• Nirwana bzw. Nibbana bedeutet verlöschen oder erlöschen eines Feuers. In diesem Zustand erlöscht das Feuer der Leidenschaften Gier, Hass, Neid, Eifersucht, Unwissenheit.
    Nach buddhistischer Auffassung gibt es neben dem Nirwana noch 3 weitere Daseinsmerkmale, denen alle Dinge und Wesen unterworfen sind: anatman bzw. anatta (Nicht-Selbst, Unpersönlichkeit) anitya bzw. anicca (Vergänglichkeit), duhkha bzw. dukkha (Leidhaftigkeit, Schwere Last). Auch der "höchste" und "angenehmste" Existenzbereich, die Sphäre der Weder-Wahrnehmung-noch-Nichtwahrnehmung (nevasaññāsaññāyatanūpagā) die 84.000 Äonen andauern soll, ist diesen Merkmalen unterworfen, nur Nirwana bzw. Parinirwana ist frei von diesen Merkmalen. Deshalb streben Buddhisten diesen Zustand an, da er außerhalb jeglicher Existenzform und -bereich liegt.



    http://satinanda.de/thema-01/kosmologie.html

  • dennisr35:

    Ist das Nirwana besser als die höchste Stufe (devas) im samsara?


    Ja. Devas haben zwar die "höchste Stufe" des Samsara erreicht, sie sind aber durch ihren Stolz so verblendet, dass sie nicht sehen, dass ihr Reichtum vergänglich ist. Die Leidfreiheit im Nirvana zeichnet sich dagegen dadurch aus, dass sie, ist sie einmal erreicht, nicht wieder ins Leiden zurückführt.

  • dennisr35:

    Wieso wollen Buddhisten ins Nirwana kommen? Im Nirwana soll es kein Leid mehr geben. Ist das Nirwana besser als die höchste Stufe (devas) im samsara?


    Buddhisten kommen genauso wenig ins Nirvana wie irgendjemand sonst. Da es weder eine Sache namens "Nirvana" gibt, noch ein Etwas, das nach dem Tod irgendwohin ginge.
    Religiöser Hokuspokus.
    Aber irgendwie muss man die Leute ja bei der Stange halten.

  • Sôhei:
    dennisr35:

    Wieso wollen Buddhisten ins Nirwana kommen? Im Nirwana soll es kein Leid mehr geben. Ist das Nirwana besser als die höchste Stufe (devas) im samsara?


    Buddhisten kommen genauso wenig ins Nirvana wie irgendjemand sonst. Da es weder eine Sache namens "Nirvana" gibt, noch ein Etwas, das nach dem Tod irgendwohin ginge.
    Religiöser Hokuspokus.Aber irgendwie muss man die Leute ja bei der Stange halten.


    Meinst Du, dass es angemessen ist, auf die erste Frage eines neuen Users so zu antworten?
    Deine Antwort, die eventuell aus Zennie Sicht Sinn machen könnte, würde mich abschrecken, mich weiter im Buddhaländle zu beteiligen.


    Lass Dich davon nicht beeindrucken dennisr35!

  • Sôhei:
    dennisr35:

    Wieso wollen Buddhisten ins Nirwana kommen? Im Nirwana soll es kein Leid mehr geben. Ist das Nirwana besser als die höchste Stufe (devas) im samsara?


    Buddhisten kommen genauso wenig ins Nirvana wie irgendjemand sonst. Da es weder eine Sache namens "Nirvana" gibt, noch ein Etwas, das nach dem Tod irgendwohin ginge.
    Religiöser Hokuspokus.
    Aber irgendwie muss man die Leute ja bei der Stange halten.


    Das suggeriert, dass Nirvana ein "Ort" wäre, und es darum ginge, nach dem Tod "dort hin" zu gehen. Richtig ist aber die Antwort von verrückter-narr: es geht um das Verlöschen der störenden Leidenschaften und um einen Zustand, der jenseits von Verblendung ist. Also einen Kern buddhistischer Lehre. Einmal erreicht, kann man diese Ebene nicht mehr verlieren, deswegen wird von "Verlöschen" gesprochen, denn es ist nicht blos so, dass die Leidenschaften und Wahrnehmungsschleier unterdrückt werden, sie sind dann wirklich komplett weg. An etwas, das nach dem Tod weiterexistiert braucht man dafür nicht notwendigerweise zu glauben.

