Colin Goldner: Hinter dem Lächeln des Dalai Lama

  • für die tibetische Frühgeschichte empfehle ich
    https://earlytibet.com/
    da dort auch auf neuzeitliche Textfunde u.a. in Dunhuang, eingegangen wird. Leider sind die offiziellen Berichte, sei es von der VR China oder aber CTA (Tibetische Exilregierung), nicht sehr neutral und immer tendenziös, je nach der politischen Auffassung.


    für die tibetische Moderne empfehle ich die Bücher von Melvyn Goldstein, u.a.
    Melvyn C. Goldstein: A History of Modern Tibet, 1913-1951. University of California Press, 1991
    Melvyn C. Goldstein: The Snowlion and the Dragon: China, Tibet and the Dalai Lama. University of California Press, Berkeley 1997
    Melvyn C. Goldstein, William Siebenschuh, Tashi Tsering: The Struggle for Modern Tibet: The Autobiography of Tashi Tsering. M.E.SharpeInc., 1997

  • Tsu Mie:

    Ich möchte das Thema selbst nicht weiter diskutieren, weil ich daran kein persönliches Interesse mehr hege


    Warum eröffnest Du Threads an denen Du selbst "kein persönliches Interesse hegst"?


    Tsu Mie:

    Für Interessierte könnte es aber ein hilfreicher Einstieg sein.


    Ein hilfreicher Einstieg? Für was?


    mkha':

    Zur Vervollkommnung für Interessierte: http://info-buddhismus.de/Coli…senschaftsjournalist.html


    LG mkha'


    Danke für den Link, mkha' !

  • void:
    Sherab Yönten:

    Warum eröffnest Du Threads an denen Du selbst "kein persönliches Interesse hegst"?


    Also ich war das. Ich habe den Beitrag von Tsu-Mie aus dem Buddhastatuen-Thread verschoben.


    Das weiß ich doch, Void. Das Wort "eröffnen" war nicht korrekt.
    Wie hätte ich es besser formulieren sollen?

  • Wenn man ehrlich ist sollte man eingestehen, daß praktisch alle Aussagen zu den Verhältnissen in Tibet vor 70 Jahren oder noch früher sehr kritisch gesehen werden sollten. Zuviel der Deutungshoheit liegt bei Gruppen, die offensichtlich eigene Interessen haben.


    Die wenigen Berichte von fremden Reisenden aus dieser Zeit dürften auch nicht ganz neutral gewesen sein. Wer vor 100 Jahren eine Reise nach Tibet unternommen hat, ist diese Reise mit einem Bild im Kopf angetreten.


    Wir haben eigentlich nur die Chance, das tatsächliche Verhalten von Personen (oder im Fall der jetzigen Machthaber in Tibet, von Regierungen) heute zu betrachten und mit unseren Vorstellungen zu vergleichen.

  • Vor 100 Jahren dürfte Reisen nach Tibet recht schwierig gewesen sein. Wenn man Sven Hedins Reisebericht („Abenteuer in Tibet", Leipzig 1904;) Glauben schenken mag, hatte Tibet sich aufgrund von Weissagungen völlig gegen ausländischen Besuch abgeschottet.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


    Einmal editiert, zuletzt von Lirum Larum ()

  • Tsu Mie:

    dass der 'Dalai Lama' auch kritisch betrachtet werden kann...


    Ich sage, es muss sogar eine kritische Auseinandersetzung mit dem Dalai Lama geben. Er nimmt im deutschen Buddhismus, vielleicht sogar insbesondere in der Wahrnehmung von Nicht-Buddhisten, eine so exponierte Stellung ein, dass dies einer kritischen Betrachtung bedarf.

    • Offizieller Beitrag
    Tsu Mie:

    Gehört der Thread nicht eher ins Forum: 'Tibetischer Buddhismus'?


    Das Unterforum 'Tibetischer Buddhismus' bedeutet nicht nur, dass dort der tibetische Buddhismus Inhalt ist, sondern auch, dass man dort eher im Kontext des tibetischen Buddhismus diskutiert.


    Während es hier ja weniger um den Dalai Lama als Gelug Lehrer geht sondern eben auch um die historische und politische Position. Und eben gerade aus einer kritischen Position wie der von Goldner heraus betrachtet und eben nicht durch die "tibetische Brille". Deswegen sehe ich das hier besser aufgehoben.


    Ich habe dich so verstanden, dass dich das Thema nicht mehr interessiert und du dich an so einer Diskussion nicht beteiligen willst. Deswegen irritiert es mich leicht, dass dir der Ort dieser Diskussion so wichtig ist.


    Ebenfalls wundert es mich, dass du einerseits andere zu so eine kritischen Beschäftigung mit dem Dali Lama ermutigst, dann dem Thema aber doch keinen eigenen Thread zugesteht, wo die Leute deinem Vorschlag zur kritischen Betrachtung folgen können.

  • Die Lanzenträger der "Aufklärung" werfen neuerdings nur noch mit Thesen.
    Aber die Zeiten, wo Zuhörer "sich zu demagogis gebrauchen lassen“ sind vorbei.

