Bhikkhu Bodhi: Dhamma ohne Wiedergeburt?

  • Nachstehend eine kurze Betrachtung von Bhikkhu Bodhi: Dhamma ohne Wiedergeburt?
    Er geht in diesem Text der Frage nach, ob ein "Buddhismus minus Wiedergeburt" sinnvoll ist. Schon vorab: er verneint dies.
    Man könnte hier über seine These(n) diskutieren.


    "Nachdem heutzutage sehr viel Wert darauf gelegt wird, dass religiöse Aussagen von persönlicher Relevanz und direkt nachprüfbar sein sollen, hat sich im Einklang damit für einige Dhamma-Kreise die Frage erhoben, ob nicht die altehrwürdige buddhistische Lehre von der Wiedergeburt einer strengen Neuüberprüfung zu unterziehen sei. Obwohl bisher nur ganz wenige buddhistische Denker sogar so weit gehen, dass sie vorschlagen, diese Lehre als "unwissenschaftlich" ganz zu streichen, hat dennoch eine andere Ansicht an Boden gewonnen, nämlich diejenige, die besagt, dass unabhängig davon, ob Wiedergeburt selbst nun eine Tatsache sei oder nicht, die Lehre von der Wiedergeburt für die Ausübung des Dhamma keine praktische Bedeutung habe und demzufolge auch keinen Stammplatz in der buddhistischen Lehre beanspruchen könne. Der Dhamma, so wird gesagt, beschäftige sich ausschließlich mit dem Hier und Jetzt, sei dazu da, uns zu helfen, unsere persönlichen Komplexe durch vertiefte Selbsterkenntnis und innere Ehrlichkeit aufzulösen. Alles darüber Hinausgehende am Buddhismus könne man getrost als religiöse Kulisse einer antiken Kultur beiseite lassen, völlig ungeeignet als Dhamma für unser Technikzeitalter.


    Wenn wir einmal für einen Augenblick unsere persönlichen Vorlieben aus dem Spiel lassen und stattdessen direkt zu unseren Quellen gehen, stoßen wir auf die unbestreitbare Tatsache, dass der Buddha selbst die Wiedergeburt gelehrt hat, ja, dass er sie als eine Grundaussage seiner Lehre gelehrt hat. In ihrer Gesamtheit betrachtet zeigen uns Buddhas Lehrreden, dass die Wiedergeburtslehre nicht etwa einfach nur ein Zugeständnis an die seinerzeit geläufigen Anschauungen oder ein asiatisches Kulturartefakt darstellt, sondern dass sie gewaltige Folgerungen für die gesamte Lehrnachfolge nach sich zieht und sowohl die Zielsetzung beeinflusst, weswegen man zu üben beginnt, als auch Auswirkungen auf die inneren Beweggründe hat, die einen bis zur völligen Umsetzung bringen.


    Das Ziel des buddhistischen Übungsweges ist die Befreiung vom Leiden, und der Buddha macht es überdeutlich klar, dass das Leiden, von dem es sich zu befreien gilt, das Leiden der Fesselung an den Samsara ist, den wiederholten Kreislauf von Geburt und Tod. Selbstverständlich hat der Dhamma eine unmittelbar sichtbare und persönlich nachvollziehbare Seite. Durch unmittelbare Betrachtung unseres eigenen Erlebens können wir erkennen, dass Kummer, Anspannung, Angst und Sorge immer aus unserer Gier, unserem Hass und unserer Verblendung entstehen und deshalb durch Entfernung dieser Befleckungen aufgehoben werden können. Die Wichtigkeit dieser unmittelbar sichtbaren Seite der Lehrausübung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn sie dient dazu, unser Vertrauen in die Wirksamkeit des buddhistischen Weges zu bestätigen. Wenn man jedoch die Wiedergeburtslehre herunterspielt und die ganze Bedeutung des Dhamma nur in der Linderung von geistigem Leiden durch vertiefte Selbsterkenntnis sehen will, dann heißt das den Dhamma jener weitergehenden Perspektiven zu berauben, denen er seine volle Breite und Tiefe verdankt. Indem man das tut, läuft man ernstlich Gefahr, die Buddhalehre am Ende zu wenig mehr als einem ausgefeilten altertümlichen System humanistischer Psychotherapie zu degradieren.


