Eigenes Leiden - Leiden Anderer

  • Liebe Mitglieder,


    seit knapp 10 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Buddhismus und seit 1 1/2 Jahren bin ich auch Mitglied einer Sangha. In dieser Zeit habe ich mich durch die Praxis natürlich verändert, nach meiner Ansicht zum Positiven hin. Ich gehe achtsamer mit vielem um, bin mittlerweile Vegetarier, etc.


    Leider sieht meine Partnerin das ein wenig anders. Die Hinwendung zum Buddhismus sieht sie sehr negativ. Sie meinte einmal sogar, dass ich damit unsere Ehe "verraten" hätte, da ich damit unser kirchliches Heiratsversprechen nichtig gemacht hätte. Auch im täglichen Zusammenleben gibt es immer wieder mal Reibungspunkte. Ich versuche das alles achtsam zu behandeln, gelingt mir aber auch nicht immer. Ich kann z.B. auch nicht regelmäßig zu den Sangha-Abenden kommen oder ein Wochenend-Retreat besuchen. Das wird von ihr nicht toleriert.


    Seit einiger Zeit bin ich am Überlegen, ob ich mich nicht von ihr trennen sollte, da ich sehr unter dieser Situation leide. Auch ich habe mittlerweile ein paar Symptome entwickelt, die ich unter "psychosomatischen Krankheiten" einordnen könnte. Andererseits würde ich durch eine Trennung erst mal ihr Leiden und das meiner Kinder (15+20 Jahre) vergrößern.


    Ich stecke hier in einer Zwickmühle, die ich bisher auch durch diverse Mediationen für schwierige Situationen nicht auflösen konnte:


    - mein persönliches Leiden durch eine Trennung vermindern und das meiner Frau und der Kinder zumindest kurz- bis mittelfristig erhöhen?


    - oder mein Leiden ertragen zu lernen und das meiner Familie dadurch niedrig halten?


    Es würde mich interessieren, ob jemand von euch in einer ähnlichen Situation war und wie ihr damit umgegangen seid.


    Kann man grundsätzlich Leid gegen Leid aufwiegen oder ist das sowieso der falsche Ansatz zur Lösung?


    Mit Metta
    Stefan

  • Servus Stefan,
    wenn Du Dich und Deine Interessen als das Wichtigste ansiehst dann biste auf den Holzweg.
    Deine Familie sollte an erster Stelle stehen, dass ist Deine Grundlage und versuche alles für Sie zu tun. Buddhismus ist nicht wichtig - Du bist auch nicht wichtig, aber Deine Lieben um Dich sind wichtig.
    Wie würdest Du Deine aktuelle Situation an Deinem Sterbebett interpretieren?

  • Hallo Stephan,
    ich verstehe Dich sehr gut. Auch ich habe immer wieder mit dem Gedanken an Trennung "gespielt", allerdings hat mein Mann mein buddhistisches Interesse nicht nur toleriert, sondern sogar gut gefunden.
    Immer wieder kam ich aber zu dem Schluss, dass gerade das von mir ausgesuchte Leben eben mein "Schaff-sal" ist, dass es einen Grund gibt, mich so entschieden zu haben, dass ich eine Aufgabe habe - und dass genau in diesen Hindernissen, die ich empfand, meine Chance lag und liegt, sie zu überwinden. Genau das sind die Reibungspunkte, denen ich immer wieder begegnen werde. Denn das bin ich.


    Ich kann Dir nur empfehlen, Dich ganz klar für Deine Weiter-Entwicklung zu entscheiden, d.h. Dich auch nicht abhalten lassen, die Sangha zu besuchen. Du bist nicht das Eigentum Deiner Frau. Deine Kinder sind schon ziemlich erwachsen. Du erfüllst Deine ganz normalen, natürlichen Pflichten, bist achtsam und bleibst offen.
    Der Buddha verließ prächtige Verhältnisse, Frau und Kind. Das musst Du nicht - meine Meinung! Aber Du musst Dich auch nicht zu sehr einschränken lassen, gerade das kann Deine Aufgabe sein.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und Wohlwollen
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Zitat