  • mkha':

    Hallo fotost,

    Zitat

    Wir haben eigentlich nur die Chance, das tatsächliche Verhalten von Personen (oder im Fall der jetzigen Machthaber in Tibet, von Regierungen) heute zu betrachten und mit unseren Vorstellungen zu vergleichen.


    Haben ich nicht auch ein Bild im Kopf, wenn ich das, was ist, mit meinen Vorstellungen vergleichen?


    Eigentlich sollte ich wenigstens 1000 Km in den Schuhen eines Einheimischen marschiert sein, in seinem Umfeld unter genau denselben Bedingungen gelebt und mich zudem mit den unterschiedlichsten Menschen des Landes unterhalten haben, bevor ich versuche, das Denken, die Lebensweise, das ganze Sein eines anderen Kulturraumes nachzuvollziehen.


    Ich würde das jetzt nicht so poetisch ausdrücken, aber in der Sache ist es richtig. Wahrscheinlich niemand hier im Forum dürfte nach Deinen Lriterien qualifiziert sein eine fundierte Meinung zur Situation in Tibet abzugeben.

  • Dann ist auch niemand "qualifiziert" eine "fundierte Meinung" zur Situation in Syrien oder sonst wo abzugeben. Das ist gut. Wenden wir uns also den "eigentlichen Problemen" zu. Als die da wären ?

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Na ja …
    Goldner ist kein Historiker und macht sich nicht einmal die Mühe historisch zu recherchieren.
    Was er also von sich gibt, ist einfach nur eine Meinung, die sich mehr als fragwürdigen Quellen und seiner prinzipiellen Abneigung gegen Religion speist. Er spielt sich als Spezialist auf, und hat schlicht keine Ahnung.


    Ich spitze das mal zu: Wer sich auf Goldner als historische Quelle für Tibet verlässt, der kann auch aus "Mein Kampf" als verlässliche Quelle zitieren.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()

    • Offizieller Beitrag

    Also eine fundierte Meinung ist doch vor allem eine, gut und nachvollziehbar begründete Meinung.


    Und da ist es ja gut möglichst auf diejenigen zu hören, die eben viele Jahre in den Fußspuren der Einheimischen gelaufen sind.

    Aber selbst dabei ist es ja möglich eine verzerrte Wahrnehmung zu haben z.B wenn man nur mit Angehörigen der damaligen Oberschicht zu tun hat und ihr Wort für die ganze Wahrheit nimmt.


    Von daher vertraue ich Tibetologe, Hinstorikern und Anthropologen die sich jahrzehntelang mit der Sache beschäftigt haben.


    Und da bietet sich doch ein sehr differenziertes Bild:
    Human Rights in Tibet before 1959


    Und da zeigt sich das, dass was Goldener sagt nicht stimmt. Aber auch natürlich auch die Aussagen vieler Exiltibeter verklärt sind.

  • Zitat

    Ich möchte das Thema selbst nicht weiter diskutieren, weil ich daran kein persönliches Interesse mehr hege. Für Interessierte könnte es aber ein hilfreicher Einstieg sein.


    Kannst Du dazu noch was sagen, Tsu Mie?


    Ich habe gefragt warum Du zu kritischen Diskussionen aufforderst, Dich dann aber im selben Satz von diesen Diskussionen zurück ziehst, mit der Begründung Du würdest kein persönliches Interesse daran hegen?


    Und auch auf meine zweite Frage hast Du nicht geantwortet:
    Für was sollte Dein Beitrag ein "hilfreicher Einstieg" sein?


    void:

    Während es hier ja weniger um den Dalai Lama als Gelug Lehrer geht sondern eben auch um die historische und politische Position. Und eben gerade aus einer kritischen Position wie der von Goldner heraus betrachtet und eben nicht durch die "tibetische Brille". Deswegen sehe ich das hier besser aufgehoben.


    Es ist nicht ganz einfach für mich, die "tibetische Brille" abzusetzen und eine Trennung zu ziehen zwischen dem Dalai Lama als Gelug Lehrer einerseits und als "historische und politische" Person andererseits.


    Doris Rasevic-Benz:

    Goldner ist kein Historiker und macht sich nicht einmal die Mühe historisch zu recherchieren. Was er also von sich gibt, ist einfach nur eine Meinung, die sich mehr als fragwürdigen Quellen und seiner prinzipiellen Abneigung gegen Religion speist. Er spielt sich als Spezialist auf, und hat schlicht keine Ahnung.


    Was wäre dann das Motiv von Herrn Goldner? Sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen? Geltungsbedürfnis?

  • @ mkha:


    Das war ironisch gemeint, okay? Und was sind schon so Probleme mit "unverständlicher Stupa", "ineffizienten Friedensbotschaften", "Vipassana Kritiken", "religiösen Dharma" und dem "pösen DL" gegen den Kirchentag (!)und die Lange Nacht der Religionen(!!!)(heute) in Berlin ? Eine Katastrophe.Wenn ich mich nicht mehr melde, wisst ihr bescheid. :| (betet)

    • Offizieller Beitrag
    Sherab Yönten:

    Was wäre dann das Motiv von Herrn Goldner? Sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen? Geltungsbedürfnis?