    Der Buddha selbst hat deutlich erklärt, dass das Kernproblem des menschlichen Daseins nicht einfach nur die Tatsache ist, dass wir Kummer, Trauer und Angst ausgesetzt sind, sondern dass wir durch unser egoistisches Festhalten uns an ein sich ständig selbst erneuerndes Muster von Geburt, Altern, Krankheit und Tod binden, innerhalb dessen wir die spezifischeren Formen geistiger Bedrängnis erleiden. Er hat außerdem gezeigt, dass die Hauptgefahr bei den Befleckungen ihre Rolle als Ursache für die Aufrechterhaltung des Kreislaufs der Wiedergeburten ist. Solange sie noch in den tieferen Schichten des Geistes vorhanden und nicht aufgegeben sind, zerren sie uns weiter durch den Kreislauf des Werdens, in dem wir eine Menge an Tränen "größer als die Wasser des Ozeans" vergießen. Wenn wir diese Dinge sorgfältig in Betracht ziehen, dann erkennen wir, dass die Lehrausübung nicht zum Ziel hat, uns ein bequemes Mittel für die Aussöhnung mit unserer gegenwärtigen Persönlichkeit und Situation in der Welt an die Hand zu geben, sondern dass sie eine tiefgreifende innere Umbildung einleiten soll, die zu unserer Befreiung vom Kreislauf weltlichen Daseins in seiner Gesamtheit führen wird.


    Zugegebenermaßen bestand für die meisten von uns der Hauptantrieb, weswegen wir begonnen haben, den Weg des Dhamma zu beschreiten, eher in einem nagenden Gefühl der Unzufriedenheit mit dem sich in Routine erschöpfenden Gang unseres unerleuchteten Lebens als in der durchdringenden Erkenntnis der Gefahren des Kreislaufs der Wiedergeburten. Wenn wir allerdings dem Dhamma bis zum Ende folgen wollen und sein volles Potenzial, uns Frieden und höhere Weisheit zu schenken, nutzen wollen, müssen unsere inneren Antriebe über jene hinaus, die uns anfänglich auf den Weg brachten, weiter reifen. Unsere Beweggründe müssen jenen wesentlichen Wahrheiten entgegenwachsen, die uns der Buddha enthüllt hat, und wir müssen, indem wir jene Wahrheiten voll umfassen, diese zum Ausbau des ihnen innewohnenden Vermögens benutzen, uns zur Verwirklichung des Ziels zu führen.


    Unser innerer Antrieb erlangt seine notwendige Reife durch den Ausbau der rechten Sichtweise, des ersten Faktors des Edlen Achtfachen Wegs, und wie der Buddha erklärt hat, beinhaltet das, dass man das Prinzip von Kamma und Wiedergeburt als grundlegend für den Aufbau unseres Daseins begreift. Zwar ist die Betrachtung des Augenblicks der Schlüssel zur Entwicklung der Einsichtsmeditation, aber es hieße in ein irriges Extrem verfallen, wollte man behaupten, dass die Ausübung des Dhamma sich vollständig darin erschöpfe, die Achtsamkeit auf die Gegenwart aufrechtzuerhalten. Der buddhistische Weg betont die besondere Rolle der Weisheit als desjenigen Werkzeugs, mittels dessen die Befreiung zu verwirklichen ist, und Weisheit kann nicht allein aus der Durchdringung des Augenblicks in seiner vertikalen Tiefe bestehen, sondern muss auch ein Verständnis für die vergangenen und zukünftigen Horizonte beinhalten, innerhalb derer sich unser gegenwärtiges Dasein entfaltet. Erst die volle Kenntnisnahme des Prinzips der Wiedergeburt wird uns mit jener rundum lückenlosen Perspektive ausstatten, die es uns erlaubt, unser jeweiliges Leben in seinem übergeordneten Zusammenhang und seinem gesamten Beziehungsgeflecht zu überblicken. Diese Sicht wird uns den Ansporn für unser eigenes Weiterverfolgen des Weges liefern und wird uns die tiefe innere Bedeutung des Ziels enthüllen, auf das unsere Übung gerichtet ist, nämlich das Ende des Kreislaufs der Wiedergeburten als endgültige Befreiung des Geistes vom Leiden."


    http://home.arcor.de/einsicht/bps-essay-06.html


    Revisionsdatum der englischen Fassung: Sunday 2005-09-25
    Webadresse der englischen Fassung: http://www.accesstoinsight.org…s/bodhi/bps-essay_06.html

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  • Bodhi - These 1:
    Ziel des buddhistischen Übungsweges ist die "Befreiung vom Leiden"


    "...und der Buddha macht es überdeutlich klar, dass das Leiden, von dem es sich zu befreien gilt, das Leiden der Fesselung an den Samsara ist, den wiederholten Kreislauf von Geburt und Tod."