    Ich kann Dir nur empfehlen, Dich ganz klar für Deine Weiter-Entwicklung zu entscheiden, d.h. Dich auch nicht abhalten lassen, die Sangha zu besuchen. Du bist nicht das Eigentum Deiner Frau. Deine Kinder sind schon ziemlich erwachsen. Du erfüllst Deine ganz normalen, natürlichen Pflichten, bist achtsam und bleibst offen.
    Der Buddha verließ prächtige Verhältnisse, Frau und Kind. Das musst Du nicht - meine Meinung! Aber Du musst Dich auch nicht zu sehr einschränken lassen, gerade das kann Deine Aufgabe sein.


    in meinen Augen ist gelebte Gläubigkeit dann zu einem Bodengrund gekommen, wenn man erkennt, dass es nicht um einem selbst geht - seine egoistischen Ziele im Bereich Religion zu verfolgen halte ich für dumm.

  • Stefan.Bayern:

    Die Hinwendung zum Buddhismus sieht sie sehr negativ


    Hallo Stefan, warum sieht sie das negativ? Hat sie eventuell Vorurteile gegenüber dem Buddhismus, der ja eigentlich eine sehr tolerante Religion/ Philosophie ist? Vielleicht schaffst Du es, ihre Vorurteile bei einem gemeinsamen Abendessen auszuräumen?


    Stefan.Bayern:

    Sie meinte einmal sogar, dass ich damit unsere Ehe "verraten" hätte, da ich damit unser kirchliches Heiratsversprechen nichtig gemacht hätte.


    Es gibt im Westen genügend Buddhisten, die mit Christen verheiratet sind, weil beide Ehepartner tolerant sind.


    Stefan.Bayern:

    Ich kann z.B. auch nicht regelmäßig zu den Sangha-Abenden kommen oder ein Wochenend-Retreat besuchen. Das wird von ihr nicht toleriert.


    Und was würde sie machen, wenn Du es trotzdem tätest? Dich einsperren? Meine Meinung: Wer liebt, der gönnt seinem Partner auch gewisse Freiheiten, solange er/sie nicht fremd geht...


    Stefan.Bayern:

    Kann man grundsätzlich Leid gegen Leid aufwiegen oder ist das sowieso der falsche Ansatz zur Lösung?


    Da hatten wir diesbezüglich schon ganz andere Diskussionen im Forum. Siehe z.B. hier:


    http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=15&t=15960


    Hast Du mit ihr mal über Deine Probleme geredet? Vielleicht in Anwesenheit eines neutralen Dritten als Moderator, der sowohl von Deiner Frau als auch von Dir akzeptiert wird?

    Einmal editiert, zuletzt von Lucky Luke ()

    • Offizieller Beitrag

    Hi Stefan,


    so etwas kann man von Aussen ganz schwer beurteilen. Nach meiner Erfahrung ist es so, dass die meisten Probleme aus der Beziehungsdynamik selber kommen und dass dann die konkreten Themen ( wie hier der Buddhismus) nur Anlässe sind, wo diesese tieferliegenden Probleme aufscheinen. So etwas im Detail durchschauen kann vielleicht ein Paartherapeut. Villeicht solltet ihr so jemanden aufsuchen.


    Vielleicht fragst du deiner Frau mal ganz explizit, was der Buddhismus genau für Verhaltensweisen und Handlungen auslöst, die sich negativ auswirken.Ich kann da nur rumspekulieren.


    Aus deinem Profil geht hervor, dass du der "Thich Nhat Hanh" Tradition nahe stehst. Diese haben einen Begriff von Achtsamkeit, der über das was in anderen buddhitischen Traditionen mit "sati" bezeichnet wird hinausgeht. Achtsamkeit wird da zu einer Idee, immer möglichst sanft, harmonisch und freundlich zu sein.


    Jetzt ist es natürlich naheliegend, dass "Freundlichkeit", "Sanftmut" und "Achstamkeit" prinzipiell gut sind. Wie kann es dann sein, das so etwas bei anderen zu ablehnenden Reaktionen führt? Ich war da mal eine kurze Zeit in einer "Thich Nhat Hanh"-Sangha und ich muss sagen, dass das ganz komische Gefühle in mir ausgelöst hat. Jemanden, der einen auf ultrasanftmütig macht, gibt mir selber im Kontrast dazu das Gefühl, ein grober Klotz zu sein. Jetzt habe ich diese Gefühl natürlich reflektiert, aber wie geht das jemandem, der das nicht so gewohnt ist?


