Der Achtfache Weg

  • Mich beschleicht irgendwie das Gefühl, dass viele sagen, sie würden den Achtfachen Weg kennen und ihre Meinung darüber weißt große Differenzen, zu dem auf, was ich in der Längeren Sammlung fand.
    Ich habe es schon im chat versucht, dieses Thema zu aktualisieren, bekam darauf aber keine Antwort.
    Der Achtfache Weg ist der wichtigste Teil der Lehre Gotamo Buddhos. Ich meine,d dass er es verdient,im Forum aufgenommen zu werden.
    Ich möchte vorangehen und eine gröbliche Darstellung machen. Der Achtfache Weg besteht aus drei Teilen. 1. Tugend 2. Einsicht 3. Einigung. Natürlich sind das nur Oberbegriffe mit viel Tiefgang nach unten. Ich würde mich auf eure Antworten freuen!

  • Man muss halt ein Interesse haben sich mit dem 8 fachen Pfad auch mal inhaltlich auseinanderzusetzen. Das ist das eine. Das zweite ist, dass die drei Übungsfelder rein praktischer Natur sind. Das heißt man erschließt sie dies ausübend und das wiederum unterlassend und da steht der eine halt an der einen Stelle, ein andere an einer anderen. Weiteres Interesse entsteht durch alltägliche Einsichten und Überlegungen und das kann "ganz profan" sein, zum Beispiel, wenn dir das Wort Dana immer mal wieder "auf die Füße" fällt oder wenn eine Einrichtung Wert drauf legt, das bestimmte Dinge unterlassen werden. Ich glaube, es braucht auch eine Anbindung an einen Lehrer, Kalyanamitta oder eine Einrichtung, wo sich einem die drei Übungsfelder erschließen, praktisch, nicht bloß erklärend. Wenn einer den Kopf wiegt wo du grobe Rede führst oder wenn eine Einrichtung Wert drauf legt, das bestimmte Dinge unterlassen werden, kommst du in Berührung mit dem 8 fachen Pfad und fragst dich vielleicht worauf alle diese "Gepflogenheiten" beruhen. Ich meine, man kann, und das wird ja auch gemacht, die drei Übungsfelder eher so rhetorisch abhandeln, aber ob das dann auch "nachhaltig" inspiriert, scheint mir fraglich.

  • Wenn man schon von "wichtig" spricht, so sind es die 4 Wahrheiten ... der "Rest" ist Leben der Erkenntnisse daraus.

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Hi,
    ich kann meine Klappe einfach nicht halten. Das Leiden, Entstehung des Leidens, Auflösung des Leidens und der zur
    Auflösung führende Achtfache Weg.
    Auch wenn er nur an der vierten Stelle steht, so löst er doch die anderen drei Stufen auf.
    eigentlich sind mir die Inhalte der Bereich wichtig und wie sie von anderen buddh. Vereinigungen
    gesehen werden: Tugend: Rechte Rede, Handeln, Wandeln, Gesinnung, Mühn.
    Einsicht: Anatomie des Körpers, Besänftigung des Körpers, Gefühle, Gemüt:Vergänglichkeit, Reizlosigkeit, Ausrodung und Entfremdung.
    Falls der erste und zweite Bereich erfolgreich bewältigt wurde, tritt die Einigung ein.
    Das Ergebnis der Einsicht: Einsicht, Tiefsinn, Kraft, überweltliche Heiterkeit und Seligkeit, Innigkeit, Lindheit und Gleichmut.
    Eigentlich bin ich mir jetzt sicher, das ich mein Ansinnen ausführlichst dargestellt habe.
    Nu man to!

  • Lieber kesakambalo,


    ein Forum ist nicht dazu da, etwas zu posten (so richtig es sein mag), das ich in jedem Buch lesen kann. Hier interessiert mich Dein persönlicher Umgang und Deine Erfahrungen mit dem Achtfachen Weg.

  • kesakambalo:

    Der Achtfache Weg besteht aus drei Teilen. 1. Tugend 2. Einsicht 3. Einigung. Natürlich sind das nur Oberbegriffe mit viel Tiefgang nach unten. Ich würde mich auf eure Antworten freuen!


    Da würden dir die Thera-vadis aber zustimmen.

  • Dieser (und auch manch anderer Teil) des Kanons (Mönchsregeln z.B.) sind imho gesellschaftliche Vorgaben, wie ein Mensch sich zu verhalten hat, wenn er auf dem Weg der Lehre geht.
    Für das Verständnis der Lehre ist es imho weniger wichtig.
    Jeder Vergleich hinkt, doch sind z.B. die Regeln der Hygiene von dem medizinischen Wissen eines Arztes verschieden, wenn auch sehr wichtig, da er ohne diese seinen Beruf nicht erfüllen kann.


    Sich verstärkt auf den achtfachen Pfades (wörtlich) zu versteifen führt imho in die Irre, selbst wenn dort die Verinnerlichung inkludiert ist.


    Anders herum führt kein Wissen über die Lehre zu einem Sinn, wenn man den achtfachen Pfad missachtet.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • kesakambalo:

    ...Das Leiden, Entstehung des Leidens, Auflösung des Leidens und der zur
    Auflösung führende Achtfache Weg.
    Auch wenn er nur an der vierten Stelle steht, so löst er doch die anderen drei Stufen auf.


    Vielleicht kann man den Achtfachen Weg als so eine Art praktischen Wegweiser betrachten, der die Richtung anzeigt.