    Bodhi definiert also zumächst den Begriff "Befreiung vom Leiden" und aufbauend auf dieser Definition verficht er die Notwendigkeit des Konzeptes der Wiedergeburt. Im Zentrum seiner Argumentation steht also die Frage: Was ist dukkha (in seiner Tiefe) und wie ist die Befreiung von dukkha zu bewerkstelligen?
    Onda

  • Onda:

    Nachstehend eine kurze Betrachtung von Bhikkhu Bodhi:
    Wenn wir einmal für einen Augenblick unsere persönlichen Vorlieben aus dem Spiel lassen und stattdessen direkt zu unseren Quellen gehen, stoßen wir auf die unbestreitbare Tatsache, dass der Buddha selbst die Wiedergeburt gelehrt hat, ja, dass er sie als eine Grundaussage seiner Lehre gelehrt hat. In ihrer Gesamtheit betrachtet zeigen uns Buddhas Lehrreden, dass die Wiedergeburtslehre nicht etwa einfach nur ein Zugeständnis an die seinerzeit geläufigen Anschauungen oder ein asiatisches Kulturartefakt darstellt, sondern dass sie gewaltige Folgerungen für die gesamte Lehrnachfolge nach sich zieht und sowohl die Zielsetzung beeinflusst, weswegen man zu üben beginnt, als auch Auswirkungen auf die inneren Beweggründe hat, die einen bis zur völligen Umsetzung bringen....


    Ja, da hat er vollkommen recht.
    Eine Lehre mit automatischer Vernichtung im Tode ist Nihilismus.

  • Nihilismus ist etwas anderes:
    "Im philosophischen Sinn bezeichnet Nihilismus Lehren, die entweder die Existenz einer Wirklichkeit (metaphysischer Nihilismus), die Geltung eines Sittengesetzes (ethischer Nihilismus) oder den Bestand irgendeiner Wahrheit (logischer Nihilismus) verneinen. In der modernen Philosophie wird der Begriff Nihilismus wegen seiner Mehrdeutigkeit und des diffamierenden Beigeschmacks wenig verwendet. Seine unterschiedlichen Bedeutungen im Verlauf der Geistesgeschichte lassen sich festmachen an dem, was verneint wird"
    WIKIPEDIA

  • Onda:

    Nihilismus ist etwas anderes:
    "Im philosophischen Sinn bezeichnet Nihilismus Lehren, die entweder die Existenz einer Wirklichkeit (metaphysischer Nihilismus), die Geltung eines Sittengesetzes (ethischer Nihilismus) oder den Bestand irgendeiner Wahrheit (logischer Nihilismus) verneinen. In der modernen Philosophie wird der Begriff Nihilismus wegen seiner Mehrdeutigkeit und des diffamierenden Beigeschmacks wenig verwendet. Seine unterschiedlichen Bedeutungen im Verlauf der Geistesgeschichte lassen sich festmachen an dem, was verneint wird" WIKIPEDIA


    Ich sag es mal so: Es macht jedes Bestreben sinnlos. Das wird auch schon als "nihilistisch" bezeichnet.

  • Onda:

    Man könnte hier über seine These(n) diskutieren.


    Verehrter Onda, Bikkhu Bodhi hat sich da eine Pappkameraden aufgebaut .... den ich, ehrlich gesagt, langweilig finde


    Im Forum der DBU hat sich der User "SoGen" diesem Thema einmal ausführlich gewidmet.


    Bitte lest doch mal seinen Beitrag dazu


    http://www.dharma.de/dbu/frame…n=view%A7thread_id=5894#t


    .