    Dem muss das ja quasi als Vorwurf entgegegndonnern. Der fühlt sich dann angesichts der bemühten Nicht-Agression selber wie ein Wüterich, angesichts des Lächelns wie ein trübe Tasse und angesichs der Sanftmut wie ein Trampel. Geht es deiner Frau vielleicht so?


    Ich finde die Idee von Spiritualität- also das man ständig auf seine eigene Wahrnehmung achtet- hat auch Schattenseiten. Man kann Spiritualität wie eine Rüstung verwenden, wo man einander nicht in die Augen blickt, sondern dem anderen ein Visier mit einer Lächeln darauf präsentiert. Veilleicht ist die buddhistische Praxis ja etwas, was sie als so ein "Visier" empfindet, das euch trennt?

  • void
    :like:


    das mit TNH hatte ich auch gesehen - heiliger zu sein als man ist führt zu Spannungen und warum heilig sein?

  • Zitat

    Eigentlich muss doch Achtsamkeit bedeuten, ganz im Hier und ganz für den anderen da zu sein. Also quasi nicht nur kein Visier zu tragen, sondern noch weiter offen zu sein?


    :like:

  • Als ich zu meditieren anfing sagte meine Frau halb ernst, halb im Scherz: "Oh jeh, ich habe einen Mönch geheiratet!". Das kann schon passieren, dass sich der Lebenspartner zurückgesetzt fühlt und nicht versteht was los ist. Ich schließe mich den anderen an und würde die Familie viel wichtiger ansehen als die Sangha. Der Geist will immer das, was er gerade nicht hat. Hast du deine Sangha nun voll und ganz auf Kosten deiner Familie, wird dir bald deine Familie fehlen. Denn die Familie ist dann wiederum das, was der Geist gerade wieder nicht hat. Deswegen hat Buddha gelehrt den mittleren Weg zu gehen und die Extreme zu vermeiden. Sie sind immer leidvoll. Wenn du mal 2-3 Wochen nicht in deiner Sangha auftauchst, gibt es dann jemanden, der nach dir fragt? Könnte schon sein, dass niemand es interessiert. Sie meinen alle ihr "Leiden" mit der Sangha kurieren zu können. Sie selbst bleiben dabei. Ist halt jemand ausgestiegen. Wenn du deiner Sangha sagst, dass du nicht kannst, weil deine Familie Prio ist, wie wird dann reagiert? Unter Umständen wirst du sehen, dass es die Sangha es gar nicht wert ist und vieles nur hineininterpretiert wird.


    Wir wissen nicht warum wir auf dieser Welt sind. Wir wissen aber, dass für andere da sein das Einzige ist, das uns zufrieden und glücklich macht. Buddhismus baut auf ein Stück Altruismus, also anderen zu "dienen". Für deine Kinder da zu sein, ist eine wunderbare Sache, die dir noch im hohen Alter Freude machen wird, wenn du dich um sie bemühst. Die Sangha wird immer flüchtig sein. Die ganzen Schwierigkeiten sind irgendwann vergessen. Vielleicht solltest du in dich hineinfragen warum du glaubst, dass die Sangha so elementar für dich ist.


    Ich würde dir raten mit deiner Frau zu reden, reden und reden. Sie muss das Gefühl haben, dass sie und die Familie an 1.Stelle steht. Dann werden sich die Dinge wieder einrenken. Das wird vermutlich viel Geduld erfordern. Geduld ist eine buddhistische Tugend ;-). Ich kriege von meiner Frau manchmal auch ziemlich Dudu. Aber die Geduld es auszuhalten und reden zu können hat sich immer gelohnt. Wenn du so mit Geduld nicht weiterkommst, wäre eine Paartherapie wie vorgeschlagen sicher sinnvoll. Ich war mit meiner Frau schon bei einem Vortrag vom Dalai Lama. Wenn du deiner Frau entgegenkommst, wird sie vielleicht auch dir entgegenkommen und zu einem Buddhismus-Vortrag mal mitkommen.