  • Nirvana ist ein Konzept. Um etwas als Konzept erkennen zu können muss man zwangsweise vor dem Konzept bestehen. Begibt man sich somit auf die Suche nach Nirvana hat man ein Problem. Das müssten selbst Menschen die bisher nichts mit Buddhismus am Hut hatten verstehen.


    Man könnte fortführend anbringen, dass Nirvana das ist was vor allen Konzepten besteht. Dann sollte man ihm/es/ihr aber keinen Namen und neue Ideen aufdrücken, denn dadurch wird es wieder zu einem Konzept. Konzeptlosigkeit ? Ok, meinetwegen :) Wenn ich mir dann aber unsere Welt so anschaue dann stecken wir mitten drin in einer Konzeptlosigkeit :p

  • Wie Nirwana, oder dessen Zustand erreicht werden könnte, darüber ist einiges bekannt (8facher Weg).
    Wie es aber dort „drüben“ aussehen, oder welche Zustände dort vorliegen könnten, kann m.E. niemand erklären, denn:
    Der Samsarianer, der sich noch in der dualistischen "ICH-Welt" befindet, kann sich höchsten mit der dualistischen Gegensätzlichkeit zwischen Samsara und Nirwana auseinander setzen. Diejenigen, die meinen Samsara ist gleich Nirwana, haben folgerichtig dieses Problem nicht.
    Der sog. „Erleuchtete“ hat zwar noch zu Lebzeiten das dualistische Denkvermögen insofern abgelegt, als für ihn zwar die begriffliche Zuordnung noch Gültigkeit besitzt, er aber die illusionären Wertvorstellungen zu den Begriffen nicht mehr kennt. Er beurteilt nicht mehr was schön oder nicht schön sein könnte, er ist losgelöst von Gier und Hass. Die negativen Aspekte, die geistigen Ergebnisse der illusionären Welt des Samsara werden durch eine tiefe Zufriedenheit abgelöst....so meine Vermutung.


    Die Frage stellt sich nun: Hat eine Person, die Gier, Hass und Verblendung abgelegt hat, bereits den Zustand von Nirwana erreicht, obwohl sie sich noch nach einem Teilaspekt der Maxime von Begrifflichkeiten richtet?

  • dennisr35:

    Wieso wollen Buddhisten ins Nirwana kommen? Im Nirwana soll es kein Leid mehr geben. Ist das Nirwana besser als die höchste Stufe (devas) im samsara?


    Buddhisten streben nach Erleuchtung. Bei der Erleuchtung löst sich das Ego (Ich-Bewusstsein) auf und man bekommt ein Erleuchtungsbewusstsein. Dieses Erleuchtungsbewusstsein besteht aus Leere (Egolosigkeit, man ist einfach nur da), Einheit (man fühlt sich eins mit allem) und Glück (das innere Glück erwacht). Man kann das Erleuchtungsbewusstsein auch mit dem Begriff Nirwana beschreiben (Leerheit). Man ist vom Leid der Welt befreit. Man haftet nicht mehr an den weltlichen Genüssen an und erfährt inneren Frieden. Solange man auf der Welt lebt, ist der Frieden aber begrenzt, weil man immer wieder in weltliche Energien gerät. Nach dem Tod steigt der Erleuchtete dann ins Parinirvana auf und erfährt vollständigen Frieden und vollständiges Glück.

  • kilaya:
    Sôhei:

    Buddhisten kommen genauso wenig ins Nirvana wie irgendjemand sonst. Da es weder eine Sache namens "Nirvana" gibt, noch ein Etwas, das nach dem Tod irgendwohin ginge.
    Religiöser Hokuspokus.
    Aber irgendwie muss man die Leute ja bei der Stange halten.


    Das suggeriert, dass Nirvana ein "Ort" wäre, und es darum ginge, nach dem Tod "dort hin" zu gehen. Richtig ist aber die Antwort von verrückter-narr: es geht um das Verlöschen der störenden Leidenschaften und um einen Zustand, der jenseits von Verblendung ist. Also einen Kern buddhistischer Lehre. Einmal erreicht, kann man diese Ebene nicht mehr verlieren, deswegen wird von "Verlöschen" gesprochen, denn es ist nicht blos so, dass die Leidenschaften und Wahrnehmungsschleier unterdrückt werden, sie sind dann wirklich komplett weg. An etwas, das nach dem Tod weiterexistiert braucht man dafür nicht notwendigerweise zu glauben.