    Ob das jetzt in der Ausprägung wirklich ein Achfacher sein muß finde ich nicht so extrem wichtig.
    Die Eigenschaft vieler Grundideen der Lehre in Form von Listen oder Aufzählungen daherzukommen, dürfte eher der Entstehungsgeschichte geschuldet sein. Die Texte waren zum Memorieren, zum Auswendiglernen, für den Singsang gedacht und da sind Aufzählungen nicht das Schlechteste.


    In einer Gesellschaft, in der aus kulturellen Gründen etwa 'Rechte Rede' seit Jahrtausenden verankert ist, könnte dieser Punkt mit anderen zusammengefasst werden. In Gesellschaften, wo sich der einzelne jeden Augenblick bedroht sieht könnte sich als Ausgleich um den Gedanken 'Rechtes Sichversenken' eine ganze Kultur entwickeln, so daß dieser Punkt in viele Einzelpunkte aufgegliedert wird.


    Diesen Aspekt betonen die üblichen Zusammenfassungen der Element des Achfachen Wegs.


  • Mir scheint der achtfache Pfad ist die Lehre. Die erste Wahrheit besagt dass Dasein dem Leiden unterworfen ist, die Zweite nennt die Ursache des Leidens, die Dritte dass durch Erlöschen der Ursache das Leiden erlischt.


    Vergleichsweise mag ein Arzt wissen dass Leiden durch ungesunde und unmäßige Lebensweise entstehen - das einzusehen ist Voraussetzung für die Heilung. Er muss aber auch wissen was zu tun und zu unterlassen ist, damit der Körper gesund wird.


    Ebenso ist der erste Punkt des achtfachen Pfades, rechte Einsicht, Voraussetzung für den buddhistischen Heilsweg. In Verbindung mit den anderen sieben Punkten wird das Bewusstsein klar bis zum Erwachen.

  • mukti... genau darin unterscheiden sich Wege ... doch gibt es nur eine Quelle der Lehre und kein Weg ist richtiger oder falscher.


    Ich weiß, was Du meinst, denn auch meine Entwicklung beinhaltete Theravada. Doch irgendwann änderte sich meine Praxis - und auch jetzt sehe ich den Mond und erfreue mich der Lotusblüte.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • jianwang:

    mukti... genau darin unterscheiden sich Wege ... doch gibt es nur eine Quelle der Lehre und kein Weg ist richtiger oder falscher.


    Ich weiß, was Du meinst, denn auch meine Entwicklung beinhaltete Theravada. Doch irgendwann änderte sich meine Praxis - und auch jetzt sehe ich den Mond und erfreue mich der Lotusblüte.


    _()_


    Gut, sollte auch keine Kritik sein, man drückt aus was sich im eigenen Geist abspielt, wenn man etwas liest. Und man weiß nie was die Zukunft bringt, vielleicht werde ich auch mal Zen-Anhänger, obwohl ich bis dato dazu keinerlei Veranlassung sehe.

  • mukti:

    ...
    Vergleichsweise mag ein Arzt wissen dass Leiden durch ungesunde und unmäßige Lebensweise entstehen - das einzusehen ist Voraussetzung für die Heilung. Er muss aber auch wissen was zu tun und zu unterlassen ist, damit der Körper gesund wird.


    Krankheit, Tod gibt es auch bei Menschen, die unglaublich gesund und mäßig leben.


    Die Heilung besteht nicht darin, einem wahnhaften Gesundheits- oder Jugendlichkeitsideal hinterherzurennen (einige rennen ja wörtlich :grinsen: ), sondern darin, die Idee, daß bewußte Wesen ohne Krankheit oder Tod existieren können aufzugeben.
    Die Anhaftung an unrealistische Träume aufzugeben und die Realität anzunehmen.


    Zur Realität gehört dann allerdings dazu, daß ungesunde und unmäßige Lebensweise vermieden werden sollte. Gehört wahrscheinlich auch zu 'Rechtes Leben' (rechte Lebensführung). Das hat aber nur mit Vermeidung sehr konkreter Probleme zu tun und nicht mit der grundsätzlichen Frage des Leidens.



  • Egal, wie sehr ich Mystikern mißtrauen mag- das ist ein schöner Text.
    Die Unterscheidung zwischen rein intellektueller Anerkennung und der persönlichen Erfahrung ist entscheidend.


    Ich bin ein Mensch. Wenn mir meine rein intellektuelle Anerkennung sagt A) und mein Bauch und meine Angst sagt B) ist meine Entscheidung ziemlich klar 8)


    Was sagt mir meine Erfahrung, meine intellektuelle Anerkennung? Was sagen die Weisen, die Gelehrten? Was kann ich erfahren? Was kann ich wissen?



    http://www.palikanon.com/angutt/a03_062-066.html

  • Zitat

    Was sagt mir meine Erfahrung, meine intellektuelle Anerkennung? Was sagen die Weisen, die Gelehrten? Was kann ich erfahren? Was kann ich wissen?

    Dass dein Kommentar & Zitat nich so recht zum Thema passt ? :)


  • Na klar das war ja auch nur ein Vergleich, der sich auf den Vergleich von Janwang bezogen hat.

  • jianwang:

    Für das Verständnis der Lehre ist es imho weniger wichtig.


    Die Lehre soll verwirklicht werden, nicht nur ausgeübt oder verstanden.


    Das ist ja auch das Problem hier. Man kann sich im Forum nur über die äussere Form der Lehre unterhalten kaum ausüben und nicht verwirklichen.


    Die Lehre wird ausgeübt auf dem achtfachen Pfad verwirklicht.