    Im Film "Sieben Jahre in Tibet" gibt es eine Szene, in der Heinrich Harrer dem damals noch jugendlichem Dalai Lama erzählt, dass er ein Kind in Österreich hat. Der Dalai Lama ist ganz erschrocken: "Du hast ein Kind? Dann musst du in deine Heimat zurück. Deine Aufgabe hier ist beendet!". Keine Ahnung, ob die Szene authentisch ist. Aber man kann ja im Buch von Harrer nachlesen, ob das so gesagt wurde. Aber ich halte diese Reaktion für typisch für den Altruismus, der im Buddhismus gelebt wird.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Ich habe mir grade wieder "Zen für Küche und Leben" von Ushiyama Kosho hervorgeholt und da findet sich eben die Ansicht, die mich seit Beginn meiner Übung begleitet hat:


    "Zazen üben heißt nicht, von unserem täglichen Leben getrennt sein. Es heißt, das eigene Leben in jeder Sekunde zu "kneten" und zu "scheuern". Es ist wichtiger, daß euer Zazen von eurer Frau und euren Kindern gebilligt wird als von einem Zen-Meister".


    Da kann man jetzt statt Zazen auch alles andere einsetzen, wie Buddhismus oder auch Katholizismus.
    Man kann etwas aus egozentrischer Motivlage tun und so fängt man meistens ja auch an, weil es einem selbst gut tut. Wenn man aber dann aus diese Egosicht nicht heraus kommt, dann erschafft man Leiden - man externalisiert sein Leiden und es wird dann wieder zurück kommen. Es funktioniert nur so, dass man erkennt, mein und dein sind nur getrennt in den Vorstellungen - eigenes und anderes ebenso. Es gibt nur EIN Leben und Leiden - da kann niemand was für sich leben.


    Die Probleme, die deine Frau sieht, liegen in ihrer Motivlage begründet und ich bin überzeugt, sie sieht da etwas sehr wichtiges, was dir aufgrund deines blinden Flecks nicht sichtbar ist. Wenn ich mich auf mein Wohlbefinden fokussiere, dann erschaffe ich Leiden - und dieses müsste ich ausblenden, um weiter an meinem Wohlbefinden herum zu basteln. Irgendwann kommt es dann aber zum Bruch. Das ist dir schon klar geworden. Glückwunsch.

  • void:

    (...) Ich war da mal eine kurze Zeit in einer "Thich Nhat Hanh"-Sangha und ich muss sagen, dass das ganz komische Gefühle in mir ausgelöst hat. Jemanden, der einen auf ultrasanftmütig macht, gibt mir selber im Kontrast dazu das Gefühl, ein grober Klotz zu sein. Jetzt habe ich diese Gefühl natürlich reflektiert, aber wie geht das jemandem, der das nicht so gewohnt ist?


    Ich habe Verwandte, die sehr christlich sind. Wenn ich bei Besuchen in die Kirche mitgehe, fällt es mir immer wieder auf wie oft die Männer dort als ziemliche Softies rüberkommen. Mir fängt das dann an auf den Keks zu gehen. Ist schon fast nicht mehr natürlich. Ich glaube das Problem liegt darin nicht genau zu wissen was Christ sein bedeutet und dann macht man mal auf mega sanftmütig. Vielleicht ist das bei den Buddhis auch so.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Hallo Stefan,


    vielleicht hilft dir das auch weiter, ist zwar nicht buddhistisch, halte ich aber aus eigener Erfahrung für sehr wertvoll zu diesem Thema:



    Grüße :rainbow::sunny:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

    • Offizieller Beitrag
    Tychiades:

    Wenn man aber dann aus diese Egosicht nicht heraus kommt, dann erschafft man Leiden - man externalisiert sein Leiden und es wird dann wieder zurück kommen. Es funktioniert nur so, dass man erkennt, mein und dein sind nur getrennt in den Vorstellungen - eigenes und anderes ebenso. Es gibt nur EIN Leben und Leiden - da kann niemand was für sich leben.