  • pali:


    Verehrter Onda, Bikkhu Bodhi hat sich da eine Pappkameraden aufgebaut .... den ich, ehrlich gesagt, langweilig finde


    Es gibt viele Buddhisten, die "Wiedergeburt" für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma erachten. Ich finde es spannend, deren Argumente anzuschauen, auch wenn sie mich bislang nicht überzeugen konnten. So kann ich mich der Definition von "Überwinden des Leidens", die Bodhi vornimmt, nicht anschließen. Und mit ihr steht und fällt seine gesamte Argumentation.
    Onda

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Onda:

    Ich finde es spannend, deren Argumente anzuschauen, auch wenn sie mich nicht überzeugen können.


    ... mögest du dabei weiterhin deinen Spass haben _( )_

  • Lieber pali,


    was kommst Du denn mit den Ansichten von SoGen? Ist er etwa das Maß aller Dinge für Buddhisten?
    Was klug daherkommt, muss auch nicht immer klug sein, und schon gar nicht gültig sein für alle.


    Knochensack

  • Onda:
    pali:


    Es gibt viele Buddhisten, die "Wiedergeburt" für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma erachten. Ich finde es spannend, deren Argumente anzuschauen, auch wenn sie mich nicht überzeugen können. So kann ich mich der Definition von "Überwinden des Leidens", die Bodhi vornimmt, nicht anschließen. Und mit ihr steht und fällt seine gesamte Argumentation.
    Onda


    Ich würde aber sagen, alle Buddhisten halten die Wiedergeburt für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma. Andernfalls wären sie keine Buddhisten, auch wenn sie es behaupten.
    Dann ist es vergleichbar damit, wie wenn ein Mönch der nach den Regeln des Erhabenen Buddhas lebt(und sich nicht offiziell losgesagt hat von diesen Regeln) z.B etwas (absichtlich) stielt. In dem Moment ist er dann nämlich kein Mönch mehr. Unabhängig davon, ob er weiterhin eine Robe trägt oder erwischt wurde. Weil dieses Vergehen als Mönch ein innerliches Scheitern auf dem Weg nach Nibbana gleichkommt.

  • lagerregaL:
    Onda:


    Ich würde aber sagen, alle Buddhisten halten die Wiedergeburt für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma. Andernfalls wären sie keine Buddhisten, auch wenn sie es behaupten.
    Dann ist es vergleichbar damit, wie wenn ein Mönch der nach den Regeln des Erhabenen Buddhas lebt(und sich nicht offiziell losgesagt hat von diesen Regeln) z.B etwas (absichtlich) stielt. In dem Moment ist er dann nämlich kein Mönch mehr. Unabhängig davon, ob er weiterhin eine Robe trägt oder erwischt wurde. Weil dieses Vergehen als Mönch ein innerliches Scheitern auf dem Weg nach Nibbana gleichkommt.


    Aber vielleicht verstehen sie das Phänomen "Wiedergeburt" unterschiedlich. Wiedergeburt zu Lebzeiten, als Strom der vergehenden und entstehenden Momente, oder Weitergabe von Impulsen nach dem körperlichen Tode, die bei Entstehung eines neuen Lebens mitwirken...?


    Zu Lebzeiten eines Wesens werden die Informationen mithilfe von chemischen und elektrischen Impulsen übermittelt. Nach dem Tode eines Lebewesens..? Ich weiss es nicht.


    Die Frage ist für mich mittlerweile nicht mehr so wichtig. Wiedergeburt? Keine Ahnung... Lebe und praktiziere ich dann kein Dhamma? (aka: Bin kein Buddhist?) ;)


    Mit Metta



    Kat

    appamadena sampadetha!

  • lagerregaL:


    Ich würde aber sagen, alle Buddhisten halten die Wiedergeburt für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma. Andernfalls wären sie keine Buddhisten, auch wenn sie es behaupten.


    Lies den Eingangstext und du erfährst, dass dem nicht so ist.
    Es gibt mittlerweile viele Buddhisten, die dieses Element der Lehre für verzichtbar halten (oder es metaphorisch deuten).
    Unterm Strich bleiben das alles spekulative Debatten. Solange keiner von uns tot ist (und dann noch weiter postet).
    Onda

  • Onda:
    lagerregaL:


    Ich würde aber sagen, alle Buddhisten halten die Wiedergeburt für einen unverzichtbaren Bestandteil des Dharma. Andernfalls wären sie keine Buddhisten, auch wenn sie es behaupten.


    Lies den Eingangstext und du erfährst, dass dem nicht so ist.
    Es gibt mittlerweile viele Buddhisten, die dieses Element der Lehre für verzichtbar halten (oder es metaphorisch deuten).


