedanken dazu.


    lg
    maus

  • Seit ich ganz regelmäßig buddhistisch meditiere, habe ich immer hier und da Anflüge "grundloser Freude".


    Warum, wieso, weiß ich nicht - und ob das was mit Nirvana zu tun hat... ich wage das jetzt einfach mal zu bezweifeln, weil ich denke, dass da noch einige Meditationen und Schleierentfernungen ins Land ziehen müssen, bevor ich soweit bin.


    Für mich fühlt es sich eher so an, als würden die geschundenen Nerven durch die spirituelle Praxis geknetet und massiert - das löst dann hier und da Gefühle der Freude aus... zu anderen Zeiten kommen auch mal Wellen einer abgeklärten Wehmut und Traurigkeit hoch.
    Ich glaube, das eine ist wie das andere... und es sind in diesem Sinne einfach rosa und dunkelgraue Wolken, die weiterziehen. Die rosanen sind natürlich schöner.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo Maus


    Grundlose Freude verstehe ich wie grundlose Angst.


    Die Freude ist wie die Angst einfach da ganz ohne Grund...
    Und wird intensiv erlebt.
    Ohne Subjekt wie auch ohne Objekt.


    Eine alles einschließende Freude!


    Man sagt ja auch im Nirwana gäbe es kein Ego mehr nur noch allumfassende alldurchdringende Glückseligkeit.


    L.G. gbg

    Einmal editiert, zuletzt von gbg ()

  • Zitat

    Seit ich ganz regelmäßig buddhistisch meditiere, habe ich immer hier und da Anflüge "grundloser Freude".


    Lol - aber der Grund liegt doch darin, dass du regelmäßig buddhistisch meditierst, wie du selber sagst ^^


    Das klingt so, als wenn jemand sagt: "Komisch, seid ich regelmäßig mein Auto warte, geht es grundlos seltener kaputt" :lol:

  • Lieber Herr Maus,


    das Wort "grundlos" ist gar nicht so wichtig. Es ist nur ein Versuch, ein Gefühl mit Worten einzufangen.


    Man räumt gerade das schmutzige Geschirr in den Spüler und unvermittelt kommt der Gedanke "Alles ist unglaublich schön!"


    Ich hoffe auf Dein Verständnis, dass einem das dann in dem Moment "grundlos" vorkommt. ;)


    LG, LL

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:



  • Ja natürlich. Ich habe dich schon verstanden ^^ Klang aber dennoch irgendwie lustig.

  • gbg:

    ...
    Eine alles einschließende Freude!


    Man sagt ja auch im Nirwana gäbe es kein Ego mehr nur noch allumfassende alldurchdringende Glückseligkeit.


    L.G. gbg


    Gut, aber die ist "unwandelbar".
    Wenn Deine "grundlose Freude" auch unwandelbar ist - dann herzlichen Glückwunsch.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Die wahre Freude ist meinem Eindruck nach unwandelbar wie der Mond bei dem sich durch Wellenbewegungen nur seine Bilder im Wasser wandeln.


    Also ja ... :)


    L.G. gbg


    P.S.: Der Grund dieser Freude ist das ineinander Aufgehen von Subjekt und Objekt.


    Wie bei der Liebe eben ...

  • Losang Lamo:


    ...
    Man räumt gerade das schmutzige Geschirr in den Spüler und unvermittelt kommt der Gedanke "Alles ist unglaublich schön!"
    ...



    Hi LL,
    ja das kenne ich auch. Es ist der Moment der Freiheit von Konflikt, Spannung, Widerstand. Es ist der Moment - wie gbg schreibt -, in dem Subjekt und Objekt ineinander aufgehen oder in EINS zusammenfallen. Es ist ein gedankenleerer schwereloser Moment, der erst durch den Gedanken "Alles ist unglaublich schön" sich wieder mehr oder weniger schnell verabschiedet. Ist man geübt darin, kann es sich sogar um ein stunden- oder tagelanges Eintauchen in einen konfliktfreien und egofreien - aus meiner Sicht meditativen - friedvollen, vom Körper losgelösten Zustand handeln. Da ist nur reine Freude.
    _()_ Monika

  • Hallo,


    also mir kommt es so vor, als wenn die Freude die ganze Zeit schon da ist. Das Problem ist nur, dass wir das die ganze Zeit mit unserer inneren und äußeren Geschäftigkeit überdecken, weil wir ständig irgendetwas wollen oder planen, aber nie mal wirklich einfach nur hier sind und genießen was da jetzt hier ist. Schade eigentlich.