    In eine Parterschaft kann man ja ganz viele Hoffnung hineinenstecken. Wenn man es schon selber nicht geschaff hat glücklich zu werden, macht einen vielleicht die Partnerschaft und die Familie glücklich. Und der Zeitpunkt wo die Kinder ein wenig älter sind, ist dann ja machmal so ein Punkt wo man merkt, dass das überhaupt nicht klappt und man im Grunde genauso blöd dasteht wie vorher (weswegen ja in der Midlife Crsis so viel Ehen scheitern)


    Und noch blöder steht man da, wenn der Partner nicht genauso blöd wie man selber da steht, sondern irgendein "privates Beiboot" hat mit dem er sich immer wieder zur schönen Insel davonmacht. Und das kann ja eine Geliebte oder eine erfüllende Arbeit genauso sein wie Buddhismus.


    Wenn meine Frau alleine glücklichere Augenblicke hätte als mit mir zusammen, würde mir das so einen Stich verletzten.

  • void:


    Wenn meine Frau alleine glücklichere Augenblicke hätte als mit mir zusammen, würde mir das so einen Stich verletzten.


    Also das muss man(n) gönnen können. Ich hab' da kein Problem mit. Es muss nur eine Grundübereinstimmung geben. Und da sind eben auch Grenzen bei mir. Würde ich mich für eine Sekte interessieren oder sie wollte zu Pegida - da wäre auch Streit und evtl. Ende.

  • Da ist es gut, wenn man vom Partner nichts erwartet. Im E-Fall kann man dann einfach weg-, weiter gehen und gut is.

  • Spacy:

    Da ist es gut, wenn man vom Partner nichts erwartet. Im E-Fall kann man dann einfach weg-, weiter gehen und gut is.


    Ist das bei euch so?


    Und bist du damit glücklich?

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Zitat

    Da ist es gut, wenn man vom Partner nichts erwartet. Im E-Fall kann man dann einfach weg-, weiter gehen und gut is.


    Selbst ist mir eine Partnerschaft total wichtig - so unterschiedlich die Menschen sind so unterschiedliche Partnerschaften gibt es auch.
    Carneol hat ein schönes Beschreibung von Partnerschaft hier reingestellt - so ist auch meine tägliche Praxis

  • Es sollte nicht so sein,dass man sich zwischen spiritueller Praxis und Partnerschaft entscheiden muss.
    Ich denke da sind Missverständnisse entstanden die man in einem offenen Gespräch ausräumen kann.
    Wenn man immer die spirituelle Praxis vor gemeinsam verbrachter Zeit stellt fühlt sich der Partner zurückgesetzt.
    Die Verantwortung für Familie oder den Partner ist auch ein Teil der alltäglichen Praxis und Kompromisse zu machen mit denen sich alle Beteiligten wohlfühlen ist gelebtes Dharma.

  • Stefan:

    Zitat

    Ich kann z.B. auch nicht regelmäßig zu den Sangha-Abenden kommen oder ein Wochenend-Retreat besuchen. Das wird von ihr nicht toleriert.


    Mir wäre das wurscht, ich würde trotzdem gehen; das hat schon was zwanghaftes seinem Partner was verbieten zu wollen, zumal, wenn es ihm wichtig und wertvoll ist; ich glaube, sie ist halt sozusagen eifersüchtig. Manchmal hat das einen längeren Vorlauf, wenn ein Partner sich nicht genügend wahrgenommen sieht, manchmal dient da auch was als der I-Tüpfelchen-Aufhänger und manchmal ist aber auch die Sache mit der Zu-Wendung und dem Beigesellen (nen Dharma-Begriff) ein Fass ohne Boden. Ist vielleicht nicht vergleichbar: eine Freundin von mir war mal ähnlich verärgert, weil sie fand, dass ich ihren Interessen, Wünschen und Zielen nicht genug Aufmerksamkeit widmete- als einen Hindernisgrund sah sie schließlich auch "den Buddhismus" an. Der Konflikt lies sich nicht beilegen.

  • Liebe Alle,


    herzlichen Dank für Eure Beiträge, da war einiges Wertvolles für mich zum Nachdenken dabei. Eine Lösung habe ich mir ja nicht erwartet, sondern ein paar Denkanstöße.


    Der Ausgang ist für mich jetzt noch völlig offen, vielleicht finden wir wieder zusammen, so dass beide damit glücklich sind - oder vielleicht auch nicht.


    Ich werde auf alle Fälle ein klärendes, offenes Gespräch mit ihr suchen, dann sehen wir mal weiter.


    Liebe Grüße und mit Metta
    Stefan