    Genau das ist das Problem. Wie dem auch sei, nach der überlieferten Lehre
    des Buddha gibt es keine Lehre des Buddha ohne Wiedergeburt und auch keinen
    Buddha. Daher würde ich solche vielleicht als Sympathisanten aber nicht als
    das bezeichnen was nach dieser Lehre ein Buddhist mit rechter Ansicht ist.
    Eher würde ich sie als Menschen betrachten die auf der Suche sind und noch
    nicht so recht wissen was sie von einer solchen Lehre halten sollen.-

  • accinca:

    Genau das ist das Problem. Wie dem auch sei, nach der überlieferten Lehre
    des Buddha gibt es keine Lehre des Buddha ohne Wiedergeburt und auch keinen
    Buddha. Daher würde ich solche vielleicht als Sympathisanten aber nicht als
    das bezeichnen was nach dieser Lehre ein Buddhist mit rechter Ansicht ist.
    Eher würde ich sie als Menschen betrachten die auf der Suche sind und noch
    nicht so recht wissen was sie von einer solchen Lehre halten sollen.-


    dass ist mit der linken hand am rechten ohr kratzen und dass alles noch im kopfstand... :)
    es mag ja schon an mir liegen, aber ich versteh nur ringelspiel der gedanken..

  • Wir müssten auch noch klären, was "Glauben" bedeutet.... ;)


    Mit Metta


    Kat


    edit: In Wik. habe ich zum Thema Glauben das gefunden: "Der kanadische Neurowissenschaftler Michael Persinger von der Laurentian University in Toronto manipulierte durch magnetische Felder die Schläfenlappen seiner Probanden und erzeugte dabei religiöse Empfindungen (Gottesmodul). Persinger erklärte, dass diese Phänomene den Symptomen der Epilepsie gleichen. Scott Atran, Direktor für Anthropologie am Centre national de la recherche scientifique in Paris, verfolgt dagegen in seinem Werk In Gods We Trust einen darwinistischen Ansatz. Die darwinistische Glaubensforschung sieht den Glauben nicht als anerzogen, sondern als im Bewusstsein des Menschen evolutionär verankert. Die Fähigkeit zum Glauben wird dabei beispielsweise als evolutionäres Nebenprodukt erklärt, es werden aber auch mögliche Selektionsvorteile untersucht. Justin Barlett dagegen sieht in einer evolutionspsychologischen Herangehensweise den Glauben nicht als überlebenswichtige Strategie von Gemeinschaften, sondern als ein Entwicklungsstadium der menschlichen Psyche."


    Solche Schläfenlappenepilepsie wird Paulus zugeschrieben. Hatte Gotama Epilepsie? Wollen wir DAS für möglich halten? }:-) Manipuliere ich mein Gehirn beim Meditieren?

    appamadena sampadetha!

    Einmal editiert, zuletzt von Kat ()


  • Sag ich doch.... :)

  • Kat:

    Wir müssten auch noch klären, was "Glauben" bedeutet.... ;)


    Glauben bedeutet davon auszugehen, das es sich so verhält wie
    der Buddha lehrte ohne es selber nachgeprüft zu haben. Zumindest
    aber damit zu rechnen, daß es sich so verhält wie der Buddha es darlegt,
    ohne es selber schon zu erkennen.

    • Offizieller Beitrag

    Bhikkhu Bodhi kontrastiert hier zwei Perspektiven:


    1. Die individuelle Perspekt, die rein unsere "gegenwärtigen Persönlichkeit und Situation in der Welt" beleuchtet.

    2. Eine umfassende Perspektive, die den Kreislauf weltlichen Daseins in seiner Gesamtheit betrachtet.


    Wenn Buddhimus nur aus einer indviduellen Perspektive heraus denkt, wird daraus leicht eine Art Wellness-Buddhimus zur Verbesserung der eignen Befindlichkeit. Bhikkhu Bodhi glaubt, dass die Idee der Wiedergeburt ein unverzichtbare Vorraussetzung dafür ist, den Blick von der individuellen Perspektive auf die Welt des Leidens insgesamt zu erweitern. Darin gleicht er christlichen Autoren, die der Meinung sind ohne die Vorstellung eines Lebens nach dem Tode niemand ethisch handeln würde.


