Hallo Zusammen,
Mir ist folgendes aufgefallen: Die Gier nach Zuständen die sich gut anfühlen, sind ja sehr oft da bzw wahrscheinlich fast immer. Egal ob man sich wünscht ein Stück Kuchen zu essen, Sport zu treiben oder sich am Wochenende zu betrinken, ist das ja quasi immer eine Flucht vor dem jeweiligen Augenblick der einem als unbefriedigend vorkommt. Da der Buddha meinte, man soll an überhaupt keinen Zuständen anhängen, weil diese ebenso auf dauer unbefriedigend und vergänglich sind, blieb mir die Frage übrig: Was bleibt dann übrig? Wenn ich meditiere und ich in einen Zustand irgendwann ankomme der sich "angenehm" anfühlt, ist das ja ebenso ein vergänglicher Zustand. Aber was bleibt dann? Ich habe vor kurzem gemerkt als ich ausgegangen bin und was getrunken habe, wie dieses Verlangen nach einem anderen Zustand aufgelöst wurde und ein Zustand der Heiterkeit sich breit macht, der sogar kurz eine "Wunschlosigkeit" produziert, da man eben vollkommen aus dem Kreislauf der Sinnensucht "rausspringt". Da aber dieser Zustand ebenfalls vergänglich und im Endeffekt leidhaft ist, weil man immer und immer wieder versucht diesen Zustand wieder zu kriegen, sind angenehme Zustände ebenfalls nicht erstrebenswert. Gibt es denn einen Zustand der überhaupt irgendwie erstrebenswert ist? Etwas was zeitunabhängig bzw zeitlos ist, was für IMMER eine Befreiung dieser Verlangen ist?. Wie geht man auch mit diesen ganzen "versteckten" Süchten um? Die Lust nach süßen Essen, nach Sport, nach Sex,nach Liebe oder und Geborgenheit, nach Alkhohol oder Drogen? Das einzige was ich eben erkennen konnte, das all diese Zustände vergänglich sind und das man jedenfalls versucht denn folgenden Augenblick damit zu kompensieren, weil der Augenblick einem als nicht gut genug erscheint, bzw langweilig, schmerzlich oder sonstwie negativ behaftet ist, und natürlich ist es nicht immer so, aber seit ich mich erinnern kann, doch recht oft und ich es bei meinen Mitmenschen ebenfalls beobachten kann. Doch wenn Alle Zustände nicht "erstrebenswert" sind weil diese eben vergänglich und somit leidhaftigkeit bzw Dukkha erzeugen, das gilt ja auch genauso Sachen aus indischen Schulen wie Advaita Vedanta, wo eben der Zustand bzw die Identifikation mit einem Selbst als "Zeitlos" beschrieben wird, auch das wird im Buddhismus, nach meinem Verständnis verworfen, eben das Nicht-Selbst. Was bleibt da einem überhaupt noch übrig? Und wie sollte man mit diesen Sinnes Süchten umgehen?
Vielen Dank und LG