    Liebe Grüße

  • P.S: Sehe gerade dass monikamarie das schon so schön geschrieben hat, hätte ich mir's ja sparen können. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Raphy ()

  • crazy-dragon:

    Aaaach wie schön, daß ich jetzt nix Gescheites-Tiefgründiges absondern muß...Yuppiduuuuu :D
    Freu ich mich!!!!!!!!
    _()_ c.d.

    :grinsen:

  • Raphy:

    P.S: Sehe gerade dass monikamarie das schon so schön geschrieben hat, hätte ich mir's ja sparen können. :)


    Danke dafür, Raphy, aber Du hast das nochmal durch einen wichtigen Aspekt vervollständigt, nämlich, dass die Freude lediglich durch unsere geschäftigen und möglicherweise konfliktgeladenen Gedanken verdeckt wird. Und das Problem ist nur, dass diese Gewohnheit so tief sitzt, dass es uns erhebliche Mühe kostet, uns davon wieder zu befreien. Man beobachte nur einmal ein zufriedenes Kleinkind, das voller Vertrauen in einem guten Zuhause einfach sein darf, so wie es ist. So zu sein wie dieses Kind, aber dabei eben nicht unwissend, sondern befreit von unnützem Müll. Dazu gehört eine Menge Vertrauen und die Fähigkeit - die ja erworben werden kann -, losgelöst von Abneigung und Vorlieben seine Aufgaben zu erfüllen. Authentisch eben. :D
    _()_ Monika

  • crazy-dragon:

    Aaaach wie schön, daß ich jetzt nix Gescheites-Tiefgründiges absondern muß...Yuppiduuuuu :D
    Freu ich mich!!!!!!!!
    _()_ c.d.


    Schön, dass Du Dich darüber freust, aber das ist ja nicht grundlos, oder? :lol:
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Danke dafür, Raphy, aber Du hast das nochmal durch einen wichtigen Aspekt vervollständigt, nämlich, dass die Freude lediglich durch unsere geschäftigen und möglicherweise konfliktgeladenen Gedanken verdeckt wird. Und das Problem ist nur, dass diese Gewohnheit so tief sitzt, dass es uns erhebliche Mühe kostet, uns davon wieder zu befreien. Man beobachte nur einmal ein zufriedenes Kleinkind, das voller Vertrauen in einem guten Zuhause einfach sein darf, so wie es ist. So zu sein wie dieses Kind, aber dabei eben nicht unwissend, sondern befreit von unnützem Müll. Dazu gehört eine Menge Vertrauen und die Fähigkeit - die ja erworben werden kann -, losgelöst von Abneigung und Vorlieben seine Aufgaben zu erfüllen. Authentisch eben. :D
    _()_ Monika


    Ja, dass mit dem Kind wollte ich erst auch noch schreiben, ich denke da können wir so viel lernen von den kleinen Weisen. :) Ich denke auch ein großes Hindernis zu diesem Frieden ist, dass sich viele Menschen überhaupt nicht aktzeptieren können so wie sie jetzt gerade sind. Wobei ich mich davon nicht ausnehme. Diese Gesellschaft ist wirklich gut darin den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie nicht ok sind so wie sie sind. Was ja völliger Quatsch ist.


    Also, danke auch monikamarie :)

  • @MonikaMarie: Doch, ist es- Ich hab mir rein nix überlegt und so schnell gepostet, daß ich Dir im Nachhinein recht geben muß :oops:


    _()_ c.d.

    Tag für Tag ein guter Tag

  • monikamarie:

    Authentisch eben. :D
    _()_ Monika



    Weil du das erwähnst. Ich habe das Gefühl, dass die Menschen zu Buddhas Zeiten viel authentischer waren, als wir heute. Ich könnte mir deswegen vorstellen, dass sie viel leichter Zugang zu seinen Lehren hatten. Vielleicht kann man so auch erklären warum es damals einige gab die sogar spontan Verwirklichungen erreicht haben, nur durch das Hören der Buddhaworte.


    Liebe Grüße

  • Raphy:

    Ich habe das Gefühl, dass die Menschen zu Buddhas Zeiten viel authentischer waren, als wir heute


    Raphy, bist du wirklich schon so alt?