    Jemand kann doch das was du schätzt sehr ablehnen und dabei trotzdem eine wohlwollende Motivation haben.


    Goldner war zunächst einfach ein Psychologe, der aus dieser Perspektive eine skeptische Haltung auf Alternativmedizin und Esoterik entwickelte. Er ist also einer jener Freidenker und Skeptiker, die sich minutenlang über Globuli erregen können und dass da nur Zucker drin ist. Und manche esoterische Richtungen sind für ihn quasi geistige Globuli. Etwas dem er in einer Beratungsstelle für die Opfer von Pschokulten entgegenzuwirken versuchte. Und weil in eben solchen alternativen Kreisen sehr viel Verehrung für den Dalai Lama zu finden ist, kam er auf diesen - quasi als Globulus Giganticus.

  • void:

    Jemand kann doch das was du schätzt sehr ablehnen und dabei trotzdem eine wohlwollende Motivation haben.


    Natürlich kann er das. Ich bezweifle das aber (nachdem ich hier manche Beiträge über ihn gelesen habe. Hast Du sie nicht gelesen?).

    Einmal editiert, zuletzt von Lucky Luke ()

    • Offizieller Beitrag
    mkha':

    Leider verlor selbst so mancher Gutmeinende die Verhältnismäßigkeit aus den Augen. ... Wir ernten heute, was damals gesät wurde.


    Paul Watzlawick sagte mal:"Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“


    Ich bin versucht in Goldener jemanden zu sehen, der seine aus dem Umgang mit der Alternativmedizin gewonnen Herangehensweise auf Probleme anwendet, wo sie nicht so passen.


    Was aber nicht bedeutet, dass alles was er sagt deswegen falsch wäre.

  • Hinter dem Lächeln des Dalai Lama.
    Ich lese hier immer "Lächeln" vom DL.
    Hier scheint keiner zu wissen was Lächeln ist.
    Der DL und "Lächeln" ein Gegensatz in sich selber.
    "Kichern" würde es schon eher treffen.

  • mkha':

    ... und was möchtest Du den Lesern mit Deiner Zuschrift sagen?


    Das ich beim DL noch kein Lächeln feststellen
    konnte aber jede Menge Kichern.

  • mkha':

    Zur Kenntnis genommen, aber ist Dir das wichtig? ... Die Schüler, die der Dalai Lama im kleineren Kreis zur Unterweisung trifft, achten eher auf das, was er sagt. Es ist schade, wenn Nebensächlichkeiten vom Wesentlichen ablenken.


    Ja, bei Nebensächlichkeiten ist das so.
    Ich hätte das mit dem Lächeln als "Nebensächlichkeit"
    auch gar nicht erst behauptet. Insbesondere wenn die
    Schüler das als Nebensächlichkeit eh nicht beachten
    und davon nicht betroffen sind.

  • Keine Sorge, er amüsiert sich nicht deinetwegen. :)

  • mkha':

    Die Schüler, die der Dalai Lama im kleineren Kreis zur Unterweisung trifft, achten eher auf das, was er sagt. Es ist schade, wenn Nebensächlichkeiten vom Wesentlichen ablenken.


    Manche meinen auch, es ist das Weisheitslachen von Chenrezig :)

  • Tsu Mie:
    Sherab Yönten:

    Kannst Du dazu noch was sagen, Tsu Mie?

    Sherab, meine bereits getätigten Antworten, hast Du vermutlich übersehen: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=16609#p352883


    Nein habe ich nicht.


    Du schreibst:

    Zitat

    Void hat zwar schon auf Deine Frage geantwortet, da Du mich direkt angesprochen hast, möchte ich auch noch antworten.
    Void (als Moderator) hat meinen Beitrag dort ( void @ Re: Dalai Lama beschenkt Bremen (in) Allgemeines zum Buddhismus ) "herausgeschnitten". Dadurch erscheint mein Beitrag nun als eigenständiger Thread, was nicht in meiner Absicht lag und Dich leider mit ein paar Fragezeichen belastet hat.
    Ich habe void bereits zugesichert, seine Entscheidung zu akzeptieren. Daran möchte ich mich auch halten.


    Zu Deinem besseren Verständnis möchte ich noch folgendes hinzufügen. Im Threadverlauf (DL/Bremen) wurde u.a. auch die Symbolkraft der Stupa diskutiert. Daher liegt für mich die Frage nahe: Welche Wirkung kann ein solch 'religiöses Denkmal' in unserer Gesellschaft haben/überhaupt erzeugen? Ich hatte dabei eine Statistik über 'Religionszugehörigkeiten in Deutschland' im Kopf. Eine Aussage darin lautete:


    Das beantwortet aber nicht meine Fragen!