    Verglichen mit der Vorstellung einer isolierten Existenz ist die "Idee Wiedergeburt" die einen als Teil eines Strangs ohne Anfang und ohne Ende ansieht, einer Erweiterung. Indem man unsere Existenz bedingt und bedingend eine Perspektive nach Hinten und Vorne anfügt. Und es sicher realer von uns als forlaufend in verscheidenen Formen manifestierendend zu sprechen.


    Aber auf der anderen Seite ist es nur das. Ein ewiges Fortspinnen des Individuellen MEIN, in dem die Idee mitklingt wir seien voneinander getrennt. Als könnte man in einer Welt die brennt, seine Wiedergeburten ins Trockene bringen ohne links und rechts zu sehen. Inmitten Ruinen sein Karmakonto mästen. Mein ich- mein nächstes Ich, mein übernächstes Ich - Waggons an den Zug hängen. Total getrennt von jeglichem Du am Nachbargleis. Sobald man die "Idee Wiedergeburt" nicht mehr als Gegengift zu der Vorstellung gesonderter individueller Existenz ansieht sondern darin ein Beschreibung der "Dinge wie sie sind" zu erblicken glaubt, wird der schale Geschmack offenbar.


    So gesehen ist das Konzept Wiedergeburt sicher ein wichtiges Hilfsmittel um sich nicht als punktuell zu sehen, sondern zu einer weiteren Perspektive zu kommen. Den obigen Gegensatz mit der Frage "Wiedergeburt ja-nein" in Deckung bringen zu wollen, halte ich aber für übertrieben.

  • lagerregaL:
    Onda:


    Verehrter lagerregaL, wäre schön wenn du da meinen Namen rausnehmen würdest, denn so was hab ich NICHT geschrieben


    Danke

  • accinca:
    Kat:

    Wir müssten auch noch klären, was "Glauben" bedeutet.... ;)


    Glauben bedeutet davon auszugehen, das es sich so verhält wie
    der Buddha lehrte ohne es selber nachgeprüft zu haben. Zumindest
    aber damit zu rechnen, daß es sich so verhält wie der Buddha es darlegt,
    ohne es selber schon zu erkennen.


    Hast Du mal erfahren wie befreiend das ist die Lehre Buddha zu erleben wenn jeder Gedanke an Wiedergeburt verworfen wird?
    Ein Befreiter, Buddha, kann kein Befreiter sein wenn er Wiedergeburt glaubt.
    Wiedergeburt setzt etwas beständiges, unwandelbares immer sich selber gleiches voraus. Das funktioniert nicht.
    Das geht nicht der eine Geist ist nicht existent. Das universelle Bewusstsein ist untrennbar mit dem Menschen verbunden es ist nicht mehr wenn er nicht ist.
    Ägypten heute: schalte das Netz ab und es entsteht Chaos doch die Menschen in Ägypten wollen ihre Menschlichkeit nicht verlieren und finden suchen Wege in DAS universelle Bewusstsein der vernetzten Menschen. Das Internet macht Fortschritte möglich die niemals vorher möglich waren. Heute gibt es Internet in jedem Menschenansammlung Ort der Erde und die haben zugriff auf die Erfahrungen aller Menschen aller Zeiten. Der Palikanon ist nicht nur noch für Eingeweihte da, sie können nicht mehr glauben machen was sie ihr Leben lang den Gläubigen vorgemacht haben. Die Menschen haben die Hals voll von Versprechungen auf eine bessere Zukunft sie wollen jetzt hier leben.
    Wiedergeburt ist ein Aberglaube der Menschen bei der Stange hält immer schön dem Herrschenden zu gehorchen, immer schön demütigerniedriegt sein denn dein Leben ist nur so schrecklich weil dein voriges so böse war. Was geschieht mit der buddhistischen Welt wenn die Menschen lesen was ihre Priester aus Buddha Lehre gemacht haben? Ich bin fest davon überzeugt das DAS Volk wesentlich besser weiss was Buddha da gesagt hat und sie werden es ohne Hilfe von Bedeutungsschwangeren, Heilgverehrern und Schriftgelehrten umsetzen. Ist Dir schon mal aufgefallen das immer das Volk DER Revoluzzer war und immer dann wenn sich neue Möglichkeiten ergaben ihr Bewusstsein zu vernetzen. Jetzt ist die Zeit das erkannt wird das der Elfenbeinturm der "Wissenschaffer" nur des Kaisers neuen Kleider sind. Alles nur Humbug und Zauberei um Menschen zu erschrecken die glauben gemacht wurden das sie zu unmenschlich sind selber zu denken. Die Palischriftgelehrten verlieren ihre Macht, was für ein Unheil, wenn das doch nur verhindert werden könnte, geht aber nicht. Wenn jemand mal mit klarem Sehen den Koran gelesen hat wird feststellen das es das mieseste Buch ist das er je gelesen hat. Meine Oma sagte: Willst Du Krimi Mord Totschlag Eifersucht und Sex lesen nimm die Bibel die liegt überall rum und ist billig. Alle Bücher die von einer Theologie umgeben sind haben einen Kern der unter keinen Umständen ans Licht des vernetzten Bewusstseins kommen darf. Theologie ist bewusste Fehlinformation. Also hör auf die Arbeiter zu verdummen von denen die Lehrer nicht gerade schlecht leben, deine auch, sieh mal genau hin. Sie helfen Dir dabei das Leben das Du jetzt lebst zur Hölle wird damit Du dich auf eine Wiedergeburt freuen kannst.
    liebe Grüsse
    Helmut
    Der heute lebt und sich nicht mehr verarschen lässt, wie Schade auch.