  • sumedha:
    Raphy:

    Ich habe das Gefühl, dass die Menschen zu Buddhas Zeiten viel authentischer waren, als wir heute


    Raphy, bist du wirklich schon so alt?




    :D


    ja ich bin wirklich schon 28 :D


    Ne, deswegen schreibe ich ja auch, ich habe das Gefühl. Ich weiß es natürlich nicht, kann mich da auch irren.


    Liebe Grüße

  • Hi Raphy,
    ich kann mich erst heute - mit 62 - wirklich akzeptieren und das unter vielen jahrelangen Windungen und Täuschungen. Aber die grundlose Freude war schon vor 20 Jahren unerwartet plötzlich da und zeigte mir, dass ich nichts brauche, nichts ändern muss, alles so wie es ist in Ordnung ist. Dennoch baut sich das Ego immer wieder einen neuen Fluchtweg mit neuen Irrtümern - völlig unverständlich aus Sicht der Beobachterin, Gewohnheit eben. Aber es wurde immer weniger (mit den Täuschungen), dafür wuchs die Kraft, mich so zu sehen wie ich wirkllich bin. Mich hat dabei der Gedanke aus dem Zen inspiriert "sich sehen, ohne in den Spiegel zu schauen". Sich selbst zu erkennen mit all den Unzulänglichkeiten - in seiner ganzen Tiefe - ist ein schmerzhafter Prozess. Und es ist eine totale Ab-Speckung, die in die Freiheit führt - und diese Freiheit mündet in Freude. Denn unsere Bilder und Vorstellungen über uns selbst und somit auch über alle anderen und alles andere, sind unsere ganze Last. So jedenfalls erlebe ich das.
    _()_ Monika

  • monikamarie:

    Hi Raphy,
    ich kann mich erst heute - mit 62 - wirklich akzeptieren und das unter vielen jahrelangen Windungen und Täuschungen. Aber die grundlose Freude war schon vor 20 Jahren unerwartet plötzlich da und zeigte mir, dass ich nichts brauche, nichts ändern muss, alles so wie es ist in Ordnung ist. Dennoch baut sich das Ego immer wieder einen neuen Fluchtweg mit neuen Irrtümern - völlig unverständlich aus Sicht der Beobachterin, Gewohnheit eben. Aber es wurde immer weniger (mit den Täuschungen), dafür wuchs die Kraft, mich so zu sehen wie ich wirkllich bin. Mich hat dabei der Gedanke aus dem Zen inspiriert "sich sehen, ohne in den Spiegel zu schauen". Sich selbst zu erkennen mit all den Unzulänglichkeiten - in seiner ganzen Tiefe - ist ein schmerzhafter Prozess. Und es ist eine totale Ab-Speckung, die in die Freiheit führt - und diese Freiheit mündet in Freude. Denn unsere Bilder und Vorstellungen über uns selbst und somit auch über alle anderen und alles andere, sind unsere ganze Last. So jedenfalls erlebe ich das.
    _()_ Monika


    Ja, das erlebe ich alles ganz ähnlich.


    Liebe Grüße

  • Zitat

    Raphy schreibt:
    ... Vielleicht kann man so auch erklären warum es damals einige gab die sogar spontan Verwirklichungen erreicht haben, nur durch das Hören der Buddhaworte. ...


    Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass die vielen Geschichten nur die Überlegenheit der Lehre demonstrieren sollen.
    Ich hab schon viel buddhistische Literatur konsumiert und das, was mit immer am komischsten vorkam, war die Tatsache,
    dass die Leute permanent erleuchtet wurden (war wohl damals 'ne Massenhysterie :grinsen: ), wegen der komischsten Ereignisse
    oder Aussagen von weisen Meistern. Aber vielleicht fehlt mir ja der richtige Zugang :D oder mein Hirn ist zu voll mit modernem Müll :(


    LG,


    Milou

    "... Wer jedoch nur Ochsenscheiße hat im Geist, der sieht nur Ochsenscheiße überall."



  • Tja, wer weiß. Ist halt so eine Sache mit alten Überlieferungen.
    Aber vielleicht hatte der Buddha es auch einfach drauf. :)
    Wobei wir ja heute vor allem auf die Worte schauen. Ich denke da passiert aber noch viel mehr in so einer Begegnung zwischen Meister und Schüler.


    Liebe Grüße