    Ich schreibe ja selbst, das Nirvana eben kein Ort ist ;)
    Daher kommen ja die irrigen Fragen und Vorstellungen.


    Dass Leidenschaften, Wünsche etc. tatsächlich mal unwiderruflich "verloschen" sind, ist allerdings etwas, was nicht belegbar ist; sprich, eine Glaubensaussage. Allenfalls kannst du am Ende deines Lebens feststellen, dass eine bestimmte Leidenschaft etc. tatsächlich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr aufgetaucht ist; aber wirklich wissen kannst du es nicht im Voraus.

  • Sôhei:
    dennisr35:

    Wieso wollen Buddhisten ins Nirwana kommen? Im Nirwana soll es kein Leid mehr geben. Ist das Nirwana besser als die höchste Stufe (devas) im samsara?


    Buddhisten kommen genauso wenig ins Nirvana wie irgendjemand sonst. Da es weder eine Sache namens "Nirvana" gibt, noch ein Etwas, das nach dem Tod irgendwohin ginge.
    Religiöser Hokuspokus. Aber irgendwie muss man die Leute ja bei der Stange halten.


    Ich glaube nicht das man dazu einen Buddha und seine Lehre brauchen würde,
    noch ist anzunehmen das der Buddha dafür jemand an einer Stange halten wollte.

  • hedin02:

    Die Frage stellt sich nun: Hat eine Person, die Gier, Hass und Verblendung abgelegt hat, bereits den Zustand von Nirwana erreicht, obwohl sie sich noch nach einem Teilaspekt der Maxime von Begrifflichkeiten richtet?


    Nibbana bedeutet nicht das ein Gedächtnisverlust eintreten würde.
    Begrifflichkeiten werden also weiterhin bekannt sein.

  • Sôhei:

    Dass Leidenschaften, Wünsche etc. tatsächlich mal unwiderruflich "verloschen" sind, ist allerdings etwas, was nicht belegbar ist; sprich, eine Glaubensaussage. Allenfalls kannst du am Ende deines Lebens feststellen, dass eine bestimmte Leidenschaft etc. tatsächlich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr aufgetaucht ist; aber wirklich wissen kannst du es nicht im Voraus.


    Du hast Nibbana ja auch nicht verwirklicht und daher die 10 Fesseln nicht aufgehoben.

  • Wie gelangt man ins Nirwana? Grundsätzlich gibt es drei Wege, den Weg der Ruhe, den Weg der umfassenden Liebe und den Weg des Kundalini-Yoga. Auf dem Weg der Ruhe bringt man durch die Meditation seine Gedanken zur Ruhe. Man nimmt die Dinge so an wie sie sind. Und löst dadurch das Ego (den Eigenwillen gegenüber dem Leben) auf. Auf dem Weg der Liebe lebt man als Bodhisattva. Man tut allen Wesen Gutes, nimmt die anderen Menschen wichtiger als sich. Und das Ego wird immer kleiner. Auf dem Weg des Kundalini-Yoga erweckt man durch spirituelle Techniken (Gottheiten-Yoga, Hatha-Yoga, Tantra-Yoga) seine spirituelle Energie. Wird die Energie sehr stark, löst sich das Ego auf. Es entstehen innerer Frieden und inneres Glück.

  • accinca:
    Sôhei:

    Dass Leidenschaften, Wünsche etc. tatsächlich mal unwiderruflich "verloschen" sind, ist allerdings etwas, was nicht belegbar ist; sprich, eine Glaubensaussage. Allenfalls kannst du am Ende deines Lebens feststellen, dass eine bestimmte Leidenschaft etc. tatsächlich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr aufgetaucht ist; aber wirklich wissen kannst du es nicht im Voraus.


    Du hast Nibbana ja auch nicht verwirklicht und daher die 10 Fesseln nicht aufgehoben.


    ?? Und was willst du damit sagen? Wenn ich es hätte, wüsste ich es?
    Hast du es denn? Woher weißt du es dann? Also glaubst du es.

  • Sôhei:
    accinca:


    Du hast Nibbana ja auch nicht verwirklicht und daher die 10 Fesseln nicht aufgehoben.


    ?? Und was willst du damit sagen? Wenn ich es hätte, wüsste ich es?
    Hast du es denn? Woher weißt du es dann? Also glaubst du es.