    Ach so noch was an "Pali" : Heil Dir der Totgeweihte Grüsst den Todgeweihten. Oder glaubst Du wirklich noch das Dir noch irgendjemand glaubt das Du DAS Wissen erfahren hast?

  • Helmut9:

    Wiedergeburt setzt etwas beständiges, unwandelbares immer sich selber gleiches voraus. Das funktioniert nicht.


    Wie dir vielleicht aufgefallen sein wird sagst du hier:
    "Wiedergeburt = Ewigkeit = Widerspruch".
    Da gebe ich dir recht, denn das wäre dann auch nicht nötig
    und so war es auch gar nicht zu verstehen. In der Lehre
    gibt es aber "Wiedergeburt = Unbeständigkeit = Kein Widerspruch".


    Helmut9:


    ...DER Revoluzzer war...


    Dubischa Revoluzzer... :)


  • "In der Lehre
    gibt es aber "Wiedergeburt = Unbeständigkeit = Kein Widerspruch".


    Ja das habe ich auch gefunden und genau das hat mich befreit. Leben ist bedingt und ich werde Sterben und in alle Bestandteile zerfallen, Darum "stirbt" Buddha nicht er zerfällt. Dieses vorher Teile dann Helmut nachher Teile ist wichtig. Ich weiss das es Leben weiter gibt, es geht weiter und darum muss ich dafür Sorge tragen Ursachen zu setzen damit es weiter gehen kann allein aus dem Glauben heraus das Leben wieder und wieder bedingt Ensteht egal Wie, nach meinem Zerfall weiss ich nie wieder davon doch die Hoffnung das Leben weiter geht und möglich ist gibt mit die Freude zu leben wie es jetzt ist. Das ist die Quelle der Wiedergeburt die Buddha zeigt. Doch niemals würde er sagen das da eine Seele in einen neuen Körper geht den sie sich auch noch aussucht. Alle Teile machen irgendwas das vielleicht Leben beinhaltet oder daran teil hat doch nie werde ich es wissen, das ist das einzige das ich glauben muss.

  • *hüstel*


    Leute, ich will nicht fies sein, aber so ab und zu ein Komma oder ein Punkt oder eine Freizeile steigen irgendwie die Lesefreundlichkeite von Texten.... ;)


    Mit Metta


    Kat

    appamadena sampadetha!


  • Ich schreib nicht verstehfreudlich sondern so das der Verstand kaum eine Möglichkeit hat sich mit seinen Vorstellungen einzuschalten. Palikanon ist genau so geschrieben. Ohne Verstand braucht man ihn auch nicht um zu verstehen. Ha Ha Ha


  • Danke, Kat, für diesen Hinweis.
    Hier ein paar Kommata zur freien (großzügigen) Verfügung: ,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,
    Korrekte Verwendung von Kommata ist ein Ausdruck von Mitgefühl dem Leser gegenüber.


    ONDA


    P.S. Hier noch ein paar Punkte ....................................................................................................... (dürfen jederzeit kopiert und eingefügt werden, falls Punkt-Taste klemmt).