Hallo
es wird ja oft gesagt, dass sich der Buddhismus dadurch von Anderen spirituellen oder religiösen Traditionen unterscheidet, dass er sich keine Vorstellung von einem Selbst macht (Anatman)
Allerdings wird im Vajrayiana ja dann von der Buddha-Natur gesprochen, die, wenn auch nicht in Begrifflichkeiten wie existent, nicht existent, noch beides, einzuschränken ist, alles und jeden durchdringt und den Urgrund und die Natur des Geistes darstellt. Sie ist ja dann insofern "existent" als, dass es etwas gibt, das erfüllt von positiven und unermesslichen Qualitäten ist nur eben Leer von einem Selbst in sofern, dass man diese Natur einfach nicht lokalisieren (Leerheit) oder in Konzepte packen kann und jede begriffliche Beschreibung ja quasi am Thema vorbei geht. Dadurch, dass die Leerheit ja selbst nicht-bedingt ist, wie Nagarjuna ja schon erkannte, ist die Buddha-Natur ja dann beständig. Wenn man jedoch Atman, wahres Selbst oder Gott dahingehend interpretiert, dass sie leer sind im Sinne von unbegrenzt, nicht greifbar, aber sagend "es gibt etwas in uns das voller Liebe und unermesslicher Qualitäten ist" so wie ich Gott und Atman verstehe und so könnte man ja auch die Bibel und andere Schriften interpretieren, dann sehe ich keinen Unterschied zur Buddha-Natur. Also alles eine Frage wie man Atman und Gott versteht/interpretiert, oder bin ich falsch gewickelt? Bin auf eure Antworten gespannt! Dazu wäre es hilfreich, wenn ihr eure eigene Meinung als solche kennzeichnen könntet, indem ihr schreibt "ich denke, dass..." oder so, wenn ihr euch der Sache auch nicht 100% sicher seid. Danke!