    Diese Antwortfragen sagen es.

  • Sôhei:

    ?? Und was willst du damit sagen?
    Wenn ich es hätte, wüsste ich es?


    Genau, denn es wäre dann ja was ganz anderes
    als nur mal eine Leidenschaft nicht mehr zu haben.

  • Meiner Einschätzung nach sind solche Zahlen eher als "Erfahrungsrichtwert" gemeint, besonders bei den Tibetern. Damit meine ich, dass es aussagen soll: "Diese Erfahrungsebene (Höllenwelt) fühlt sich an wie eine Ewigkeit". Eine "wissenschaftliche nachgewiesene" Zeitangabe sollte man sich darunter nicht vorstellen. Was aber sicherlich zu verstehen ist: man sollte tunlichst vermeiden, die Samen für so eine Erfahrung zu legen. Diese extrem langen Zeiten betreffen ausserdem nicht "Vorhöllen" sondern die absolut tiefste geistige Ebene, die man erreichen kann.

  • accinca:
    hedin02:

    Die Frage stellt sich nun: Hat eine Person, die Gier, Hass und Verblendung abgelegt hat, bereits den Zustand von Nirwana erreicht, obwohl sie sich noch nach einem Teilaspekt der Maxime von Begrifflichkeiten richtet?


    Nibbana bedeutet nicht das ein Gedächtnisverlust eintreten würde.
    Begrifflichkeiten werden also weiterhin bekannt sein.


    Das war nicht meine Frage, meine Frage lautete sinngemäß, ob es möglich sei, dass eine Person den Status der Erleuchtung erlangen könne, obwohl sich sein Verhalten und sein Tun an den Merkmalen der Ich-Bezogenheit (dualistische Sichtweise) hin ausrichtet.
    Dabei gehe ich davon aus, dass allen Handlungen, von wem auch immer durchgeführt, ein „Wille“ (cetana) vorausgeht, dem Willen/Absicht folgen bekanntermaßen die Handlungen und als Folge derer entsteht Karma. Egal ob nun heilsames oder unheilsames Karma erzeugt wird, beide Arten von Karma stellen ein Hindernis dar, Erleuchtung zu erlangen.


    Da beißt sich m.E. die Katze in den eigenen Schwanz.


    Das Leid hervorbringende Begehren, von dem in diesen Zusammenhang immer wieder gesprochen wird, ist an einer anderen Baustelle im Einsatz.

  • hedin02:

    Das war nicht meine Frage, meine Frage lautete sinngemäß, ob es möglich sei, dass eine Person den Status der Erleuchtung erlangen könne, obwohl sich sein Verhalten und sein Tun an den Merkmalen der Ich-Bezogenheit (dualistische Sichtweise) hin ausrichtet.


    Aus meiner Sicht: nein. Was aber sein kann, ist dass das Verhalten eines Buddha/Bodhisattva für den Betrachter so aussieht, als wäre es weiterhin im Samsara verhaftet. Die Aktivität dient dann aber dazu, Menschen für den Dharma zu interessieren oder sie zu Handlungen anzuregen, die sie auf dem Weg zu ihrer eigenen Erleuchtung inspirieren oder fördern.

  • dennisr35:

    Ich habe mir die Seite angeschaut. Das Leben in einer Hölle wird als extrem lang angeben (mindestens 1000 Milliarden Jahre). Kann das stimmen?


    Soweit berichtet soll es Taten geben die eine lange Wirkung haben aber
    das bedeutet nicht das jedes Leben in der sog. Hölle gleich lang wäre.
    Insgesamt kann man aber wohl sagen das das Leben viel katastrophaler sein
    kann als ein Menschen auch nur in der Lage ist sich vorzustellen.

  • kilaya:

    Was aber sein kann, ist dass das Verhalten eines Buddha/Bodhisattva für den Betrachter so aussieht, als wäre es weiterhin im Samsara verhaftet. Die Aktivität dient dann aber dazu, Menschen für den Dharma zu interessieren oder sie zu Handlungen anzuregen, die sie auf dem Weg zu ihrer eigenen Erleuchtung inspirieren oder fördern.


    Taten der Verhaftung sollen jemand inspirieren und fördern?
    Eine merkwürdige Vorstellung. Wer verbietet denn sowas, der
    Buddha ja wohl nicht.